Autor Thema: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)  (Gelesen 39605 mal)

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Hubi

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #105 am: 06. August 2018, 20:32:06 »
Zitat
Um es noch einmal leicht verständlich zu sagen, der Knopf des Lehrfahrers wirkt genauso wie ein Notbremsgriff im Fahrgastraum.

Nein, wie die Notbremsraste (mit Sand bis 7 km/h!).
Beim Flexy gibt es auch keinen Schlüsselschalter mehr, dafür eine Taste für die Warnglocke.

hema

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #106 am: 06. August 2018, 21:06:06 »
Was macht punkto Bremsung die Notbremsraste anders als ein gezogener Notbremsgriff? Schienenbremse, generatorische Bremse und Sand. ???

Wenn der ULF (jetzt) bei 7 km/h mit der Sandabgabe aufhört, ist das eigentlich schlimm, bei rutschigen Schienen kann er auch unter 7 km/h noch ganz schön "marschieren"!  Blöd, wenn dir dann zwei oder drei Meter fehlen.   :o
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Hubi

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #107 am: 07. August 2018, 06:14:12 »
Zitat
Was macht punkto Bremsung die Notbremsraste anders als ein gezogener Notbremsgriff? Schienenbremse, generatorische Bremse und Sand.

Beim Notbremsgriff kommt der Sand nur bei Gleiten, bei der Notbremsraste immer!

hema

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #108 am: 07. August 2018, 11:20:45 »
Da ist zwar ein (ULF-)Schmankerl, aber punkto Bremsung kein wirklicher Unterschied!   ;)


Der Sandspar-ULF, das unbekannte unbrauchbare Wesen!   :-[
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Rodauner

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #109 am: 07. August 2018, 12:00:16 »
Nur kurz dazu, es gab nie eine Gerichtsverhandlung diesbezüglich bei ihr.

Mit Verlaub, hier muss was faul sein im Staate Dänemark: Schuld, Teilschuld, oder Unschuld werden durch die Justiz festgestellt, das Urteil beruht in aller Regel auf ein Gutachten durch einen Sachverständigen. Wenn die WL dieses "Urteil" gefällt haben, wäre das - um es freundlich zu sagen - anmaßend. Ich verstehe aber, wenn die Fahrerin nicht von sich aus ein Verfahren gegen die WL gegen diese Vorverurteilung anstrengen wollte, nicht nur der möglichen Kosten wegen (wenn sie keine Rechtsschutzversicherung hat). Recht und Gerechtigkeit sind leider immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe!

Die Wirkungsweise ist aber beim E2 identisch mit dem des Lehrfahrers, beim Ulf wirkt er allerdings nur auf den Federspeicher.

Es hätte - durch einen Sachverständigen - untersucht werden müssen, ob der Federspeicher alleine ausreichend gewesen wäre, hätte die Fahrerin in weniger als 2,5 Sek. auf das Schwammerl geschlagen! Die WL sollten sich - siehe oben - ohne unabhängiges Gutachten hüten zu behaupten, es hätte gereicht, damit keine Kollision passiert wäre!

Klingelfee

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #110 am: 07. August 2018, 12:27:04 »
Es hätte - durch einen Sachverständigen - untersucht werden müssen, ob der Federspeicher alleine ausreichend gewesen wäre, hätte die Fahrerin in weniger als 2,5 Sek. auf das Schwammerl geschlagen! Die WL sollten sich - siehe oben - ohne unabhängiges Gutachten hüten zu behaupten, es hätte gereicht, damit keine Kollision passiert wäre!

Und ich halte von diesen - Das Unternehmen hat eine Teilschuld, eine Schuld des Mitarbeiters - sehr vorsichtig. Denn für eine solche Beurteilung ist immer ein Rechtsurteil notwendig. Schon alleine, wenn man eine Teilschuld beim Schaden bezahlen soll. Ich galube eher, dass das Unternehmen auf Grund der Führung der Mitarbeiterin - und das steht jedem Unternehmen auch ohne Gerichtsurteil frei - gemint hat, dass sie keine Straßenbahn mehr fahren darf. Und das wird den WL halt dann ausgelegt, als hätten sie die Mitarbeiterin eine Teilschuld angedichtet.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Rodauner

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #111 am: 07. August 2018, 14:02:36 »
Und ich halte von diesen - Das Unternehmen hat eine Teilschuld, ...

Diese Frage ist von der einer "Teilschuld" der Mitarbeiterin weitgehend zu trennen. Das Unternehmen (bzw. evt. noch der Hersteller...)  ist für den verkehrs- und betriebssicheren Zustand des Fahrzeuges verantwortlich. In einem solchen hat es sich zum Zeitpunkt des Unfalls jedenfalls nicht befunden - sonst wäre es nicht zu einem Versagen der generatorischen und der Schienenbremse gleichzeitig gekommen!

Wenn es keine Verletzten gegeben hat, wird diese an sich strafrechtlich relevante Angelegenheit der Staatsanwaltschaft jedoch wurscht sein. Andernfalls.... ::)

Eine weitere Frage ist, ob die MA64 als zuständige Aufsichtsbehörde irgendwelche Schritte zur Klärung der Frage des Bremsversagens unternommen hat. Vom Unfall samt der begleitenden Umstände wird man dort ja (hoffentlich...) erfahren haben.

Katana

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #112 am: 07. August 2018, 22:45:19 »
Es hätte - durch einen Sachverständigen - untersucht werden müssen, ob der Federspeicher alleine ausreichend gewesen wäre, hätte die Fahrerin in weniger als 2,5 Sek. auf das Schwammerl geschlagen! Die WL sollten sich - siehe oben - ohne unabhängiges Gutachten hüten zu behaupten, es hätte gereicht, damit keine Kollision passiert wäre!
Dafür braucht man keinen Gutachter, das sind einfache physikalisch-mathematische Formeln. Wenn man bei ca. 45 km/h eine einzige Sekunde herschenkt, bedeutet das, dass man ca. 12,5 Meter später zum Stillstand kommt. Und wenn du weißt wie groß die Verzögerungswirkung des Federspeichers ist, kannst dir ausrechnen, welche Geschwindigkeit du 12,5 Meter vor dem Stillstand hast (StrabVO Anlage 1)

Rodauner

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #113 am: 08. August 2018, 07:20:05 »
Wir wissen von unseren ULF-Mitfahrten, dass die Verzögerungswirkung der Federspeicher von Fahrzeug zu Fahrzeug sehr unterschiedlich ein kann (Halteruck!). Das heißt, man muss diese Daten vom Unfallfahrzeug selber erheben bzw. messen. Dafür - und wegen des schwerwiegenden Bremsversagens sowieso - hätte dieses sofort untersucht werden müssen, und zwar von einer unabhängigen Instanz! Der Rest der Flotte müsste ebenso einer zeitnahen Inspektion mit Fokus auf diesen Fehler unterzogen werden, evt. sogar vor der nächsten Ausfahrt unter Inkaufnahme etlicher Zugsausfälle! Sicherheit sollte immer Vorrang haben.

Es sind nach einem Flugzeugabsturz schon alle anderen Maschinen des selben Typs unmittelbar nach dem Vorfall "gegrounded" worden, bis feststand, dass es kein technisches Versagen war. Und das z.b. vor nicht allzu langer Zeit sogar in Russland!

hema

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #114 am: 08. August 2018, 14:42:20 »
Wennst' im ULF auf den Notaus-Knopf drückst, setzten die Federspeicher ohne Verzögerung ein, weil sie stromlos geschaltet werden. Das dauert höchstens zwei Zehntelsekunden bis sie voll zupacken, was allerdings eventuell, abhängig von Geschwindigkeit, Schienenzustand und Besetzung (Gewicht!), zu heftigem Rädergleiten führt. Zum Stillstand kommt der Zug auf jeden Fall, so eine Bremsung ist auch vorher nicht aufhebbar. Der Bremsweg ist allerdings sicher länger als bei einer echten Notbremsung.
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HLS

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #115 am: 08. August 2018, 16:20:02 »
Der Bremsweg ist allerdings sicher länger als bei einer echten Notbremsung.
Klar, weil die Räder praktisch immer ins Gleiten kommen und somit der Bremsweg sogar erheblich länger werden wird. Probieren darf mans in der Fahrerfach ja nicht (mehr). Weil wo die Ulfe rauskamen, es vermehrt zum Tauschen aller Räder kam, weil sie dadurch "eckig" gebremst wurden.
"Grüß Gott"

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Katana

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #116 am: 08. August 2018, 20:22:16 »
Der Bremsweg ist allerdings sicher länger als bei einer echten Notbremsung.
Klar, weil die Räder praktisch immer ins Gleiten kommen und somit der Bremsweg sogar erheblich länger werden wird.
Die "echte Notbremsung" heißt lt. StrabVO "Gefahrenbremsung", dabei hilft der Gleitschutz. Beim stromlosen Federspeicher kann kein Gleitschutz eingreifen, weshalb die Federspeicher schwächer eingestellt sind und auch auf der besten Schiene weniger verzögern als die Gefahrenbremsung.

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #117 am: 08. August 2018, 21:03:24 »
Immer mehr häuft sich die folgende Meldung
Zitat
Die Straßenbahnlinie X kann wegen einer Verkehrsstörung derzeit in beiden Richtungen nur unregelmäßig fahren.
Ist das die neue Ausrede wenn kein Personal verfügbar ist ???  :down:
Dank Kündigungsstopp versucht man dem jetzt eh entgegenzuwirken 8)

Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #118 am: 09. August 2018, 17:32:07 »

Die "echte Notbremsung" heißt lt. StrabVO "Gefahrenbremsung", dabei hilft der Gleitschutz. Beim stromlosen Federspeicher kann kein Gleitschutz eingreifen, weshalb die Federspeicher schwächer eingestellt sind und auch auf der besten Schiene weniger verzögern als die Gefahrenbremsung.
Trotzdem kommt es zum Rädergleiten. ;)
"Grüß Gott"

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