Autor Thema: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien  (Gelesen 9447 mal)

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„Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« am: 03. August 2018, 16:59:29 »
Ein Sujet der Wiener Linien sorgt derzeit für Aufregung in den Sozialen Medien. Es zeigt ein schwarzes Schaf, das einen Döner isst und ist Teil der „Fahr fair“-Kampagne. Kritiker orten Rassismus, die Wiener Linien verwehren sich dagegen.

https://wien.orf.at/news/stories/2928232/
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #1 am: 03. August 2018, 17:04:57 »
Kritiker orten Rassismus, …
:bh: :bh:

diogenes

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #2 am: 03. August 2018, 17:05:59 »
Ein Sujet der Wiener Linien sorgt derzeit für Aufregung in den Sozialen Medien. Es zeigt ein schwarzes Schaf, das einen Döner isst und ist Teil der „Fahr fair“-Kampagne. Kritiker orten Rassismus, die Wiener Linien verwehren sich dagegen.

https://wien.orf.at/news/stories/2928232/
Ich bezweifle, dass das als Rassismus gegen Schwarze, ob aus Afrika oder Amerika, gemeint ist. Im Notfall den Schwarzen die Metapher erklären.
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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #3 am: 03. August 2018, 17:32:15 »
So ein Schwachsinn... das Plakat der Schweizerischen Volkspartei hat sich ja gezielt auf die Ausländerthematik bezogen. Dass hier ausgerechnet ein Döner abgebildet ist, ist relativ belanglos. Abgesehen davon ist U-Bahn-Gammelkebab nicht wirklich auf Türken beschränkt – wenn die halbwegs ihre Geschmacksnerven beinander haben, rühren die das Zeug sowieso nicht an.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #4 am: 03. August 2018, 17:37:06 »
Kritiker orten Rassismus, …
:bh: :bh:
OMG, bitte alle Plakate sofort aus den U-Bahnstationen entfernen, wo auf die Schwarzfahrer hingewiesen wird. Zeigen sie doch eindeutlich, dass alle Österreicher und vorallem Deutsche Nazis sind, weil sie weiß sind. :fp: :fp: :fp: :fp:

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diogenes

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #5 am: 03. August 2018, 17:38:38 »
Es kommt natürlich auch darauf an, wer etwas sagt. Als z. B. Marcel Prawy die Oper "Porgy and Bess" von George Gershwin auf ein Libretto von DuBose Heyward.in seiner Sendung "Opernführer" besprach, sagte er konsequent "Neger" zu den durchweg afroamerkianischen Chrarakteren, und bei ihm klang es überhaupot nicht rassistisch. Wenn die Wiener Linien ein ein schwarzes Schaf abbilden lässt, ist's nicht rassisitisch gemeint, aber wenn das eine rechtslastige Populistenpartei das tut, sehr wohl.

Nachbemerkung: Ich habe Leute kennengelernt, die die politisch Korrekten Ausweichwörter so benutzten, dass z. B. "Nigerianer" wie "parasitischer Drecks-Drogenneger" klang.
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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #6 am: 03. August 2018, 18:00:43 »
Die Verwendung des Wortes Neger ist ja in unseren Breiten erst seit jener Zeit vor ca 30 - 40 Jahren verpönt, als viele Schwarzafrikaner in den U-Bahnen als Drogendealer in Erscheinung traten. Vorher war das Wort eine ganz normale Bezeichnung für Schwarze ohne irgendwelche Hintergedanken.

HLS

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #7 am: 03. August 2018, 18:09:49 »
Es kommt natürlich auch darauf an, wer etwas sagt. Als z. B. Marcel Prawy die Oper "Porgy and Bess" von George Gershwin auf ein Libretto von DuBose Heyward.in seiner Sendung "Opernführer" besprach, sagte er konsequent "Neger" zu den durchweg afroamerkianischen Chrarakteren, und bei ihm klang es überhaupot nicht rassistisch. Wenn die Wiener Linien ein ein schwarzes Schaf abbilden lässt, ist's nicht rassisitisch gemeint, aber wenn das eine rechtslastige Populistenpartei das tut, sehr wohl.

Nachbemerkung: Ich habe Leute kennengelernt, die die politisch Korrekten Ausweichwörter so benutzten, dass z. B. "Nigerianer" wie "parasitischer Drecks-Drogenneger" klang.
Es ist heutzutage völlig egal welcher Österreicher/Deutsche auch nur irgendwas diesbezügliches sagt, es wird alles in die Nazischiene geschoben.
Ich habe das Gefühl, dass einige nicht verstehen, dass der zweite Weltkrieg schon mehr als 70Jahre vorbei ist und sie schon allein bei der korrekten Bezeichnung eines Türken, Juden, Nigerianer, Marokkaner...etc befürchten, dass sie allein damit ein Nazi sind.
Ich habe einige Freunde die dunkelhäutig sind und wenn wir unter uns sind, reden alle "freischnauze" sprich auch Neger ist da völlig normal, einer von ihnen sagt sogar selber, er sein der Bossneger.
Aber das ist die heutige Gesellschafft überall und bei allem überkorrekt sein zu müssen. :down:
Es wäre ja ähnlich, wenn sich jeder Österreicher/Deutsche eingraben müsste, wenn man zu ihm Deutscher oder Österreicher sagt. Oder wäre es besser, man benennt speziell die beiden Völker in Piefke und Schluchtenscheißer um?
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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #8 am: 03. August 2018, 18:34:44 »
Humorlosigkeit und die eigene Bösartigkeit, den anderen jedes Wort so negativ wie nur möglich auszulegen, tragen auch einiges bei. Mir ist das eigentlich schon wurscht. Ich spreche mit Vergnügen Wienerisch, da ist ein Jude halt ein Jud und ein Türke halt ein Türk und ein Nigerianer eben ein Schwarzer ("a Schwoaza"), weil ich seine Staatsbürgerschaft halt im Normalfall nicht von der Stirn ablesen kann. Ich mein's nicht negativ, und wenn man's mir negativ auslegt, ist es die Schuld des Auslegers. Fertig. Das ist meine Art mich gegen den Missbrauch der Wörter durch die X-isten zu wehren, indem ich sie normal benutze und nicht abfällig.

Nebenbemerkung: Der Typ, der so "gekonnt" jedes Wort zum Schimpfort werden lassen kann, hat über Geistliche jeder Religion ausschließlich als "Kuttenbrunzer" gesprochen, niemals anders, und so weiter. Kurz: Für jeden, der ein Störfaktopr in seinem rassistischen, antiklerikalen und machomäßigen Weltbild war, hatte er nur verachtende Schimpfwörter übrig.
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Block

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #9 am: 03. August 2018, 19:02:37 »
Entschuldigung, aber "Deutscher" oder "Österreicher" mit "Neger" gleichzusetzen ist doch etwas .... hmmm, sehr nett gesagt: Blödsinn.

Natürlich unterscheidet sich das Verhalten und der Sprachgebrauch, je nachdem ob ich gerade mit Freunden rede oder eine öffentliche Ansprache halte. Kommunikation besteht ja mehr als aus Worten, und ob ich die Angesprochenen kenne oder ihnen gegenüber stehe oder nicht, ist schon ein Punkt. Der andere, dass diskriminierende Begriffe durch Umdrehung entkräftet werden und dadurch Identifikation und eine persönliche Stärkung schaffen. Leute wollen dich mittels Bezeichnungen herabwürdigen? Dann trage diese Bezeichnung überhöht mit Überzeugung. Und eben da ist auch klar, dass es wichtig ist, von wem diese Anrede kommt.

Und da ist das kleinste Problem die zeitliche Änderung, so ziemlich jeder weiss, unterschiedliche Generationen reden anders und man interpretiert das individuell. Nur ist das kein Grund, sich als arm und diskriminiert darzustellen, weil man nicht mehr "so reden darf wie damals", wobei das damals Gesagte eben zu oft herabwürdigend gemeint war.

OT:
Ich muss dazu sagen, ich finde das Plakat grundsätzlich ja auch nicht diskriminierend. Der Dönerwahn ging ja schon davor los, jede Überschrift war mit Döner. Entsprechend die ersten Umfragen, wo Döner mehrheitlich verbannt werden soll, Pizza, Würschtl oder Burger (Burger riechen?) aber alle ziemlich gleichwertig nur um die 4-5% stören. Obwohl Pizza mehr fäult als Kepab, aber es geht eben nur um die Auslebung der Xenophobie von manchen.
Bez. des SVP- etc. Plakat denk (hoffe) ich mal, dass das Pech war. Ist halt schwer heutzutage, wenn die Faschisten alles mit negativen Konnotationen besetzen, man muss ja reagieren. Der Konsens verschiebt sich gerade wieder so sehr, es ist fast schwer nicht zu alarmistisch zu sein. Wobei die WL sicher weniger ein Problem sind, da werden andere/höhere Ebenen der Gesellschaft gerade mehr von solchem Gedankengut besetzt.

Kanitzgasse

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #10 am: 10. August 2018, 19:38:49 »
Das schwarze Döner-Schaf Rudi verschwindet nun doch aus den Stationen:
https://wien.orf.at/news/stories/2929556/

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #11 am: 10. August 2018, 19:46:00 »
Das schwarze Döner-Schaf Rudi verschwindet nun doch aus den Stationen:
https://wien.orf.at/news/stories/2929556/
Ob jene von den Portalwerbungen auf den ULFen auch verschwinden?

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #12 am: 10. August 2018, 19:55:54 »
Das schwarze Döner-Schaf Rudi verschwindet nun doch aus den Stationen:
https://wien.orf.at/news/stories/2929556/
Ob jene von den Portalwerbungen auf den ULFen auch verschwinden?
Die werden sicher mit grauem Isolierband überklebt. Es muss ja alles seine Ästhetik ham, nedwoahr.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #13 am: 10. August 2018, 20:21:21 »
Das schwarze Döner-Schaf Rudi verschwindet nun doch aus den Stationen:
https://wien.orf.at/news/stories/2929556/
Das neue Schaf ist nun rot-weiß getupft und ist jetzt eine Käsekrainer. Ok, die Käsekrainer kommt aus Slowenien, aber das rot-weiß getupfte erinnert mich nun irgendwie an das Fußballdress einer Mannschaft, welche aus der näheren Umgebung Sloweniens kommt. Kann es hier also wieder zu einem “Aufstand“ kommt? Oder reime ich mir hier einfach nur zu viel zusammen?

Paulchen

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Re: „Schwarzes Schaf“: Kritik an Wiener Linien
« Antwort #14 am: 10. August 2018, 20:29:29 »
Ich muss zugeben, ich hab die Werbekampagne weniger wegen Rassismus unpassend gefunden, sondern eher, weil alle "Witze" der Form "Alle machen X, außer Y, der macht Z" einerseits völlig ausgelutscht sind und andererseits immer auf Kosten der Leute gehen, die Y heißen. Ich denk zwar nicht, dass sich tatsächlich ein Rudi oder ein Lukas gestört fühlen, aber lustig ist halt was anderes.