Autor Thema: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse  (Gelesen 10095 mal)

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T1

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #15 am: 07. September 2018, 17:08:22 »
Unabgefedert sind sie durch den Wegfall der Hydraulik ja hoffentlich nicht, sondern nur schlechter gefedert, oder? :o ???

Hubi

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #16 am: 07. September 2018, 17:39:31 »
Ich würde da eher auf Getriebeschaden tippen!

fastpage

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #17 am: 07. September 2018, 18:00:48 »
Ich würde da eher auf Getriebeschaden tippen!
Da müsstens aber noch nie den Ölstand kontrolliert haben oder sinds auf Fließfett umgestiegen? Immerhin klingt ein trockenes Getriebe ja wie wenn ein C1 beschleunigt (viell ein bissal dumpfer) und sollte schon auffallen bevor die Einheit blockiert.
Motorlagerschaden eventuell?

Vento66

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #18 am: 07. September 2018, 18:13:13 »
Ich würde da eher auf Getriebeschaden tippen!
Sollte ein stehendes Rad nicht einfach mitgeschliffen werden? Solange es nirgends einhakt, wird halt nur die Lauffläche eckig.

Rodauner

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #19 am: 07. September 2018, 18:39:53 »
So a Radl kost' eh nur a poar Tausender - wurscht  >:D!

Über die Distanz wirst du dir eine derartige Flachstelle einhandeln, dass ein Überdrehen mangels ausreichend vorhandener Dicke des Radreifens nicht mehr möglich sein wird! Außerdem ist durch die Hitzentwicklung auch mit anderen Gefahren zu rechnen. :lamp:

Unabgefedert sind sie durch den Wegfall der Hydraulik ja hoffentlich nicht, sondern nur schlechter gefedert, oder? :o ???

Bei den hydrauliklosen ULF dienen nur mehr Gummielemente als Federung. Das spürt man auch deutlich bei der Fahrt mit einem solchen!  (Sag mir jetz net, du bist no nie mit an mitgfahr'n ::)...) Jeder Schienenriffel landet mehr oder weniger direkt im Kastengerippe, und da red' ich noch gar net von anderen Unebenheiten wie Herzstücke bei Weichen und Kreuzungen, abgefahrene Schweißraupen auf den Schienenköpfen, etc.

hema

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #20 am: 07. September 2018, 19:03:38 »

Bei den hydrauliklosen ULF dienen nur mehr Gummielemente als Federung. Das spürt man auch deutlich bei der Fahrt mit einem solchen!
Das galt/gilt aber nur für die Lagerung der Motoren. Die Wagenkästen sind schon mit mächtigen Schraubfedern und Stoßdämpfern gefedert!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Rodauner

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #21 am: 07. September 2018, 19:47:07 »
Die Wagenkästen sind schon mit mächtigen Schraubfedern und Stoßdämpfern gefedert!

Bei denen der Federweg aber ziemlich radikal verringert worden sein muss. Den Unterschied merkt man als Fahrgast deutlich! So mancher ULF alt kommt einem im Vergleich wie eine Sänfte vor... :up:

denond

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #22 am: 07. September 2018, 20:10:37 »
Das galt/gilt aber nur für die Lagerung der Motoren. Die Wagenkästen sind schon mit mächtigen Schraubfedern und Stoßdämpfern gefedert!

Na ja, was ist heute ab-/ausgerissen? Getriebegehäuse, also der Antrieb, Motor mit obenliegender Bremsscheibe. Was mir allerdings ebenfalls zu denken gibt ist, wenn man das Bild vom liegenden Motor vergrößert, sieht man, daß der Innenraum des Getriebegehäuses verrußt oder geschwärzt ist. Kann auch auf einen Getriebeschaden hindeuten. Wäre jetzt interessant, ob das Rad des betreffenden Portales und Seite Flachstellen aufweist oder nicht. Wenn das betreffende Rad Flachstellen hat, dann ists ein Getriebeschaden, wenn nicht deutet es auf mangelhafte Federung des Antriebssystemes hin.

hema

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #23 am: 07. September 2018, 20:35:39 »
An den Komponenten Rad+Antrieb hat sich ja nichts geändert, die Hydraulik war ja nur dazu da,den Wagenboden auf dem gewünschten Niveau zu halten. Das Hydrauliksystem hat natürlich eine gewisse zusätzliche Federung der Wagenkästen gegenüber dem Fahrwerk bewirkt, was etwas Elastizität brachte und sicher die Belastung der Rad-Motor-Einheiten bei Erschütterungen oder Wankbewegungen minimierte. Durch den Wegfall macht sich natürlich auch jedes Rumpeln physisch und akustisch stärker bemerkbar.
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Katana

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #24 am: 07. September 2018, 21:01:08 »
Hat es nicht einen ähnlichen Störfall an einem A1 oder B1 in der Alser Straße gegeben? Ich kann mich dunkel an Foto mit einem am Boden liegenden luftgekühlten Motor erinnern.

Ich würde da eher auf Getriebeschaden tippen!
Da müsstens aber noch nie den Ölstand kontrolliert haben oder sinds auf Fließfett umgestiegen? Immerhin klingt ein trockenes Getriebe ja wie wenn ein C1 beschleunigt (viell ein bissal dumpfer) und sollte schon auffallen bevor die Einheit blockiert.
Motorlagerschaden eventuell?

Willst du damit ausdrücken, dass ein Getriebe nur wegen Ölmangels defekt werden kann? Meine Erfahrung sagt mir, dass ein Wälzlager auch trotz optimaler Schmierung ausfallen kann.

HLS

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #25 am: 07. September 2018, 21:42:26 »
Meine Erfahrung sagt mir, dass ein Wälzlager auch trotz optimaler Schmierung ausfallen kann.
Bei der großen Eisenbahn, sogar gar nicht so selten, vorallem wenn irgendwelche Störströme übers Lager laufen und es somit zu kleinen Aufschweißungen kommt.
Dadurch wird das Lager wärmer und wärmer und kann sogar zu glühen anfangen.
"Grüß Gott"

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denond

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #26 am: 08. September 2018, 07:34:04 »
Das Hydrauliksystem hat natürlich eine gewisse zusätzliche Federung der Wagenkästen gegenüber dem Fahrwerk bewirkt, was etwas Elastizität brachte und sicher die Belastung der Rad-Motor-Einheiten bei Erschütterungen oder Wankbewegungen minimierte. Durch den Wegfall macht sich natürlich auch jedes Rumpeln physisch und akustisch stärker bemerkbar.

MMn manövrieren sich die WL - auch durch Druck und falschem Sachverstand von Seiten des Rathauses - in ein immer größer werdendes Desaster bezüglich der seinerzeitigen Fahrzeugwahl. Da gehört auch der Ausbau der Hydraulik mit dazu, dies verschärft die Lage zusehends. Wie an anderer Stelle hier im Forum schon erörtert, stehen die WL vor der Entscheidung, erste, zweite ULF-Generation neu aufzuarbeiten, also genaralsanieren oder in Richtung neuer Fahrzeuge tätig werden müssen, sucht man nicht sein Heil darin, weitere Linien zusammenzulegen oder teilweise einzustellen.

Nach dem neuerlichen Vorfall und den anderen in der Vergangenheit aufgetretenen Bränden, Schäden an Fahrzeugen und auch an der Infrastruktur wäre es angebracht, in die beiden Serien nur mehr das Nötigste zu investieren, diese auslaufen zu lassen und schleunigst auf Basis des jetzt noch vorhandenen Wagenmaterials eine neue Flotte aufzubauen. Andere Städte zeigen es vor und keine andere Stadt entschied sich für den ULF (eine Stadt bekam Garnituren und Gleise durch die EU geschenkt und so wurde dieser Stadt der ULF aufs Aug gedrückt).

Jetzt würde man hier in Wien noch mit einem blauen Auge davon kommen. A la long wäre das aus Sicht auf die Kosten die vernüftigste und kostensparendste Alternative, will man an der Oberfläche in der jetzigen Größenordnung bei der Schiene bleiben.

petestoeb

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #27 am: 08. September 2018, 08:30:56 »

MMn manövrieren sich die WL - auch durch Druck und falschem Sachverstand von Seiten des Rathauses - in ein immer größer werdendes Desaster bezüglich der seinerzeitigen Fahrzeugwahl. Da gehört auch der Ausbau der Hydraulik mit dazu, dies verschärft die Lage zusehends. Wie an anderer Stelle hier im Forum schon erörtert, stehen die WL vor der Entscheidung, erste, zweite ULF-Generation neu aufzuarbeiten, also genaralsanieren oder in Richtung neuer Fahrzeuge tätig werden müssen, sucht man nicht sein Heil darin, weitere Linien zusammenzulegen oder teilweise einzustellen.

Nach dem neuerlichen Vorfall und den anderen in der Vergangenheit aufgetretenen Bränden, Schäden an Fahrzeugen und auch an der Infrastruktur wäre es angebracht, in die beiden Serien nur mehr das Nötigste zu investieren, diese auslaufen zu lassen und schleunigst auf Basis des jetzt noch vorhandenen Wagenmaterials eine neue Flotte aufzubauen. Andere Städte zeigen es vor und keine andere Stadt entschied sich für den ULF (eine Stadt bekam Garnituren und Gleise durch die EU geschenkt und so wurde dieser Stadt der ULF aufs Aug gedrückt).

Jetzt würde man hier in Wien noch mit einem blauen Auge davon kommen. A la long wäre das aus Sicht auf die Kosten die vernüftigste und kostensparendste Alternative, will man an der Oberfläche in der jetzigen Größenordnung bei der Schiene bleiben.

Die Fahrzeugwahl war zum damalien Zeitpunkt sicher nicht falsch. Der Ulf war damals das modernste Fahrzeug am Markt. Vergleichbare Niederflurfahrzeuge (ebener Boden) gab es damals nicht. Vom heutigen Standpunkt sieht das natürlich anders aus.

Falsch ist es allerdings, grundlegende Fahrzeugteile zu verändern und so die Gesamtkonstruktion zu verändern. Das Ausbauen der Hydraulik ist ein solcher. Trotzdem kann und darf man diesen Vorfall nicht generalisieren.

Richtig ist allerdings, dass man bei der Fahrzeugbeschaffung viel zu langsam ist. So dürften um Jahr 2018 kein Hochflurfahrzeug mehr im Planeinsatz sein. Derartige Fahrzeuge sind den Fahrgästen heute nicht mehr zumutbar. Auch Fahrzeuge ohne Klimaanlage sind nicht mehr zumutbar. Deshalb müssten die ULF A und B entweder völlig aufgearbeitet werden (komplett neue Elektronik, Lüftung (Klimaanlage!!!) und entsprechende Umbauten am Fahrverhalten). Ob  das kostenmäßig günstiger ist, als ein Neukauf eines modernen Fahrzeuges, müssen die Wirtschaftsprüfer feststellen. Ich persönlich halte allerdings die maximale Nutzungsdauer mit 20-25 Jahre sinnvoll. Deshalb sollte man anfangen, die Fahrzeugflotte rasch auszutauschen. Aber leider hat man die alten Hochflurer ja noch immer nicht ausgeschieden und man einen erheblichen Rückstand. Deshalb braucht es vor allem mehr Geld und Willen um den Kunden moderne und bequeme Fahrzeuge bieten zu können. Man braucht als in den nächsten Jahren nicht rund 120, sondern rund 300 neue Fahrzeuge.

Z-TW

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #28 am: 08. September 2018, 08:51:36 »
Deshalb braucht es vor allem mehr Geld und Willen um den Kunden moderne und bequeme Fahrzeuge bieten zu können. Man braucht als in den nächsten Jahren nicht rund 120, sondern rund 300 neue Fahrzeuge.

Das lässt eine Ausweitung des Busbetriebes befürchten!

denond

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Re: 7.9.2018: Schadhafter ULF Lange Gasse
« Antwort #29 am: 08. September 2018, 09:27:08 »
... modernste Fahrzeug am Markt. Vergleichbare Niederflurfahrzeuge (ebener Boden) gab es damals nicht.

Modernstes Fahrzeug ist nicht gleich bestes Fahrzeug. Man war ganz einfach nur geil auf den ebenen Fußboden, der Zahl 18cm, die die niedrigste Einstiegkante der Welt nennt, dies um jeden Preis und hat das Fahrwerkskonzept komplett links liegen gelassen.

Na ja, zur viel zu langsamen Fahrzeugbeschaffung:
Ich frag mich auch, wie das in Prag z.B. funktioniert. Die nehmen dort Zug um Zug laufend neue T15 in Betrieb, fahren aber auch heute mit modernisierten Hochflurer vermischt einen tadellosen Betrieb. Man sieht nur vereinzelt Behinderte oder Kinderwagen, auch in den T15 nicht. Und: dort steht kein T15 aus dem Grund des Kilometersparens und man hat nur die normalen Probleme mit den Schienen: die, der aus dem Betrieb normalen entstehenden Abnützung.

MMn sind auch in der heutigen Zeit, wenn es nicht anders geht, solche Fahrzeuge dem Fahrgast zuzumuten, da hat Wien das hausgemachte Problem, das es übersozial sein will. Gut soll es, aber da muß die Finanzierbarkeit gesichert sein, das ist es aber nicht und somit kommt die Stadt neben anderen zu finanzierenden Obliegenheiten in die Bredouille der Unfinanzierbarkeit. Man braucht sich da nur die pro Kopf-Verschuldung von Wien im Vergleich mit anderen Städten anschauen (z.B. München ca. € 500 und Wien ca. € 3.880 bis € 4.000). Schon da wird mir schlecht. Und somit muß man in Wien heute froh sein, Hochflurfahrzeuge noch in Betrieb zu haben, die den Betrieb halbwegs am laufen halten da die ULFe u.A. wegen Kilometersparens abgestellt sind.

Zur Generalisierung dieses Vorfalles:
Ich hoffe auch nicht, daß solches - eben durch den Hydraulik-Ausbau - jeden Tag vorkommen wird, bis jetzt war ja auch diesbezüglich Ruhe (außer beim ULF 601 damals 2001 auf Linie 67, wo ja im Zuge einer Notbremsung ähnliches passiert war und dies zu seinem neuen Leben geführt hat).
Aber wie auch @ rodauner in Antwort 14 geschrieben hat  'Wenn das die Ursache sein sollte, werden wir diese Phänomene bei den ULF noch öfter sehen'   sehe ich da eine größere Diskrepanz für die Werkstätte herauf kommen...