Heute einzelne Weichen von einer 2-gleisigen Strecke abzweigend im 9. Bezirk, die kann man an einer Hand abzählen:
1. Bereich Julius Tandler Platz:
Der 5er scheidet aus. Wenn, dann müßte es am Beginn der Althanstraße sein. Dann müßte das Gebäude links der Kaiser Franz Josefsbahnhof sein. Das heutige, einzelne Gleis zweigte dann aber nicht nach rechts ab, sondern verliefe geradeaus weiter und böge dann nach links in die 5er Strecke ein. Außerdem hat sich abgesehen vom Bahnhofsgebäude am Julius Tandler Platz nicht grundsätzlich etwas verändert. Diese Variante scheidet also aus.
2. Bereich Augasse/Newaldgasse/Liechtensteinstraße:
Das einzige Gleis, das heute nach rechts von einer 2-gleisigen Strecke abzweigt, ist das Schleifengleis Augasse von der 2-gleisigen Strecke des D-Wagens durch die Augasse stadteinwärts. Die Strecke durch die Augasse hat es damals aber noch nicht gegeben. Dieser Fall scheidet somit auch aus.
3. Schleifenanlage im Bereich Kolingasse:
Die einzige Stelle, wo von einer zweigleisigen Strecke, die es damals wie heute gab, heute ein einzelnes Gleis nach rechts abzweigt, ist der Schlickplatz bei der Kolingasse. Das Gebäude links müßte die Rossauer Kaserne sein. Damals ging dort aber kein einziges Gleis geradeaus weiter, und nach links in die Rossauer kaserne schon gar nicht. Diese Variante scheidet daher aus.
4. Währinger Straße:
Diese scheidet aus, denn dort gibt es heute nirgends eine einzelne Weiche.
5. Alser Straße/Kinderspitalgasse:
Dort gibt es zwar heute einzelne Weichen im Bereich Zimmermannplatz. Das Photo müßte in der Lazarettgasse vor der Zimmermanngasse aufgenommen worden sein. Seinerzeit gab es aber in diesem Bereich der Lazarettgasse keine Gleise. Diese Stelle scheidet daher meines Erachtens auch aus.
5. Nußdorfer Straße:
Hier käme nur der Bereich unmittelbar vor dem Gürtel in Frage. Dort gibt es heute eine einzelne Weiche nach rechts, und die durchgehende Hauptstrecke macht eine leichte Linkskurve. Außerdem gab es damals einen Doppelgleisbogen nach links auf den inneren Gürtel. Wirklich geradeaus ist aber auch damals keine Strecke verlaufen. Wenn, dann auch nach rechts in die Heiligenstädter Straße so wie heute. Das ist aber auch mir nicht bekannt. So grundsätzlich hat sich dort aber die Situation nicht von damals auf heute geändert, einzig daß das am Gürtel nach Süden verlaufende Gleis damals am inneren Gürtel und durch die Heiligenstädter Straße verlief, heute aber am äußeren Gürtel. Unverständlich wäre auch, daß so knapp nach dem Gürtel aber doch hinreichend weit davon entfernt eine Haltestelle existierte. An der Stelle des Gebäudes mit den Türmchen stünde dann heute ein häßlicher, moderner Plattenbau. Was dort einmal gestanden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Der schmale Schatten hinter dem hinteren TW könnte von dem heute noch existierenden, schmalen Eckhaus herrühren. Wenn ich mir den Sonnenstand (Richtung und Einfallswinkel) anschaue, komme ich aber zu dem Schluß, daß die Sonne ziemlich genau im Osten auf etwas mehr als 45 Grad stehen müßte. Ohne jetzt den genauen Sonnenstand um diese Uhrzeit für Wien ausgerechnet zu haben, bezweifle ich das.
Bei dieser letzten Variante gibt es also einige Punkte, die dafür aber auch dagegen sprechen. Da aber sonst eigentlich nichts mehr in Frage kommt, halte ich diese Variante noch für die wahrscheinlichste.