Autor Thema: Gefahr für den Bestand  (Gelesen 14936 mal)

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tramway.at

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Gefahr für den Bestand
« am: 28. Februar 2011, 16:09:10 »
Hallo,

während wir hier euphorisch on Neubaustrecken aller Art diskutieren, hat mich ein Freund auf Risiken für das Bestandsnetz hingewiesen. Und zwar darauf, dass 2011 nur noch 10 E1 eine HU erhalten sollen, Beiwagen sogar garkeine mehr; dass es also zu Wagenmangel kommen kann, da ULFe nicht schnell genug nachgeliefert werden und andererseits der Schadstand bei den vorhandenen exorbitant ist. Begründet wird das uA. mit dem derzeitigen Umbau der ZW, aber wir alle wissen wohl, dass das ein Dauerproblem ist. Habt Ihr da weitere Informationen dazu?

Ein anderer Punkt, der auch neue Linien betrifft ist die Menge/Gesamtlänge an Abstellgleisen - auch da schwinden die Reserven, Breitensee oder Währing sind verschwunden, Ottakring oder Rudolfsheim haben mE nach dem Umbau auch weniger Nutzlänge, Gerüchte zu einer Schließung von Brigittenau machen immer wieder die unde. Auch hier: Was denkt Ihr?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #1 am: 28. Februar 2011, 16:15:06 »
während wir hier euphorisch on Neubaustrecken aller Art diskutieren, hat mich ein Freund auf Risiken für das Bestandsnetz hingewiesen. Und zwar darauf, dass 2011 nur noch 10 E1 eine HU erhalten sollen, Beiwagen sogar garkeine mehr; dass es also zu Wagenmangel kommen kann, da ULFe nicht schnell genug nachgeliefert werden und andererseits der Schadstand bei den vorhandenen exorbitant ist.
Um diesen Umstand, sollte er korrekt sein, richtig interpretieren zu können, fehlen folgende ergänzende Angaben:

(1) Die HU wievieler E1 läuft heuer aus?
(2) Die HU wievieler c3, c4 läuft heuer aus?
(3) Welche Anzahl an E1 und c3 sind heuer für den Verkauf bzw. die Ausmusterung vorgesehen?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #2 am: 28. Februar 2011, 16:24:47 »
und andererseits der Schadstand bei den vorhandenen exorbitant ist.
Ehrlicherweise muss man aber dazusagen, dass das ein weitgehend hausgemachtes Problem ist, denn der ULF selbst kann dafür nicht unbedingt etwas. Die zur Reparatur benötigten Teile werden nicht (mehr) auf Vorrat gehalten, sondern einzeln bestellt. Das dauert dann natürlich dementsprechend. Ich frage mich, ob man damit wirklich so viel günstiger davonkommt, wie es die Betriebswirtschafter in üblicher Verkennung der globalen Kosten für den jeweils eigenen Bereich errechnet haben ;)
Ein anderer Punkt, der auch neue Linien betrifft ist die Menge/Gesamtlänge an Abstellgleisen - auch da schwinden die Reserven, Breitensee oder Währing sind verschwunden, Ottakring oder Rudolfsheim haben mE nach dem Umbau auch weniger Nutzlänge, Gerüchte zu einer Schließung von Brigittenau machen immer wieder die unde. Auch hier: Was denkt Ihr?
Natürlich ist das ein großes Problem. Man hat ja alles daran gesetzt, möglichst schnell ehemalige Bahnhöfe (Breitensee!) abzureißen, damit nur ja niemand auf die Idee kommt, neue Strecken zu bauen. Dann kann man bequem sagen – wie es die Brauner schon getan hat – "Ein 13er?! Wo sollen wir die Züge, die wir dafür zusätzlich anschaffen müssen, denn hinstellen? Ist ja alles voll!".

An eine Schließung von BRG kann ich aber nicht glauben, schließlich will auch der neue 25er und 26er irgendwo untergebracht werden. Dann werden ein paar 31er nach BRG wandern.

Über kurz oder (eher) lang werden wir wieder mehr Straßenbahn in Wien sehen, dann wird man sich auch einen neuen Bahnhof überlegen müssen. Am ehesten erwarte ich, dass man dann Busgaragen adaptieren wird.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

coolharry

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #3 am: 28. Februar 2011, 16:36:35 »


Ehrlicherweise muss man aber dazusagen, dass das ein weitgehend hausgemachtes Problem ist, denn der ULF selbst kann dafür nicht unbedingt etwas. Die zur Reparatur benötigten Teile werden nicht (mehr) auf Vorrat gehalten, sondern einzeln bestellt. Das dauert dann natürlich dementsprechend. Ich frage mich, ob man damit wirklich so viel günstiger davonkommt, wie es die Betriebswirtschafter in üblicher Verkennung der globalen Kosten für den jeweils eigenen Bereich errechnet haben ;)

Manche Teile haben nicht mal die Hersteller auf Lager. Da sie entweder extrem selten kaputt gehen, oder umgekehrt immer kaputt sind und die mit dem Herstellen nicht nach kommen.

Traum Modus an.

Um mehr Stellflächen zu haben könnte man ja den zweiten Stock in Kagran adaptieren. Mittels einer Rampe wäre der schnell angeschlossen.

Traum Modus aus.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

tramway.at

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #4 am: 28. Februar 2011, 16:41:16 »
Traum Modus an.
Um mehr Stellflächen zu haben könnte man ja den zweiten Stock in Kagran adaptieren. Mittels einer Rampe wäre der schnell angeschlossen.
Traum Modus aus.

Naja, das halte ich für eine durchaus gute Idee, das müsste doch recht leicht gehen. Allerdings ist Kagran der einzige BHF, der noch Reserven hat, soweit ich das einschätzen kann, und abgesehen davon kann man im Industriegebiet am neuen 26er recht billig eine Halle hinstellen. Dort ist das Problem also nicht so groß, eher im Westen der Stadt. In den zentralen Bereichen ist der Grund sicher zu teuer, in Favoriten oder Simmering draussen wärs möglich - aber was machen wir mit den westlichen Linien? Die Garage Spetterbrücke ist die einzige, die man an das Tramnetz anschließen könnte, sonst gibts ja nix mehr. Und wie speist man dann die westlichen Buslinien?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Conducteur

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #5 am: 28. Februar 2011, 16:44:45 »
Um mehr Stellflächen zu haben könnte man ja den zweiten Stock in Kagran adaptieren. Mittels einer Rampe wäre der schnell angeschlossen.
Oder mit einer Hebeanlage, auf die ein ganzer Zug draufpaßt.  ;D ;D ;D

Vielleicht ist es aber lukrativer, die Halle als Veranstaltungshalle zu vermieten (Proberaum und Auftritte von Lärmerzeugergruppen, Rap, Rock oder wie sonst noch diese Art von Lärm genannt wird).

darkweasel

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #6 am: 28. Februar 2011, 16:58:13 »
Traum Modus an.
Um mehr Stellflächen zu haben könnte man ja den zweiten Stock in Kagran adaptieren. Mittels einer Rampe wäre der schnell angeschlossen.
Traum Modus aus.

Naja, das halte ich für eine durchaus gute Idee, das müsste doch recht leicht gehen. Allerdings ist Kagran der einzige BHF, der noch Reserven hat, soweit ich das einschätzen kann, und abgesehen davon kann man im Industriegebiet am neuen 26er recht billig eine Halle hinstellen. Dort ist das Problem also nicht so groß, eher im Westen der Stadt. In den zentralen Bereichen ist der Grund sicher zu teuer, in Favoriten oder Simmering draussen wärs möglich - aber was machen wir mit den westlichen Linien? Die Garage Spetterbrücke ist die einzige, die man an das Tramnetz anschließen könnte, sonst gibts ja nix mehr. Und wie speist man dann die westlichen Buslinien?
Wenn man in Transdanubien ausbaut, kann man 2, 25, 26, 30, 31 und 33 komplett von dort betreiben. Genauso kann man den 18er komplett vom 10. und 11. Bezirk betreiben, wenn man dort ausbaut. Wenn man diese Strategie verfolgt, braucht man vielleicht gar keine neuen Remisen im Westen.

Ich meine, mir fehlt das Insiderwissen, aber ich als "interessierter Fahrgast" stelle mir das nicht so kompliziert vor.

W_E_St

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #7 am: 28. Februar 2011, 21:45:31 »
Ich habe ja schon vor einiger Zeit die Schnpasidee geäußert, man möge sich einen finanzkräftigen Investor an Land ziehen, eine Kooperation mit der Brunswick-Bowlinghalle im 18. eingehen und auf diesem Grund dann im Erdgeschoß eine Abstellhalle, im 1. Stock die Bowlingbahn und ab dem 2. Stock sündhaft teure Wohnungen bauen. Die kann dann 9 40, 41 und 42 übernehmen, somit ist in HLS Platz für den 13er und in GTL für welche Linien auch immer.

Oder man zieht in GTL unter der Halle III einen Keller ein (konkret räumt den derzeit anderweitig genutzten Keller und vergrößert ihn eventuell), mit Zufahrt von der Schrottenbachgasse. Den WLBB-Probenraum und was sonst derzeit im Keller ist könnte man eventuell in einer Aufstockung der Halle unterbringen. Das Problem hier ist höchstens, daß man nur aus einer Richtung (nämlich von der Döblinger Hauptstraße kommend) zufahren kann und keinen Platz zum Rangieren hat, ohne mitten auf dem Gürtel zu stehen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #8 am: 28. Februar 2011, 22:05:56 »
Und als Joker könnte man den immer noch den WL gehörenden Bahnhof Koppreiter reaktivieren.

158er

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #9 am: 28. Februar 2011, 22:18:30 »
Nach der Liste im Parallelforum, die auf dem Stand vom 22.01. ist:

(1) Die HU wievieler E1 läuft heuer aus?
28

(2) Die HU wievieler c3, c4 läuft heuer aus?
c3: 4
c4: 0

Also bei den Beiwagen seh' ich kein Problem.

Viel hängt natürlich auch von Deinem gefragten Punkt (3) ab...

Linie 58

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #10 am: 28. Februar 2011, 23:55:49 »
Wenn man in Transdanubien ausbaut, kann man 2, 25, 26, 30, 31 und 33 komplett von dort betreiben. Genauso kann man den 18er komplett vom 10. und 11. Bezirk betreiben, wenn man dort ausbaut. Wenn man diese Strategie verfolgt, braucht man vielleicht gar keine neuen Remisen im Westen.

Besonders bei 2er und 18er halte ich das aufgrund der Linienlänge für relativ sinnlos. Überleg' dir, wann der erste 2er dann beispielsweise erst in Ottakring wäre.

13er

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #11 am: 01. März 2011, 00:00:11 »
Überleg' dir, wann der erste 2er dann beispielsweise erst in Ottakring wäre.
Früher hat man das so gelöst, dass man Frühkurse aus einem anderen Bahnhof eingeführt hat. Es würde also ein 45er Schottenhof - Bellaria 1-2 Runden fahren, bis der erste 2er kommt.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #12 am: 01. März 2011, 00:08:43 »
Und als Joker könnte man den immer noch den WL gehörenden Bahnhof Koppreiter reaktivieren.
Der soll aber verkauft und abgerissen werden.  :(

Erdberg existiert auch noch! Und wenn in Speising die Gleiserneuerung abgeschlossen ist und wieder alle Gleise zur Verfügung stehen, ist dort auch wieder mehr Platz. Einige Speisinger Gleise hat man auch dem Museum überlassen, bei Bedarf könnte man ja drauf zurückgreifen.

Warum man in Rudolfsheim einen Teil der Halle I zu Büros für die Bauleitung umgebaut hat, wissen wohl auch nur die Götter. Auch die Fläche zwischen den Hallen I und II hat man (der Bauleitung?) geopfert, statt dort drei Hofgleise hinzulegen!



Aber es gibt ja noch ein Zauberwort: Beschleunigen! Durch zehn Prozent Beschleunigung spart man (ca.) zehn Prozent Fahrzeuge bzw. kann diese für neue Linien gewinnen. Bei zwanzig Prozent . . . .  usw.  :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

U4

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #13 am: 01. März 2011, 08:24:38 »
Und als Joker könnte man den immer noch den WL gehörenden Bahnhof Koppreiter reaktivieren.
Der soll aber verkauft und abgerissen werden.  :(

Erdberg existiert auch noch! Und wenn in Speising die Gleiserneuerung abgeschlossen ist und wieder alle Gleise zur Verfügung stehen, ist dort auch wieder mehr Platz. Einige Speisinger Gleise hat man auch dem Museum überlassen, bei Bedarf könnte man ja drauf zurückgreifen.

Warum man in Rudolfsheim einen Teil der Halle I zu Büros für die Bauleitung umgebaut hat, wissen wohl auch nur die Götter. Auch die Fläche zwischen den Hallen I und II hat man (der Bauleitung?) geopfert, statt dort drei Hofgleise hinzulegen!



Aber es gibt ja noch ein Zauberwort: Beschleunigen! Durch zehn Prozent Beschleunigung spart man (ca.) zehn Prozent Fahrzeuge bzw. kann diese für neue Linien gewinnen. Bei zwanzig Prozent . . . .  usw.  :lamp:
Und wo sollen die Züge der Betriebsgemeinschaft hin ???
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

luki32

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Re: Gefahr für den Bestand
« Antwort #14 am: 01. März 2011, 09:20:09 »
Und wo sollen die Züge der Betriebsgemeinschaft hin ???

Das ist den WL sicher herzlich egal, aber es wird wohl sicher darauf hinauslaufen, daß die Oldtimer in Erdberg konzentriert werden.

mfg
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!