Sieht interessant aus. Vor allem eine Herleitung, wie sie sein sollte: Aktueller Zustand - Aufzeigen von Problemen - Lösungsvorschläge. Wäre es nicht eigentlich Aufgabe der Stadt Wien, sowas zu erstellen? Auch die Feststellungen teile ich durchaus: dass die Zick-Zack-Linien, die zwischen Liesing und Favoriten unterwegs sind, wohl kaum jemanden hinterm Ofen hervorlocken, sondern allenfalls der Grundversorgung dienen. Und das, obwohl es (wie ebenfalls festgestellt) durchaus starke Verkehrsströme zwischen 10. und 23. Bezirk gibt (15.700 Arbeitswege + 34.400 Freizeitwege pro Werktag) - da sind die Öffis zum Großteil ziemlich unattraktiv. Das nur exemplarisch rausgegriffen.
Sicher sind einige Vorschläge realistischer, andere weniger realistisch (z.B. wird gleich von zwei neuen Donauquerungen ausgegangen). Aber das Papier ist zumindest eine gute und fundierte Diskussionsgrundlage.
Die Zahlen auf Folie 101 der Studie zeigen auch recht deutlich, welches Entlastungspotential für die Innenstadt in ausgebauten tangentialen Verbindungen steckt. Am Beispiel der S80: allein zwischen dem 10., 11. und 23. Bezirk einerseits und dem 22. Bezirk andererseits (also die Relationen, für die die S80 beim Sprung über die Donau geeignet ist) werden an einem Werktag knapp 28.000 Arbeitswege zurückgelegt. Dazu kommen sage und schreibe 53.000 Freizeitwege pro Werktag. Rechnet man noch die Wege zwischen den cisdanubischen Bezirken ein, fragt man sich recht schnell, ob das derzeitige Angebot (30-min-Takt, westlich des Hbf aber nur werktags, plus ein paar nicht überall haltende Regionalzüge ab Hbf ostwärts) überhaupt ansatzweise im Stande ist, dieses Potential zu bedienen.
Ähnlich sieht es im Norden Wiens aus. 17.600 Arbeitswege finden an einem Werktag zwischen dem 19. und dem 22. Bezirk statt. Das ist vielfach ebenfalls mit mehrfachem Umstieg verbunden, und z.T. ebenfalls mit einem Umweg durchs Zentrum.