Es wurde (und wird nach wie vor) in Graz sehr viel unternommen, um nur ja nicht endlich den dringenden Ausbau im Straßenbahnnetz angehen zu müssen. Immer wieder, wenn ein Ausbau-Projekt ernsthaft angedacht war, mussten schnell noch andere "innovativere" Ideen zuvor getestet werden, Machbarkeitsstudien dazu erstellt werden etc. - alleine so hat man in den letzten 15 Jahren wohl mehr Geld verbraten, als die Verlängerung, Klimatisierung und Modernisierung der gesamten Cityrunner-Flotte gekostet hätte (dieses sinnvolle Projekt wurde ja aufgrund der Kosten abgesagt).
Ich nenne da neben Translohr nur Seilbahn, Schiffahrt, Mini-Metro, Voll-U-Bahn, O-Bus, Elektro-Bus, Buszüge & Doppelgelenkbus, div. People-Mover etc.
Von all den Projekten ist aber der Translohr definitv das unverständlichste Projekt, da eben im Bau der Infrastruktur ebenso aufwändig, im Betrieb wartungsintensiver als die Straßenbahn (Weichen, Fahrbahnen), nicht kompatibel mit bestehendem System, miserabler Fahrkomfort und wenig Flexibilität.
Der einzige echte Vorteil des Translohr, nämlich die größere Haftreibung, wäre hier ja nicht zum Tragen gekommen. Das wäre aber mMn schon durchaus ein System für Städte wie Genua oder Triest, wo es mitunter stärkere Steigungen zu bewältigen gibt.
Alles andere ließe sich ja auch mit einer konventionellen Straßenbahn realisieren, also z.B. der geringe Platzbedarf durch die geringere Breite und Spurführung, die Zweirichtungs-Fähigkeit, die engen Kurvenradien von 12m - letzteres wird halt kaum nachgefragt und darum auch nicht angeboten, aber möglich wäre es....