Autor Thema: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)  (Gelesen 15306 mal)

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Hauptbahnhof

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IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« am: 21. November 2019, 21:55:48 »
Gleich vorweg:
Die folgende Projektbeschreibung ist wohl eine Utopie. Ich bin mir bewusst, dass die Realisierungschancen derzeit bei Null liegen.

Es ist auffällig, wie massiv unterversorgt der 23. Bezirk an (leistungsfähigen und attraktiven) öffentlichen Verkehrsmitteln ist. Eine wichtige Querverbindung stellt die Buslinie 66A her, die weite Bereiche des 23. Bezirkes mit dem Bf. Wien Liesing, Bf. Inzersdorf WLB, Alterlaa U6 und Reumannplatz U1 verbindet. Ich würde es daher für sinnvoll erachten, hier eine Straßenbahnlinie einzurichten - die Fahrgastzahlen würden dies rechtfertigen.

Für die Linienführung habe ich mir überlegt:
- Beginn: Schleife Reumannplatz, Mitbenützung der Gleise des 67ers bis zum Frödenplatz.
- Ab dem Frödenplatz eigene Strecke der Neilreichgasse folgend unter der A23 und der Pottendorfer Linie (ÖBB - vorbereitete Hst. Wien Inzersdorf der S 60) durch.
- Eigener Gleiskörper im Bereich Hans-Dunkl-Park östlich der Vösendorfer Straße
- weiter via Kolbegasse und Sterngasse, unter der A2 durch
- Kreuzen der WLB im Verlauf der Purkytgasse (rechtliche Aspekte?)
- Der Wechsel von der Purkytgasse in die Anton-Baumgartner-Straße dürfte von den Kurvenradien her schwierig werden, daher evtl "Einbahnführung" vom 66A beibehalten
- eigener Gleiskörper in Mittellage im Verlauf der A.-B.-Straße westlich von Alterlaa
- via Erlaaer Straße/Breitenfurter Straße und bestehende Brücke über die Südbahn zum Bf. Liesing

Was sind eure Meinungen dazu?

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #1 am: 21. November 2019, 22:17:06 »
- Beginn: Schleife Reumannplatz, Mitbenützung der Gleise des 67ers bis zum Frödenplatz.
67er? Wo fährt der?  ;) ;) ;)

- Kreuzen der WLB im Verlauf der Purkytgasse (rechtliche Aspekte?)
Ich denke (ohne es zu wissen), dass das mit normaler Fahrstraßensicherung möglich ist. Auch Eisenbahnen kreuzen Eisenbahnen an zig Tausend Stellen.

Und auch Vollbahnfahrzeuge können rechtwinkelig mit Flachrille kreuzen, siehe zum Beispiel ehemals Weiz.

Klingelfee

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #2 am: 22. November 2019, 05:04:52 »

- Kreuzen der WLB im Verlauf der Purkytgasse (rechtliche Aspekte?)
Ich denke (ohne es zu wissen), dass das mit normaler Fahrstraßensicherung möglich ist. Auch Eisenbahnen kreuzen Eisenbahnen an zig Tausend Stellen.

Und auch Vollbahnfahrzeuge können rechtwinkelig mit Flachrille kreuzen, siehe zum Beispiel ehemals Weiz.

Alos das Kreuzen der WLB und der Straßenbahn sollte grundsätzlich kein Problem sein. Da diese beiden Verkerhsunternehmen ja innerhalb von Wien sich sogar die Gleise teilen.

Und dann bin ich mir auch nicht sicher, ob die WLB dort in diesem Bereich überhaupt als Vollbahn (im rechtlichen Sinn) zählt.

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coolharry

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #3 am: 22. November 2019, 07:26:20 »
Nette Idee. Würde nur durch die Draschestraße führen. Schließlich liegt dort eine Schule. Weiters könnte man ja den MIV in seiner Gesamtheit dann in beide Richtungen durch die Kolbegasse führen. Das würde zum einen den nötigen Platz in der Draschestraße bringen zum zweiten vor der Schule für eine Beruhigung sorgen. Radien mässig müsste das auch kein Problem sein. Ansonsten Draschestraße weiter und zwischen Merkur und Tangente zur Sterngasse. Dort sind etwa 9m zwischen Parkplatz und Tangentenlärmschutz.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

E1-c3

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #4 am: 22. November 2019, 07:40:01 »
Und dann bin ich mir auch nicht sicher, ob die WLB dort in diesem Bereich überhaupt als Vollbahn (im rechtlichen Sinn) zählt.
Ja, zählt sie.

darkweasel

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #5 am: 22. November 2019, 07:51:40 »
- Kreuzen der WLB im Verlauf der Purkytgasse (rechtliche Aspekte?)
Ich denke (ohne es zu wissen), dass das mit normaler Fahrstraßensicherung möglich ist. Auch Eisenbahnen kreuzen Eisenbahnen an zig Tausend Stellen.
Bis auf § 15 (3) StrabVO. Gut, wie bei allem in dieser Verordnung können davon natürlich Ausnahmen gemacht werden laut § 62 (1), aber völlig ohne weiteres geht es nicht.

Klingelfee

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #6 am: 22. November 2019, 07:55:08 »
Und dann bin ich mir auch nicht sicher, ob die WLB dort in diesem Bereich überhaupt als Vollbahn (im rechtlichen Sinn) zählt.
Ja, zählt sie.

Gut, aber das Problem, was du bei einer Kreuzung mit einer ÖBB-Strecke hast du bei der WLB nicht. Denn der Fahrstrom der WLB ist auch von der Straßenbahn verträglich.  Aber ich weiß nicht, ob es dort wirklich einen Bedarf einer zusätzlichen Linie zur Autobuslinie 66A gibt.

Wenn, dann sollte man überlegen, ob man nicht den 66A auf Straßenbahn umstellt. Und bevor man im Süden eine neue Straßenbahnlinie erfinden will, sollte man schauen, dass der eigentliche Plan innerstädtisch umgesetzt wird. Ich sage nur das Projekt 13/14.
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highspeedtrain

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #7 am: 22. November 2019, 08:30:15 »
Und bevor man im Süden eine neue Straßenbahnlinie erfinden will, sollte man schauen, dass der eigentliche Plan innerstädtisch umgesetzt wird. Ich sage nur das Projekt 13/14.

Das ist doch kein Projekt (mehr)?? Es wurde ja nie ernsthaft angedacht und ist mit U2/U5 tot.

Realistischerweise sind neue Straßenbahnen in Neubaugegenden und recht weit außerhalb des Zentrums das auf absehbar Beste, was wir erhoffen können. 

68er

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #8 am: 22. November 2019, 08:45:13 »
Der 66er sollte auch als Straßenbahn in der Laxenburger Straße bleiben, zwei Linien in der Neilreichgasse braucht niemand und für die Laxenburger Straße bräuchte man sonst erst recht eine neue Buslinie mit kurzen Intervallen. Die Frage ist nur, ob die Brücke über die Tangente und die Bahn Straßenbahn-tauglich ist.

T1

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #9 am: 22. November 2019, 10:12:27 »
Wenn, dann sollte man überlegen, ob man nicht den 66A auf Straßenbahn umstellt. Und bevor man im Süden eine neue Straßenbahnlinie erfinden will, sollte man schauen, dass der eigentliche Plan innerstädtisch umgesetzt wird. Ich sage nur das Projekt 13/14.
Gerade im Süden Wiens wäre eine Straßenbahn überfällig. Ein Vergleich mit innerstädtischen Projekten ist nicht angebracht, aber spiegelt die typische Wiener-Linien-Mentalität wieder: Ja nicht zu viel andenken, sonst könnte das ja noch in Arbeit ausarten.

Ein gegenseitiges Ausspielen solcher Projekte ist nicht nur unvernünftig, sondern auch unverantwortlich und sollte aus keiner Ecke des Verkehrsbetriebs kommen :down: Man braucht beides, dringend!

Klingelfee

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #10 am: 22. November 2019, 10:29:17 »
Wenn, dann sollte man überlegen, ob man nicht den 66A auf Straßenbahn umstellt. Und bevor man im Süden eine neue Straßenbahnlinie erfinden will, sollte man schauen, dass der eigentliche Plan innerstädtisch umgesetzt wird. Ich sage nur das Projekt 13/14.
Gerade im Süden Wiens wäre eine Straßenbahn überfällig. Ein Vergleich mit innerstädtischen Projekten ist nicht angebracht, aber spiegelt die typische Wiener-Linien-Mentalität wieder: Ja nicht zu viel andenken, sonst könnte das ja noch in Arbeit ausarten.

Ein gegenseitiges Ausspielen solcher Projekte ist nicht nur unvernünftig, sondern auch unverantwortlich und sollte aus keiner Ecke des Verkehrsbetriebs kommen :down: Man braucht beides, dringend!

Ich will die Projekte nicht gegenseitig ausspielen. Ich bin halt nur der Meinung, dass es schon schwierig genug ist, bestehende Projekte umzusetzen. Daher sollte man schauen, das man mal bestehende Projekte zum Abschluß bringt, bevor man neu Projekte aufreißt.


Und auch wenn das Projekt 13/14 tot ist. Da gibt es immer noch das Projekt 15, bzw die Verlängerung der Linie 25 und 26. Und ich war zwar schon lange nicht merh am 66A unterwegs. Nur bin ich mit nicht sicher, ob man im Süden noch eine 2. starke Linie benötigt. Daher mein Bedenken.

Ich glaube nämlich kaum, dass man da unten wirklich eine Straßenbahnlinie zusätzlich zum Busnetz benötigt.

Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß beim Planen einer Straßenbahnlinie. Aber wie Hauptbahnhof schon in der Eingangsmeldung geschrieben hat, für die Umsetzung sehe auch ich kaum Chancen.

Man sollte eher schauen, ob man und das eben eher mit Bussen das Zubringnernetz optimieren kann. Auch wenn man das hier nicht hören will, da wir hier in einem Straßenbahnforum sind.

Denn auch im 22. Bezirk fehlen ja die Querverbindungen. Aber auch dort ist das Problem, dass die Nachfrage dafür sehr gering ist.
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MK

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #11 am: 22. November 2019, 10:48:40 »
Nette Idee. Würde nur durch die Draschestraße führen.

Der Radius zwischen Draschestraße und Pfarrgasse könnte ein bissl eng werden.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

T1

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #12 am: 22. November 2019, 10:52:05 »
Ich glaube nämlich kaum, dass man da unten wirklich eine Straßenbahnlinie zusätzlich zum Busnetz benötigt.
[...]
Man sollte eher schauen, ob man und das eben eher mit Bussen das Zubringnernetz optimieren kann.
[...]
Aber auch dort ist das Problem, dass die Nachfrage dafür sehr gering ist.
Ja, nach dem derzeitigen Netz, weil es unattraktive Busverbindungen sind.

Und genau diese Zubringerbusse sind das Problem: Die Leute brauchen nicht irgendwelche Zubringer, sondern attraktive Linien. Dazu zählen auch Tangentialverbindungen. Man sieht ja, dass es bei der U-Bahn auch funktioniert. Nach deiner Logik hätte man auch alle U-Bahnen maximal bis zum Gürtel bauen müssen, weil die Nachfrage so gering ist ::)

Klingelfee

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #13 am: 22. November 2019, 10:57:11 »
Ich glaube nämlich kaum, dass man da unten wirklich eine Straßenbahnlinie zusätzlich zum Busnetz benötigt.
[...]
Man sollte eher schauen, ob man und das eben eher mit Bussen das Zubringnernetz optimieren kann.
[...]
Aber auch dort ist das Problem, dass die Nachfrage dafür sehr gering ist.
Ja, nach dem derzeitigen Netz, weil es unattraktive Busverbindungen sind.

Und genau diese Zubringerbusse sind das Problem: Die Leute brauchen nicht irgendwelche Zubringer, sondern attraktive Linien. Dazu zählen auch Tangentialverbindungen. Man sieht ja, dass es bei der U-Bahn auch funktioniert. Nach deiner Logik hätte man auch alle U-Bahnen maximal bis zum Gürtel bauen müssen, weil die Nachfrage so gering ist ::)

Ja aber mMn ist für ein schienengebundenes Tagentialnetz viel zu wenig Nachfrage. Da gibt es andere Linien, die man verändern sollte. mehr wollte ich damit nicht aussagen.
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Hauptbahnhof

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Re: IDEE: Liesingtal-Tangente (66er)
« Antwort #14 am: 22. November 2019, 11:01:39 »
@ Klingelfee:
Der 66er war von mir eigentlich als Ersatz für den 66A gedacht, natürlich unter Anpassung des restlichen Busnetzes.

Und wenn der Umsetzungswille der Beteiligten (Politik und WiLi) vorhanden wäre, dann wäre es ein Leichtes, in den nächsten 5 Jahren die Linien 15, 25, 26 und 66 (aus-)zubauen. Wollen muss man halt. Derzeit werden immer wieder neue Projekte mit einem Realisierungsgorizont >10 Jahre hervorgezaubert, die sogleich wieder sanft entschlafen. Was ist aus der Verlängerung der Linie 18 zum Stadion geworden? Was aus der Verlängerung der Linie O zum FEP? Warum fährt der 15er nicht, wie ursprünglich angekündigt, seit 2015? Warum fährt der 25er noch nicht zur südlichen Seestadt? Was ist mit der Bim auf den Laaer Berg? Usw. :fp:
Wenn die Politik aber den 66er (oder welches Projekt auch immer) wirklich durchdrücken wollen, dann wird das wohl auch was. Nur ist das eher eine Grundsatzdiskussion und nichts explizit zum 66er.

Ich gebe @T1 absolut recht: Wenn die eigentlich wichtigste Buslinie in dem Gebiet unzählige Umwege macht, dann ist das nicht attraktiv. Es bräuchte dort unten eine schnelle, leistungsstarke und damit auch attraktive Querverbindung und zusätzlich eine Feinverteilung durch andere Linien.

@ 68er - Führung via Laxenburger Str. und bestehende Brücke über A23/ÖBB oder via Neilreichgasse und neue Unter-/Überführung:
Meiner Entscheidung lag vor allem zugrunde, dass eine S-Bahn-Haltestelle Wien Inzersdorf baulich vorbereitet ist (aufgeweiteter Gleisabstand). Wenn diese Haltestelle irgendwann kommen sollte, wäre sie per Neilreichgasse-66er angeschlossen.