Richtig, bei der Seestadt haben sich die Bewohner schon Jahre vor dem Einzug an die Ubahn gewöhnen können. Hat halt nur verdammt viel Geld gekostet, das zum Fenster rausgeschmissen wurde.
Das war nicht ein rausgeschmissenes Geld, denn so sind auch viele in die Seestadt gezogen, die gar kein Auto haben. Für viele ist ein hochrangiger Verkehrsanschluss, oder überhaupt ein Öffianschluss ein Kriterium für eine Wohnortwahl.
Die einen werden immer sagen dass das raus gehautes Geld war, die anderen werden die Vorteile anpreisen.
Bei der Seestadt traf die nahezu im Plan gebaute U-Bahn (im gegensatz zum Wohnbau war sie nur leicht verspätet, wenn mich meine Erinnerung nicht trübt) zu relativ stark verspätetem Wohnbau, der dann noch dazu am von der U-Bahn entferntesten Baufeld gestartet wurde.
Alles in allem war dann eine sehr schiefe Optik, die dann noch dazu verstärkt wurde, dass die meisten Bewohner dann eher mit dem Bus zur Aspernstraße gefahren sind, als durch eine staubige Baustelle zur U-Bahn Station Seestadt zu gehen.
Ich finde es besser, die ÖPNV-Anbindung eines Neubaugebiets ist ein paar Monate vor als ein paar Monate nach Einzug der ersten Bewohnerinnen und Bewohner fertig. Bei der Verkehrswende geht es auch viel um das Ändern von Gewohnheiten, und die muss man sowieso ändern, wenn man in eine neue Wohnung übersiedelt. Haben sich neu Eingezogene sich dort erstmal daran gewöhnt, mit dem Auto zu fahren, ist es auch nach Eröffnung der U-Bahn-Station schwieriger, sie zu den Öffis zu bewegen.
Ich bin mittlerweile oft genug umgezogen und sag aus eigener Erfahrung folgendes: Wenn man vor dem Einzug ein Auto hat, wird man es, egal wie die Öffianbindung ist, nicht verkaufen. Hat man doch mit dem Umzug genug zu tun. Hat man aber eine gute Öffi Anbindung, wird man halt sein Nutzungsverhalten eher Richtung Öffi verlagern, je nachdem woher man vorher herkam. Jemand der aus der Stadt (Irgendwo innen z.B: 7. Bezirk) kam, wird egal wie gut die Anbindung für eine Stadtrandsiedlung ist, über die schlechten Öffis jammern und über die schlechten Einkaufmöglichkeiten und nach wenigen Jahren gleich entnervt ausziehen, weil der Terminplan für die Seestadt permanent in die länge gezogen wird.
Jemand der aus dem 22. kam, wird sich über die mangelnde Parkmöglichkeiten beschweren. Jediglich junge, die ihren ersten Haushalt einrichten, werden mit dem vorgefundenen eher das auslangen finden. Weil sie sich dann eher an die Gegebenheiten anpassen.
Ich persönlich möchte niemals in die Seestadt direkt ziehen, solang es sich irgendwie verhindern lässt. Da könnte ich nämlich gleicht irgendwo in die restliche betonwüsten Stadt ziehen und das will ich auch nicht. Andererseits wohn ich gern in der nähe (ich brauch 5 Minuten mit dem Rad in die Seestadt), weil sie dann doch einige annehmlichkeiten bieten kann und in Zukunft auch noch mehr bieten wird (Ärzte, in Zukunft eein Schwimmbad etc.)