Sie haben anscheinend in der unmittelbaren Vergangenheit zu viel Geld für teuere Prestigeprojekte ausgegeben.
Ja, sie haben Schulden. Aber ziemlich pleite stimmt so auch nicht. Der 72er scheitert an der NÖ Landesregierung, die das Projekt nicht finanzieren möchte.
Jein. Dann will ich mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wobei ich betone, dass mir diese Informationen nur mündlich zugetragen wurden - ich übernehme ausdrücklich keine Garantie für deren Wahrheitsgehalt. Also:
Schwechat hatte seinerzeit auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Fazekas viel Geld in dessen Prestigeobjekt "Multiversum" (ein riesiges Veranstaltungszentrum) investiert; ein Projekt, das schließlich mit einem gewaltigen Bauchfleck endete und die Gemeinde finanziell an den Rand des Ruins brachte. Die Nachfolgerin Karin Baier konnte das Ruder zwar noch im letzten Moment herumreißen, dennoch wird die Stadt noch Jahre an dem Abbau des gewaltigen Schuldenberges zu tragen haben.
Die NÖ Landtagswahlen im Jänner 2023 brachte einen Gewinn für ÖVP und FPÖ; es war daher vom Land von diesen bekannt autofreundlichen Parteien wenig Unterstützung für ein Straßenbahnprojekt zu erwarten, zumal sich eine - scheinbar - weit günstigere Lösung durch Intervallverdichtung bestehender Buslinien anbot. Der Stadt Schwechat blieb daher aufgrund ihrer finanziellen Situation gar nichts anderes übrig, als auf die Straßenbahn zu verzichten und der Buslösung den Vorzug zu geben - und das auch erst ab 2027 (!).
Und ja, letztlich scheiterte des Projekt an der neuen NÖ Landesregierung, die 2022, als das Projekt vollmundig vorgestellt wurde, noch nicht im Amt war.