Aber schau doch mal auf die Landkarte. Man könnte wohl noch ein Stück weiter ins Schwechater Zentrum fahren, aber schon weit vor dem Business Park ist kaum noch Fahrgastpotential. Die Raffinerie braucht auch keine lokale Erschließung (die S7-Station Mannswörth passt da ideal), da ist eine Tramway schlicht das falsche Werkzeug, und vom Business Park bis zum Flughafen gehts kilometerweit durch Felder.
Es geht ja gerade um eine angenehmere umsteigefreie Verbindung die lokale Arbeitsplätze und Wohnorte besser anbindet und so insgesamt eine höhere Öffi-Nutzung erzeugt, mit Umsteigezwängen wird man die Menschen nicht aus den Autos bringen. Dass Gleisverbindungen über unbebautes Gebiet, mit wahrscheinlich niedrigerer Zugfrequenz und ohne LKWs die über die Gleise fahren allzu hohe Unterhaltskosten haben kann ich mir auch nicht vorstellen, und weshalb die Straßenbahn eine solche Rolle nicht auch übernehmen könnte erschließt sich mir nicht.
Letztlich hätte man da aber ein Paar (großes P

) Verkehrsspitzen pro Werktag, und sonst wären die Bahnen leer. Durch die Führung zum Europaplatz werden hingegen dichte Wohngebiete sowie das Freizeitzentrum und eine Schule erschlossen, so dass eben eine tägliche und ganztägige Nutzung gegeben ist - und das auf einer sogar etwas kürzeren Strecke, bei der man auch nicht über die Querung der Schwechat nachdenken muss (Schienenverkehr stellt ja nochmal besondere Anforderungen an Brücken da).
Also: mehr Nutzen bei weniger Aufwand.
Natürlich muss trotzdem darüber nachgedacht werden, wie der Business Park besser angebunden werden könnte. Ein ganz verrückter Gedanke wäre ja, mit Eröffnung der Bim (so sie denn kommt...) das Busnetz in Kaiserebersdorf und Schwechat neu zu ordnen, und zwar gemeinsam, also Kaiserebersdorf und Schwechat als einen gemeinsamen Raum zu sehen und demzufolge auch
ein Busnetz zu entwickeln. Ich weiß, größenwahnsinnig, und es werden sich 500 Gründe finden, warum das nicht geht (im Zweifelsfall irgendwas mit Ausschreibungs- oder Europarecht).
Die Busse vom Concorde Business Park werden doch schon heute nach Simmering geführt - in räumlicher Hinsicht wäre der Mehrwert der Bim gering, die Intervalle wären natürlich dichter.
Ein weiterer Mehrwert des 72ers ist übrigens, dass der Simmeringer Süden jetzt endlich vernünftig an die Flughafen-S-Bahn angeschlossen ist (weniger wegen der Fluggäste, aber der Flughafen ist ja auch ein großer Arbeitgeber). Die Einrichtung des 71B stellte zwar auch schon eine Verbesserung dar, aber eben nur bis zur Etrichstraße.