Autor Thema: Intervalländerung per 9.1.2021  (Gelesen 99501 mal)

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #150 am: 28. Dezember 2020, 20:33:55 »
Du hast sicher Beispiele und Belege dafür, dass dies völlig grundlos geschieht.
Das schönste Beispiel ist wohl jenes aus Rybnik an der Summerauer Bahn wo der Zug nach Lipno 2 Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Linz wegfährt bzw. eine Minute nach der Abfahrt des Zuges nach Linz dort ankommt. Da gibt es absolut keinen Grund warum er nicht wartet bzw. etwas früher unterwegs außer die pure Inkompetenz in WL-Manier bei der Fahrplanerstellung.

Natürlich gibt es einen Grund. Ohne die Abfahrt zur gegebenen Zeit ginge sich die Kreuzung mit dem Gegenzug in Vyšší Brod klášter nicht aus und in weiterer Folge wären sowohl die Wende in Lipno nicht mehr möglich als auch der Anschluss Richtung Praha weg. Das eigentliche Problem dort ist, dass die Züge Linz - Budweis nicht in Rybnik kreuzen, aber das gibt die Infrastruktur auf österreichischer Seite wohl nicht her. Also kein Grund, hier großkotzig zu sein. Aber wir entfernen uns massiv vom Thema.

Signalabhängigkeit

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #151 am: 28. Dezember 2020, 20:39:31 »
Das schönste Beispiel ist wohl jenes aus Rybnik an der Summerauer Bahn wo der Zug nach Lipno 2 Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Linz wegfährt bzw. eine Minute nach der Abfahrt des Zuges nach Linz dort ankommt. Da gibt es absolut keinen Grund warum er nicht wartet bzw. etwas früher unterwegs außer die pure Inkompetenz in WL-Manier bei der Fahrplanerstellung.

Weißt du ob die Fahrzeit zwischen Rybnik und dem Kreuzungsbahnhof Vyssi Brod Klaster beschleunigt werden kann? Weißt du ob das Stellwerk des Bahnhofes Vyssi Brod Klaster eine schnellere Kreuzungsabwicklung zulässt?

Wenn nicht ist dein Kommentar bezüglich Inkompetenz ziemlich daneben.

D 3XX

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #152 am: 28. Dezember 2020, 20:42:38 »
Das ist kein Problem sondern die Folge daraus, daß wir im Überfluss und Übersozialem leben bzw. bisher gelebt haben. Die Politik muß nunmehr aber reagieren, sie ist dem Bürger ggü. verpflichtet. Ich fürchte, es wird noch enger werden, wenn ich mich so frage, wo kommt all das Geld her, daß jetzt nur alleine während der Pandemie in die Hand genommen wird.

Wie wäre es mit den Autofahrern? Wie wäre es, so zu sparen, dass der ÖV sogar davon profitiert - durch eine konsequente Beschleunigung? Ich wiederhole es nochmals: es gibt kein Problem mit dem Geld, sondern mit Prioritäten.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
D 3XX

KSW

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #153 am: 28. Dezember 2020, 23:00:27 »
Prinzipiell wäre ich auch erstmal dafür, andere Sparmaßnahmen zu finden (allen voran eine funktionierende Beschleunigung in einem der langsamsten Straßenbahnnetze Mitteleuropas...). Aber WENN am Angebot gespart wird, dann doch bitte nach einer tiefgreifenden Analyse und so, dass die Folgen möglichst wenige betreffen. Und das ist halt nicht der Fall, wenn man Hals über Kopf stadtweit den Rasenmäher ansetzt und nicht miteinander kompatible Intervalle einführt.

Warum ich den 37er genannt habe? Es wird zwar keine Linie direkt parallel geführt, allerdings sind von allen Haltestellen andere Linien in die gleiche Richtung (38er, D-Wagen) bzw. Buslinien zur U4 schnell erreichbar.

Bezüglich der Beschleunigung würde ich mich aber anstatt an die WL, an die diversen Bezirkska...., bzw Bürgeriniativen wenden, die sämtliche Beschleunigungsversuche mit neuen Haltestellen, neuen Ampelanlagen, Tempo 30 Zonen, Begegnungszonen, Kanalisierung des MIV auf die Routen des ÖV, etc verhindern.

Ich kann dir nur sagen, dass die Mitarbeiter von der entsprechenden Fachabteilung verzweifelt sind, da ihre Einsprüche kaum zur Kenntnis genommen werden. Von angenommen ganz zu schweigen.
Also, ich denke, dass echte Einsparung weit tiefgreifender (und damit aber auch wesentlich wirksamer) erzielt werden könnte als durch eine Ausdünnung der Intervalle. Als, jemand, der doch in beiden Städten zu Hause ist, mache ich mir halt auch so meine Gedanken und Vergleiche, und da merkt man mitunter schon gewaltige Unterschiede.

*) Auch, wenn es für manche etwas verwirrend wirken mag, es ist für mich z.B. zu hinterfragen, ob man zur Schwachlast (also z.B. So/FT/ev. Abend ab 21:00) das Liniennetz nicht abändert, um Überangebote auf Linienbündeln zu reduzieren. Da fiele mir z.B. die Kürzung des 62er bis Meidling ein, ev. 6 und/oder O nur bis Reumannplatz, ev. sogar 18er statt 1er zum Stefan Fadinger Platz und den 1er überhaupt nur bis Oper, den 71er nur bis zum Ring, 60er nur bis Hietzing, Kürzung einiger Schottentor-Linien, etc. etc. etc.).

*) Beschleunigung durch bauliche und vor allem auch organisatorische Maßnahmen. Angeblich bekommt das Fahrpersonal nur die Zeit bezahlt, in der es auch fährt? Sollte das (noch) stimmen ist es für mich nur allzu verständlich, warum manche Fahrer so bummeln, dass sie trotzt freier Strecke von jedem Fußgänger überholt werden. Ich hatte da letzte Woche so eine Begegnung mit so einer Spezies bei der Bernhardtalgasse - von dort zum Matzleinsdorfer Platz ewig und 3 Tage gebraucht, PKW war eh keiner davor (dafür umso mehr dahinter), bei der Knöllgasse 2 Ampelphasen gedöst, um dann mit etwa 10 km/h die Rampe in die U-Strab hinunter zu kriechen.

Nur um zu zeigen, was da an Potential drinnen wäre ein kleiner Vergleich (Vergleiche sind immer gefährlich, weil von vielen Faktoren abhängig, dennoch versuchte ich möglichst viele einfließen zu lassen und habe 2 an sich vergleichbare Linien gewählt):

Wien, Linie 6 vs. Graz, Linie 7:
Linienlänge:  7,3 km / 8,3 km
Haltestellen: 18 / 24
Ampeln: 19 / 19
HVZ-Takt:3,5 Min. / 3,5 Min
HVZ-Auslauf: 25 Wagen / 15 Wagen
Mischverkehr: 1,7 km / 4,9 km
Baulich abgetrennter Gleiskörper: 4,5 km / 1,4 km

Die Fußgängerzone im Zentrum habe ich jetzt mal als eigenen Gleiskörper, baulich nicht abgetrennt, gerechnet, ebenso wie die in eine Richtung verkehrsberuhigte Annenstraße mit Mischverkehr in bescheidenen Ausmaß. Da fragt man sich halt doch ein wenig, wie das die WiLi so machen...

N1

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #154 am: 29. Dezember 2020, 00:04:06 »
Das ist kein Problem sondern die Folge daraus, daß wir im Überfluss und Übersozialem leben bzw. bisher gelebt haben. Die Politik muß nunmehr aber reagieren, sie ist dem Bürger ggü. verpflichtet. Ich fürchte, es wird noch enger werden, wenn ich mich so frage, wo kommt all das Geld her, daß jetzt nur alleine während der Pandemie in die Hand genommen wird.

Wie wäre es mit den Autofahrern? Wie wäre es, so zu sparen, dass der ÖV sogar davon profitiert - durch eine konsequente Beschleunigung? Ich wiederhole es nochmals: es gibt kein Problem mit dem Geld, sondern mit Prioritäten.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich erlaube mir, doch etwas zu ergänzen:

Auf irgendeiner Durchzugsstraße wird eine Fahrspur für eine Woche gesperrt:
Opposition: Zeter!
Medien: Mordio!

20-Minuten-Intervall bei den Wiener Linien an Samstagen, Sonn- und Feiertagen morgens:
Opposition: –
Medien: –

Übrigens stelle ich es in Zweifel, dass "wir" bis dato im Überfluss gelebt hätten. Aber das ist ein anderes Thema.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #155 am: 29. Dezember 2020, 07:07:46 »
*) Auch, wenn es für manche etwas verwirrend wirken mag, es ist für mich z.B. zu hinterfragen, ob man zur Schwachlast (also z.B. So/FT/ev. Abend ab 21:00) das Liniennetz nicht abändert, um Überangebote auf Linienbündeln zu reduzieren. Da fiele mir z.B. die Kürzung des 62er bis Meidling ein, ev. 6 und/oder O nur bis Reumannplatz, ev. sogar 18er statt 1er zum Stefan Fadinger Platz und den 1er überhaupt nur bis Oper, den 71er nur bis zum Ring, 60er nur bis Hietzing, Kürzung einiger Schottentor-Linien, etc. etc. etc.).

Sicher sollte man das auch untersuchen, aber auch aufpassen, nicht übers Ziel hinauszuschießen. "Übers Ziel hinausschießen" wäre für mich z.B., in der Wiedner Hauptstraße in der Schwachlastzeit auf 2 von 3 Linien zu verzichten, und dann auch auch noch auf die Verbindung zum Ring. Außerdem sollten grundsätzlich andere Routen als tagsüber unbedingt vermieden werden - ich finde das in Teilen Floridsdorfs schon sehr gewöhnungsbedürftig, wo überspitzt gesagt jeder zweite Bus als "32A" firmiert, egal ob er gerade von A nach B, von C nach D oder von B nach C fährt, und dabei in und um Großjedlersdorf noch drei mal im Kreis fährt. Und wenn sich solche Fälle nicht vermeiden lassen, sollte eher während der Fahrt die Liniennummer geändert werden; um bei Deinem Beispiel des 18ers zum Stefan-Fadinger-Platz zu bleiben (was ich eher kritisch sähe): der sollte schlicht südlich des Matzleinsdorfer Platzes als 1er geführt werden.

Auch den 71er kurz vor den relevanten Zielen und der U-Bahn enden zu lassen, halte ich für falsch. Der 6er östlich des Reumannplatzes wiederum wäre ein Angebot, das man für die absoluten Schwachverkehrszeiten durchaus in Frage stellen könnte - so man denn meint, tatsächlich am Angebot sparen zu müssen (und nicht sinnvoll, z.B. durch Beschleunigungen). Er würde tatsächlich auch "nur" eine Intervallausdünnung bedeuten, aber praktisch keine zusätzlichen Umsteigezwänge.

Aber all das setzt halt voraus, dass man das Netz einmal kritisch in der Tiefe durchleuchtet und nicht von heute von auf morgen den Rasenmäher ansetzt...

Nur um zu zeigen, was da an Potential drinnen wäre ein kleiner Vergleich (Vergleiche sind immer gefährlich, weil von vielen Faktoren abhängig, dennoch versuchte ich möglichst viele einfließen zu lassen und habe 2 an sich vergleichbare Linien gewählt):

Wien, Linie 6 vs. Graz, Linie 7:
Linienlänge:  7,3 km / 8,3 km
Haltestellen: 18 / 24
Ampeln: 19 / 19
HVZ-Takt:3,5 Min. / 3,5 Min
HVZ-Auslauf: 25 Wagen / 15 Wagen
Mischverkehr: 1,7 km / 4,9 km
Baulich abgetrennter Gleiskörper: 4,5 km / 1,4 km

Danke für das Beispiel. Nur, weil ich meinen Augen nicht traue bzw. an meinen mathematischen Fähigkeiten zweifle - sehe ich das richtig? Obwohl die Grazer Linie 7 länger ist als der Wiener 6er, einen dichteren durchschnittlichen Haltestellenabstand und schlechtere bauliche Voraussetzungen hat, benötigt sie in der HVZ bei gleichem Angebot 40 % weniger Fahrzeuge als der 6er?

(Nebenbei widerlegt das Beispiel all jene, die vor allem Haltestellen als Hauptproblem sehen.)

Jetzt bin ich nur auf die Gründe gespannt, warum man das ÜBERHAUPT nicht vergleichen kann. :)

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #156 am: 29. Dezember 2020, 07:44:25 »
Und ich weiß nicht, von wo die Zahlen her sind

Ich folgende Zahlen gefunden

Haltestellen: 46 FR 1+2
Fahrzeit: 62 Min (Werktag ab 7:00 Uhr) ohne Ausgleichzeit
Benötigte Fahrzeuge ?
Intervall: ?, da derzeit kein Schultagsplan online ist. Zumindest habe ich ihn nicht gefunden
Linienlänge: ?

Linie 6 Wien

Haltestellen: 35 FR 1+2
Fahrzeit: 67,5 Min (Werktag ab 7:00 Uhr) ohne Ausgleichzeit
Benötigte Fahrzeuge 24
Intervall: 3 min
Linienlänge: 14,6 km

Aber die Anzahl der Fahrzeuge sagt jetzt nicht wirklich etwas aus. Denn der Bedarf der Fahrzeuge hängt auch davon ab, wie hoch die Umkehrzeit in den Endstationen ist und ob der dichte Intervall auch einen ganzen Umlauf gibt.

Und dann ist ist mir aufgefallen, dass der kritisierte neue Intervall Wochenendintervall in Graz schon vorhanden. Wobei der 20 min Intervall auch am Abend an allen Tagen in Granz schon Tatsache ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #157 am: 29. Dezember 2020, 08:07:03 »
Aber die Anzahl der Fahrzeuge sagt jetzt nicht wirklich etwas aus.

Doch, die sagt ziemlich viel darüber aus, wie effizient ein Betrieb organisiert ist - und wo man tatsächlich ansetzen sollte, bevor man einen flächendeckenden Kahlschlag beim Angebot übers Knie bricht.

Wir sollten uns erinnern, wofür es die WL und die Öffis im Allgemeinen gibt: nicht als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Parteibonzen, sondern als Mobilitätsdienstleister. Dafür erhalten sie (zu Recht!) ziemlich viel Geld. Und natürlich sollte dieses Geld möglichst effizient eingesetzt werden (was natürlich nicht bedeutet, dass auf dem Rücken der Beschäftigten oder der Sicherheit gespart wird).

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #158 am: 29. Dezember 2020, 08:16:14 »
Aber die Anzahl der Fahrzeuge sagt jetzt nicht wirklich etwas aus.

Doch, die sagt ziemlich viel darüber aus, wie effizient ein Betrieb organisiert ist - und wo man tatsächlich ansetzen sollte, bevor man einen flächendeckenden Kahlschlag beim Angebot übers Knie bricht.

Das sagt sehr wohl etwas aus. Denn je nach Auslastung sollte man auch die entsprechende Ausgleichzeit in den Endstationen einplanen. Auch wird in so einen Wert ein eventueller eingeplanter Verkehrsstau mit eingerechnet. Und gerade in der Quellenstraße in Richtung Burggasse kommt es immer wieder zu Verzögerung. Und wenn  man dann eine eher höhere Ausgleichzait in der Burggasse einrechnet, dann kann man sich Kurzführungen am Westbahnhof, bzw verspätete Abfahrten ab Burggasse verhindern.

Und wenn man jetzt mit dem Argument kommt, dann sollte man die Auto aus der Quellenstraße entfernen, dann frage ich mich wohin. Denn wenn ich die in die Davidgasse oder in die Gudrunstraße verdränge, dann behindere ich die Linie 7A, bzw 14A
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KSW

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #159 am: 29. Dezember 2020, 08:25:48 »
@ Klingelfee
Nun, ich habe nicht den gesamten Umlauf genommen, sondern die Strecke von A nach B, insbesondere, weil es in Graz zB keine separate Ein- und Ausstiegshaltestelle gibt, das würde also wiederum alles verzerren.
Die Lönge wurde über Google Maps gemessen, ist also ein Richtwert, aber bestimmt nicht auf den Meter genau (insbesondere in den unterirdischen Bereichen).
Die Anzahl der eingesetzten Wagen ist aus den jeweiligen Auslauf-Listen im TWF bzw StyriaMobile entnommen.

Es ist korrekt, So/FT Vormittag sowie am Abend ab etwa 20:00 gibt es in Graz schon das 20 Min Intervall - was aber jetzt nicht heißt, dass das songut ist, dass man das unbedingt auch in Wien (doch deutlich größer) auch haben muss.
In Klagenfurt gibt es am Wochenende Stunden-Takt, in Villach ruht der Betrieb, so what? Soll deswegen Wien auch diesen Beispielen folgen?
Und auch wenn "das kann man so nicht vergleichen" oft und gerne für so manches bemüht wird, so stimmt das in diesem Fall 100%ig. Wien hat ein dichtes Netz aus Radial- und Tangentiallinien, Graz hingegen ein sternförmiges Netz mit zentralem Umsteigeknoten. Dieser ermöglicht einen dünnen Takt mit dennoch annehmbaren Umsteigeverbindungen. Im 15-Min Takt ist alle 7,5 Min ein Taktknoten, im 20 Min Takt alle 10 Minuten. Somit habe ich zur Hälfte der Linien am Jakominiplatz immer direkten Anschluss, zur Hälfte muss ich 7,5 bzw 10 Min warten. In weiterer Folge haben aber alle Anschlisslinien an der Peripherie entsprechende Anschlüsse mit Null Wartezeit, da hier auch nur eine Linie aus dem Zentrum ankommt - sprich einmal quer durch die Stadt mit 4 Linien bedingt maximal einmalig 10 Min Wartezeit.
Und als Nebeneffekt ist der Takt im Zentrumsbereich durch Überlagerung der Linien auch noch halbiert.
Klagenfurt hat hier mit dem Heiligengeistplatz ein ähnliches System, das aber eben je größer das Netz wird umso schwieriger umsetzbar wird.

@ abc
Jedenfalls würde ich die Liniennummer abändern, klar. Bei Kurzführung meinetwegen auch durch Kennzeichnung des ursprünglichen Liniensignals (invertierte Darstellung, streichen der Nummer, Nummer mit Stern oder Buchstaben dran, etc etc etc - da gibt es international zug Beispiele), bei geänderter Route bzw Verknüpfung von 2 Linienästen durch eigene Nummer, so wie zB die Linie 13 in Graz.
Dass die Badnerbahn alleine in der Wiedner Hauptstraße zu wenig Angebit ist ist mir bewusst, ich wollte nur zeigen, dass es da generell schon möglich wäre zu sparen.
ZB könnte man ja auch den 62er am Matz mit dem 18er verknüpfen, dann würde man zum Westbahnhof und in der Wiedner einsparen. Den 71er kurz (72?) würde ich zwecks U-Bahn zum Karlsplatz ablenken, dort kann ich auch zu den Ringlinien umsteigen sowie zu 3 U-Bahnen.

abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #160 am: 29. Dezember 2020, 08:26:59 »
Aber die Anzahl der Fahrzeuge sagt jetzt nicht wirklich etwas aus.

Doch, die sagt ziemlich viel darüber aus, wie effizient ein Betrieb organisiert ist - und wo man tatsächlich ansetzen sollte, bevor man einen flächendeckenden Kahlschlag beim Angebot übers Knie bricht.

Das sagt sehr wohl etwas aus. Denn je nach Auslastung sollte man auch die entsprechende Ausgleichzeit in den Endstationen einplanen. Auch wird in so einen Wert ein eventueller eingeplanter Verkehrsstau mit eingerechnet. Und gerade in der Quellenstraße in Richtung Burggasse kommt es immer wieder zu Verzögerung. Und wenn  man dann eine eher höhere Ausgleichzait in der Burggasse einrechnet, dann kann man sich Kurzführungen am Westbahnhof, bzw verspätete Abfahrten ab Burggasse verhindern.

Genau darum geht es doch: Probleme zu identifizieren, die einen erhöhten Fahrzeug- und somit auch Personaleinsatz verursachen - und sie angehen. Damit würde man Geld sparen, und trotzdem hätten die Fahrgäste etwas davon. DAS wäre Verkehrswende, DAS wäre Klima- und Umweltschutz - wenn man beides ernstmeinte.

Und wenn man jetzt mit dem Argument kommt, dann sollte man die Auto aus der Quellenstraße entfernen, dann frage ich mich wohin. Denn wenn ich die in die Davidgasse oder in die Gudrunstraße verdränge, dann behindere ich die Linie 7A, bzw 14A

Wer spricht denn von "entfernen"? Aber man sollte endlich mal einsehen, dass eine Straßenbahn mit 150 Personen Vorrang gegenüber 50 Autos bekommen sollte...

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #161 am: 29. Dezember 2020, 08:30:53 »
Wer spricht denn von "entfernen"? Aber man sollte endlich mal einsehen, dass eine Straßenbahn mit 150 Personen Vorrang gegenüber 50 Autos bekommen sollte...

Ja wenn das so einfach wäre. Alle schreien nur, das etwas gemacht gehört. Aber niemand liefert brauchbare Lösungen. Denn die einzige Lösung, wäre, die Parkspuren sperren, so dass die Straßenbahn eine eigene Spur hätte. Das ist aber nicht immer möglich, bzw durchsetzbar.
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abc

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #162 am: 29. Dezember 2020, 08:45:12 »
Wer spricht denn von "entfernen"? Aber man sollte endlich mal einsehen, dass eine Straßenbahn mit 150 Personen Vorrang gegenüber 50 Autos bekommen sollte...

Ja wenn das so einfach wäre. Alle schreien nur, das etwas gemacht gehört. Aber niemand liefert brauchbare Lösungen. Denn die einzige Lösung, wäre, die Parkspuren sperren, so dass die Straßenbahn eine eigene Spur hätte. Das ist aber nicht immer möglich, bzw durchsetzbar.

So ungefähr ("nicht möglich, nicht brauchbar, nicht durchsetzbar") wurde über die Begegnungszone in der Mariahilfer Straße auch gesprochen. Es ist eine Frage des politischen Wollens und des Rückgrats. Und man müsste es JETZT, kurz nach der Wahl (und lange vor nächsten Wahlen auf Gemeinde- und Bundesebene) angehen, damit dann zur nächsten Wahl die Erfolge sichtbar sind.

Und genauso wenig, wie in der Burggasse und der Gumpendorfer Straße wegen der Begegnungszone in der Mahü das große Chaos ausgebrochen ist, wird es in der Laxenburger Straße ausbrechen, wenn es endlich eine zeitgemäße Ampelschaltung am Quellenplatz gibt.

Etwa entzerren könnte man den Knoten übrigens auch durch die Neubaustrecke Neilreichgasse, weil es dann keine abbiegenden Straßenbahnen mehr gäbe. Aber auch dieses Projekt ist ja sanft entschlafen...

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #163 am: 29. Dezember 2020, 08:57:32 »
Und genauso wenig, wie in der Burggasse und der Gumpendorfer Straße wegen der Begegnungszone in der Mahü das große Chaos ausgebrochen ist, wird es in der Laxenburger Straße ausbrechen, wenn es endlich eine zeitgemäße Ampelschaltung am Quellenplatz gibt.

Bitte greif die Ampelschaltung am Quellenplatz ja nicht an. Denn eben bedingt durch die vielen Fahrrelationen glaube ich kaum, dass man diese Schaltung noch verbessern kann. Ebenso wie auch immer wieder gefordert wird, dass man die Ampelanlage Währinger Straße # Spitalgasse verbessern sollte. Ich persönlich weiß auch nicht, was man dort noch verbessern könnte.
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Wiener Schwelle

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #164 am: 29. Dezember 2020, 10:11:42 »
Wer spricht denn von "entfernen"? Aber man sollte endlich mal einsehen, dass eine Straßenbahn mit 150 Personen Vorrang gegenüber 50 Autos bekommen sollte...

Ja wenn das so einfach wäre. Alle schreien nur, das etwas gemacht gehört. Aber niemand liefert brauchbare Lösungen. Denn die einzige Lösung, wäre, die Parkspuren sperren, so dass die Straßenbahn eine eigene Spur hätte. Das ist aber nicht immer möglich, bzw durchsetzbar.
Es war so  vieles nicht möglich und wurde doch umgesetzt. Wille, Argumente zur Umsetzung und Ausdauer gehört dazu. Aber scheinbar fehlt den "Erbsenzählern" im Unternehmen auch eine Praxis im ÖPNV. Empfehlung Fahrten mit dem ÖV und nicht mit dem Dienstwagen oder privaten Fahrzeugen.