Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten... Aber mir persönlich gefallen Straßenbahnen nicht, die ausschauen wie ein Hochgeschwindigkeitszug. Straßenbahnen fahren selten schneller als 50, auch Überlandbims kommen praktisch nie auf einen Hunderter im Regulärbetrieb.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es da um Luftwiderstand geht vielleicht eher um "Stoßverzehreinrichtungen".
Als Ahnungsloser im Straßenbahndesign lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, aber es schaut für mich eher nach einer reinen Ästhetikfrage aus. Jeder cm, den der Bug weiter nach vorne ragt, wäre jedenfalls im Fahrgastbereich besser aufgehoben.
Hallo,
die Form ergibt sich aus der Konstruktion, die mE eine der besten ist, die ich am Tramwaysektor so kenne. Ungewohnt, aber sinnvoll ist das weit vorne liegende erste Drehgestell - damit erspart man sich den ganzen Unfug, den man sich beim ULF einfallen lassen musste. Die einzelnen Module hängen zwischen weiteren Drehgestellwägelchen, was einen sehr aufgeräumten Innenraum zulässt. Die Fenster sind extrem groß, um den Eindruck eines "rollenden Gehsteigs" zu vermitteln.
Es gibt durchaus genug Haltegriffe im Innenraum, der "Pilz" im Auffangraum lässt genug Greiffläche für viele Fahrgäste. Eine durchgehende Stange nach oben braucht es nicht, der ist trotzdem stabil.
Das Konzept mit dem Drehgestell vorne ist so erfolgreich, dass die Strasbourger beim Nachfolgemodell des Citadis darauf bestanden haben (sonst hängt die Front bei dem stark über). Das führende Drehgestell macht den Wagen entgleisungssicher, Citadis werden sonst relativ oft aus den Gleisen gehebelt. Zum Design - In Frankreich will man Eindruck machen, das führt zur hohen Akzeptanz des Gesamtsystems. Alles ist schön und elegant gestaltet, so ist es kein "arme-Leute-Verkehrsmittel". In Düsseldorf fahren Züge mit derselben Konstruktion, allerdings mit "nicht windschnittigem" Design - mE das grauenhafteste, was ich auf Schienen je gesehen habe.