Bei den echten U-Bahn-Garnituren ist es gefühlt eine wesentlich andere Atmosphäre, gar nicht zu schreiben von den V-Zügen.
Du fährst anscheinend nie mit der U3 im Bereich Mariahilfer Straße. Wenn ein Zug voll ist, ist die "Atmosphäre" dort um nichts besser. In den U6-Zügen gibt es bei Überfüllung wenigstens ein Wageninneres, in dem man halbwegs gut stehen kann, das fehlt bei den Silberpfeilen komplett.
Essen im Zug ist im Übrigen eher in den Nachtstunden relevant und die Linie U6 ist da besonders exponiert, weil sie über den Gürtel fährt. Beim nächtlichen Viertelstundentakt wird kaum jemand einen Zug wegfahren lassen, nur um sein Kebap fertigessen zu können.
Das Problem mit den "Manieren" hast in jeder Nacht-U-Bahn. Ich erinnere mich an einige Male, Dienstantritt bei einem Nebenjob um 6h Früh an Samstagen und Sonntagen. Sowohl U4, als auch U1 sahen wie ein Schlachtfeld aus. Kebab ist da bei weitem noch das geringste Problem. Zeitungen im Zug am Boden verteilt, ab und an erbrochenes und fast in jedem Wagen rollt eine oder mehrere Bierdosen am Boden herum und erinnern auch das Ohr daran, in was für einer sauberen U-Bahn man sich befindet (nur für den Fall, dass man vor lauter Entsetzen die Augen schließt). An der beschriebenen Situation ändert ein Essensverbot sicher nichts, selbst wenn man noch ein Alkohol- und Getränkeverbot dranhängt. Wenn man die Gratis-Zeitungen aus den U-Bahn-Stationen verbannen würde, ein Essensverbot einführen würde, ein Getränkeverbot einführen würde und darüber hinaus auch noch zumindest an den wichtigsten Stationen am Bahnsteig bei den wichtigsten auf- / Abgängen Securities abstellen würde (Schwedenplatz, Praterstern, Stephansplatz, Karlsplatz, Schottentor, Museumsquartier, Volkstheater, Westbahnhof, Karlsplatz, Donauinsel, Kagran, Wien Mitte, Spittelau, Josefstädter Straße, Alser Straße, Thaliastraße, Volksoper, Nußdorfer Straße, Floridsdorf, Handelskai und Meidling) - dann und nur dann könnte man diesen Zuständen etwas gegensteuern, wobei ich um diese Uhrzeit niemanden alleine Dienst versehen lassen würde, wodurch selbst bei einfachen Stationen, wie der Thaliastraße pro Station 4 Personen notwendig wären um den wichtigsten Zu-/Abgang zu kontrollieren. Personalbedarf dafür wären also mehr als 100 Leute - und damit ist das ganze hinfällig, eventuell könnte man den Personalbedarf zumindest in den zweistelligen Bedarf drücken, wenn man sich auch Bodycams, Reinigungspersonal, Stationsüberwachung, Schwarzkappler und Polizeikontrollen bedienen würde - also Personen, die ohnehin unterwegs sind, aber eben nicht nur Müll entsorgen oder nur Fahrscheine kontrollieren oder Dienstwege absolvieren, sondern bei all diesen Tätigkeiten auch darauf geschult werden, Menschen auf Bierverbot und Co aufmerksam zu machen.
Aber um real zu bleiben: Freitag Nacht und Samstag Nacht ist halt Partyzeit und es genießen viele Teenies die Zeit, die sie abseits ihrer Eltern und erhobenen Zeigefingern verbringen können. Da kann man zwar mit erheblichem Aufwand dafür sorgen, dass keine Bierdosen in der U-Bahn landen, aber die betreffenden Personen muss man teilweise sicher auch das zwanzigste Mal noch aktiv darauf ansprechen, weil sie schlichtwegs nur noch in besoffenem Zustand angetroffen werden ...