Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: TH am 21. Juni 2012, 11:15:00

Titel: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 11:15:00
http://www.orf.at/stories/2126566/2126567/ (http://www.orf.at/stories/2126566/2126567/)

Zitat daraus : *Unzufrieden seien die Wiener Linien, die fürchten, mit Tempo 30 ihren Fahrplan nicht mehr einhalten zu können, so Maresch: „Mit Tempo 40 könnten sie aber leben*

Also gibt man zu, dass die Fahrzeiten zu lange sind.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Klingelfee am 21. Juni 2012, 11:26:10
http://www.orf.at/stories/2126566/2126567/ (http://www.orf.at/stories/2126566/2126567/)

Zitat daraus : *Unzufrieden seien die Wiener Linien, die fürchten, mit Tempo 30 ihren Fahrplan nicht mehr einhalten zu können, so Maresch: „Mit Tempo 40 könnten sie aber leben*

Also gibt man zu, dass die Fahrzeiten zu lange sind.

Man gibt damit nicht zu, dass die Fahrzeiten zu lang sind, sondern das man aus verkehrstechischen Gründen sowieso oft nicht schneller als 40 fährt.
Ausnahmen natürlich dort, wo die Straßenbahn in Wien sogar 60 fahren kann. Wenn man dort auf einmal Tempo 40 einführen würde, dann müsste man auch dort die Fahrzeit verlängern.

Aber ich weiß nicht, was das bringen soll, ein flächendeckendes Tempo 30. Ausser mehr Schadstoffe und mehr Verbrauch bringt es gar nichts
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 68er am 21. Juni 2012, 11:29:00
Das Problem für den ÖV in Wien sind die Ampeln, nicht die Höchstgeschwindigkeit.
Wenn sich die Wiener Linien einmal für ihre Fahrgäste und nicht die Minimierung der Störung für Autofahrer interessieren würden, müsste ihnen sofort klar werden, dass die Höchstgeschwindigkeit fast immer irrelevant ist. Jede einzelne Ampel ohne (echter) Bevorrangung kostet mehr Zeit, als Tempo 30 auf der ganzen Strecke.

Aber ich weiß nicht, was das bringen soll, ein flächendeckendes Tempo 30. Ausser mehr Schadstoffe und mehr Verbrauch bringt es gar nichts

Das Märchen mit Verbrauch und Schadstoffen stimmt nicht. Und was Tempo 30 auf jeden Fall reduziert, ist Unfallgefahr und -schwere und vorallem Lärm.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 11:30:22
...aus verkehrstechnichen Gründen nicht schneller als 40 fährt.

Was sind verkehrstechnische Gründe ?
Also sind die Fahrzeiten doch viel zu lang.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: schaffnerlos am 21. Juni 2012, 11:32:09
T30 reduziert Unfälle und deren Folgen und der Lärmpegel sinkt. Und ja: Wenn die Stadt T30 will, haben sich (zumindest im Mischverkehr) auch die WL daran zu halten und die Mehraufwändungen vergütet zu bekommen.
Wobei ich aber auch dagegen bin, in ganz Wien pauschal T30 einzuführen. Mir wäre ein Konzept 40-80-120 (Ort-Land-Autobahn) mit lokalen Abstufungen +/-20 lieber. Also im Ortsgebiet selektive 20er-Zonen und 60 auf ausgewählten Durchzugsstraßen. Überland 80, selektiv 60 bzw. 100 und auf der Autobahn 120, selektiv 80 (Stadtautobahn), 100 und 140 (letzteres nur elektronisch unterstützt). Ungerade Höchstgeschwindingkeiten (30/50/70) soll es nicht mehr geben.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: E2 am 21. Juni 2012, 11:36:49
Tja, wieder so ein rot-grüner Rülpser fürs Sommerloch.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 11:39:35
Ungerade Höchstgeschwindingkeiten (30/50/70) soll es nicht mehr geben.
Gerade die sind aber bei uns seit Jahrzehnten üblich; eine Abkehr davon halte ich daher nicht für sinnvoll. Die Straßenbahn sollte von der Tempo-30-Regelung generell ausgenommen sein, beim Bus geht das klarerweise nicht. (Wäre also auch ein Argument für die Umstellung von Bus auf Bim.)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: coolharry am 21. Juni 2012, 11:42:00
Tja, wieder so ein rot-grüner Rülpser fürs Sommerloch.

 :up:

Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 11:42:31
Tja, wieder so ein rot-grüner Rülpser fürs Sommerloch.

 :up: :up:
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 68er am 21. Juni 2012, 11:44:00
Wenn euch Tempo 50 (oder in der Realität eher 70km/h, die Wiener Variante von Tempo 50) so gut gefällt, nehmt euch doch eine Wohnung an einer Durchzugsstraße, dort könnt ihr eure geliebten Autos rund um die Uhr genießen.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 13er am 21. Juni 2012, 12:11:53
Man gibt damit nicht zu, dass die Fahrzeiten zu lang sind
Sind sie aber, zumindest auf einigen Linien. Wenn man dort - heute, ohne weitere Beschleunigungsmaßnahmen - ganz normal zügig dahinfährt, hat man bei der Hälfte der Strecke schon -3. Und das nicht in den Randzeiten.

Wie viel Prozent der Tramway fahren schon auf selbständigem Gleiskörper? 75%? Dann gibts damit sowieso keine Probleme. Die stark überlasteten Buslinien, wo es Probleme geben könnte, müsste man halt auf Tramway umstellen. Das wäre auch der Umwelt und dem langfristigen Budget zuliebe angesagt.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: W_E_St am 21. Juni 2012, 12:42:06
Absolute Höchstgeschwindigkeit wird im Stadtverkehr in ihren Auswirkungen auf die Gesamtfahrzeit komplett überschätzt. Ich fahre mit dem Rad nie mehr als 35km/h, meistens weniger, halte mich im Normalfall an Ampeln, Abbiegeverbote, usw. (im Extremfall steige ich ab, schiebe ein Stück, d.h. bin gemäß STVO legal Fußgänger, und steige nachher wieder auf) und bin über die Gesamtstrecke trotzdem durchwegs schneller als die Straßenbahn. Ausnahmen sind bestimmte Kurzstrecken, auf einer direkten Wettfahrt Schwarzspanierstraße - Spitalgasse würde der Radfahrer nur selten gewinnen, in die Gegenrichtung trotz Haltestelle Sensengasse auch nicht (meistens trifft man aber trotzdem noch vor Abfahrt der Straßenbahn aus der Haltestelle ein).

Klar macht hohe Geschwindigkeit gefühlt mehr Spaß - das ist aber auch schon das einzige, was dafür spricht. Und das ist meiner Meinung in einem so komplizierten Gefüge wie dem Stadtverkehr absolut zu wenig.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: benkda01 am 21. Juni 2012, 13:05:13
Mir wäre ein Konzept 40-80-120 (Ort-Land-Autobahn) mit lokalen Abstufungen +/-20 lieber. Also im Ortsgebiet selektive 20er-Zonen und 60 auf ausgewählten Durchzugsstraßen. Überland 80, selektiv 60 bzw. 100
Da bin ich ganz bei dir...

Zitat
und auf der Autobahn 120
...nur: Was genau soll das bringen? Salopp gesagt ist es bei den Geschwindigkeiten "eh schon wurscht", was z.B. die Überlebenschancen bei einem Unfall betrifft. Und je nach PKW kannst du mit 120/130 vielleicht nur in einem ungünstigen Drehzahlbereich fahren, was dann wiederum einen höheren Verbrauch und mehr Abgase bedingt.
Ich denke, dass Autofahrer bei niedrigen Geschwindigkeitsbereichen (Ortschaft etc.) oft unterschätzen, was für Auswirkungen (Reaktionsweg, Unfallgefahr, etc.) eine um 20 km/h überhöhte Geschwindigkeit hat, aber bei hohen Geschwindigkeiten sehr wohl auch von selbst "Angst bekommen" und mit einer sinnvollen Geschwindigkeit fahren. Auf der Autobahn fährt sowieso jeder "seine eigene" Geschwindigkeit, niemand wird seinen Klein-PKW auf Biegen und Brechen bis 130 km/h hinaufquälen, nur, um sich dann stundenlang den Motorlärm bei hoher Drehzahl anhören zu müssen. Andererseits fahren die, die noch schneller fahren wollen, sowieso noch schneller...

Ungerade Höchstgeschwindingkeiten (30/50/70) soll es nicht mehr geben.
Gerade die sind aber bei uns seit Jahrzehnten üblich; eine Abkehr davon halte ich daher nicht für sinnvoll.
"Des woar scho immer so"? ??? ??? ???

Klar macht hohe Geschwindigkeit gefühlt mehr Spaß - das ist aber auch schon das einzige, was dafür spricht. Und das ist meiner Meinung in einem so komplizierten Gefüge wie dem Stadtverkehr absolut zu wenig.
:up: :up: :up:
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 13:07:28
Was nützt alle diese Geschwindigkeitsberschränkungen, wenn diese NICHT kontrolliert werden.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 13:13:50
Und je nach PKW kannst du mit 120/130 vielleicht nur in einem ungünstigen Drehzahlbereich fahren, was dann wiederum einen höheren Verbrauch und mehr Abgase bedingt.
Ich kenne eigentlich keinen Pkw, bei dem man mit 120 oder 130 in einem ungünstigen Drehzahlbereich unterwegs ist. Bei einem Fünfganggetriebe kann man ab 50 in die Fünfte schalten, bei einem Sechsganggetriebe ab 65 bis 70 in die Sechste. Klar muss man dann wieder runterschalten, wenn man beschleunigen will, aber deswegen ist es ja auch ein Schaltgetriebe. :) Die Automatik macht es ja nicht anders, nur eben ohne Bewegung der Extremitäten.

Wenn man auf der Autobahn wirklich Sprit sparen will, muss man sich mit 100 im Windschatten eines Lkw fortbewegen.

Ungerade Höchstgeschwindingkeiten (30/50/70) soll es nicht mehr geben.
Gerade die sind aber bei uns seit Jahrzehnten üblich; eine Abkehr davon halte ich daher nicht für sinnvoll.
"Des woar scho immer so"? ??? ??? ???
Ganz genau... außerdem sind 30 und 50 für städtisches Gebiet quasi ein internationaler Standard. :)

Was nützt alle diese Geschwindigkeitsberschränkungen, wenn diese NICHT kontrolliert werden.
Mit niedrigerem Limit geht die Geschwindigkeit trotzdem zurück, da das Maß der Übertretung im städtischen Bereich mit ca. 10 bis 15 km/h immer gleich bleibt.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Juni 2012, 13:30:58
Ich bin voll für Tempo 30 in Nebenstraßen. Nur kann man sich das Ausweisen von 30er-Zonen sparen, wenn man überall wieder Rechtsvorrang einführt. Dann muss man sowieso bei jeder Seitenstraße abbremsen und eine höhere Geschwindigkeit als 30 ist ohnehin nicht möglich.

Auf Hauptdurchzugsstraßen finde ich Tempo 50 ok. Da hat Wien vor einigen Jahren eh schon viel gemacht, indem die Stadt, bis auf die Triester Straße, alle höheren Limits abgeschafft hat. Oder gibts noch wo Stellen, wo mehr erlaubt ist?
Ich kann mich noch erinnern, wie ich ein Kind war, durfte man auch auf der 2er-Linie, der Wienzeile usw. 60 oder sogar 70 fahren.

Zur Straßenbahn: Manchmal schaue ich interessehalber am Tacho mit. Da, wo die Straßenbahn im Verkehr mitschwimmt, geht die Tachonadel nur selten über 30-35 km/h. Mag sein, dass in den Schwachlastzeiten mehr geht, aber unter Tags sicher nicht. Lächerlich, das Argument der Wiener Linien.

Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 13:31:16
Die Straßenbahn sollte von der Tempo-30-Regelung generell ausgenommen sein . . . .
Angeblich soll in den neuen Vorschriften der Unfug wieder drinnen sein, dass die Straßenbahn nicht schneller fahren darf als die Autos im selben Straßenzug. Möglicherweise noch schlimmer als jetzt, denn derzeit heißt es, wenn die Schienen in der Fahrbahn des allgemeinen Verkehrs liegen, kolportiert wird aber, dass es "Schienen im öffentlichen Verkehrsraum" oder so ähnlich heißt!


Schon derzeit ein hausgemachter Schwachsinn, der die StVO-Zusatztafeln "Ausgenommen Straßenbahn" per eisenbahnrechtlicher Bestimmung (DV-Strab) zunichte macht!   ::)



Zur Erläuterung: Wegen der DV-Strab (§59) musste die Höchstgeschwindigkeit in der Hadikgasse stadtauswärts auf 50 km/h gesenkt werden. Ändert man das auf den Verkehrsraum Hadikgasse, dann müsste eigentlich auch die Geschwindigkeit stadteinwärts angepasst werden. Aber genaues weiß ich nicht, lass' ma uns überraschen!  ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 13:35:48
Und der nächste hausgemachte Schwachsinn ist die Ausbildung der Fahrer, die zur passiven Fahrweise genötigt werden.
Gibts auch nur in Wien.
*Nur kane Busara*
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 13:40:15
Ich bin voll für Tempo 30 in Nebenstraßen. Nur kann man sich das Ausweisen von 30er-Zonen sparen, wenn man überall wieder Rechtsvorrang einführt. Dann muss man sowieso bei jeder Seitenstraße abbremsen und eine höhere Geschwindigkeit als 30 ist ohnehin nicht möglich.
Einerseits dadurch und andererseits auch, weil vielerorts die Seitengassln einfach viel zu eng sind. Ein schönes Beispiel für Enge und Rechtsvorrang sind etwa das Gasslwerk zwischen Taborstraße und Karmelitermarkt oder aber auch diverse Bereiche im Schachbrettraster des 10., 16. und 17. Bezirks.

Möglicherweise noch schlimmer als jetzt, denn derzeit heißt es, wenn die Schienen in der Fahrbahn des allgemeinen Verkehrs liegen, kolportiert wird aber, dass es "Schienen im öffentlichen Verkehrsraum" oder so ähnlich heißt!
Anderswo würde man eine solche Bestimmung zwar vielleicht auch einführen, aber nur zu dem Zweck, den allgemeinen Verkehr wegen Unvereinbarkeit von den Gleisbereichen zu entfernen. Im Fall der Hadikgasse hieße das schlicht, die linke Autospur wegzunehmen... und schon besteht ein selbstständiger Gleiskörper, den man - dort ist schließlich nichts Überquerenswertes - auch zum eigenen Bahnkörper ausbauen kann.

Und der nächste hausgemachte Schwachsinn ist die Ausbildung der Fahrer, die zur passiven Fahrweise genötigt werden.
Gibts auch nur in Wien.
*Nur kane Busara*
Defensive Fahrweise ist ja an sich nichts Schlechtes.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Juni 2012, 13:41:35
Und der nächste hausgemachte Schwachsinn ist die Ausbildung der Fahrer, die zur passiven Fahrweise genötigt werden.
Gibts auch nur in Wien.
*Nur kane Busara*
ich kenne nur "defensive Fahrweise". Das  ist das "nur kane Busara". Und das lernt man auch in der Fahrschule. Weil besser langsam ans Ziel kommen als schnell in die Wand fahren.
Was du mit "passiver Fahrweise" meinst, weiß ich nicht. Passiv ist jedenfalls die Fahrweise der Öffi-Nutzer. Denn die lassen sich fahren  ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: schaffnerlos am 21. Juni 2012, 13:44:53
Die für den MIV optimale Geschwindigkeit liegt bei 80 km/h - sowohl was die Straßenkapazität als auch den Verbrauch anbelangt.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 13:46:25
Das *PASSIVE*stimmt schon so.
Muß ich halt wieder  das nächste Mal Smilies dazutun.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Juni 2012, 13:50:40
Die für den MIV optimale Geschwindigkeit liegt bei 80 km/h - sowohl was die Straßenkapazität als auch den Verbrauch anbelangt.
Bezüglich Kapazität habe ich einmal was von 60-65 km/h aufgeschnappt.

Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 13:55:12

Im Fall der Hadikgasse hieße das schlicht, die linke Autospur wegzunehmen... und schon besteht ein selbstständiger Gleiskörper, den man - dort ist schließlich nichts Überquerenswertes - auch zum eigenen Bahnkörper ausbauen kann.
Schon, aber der erste einfache Schritt wäre, diese Bestimmung wegzunehmen und die MA46 vermehrt Tafeln "Ausgenommen Straßenbahn" montieren zu lassen. Und falls es wirklich auf den "öffentlichen Verkehrsraum" ausgeweitet wird, nutzt der selbständige Gleiskörper auch nichts. Dann blieben wirklich nur räumlich getrennte Bahnkörper.


Zitat
Defensive Fahrweise ist ja an sich nichts Schlechtes.
Eh nicht, aber dann müsste auch die Eisenbahn vor jedem Übergang auf Schrittgeschwindigkeit runterbremsen, weil es könnte schließlich ein Autofahrer unvorsichtig drüberfahren! Bei vielen Nebenbahnen hat man das ja eh gemacht, inzwischen sind die halt schon tot.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 13:56:48
Das *PASSIVE*stimmt schon so.
Meinst du mit passiver Fahrweise: Fahrersitz in Liegestellung, dass man schon fast nichts mehr sieht, alle Muskeln erschlaffen lassen und nur mehr mit zwei, drei Fingern der linken Hand den Steuerhebel bewegen? 8) 8) 8)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 14:01:22

Bezüglich Kapazität habe ich einmal was von 60-65 km/h aufgeschnappt.
Nein, es sind 80. Mit steigender Geschwindigkeit wird natürlich die Durchflussmenge automatisch größer. Da aber auch der nötige Sicherheitsabstand mitwächst, wird ein schnelleres Auto abhängig vom Tempo quasi immer "länger", wodurch sich rechnerisch ca 80 km/h als Optimum bzgl. höchster Kapazität ergeben.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 14:03:37
Fahrersitz in Liegestellung, dass man schon fast nichts mehr sieht, alle Muskeln erschlaffen lassen und nur mehr mit zwei, drei Fingern der linken Hand den Steuerhebel bewegen? 8) 8) 8)
Und die Tasten bei Bedarf mit der Schuhspitze oder einem langen Kugelschreiber. Kein Scherz! ::)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Laiseka am 21. Juni 2012, 14:08:24

Nein, es sind 80. Mit steigender Geschwindigkeit wird natürlich die Durchflussmenge automatisch größer. Da aber auch der nötige Sicherheitsabstand mitwächst, wird ein schnelleres Auto abhängig vom Tempo quasi immer "länger", wodurch sich rechnerisch ca 80 km/h als Optimum bzgl. höchster Kapazität ergeben.

Da bei entsprechender Geschwindigkeit auch entsprechende Abstände zwischen den Fzg. zu bedenken sind, gilt doch je niedriger die Geschwindigkeit umso höher die Durchflussmenge? Also ist sie bei 30km/h entsprechend höher.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 14:12:17
Na gut, wenn du es besser weißt . . . .   8)


Dann müsste sie eigentlich bei stehenden Fahrzeugen am größten sein, die brauchen gar keinen Abstand (so sie nicht ausparken wollen).
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 14:13:32
Und die Tasten bei Bedarf mit der Schuhspitze oder einem langen Kugelschreiber. Kein Scherz! ::)
Beim E1 tuns die Knie auch: rechts Freigabe und Blinkerhebel, links löschen.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Laiseka am 21. Juni 2012, 14:16:46
Na gut, wenn du es besser weißt . . . .   8)


Dann müsste sie eigentlich bei stehenden Fahrzeugen am größten sein, die brauchen gar keinen Abstand (so sie nicht ausparken wollen).

Das heißt dann Stau  ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 14:16:52

Beim E1 tuns die Knie auch: rechts Freigabe und Blinkerhebel, links löschen.
Ja, drum wurde auch die automatische Haltestellenansage eingeführt, mit dem Fuß ging das nicht!  ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 14:29:39

Beim E1 tuns die Knie auch: rechts Freigabe und Blinkerhebel, links löschen.
Ja, drum wurde auch die automatische Haltestellenansage eingeführt
und die verpflichtende Hand am Sand abgestellt. ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 14:49:30
Da tut man sich auch beim Rauchen leichter. In den knappen Stehzeiten und Pausen schaffst du es kaum mehr stressfrei 20 Tschick/Dienst zu inhalieren!
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: MK am 21. Juni 2012, 15:46:07
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen - die Antwort lautet eindeutig "ja". Es geht mir hier weniger um die direkten Auswirkungen wie kürzere Bremswege, sondern um das Problem, das sich in den letzten Jahren immer weiter verschärft hat: In Wien fahren viel zu viele Autos. Das ist ökonomischer wie ökologischer Wahnsinn und hat das Potential, die Lebensqualität auf Dauer massiv zu beschädigen.

Wenn man sich das "Warum" ansieht, kommt man zu dem Schluss, dass Autofahren in Wien einfach viel zu angenehm ist. Dazu eine persönliche Anekdote: Ich bin vor etwa zwei Jahren aus beruflichen Gründen (und ohne Führerschein) nach Deutschland gezogen, habe dann aber bald gemerkt, dass es an meinem Arbeitsort nicht ohne Auto geht, bzw. die Kosten auf Dauer zu hoch geworden wären. Also habe ich mich bei einer Fahrschule angemeldet und den Führerschein in einer kleineren Großstadt in Deutschland gemacht. Als Fahranfänger war ich stets nervös und gestresst, viele Dinge galt es gleichzeitig zu beachten.

Meinen Führerscheinprüfung hatte ich wenige Tage vor Weihnachten, kam also schon mit dem Führerschein im Gepäck zu Weihnachten zur Familie. Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, mit dem Auto der Eltern ein wenig Fahrpraxis zu sammeln. Schnell stellte ich fest, dass in Wien Autofahren kinderleicht ist und fast nebenbei erledigt werden konnte, während in Deutschland meine volle Aufmerksamkeit gefragt war.

Zum Teil liegt das an den Bestimmungen der StVO. In Deutschland gelten zwei wichtige Regelungen, die eine Entschleunigung des Verkehrs insbesondere in Wohngebieten bedeuten und den Autofahrer zu höherer Vorsicht nötigen. Erstens muss man beim Abbiegen Fußgänger auf der Straße, in die man abbiegt, durchlassen - und zwar nicht nur, wenn sie schon auf der Straße stehen, sondern auch, wenn sie noch auf dem Gehsteig warten, zweitens gilt, dass man grundsätzlich auf beiden Seiten der Straße parken darf, solange noch mindestens eine drei Meter breite Fahrbahn bleibt - und das auch in einer Straße, die für beide Richtungen freigegeben ist. Das heißt, dass man gegebenenfalls ständig zwischen den Fahrbahnseiten wechseln muss, oder in eine Parklücke oder Grundstückseinfahrt fahren muss, um den Gegenverkehr durchzulassen.

Ein weiterer Faktor, den Wien allerdings eigenständig ändern könnte, ist die Verampelung auch kleiner Kreuzungen. Mir fällt in Wien keine Kreuzung zwischen zwei vierspurigen Straßen mit je zwei Radwegen ein, die ausschließlich durch "Vorfahrtstraße" auf der einen und "Vorfahrt beachten" auf der anderen Straße gesichert ist, oder eine Stelle, wo die Vorfahrt für die Straßenbahn einfach durch solche Schilder gegeben wird - sowohl auf einer normalen Kreuzung als auch in einem Kreisverkehr, den die Straßenbahn durchquert.

Dazu kommt in Deutschland noch, dass zwar kleinere (Geschwindigkeits-)Übertretungen häufig sind und nur mit kleinen Verwarnungsgeldern sanktioniert werden, aber bei gefährlichen Situationen der große Hammer herausgeholt wird: Wer zum Beispiel eine rote Ampel außerhalb der Toleranzzeit (eine Sekunde) überfährt - auch um drei Uhr früh, wenn kein anderer Verkehr herrscht! - bekommt automatisch neben der Strafe (200 €) einen Monat Fahrverbot, im Wiederholungsfall gerne auch mehr. Außerdem sind besonders gefährliche Manöver, wie rücksichtslose Fahrweise, Fahren ohne Führerschein, Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss nicht nur Verwaltungsübertretungen, sondern Straftaten, für die man im Extremfall bis zu fünf Jahre Gefängnis kassieren kann.

Insofern: Ich habe kein Problem damit, ganz offen zu sagen, dass Wien mehr Schikanen für Autofahrer braucht. Mit dem Stress beim Autofahren wächst auch die Bereitschaft, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Und dass die Straßenbahn weiter 50 fährt, lässt sich einfach bewerkstelligen. Das Zauberwort heißt Trennung der Verkehrsarten, und das geht sogar in den engen Straßen der Innenbezirke. Notfalls muss eben eine Parkspur weichen, oder eine Straße muss in gegenläufige Einbahnen aufgeteilt werden, um den Durchgangsverkehr zu vermeiden.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Juni 2012, 15:55:25
Ein weiterer Faktor, den Wien allerdings eigenständig ändern könnte, ist die Verampelung auch kleiner Kreuzungen. Mir fällt in Wien keine Kreuzung zwischen zwei vierspurigen Straßen mit je zwei Radwegen ein, die ausschließlich durch "Vorfahrtstraße" auf der einen und "Vorfahrt beachten" auf der anderen Straße gesichert ist, oder eine Stelle, wo die Vorfahrt für die Straßenbahn einfach durch solche Schilder gegeben wird - sowohl auf einer normalen Kreuzung als auch in einem Kreisverkehr, den die Straßenbahn durchquert.
Auch ein Beschleunigungsfaktor im Verkehr ist das Grün-Blinken, was in Deutschland nicht existiert. Blinkt es grün, steigen automatisch alle aufs Gas, um doch noch über die Ampel zu kommen und Notfalls entweder die Kreuzung zu verstellen oder doch noch eine Vollbremsung hinzulegen.

In Deutschland springt es auf gelb und aus. Wer nicht mehr stehenbleiben kann, fährt noch bei gelb drüber, ansonsten bleibt man stehen. Kein flottes Beschleunigen mehr und viel weniger Verstellen der Kreuzungen.

Aus dem Grund bin ich auch gegen Grün-Countdowns, weil das ist dasselbe wie grün blinken, nur viel länger.

Im Übrigen muss ich dir als (erfahrener) Lenker widersprechen: In Deutschland fährt es sich viel entspannter als in Österreich, wenn man nicht gerade auf der A3 Nürnberg-Würzburg unterwegs ist, und das, obwohl deutlich mehr Verkehr herrscht ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: MK am 21. Juni 2012, 16:04:01
Im Übrigen muss ich dir als (erfahrener) Lenker widersprechen: In Deutschland fährt es sich viel entspannter als in Österreich, wenn man nicht gerade auf der A3 Nürnberg-Würzburg unterwegs ist, und das, obwohl deutlich mehr Verkehr herrscht ;)

Bei Autobahnen und Landstraßen gebe ich dir recht.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 16:23:22
Weg mit Grünblinken und Rot/Gelb! Sag' ich ja immer schon!  :up:


Aber die diversen Verkehrs-Fuzzies und "Experten" heulen da immer laut auf und sehen das Ende der Welt nahen!  ::)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: invisible am 21. Juni 2012, 17:37:53
Die für den MIV optimale Geschwindigkeit liegt bei 80 km/h - sowohl was die Straßenkapazität als auch den Verbrauch anbelangt.
Bezüglich Kapazität habe ich einmal was von 60-65 km/h aufgeschnappt.

Das hängt auch sehr von der Straße ab. Autobahn ist was ganz anderes als enges Gasslwerk mit Kreuzungen alle 100m. Bei letzterem ist u.B. sogar 30 optimal, weil man an den Kreuzungen nicht immer runterbremsen und wieder beschleunigen muss.

Na gut, wenn du es besser weißt . . . .   8)


Dann müsste sie eigentlich bei stehenden Fahrzeugen am größten sein, die brauchen gar keinen Abstand (so sie nicht ausparken wollen).

Nein, da mit "Kapazität" üblicherweise nicht die Anzahl der Fahrzeuge in einem bestimmten Streckenabschnitt sondern der Fahrzeugdurchsatz an einem bestimmten Punkt auf der Strecke gemeint ist. Letzterer ist bei 0km/h logischerweise auch 0.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 17:43:33
Im engen Gasslwerk macht man auch sinnvollerweise Tempo 30, an heiklen Stellen Aufdoppelungen und montiert alle Ampeln ab. Auch fast alle Verkehrzeichen gehören dann weg und es gilt der Rechtsvorrang.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: coolharry am 21. Juni 2012, 17:45:15
Zum Teil liegt das an den Bestimmungen der StVO. In Deutschland gelten zwei wichtige Regelungen, die eine Entschleunigung des Verkehrs insbesondere in Wohngebieten bedeuten und den Autofahrer zu höherer Vorsicht nötigen. Erstens muss man beim Abbiegen Fußgänger auf der Straße, in die man abbiegt, durchlassen - und zwar nicht nur, wenn sie schon auf der Straße stehen, sondern auch, wenn sie noch auf dem Gehsteig warten, zweitens gilt, dass man grundsätzlich auf beiden Seiten der Straße parken darf, solange noch mindestens eine drei Meter breite Fahrbahn bleibt - und das auch in einer Straße, die für beide Richtungen freigegeben ist. Das heißt, dass man gegebenenfalls ständig zwischen den Fahrbahnseiten wechseln muss, oder in eine Parklücke oder Grundstückseinfahrt fahren muss, um den Gegenverkehr durchzulassen.

Du bist anscheinend nicht sehr viel am Wiener Stadtrand unterwegs. Dort sind solche Straßen gang und gebe. Und die Regelung das in der Mitte ein 3m breiter Streifen freibleiben muss, gibts in Österreich auch.

Ein weiterer Faktor, den Wien allerdings eigenständig ändern könnte, ist die Verampelung auch kleiner Kreuzungen. Mir fällt in Wien keine Kreuzung zwischen zwei vierspurigen Straßen mit je zwei Radwegen ein, die ausschließlich durch "Vorfahrtstraße" auf der einen und "Vorfahrt beachten" auf der anderen Straße gesichert ist, oder eine Stelle, wo die Vorfahrt für die Straßenbahn einfach durch solche Schilder gegeben wird - sowohl auf einer normalen Kreuzung als auch in einem Kreisverkehr, den die Straßenbahn durchquert.

Da geb ich dir recht. Aber vergleich mal Hamburg mit Wien. Da ist es nicht sehr viel anders.

Dazu kommt in Deutschland noch, dass zwar kleinere (Geschwindigkeits-)Übertretungen häufig sind und nur mit kleinen Verwarnungsgeldern sanktioniert werden, aber bei gefährlichen Situationen der große Hammer herausgeholt wird: Wer zum Beispiel eine rote Ampel außerhalb der Toleranzzeit (eine Sekunde) überfährt - auch um drei Uhr früh, wenn kein anderer Verkehr herrscht! - bekommt automatisch neben der Strafe (200 €) einen Monat Fahrverbot, im Wiederholungsfall gerne auch mehr. Außerdem sind besonders gefährliche Manöver, wie rücksichtslose Fahrweise, Fahren ohne Führerschein, Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss nicht nur Verwaltungsübertretungen, sondern Straftaten, für die man im Extremfall bis zu fünf Jahre Gefängnis kassieren kann.

In Deutschland zeigt die Polizei mehr präsenz. Da geb ich dir recht. Aber das deswegen mehr gestraft wird kann ich weder bestätigen noch dementieren. Ich fahr in Deutschland gleich wie bei uns und hab noch nicht gezahlt und in Österreich auch erst vier mal in 12 Jahren.

Insofern: Ich habe kein Problem damit, ganz offen zu sagen, dass Wien mehr Schikanen für Autofahrer braucht. Mit dem Stress beim Autofahren wächst auch die Bereitschaft, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Und dass die Straßenbahn weiter 50 fährt, lässt sich einfach bewerkstelligen. Das Zauberwort heißt Trennung der Verkehrsarten, und das geht sogar in den engen Straßen der Innenbezirke. Notfalls muss eben eine Parkspur weichen, oder eine Straße muss in gegenläufige Einbahnen aufgeteilt werden, um den Durchgangsverkehr zu vermeiden.

Ich geb dir recht. Als erstes wäre aber mal angebracht einen ganzen Haufen Ampeln zu entfernen. Damit lässt sich der Stressfaktor von jeder Menge Lenkraddrehern erhöhen.
Und das mit den gegenläufiigen Einbahnen wird auch in Wien praktiziert, aber diese Gassen sind meist schon 30er Zonen.

In Wien müsste man wirklich mal hergehen und sämtliche Straßen (Hauptrouten z.b Gürtel) nach ihrem Lärmfaktor bewerten. Dann kann man sagen: "Okay hier gibts Tempo 30, hier Tempo 40, hier Tempo 50".
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: W_E_St am 21. Juni 2012, 18:05:32
Meiner Meinung nach steigen die Leute in Deutschland halt aufs Gas, wenn sie gelb sehen und rutschen dann grad noch bei hellrot drüber. Da ist nicht viel um.

Außerdem: des woa scho immer so... ;)

Ich bin für eine Entschleunigung des städtischen Lebensraums sofort zu haben, und wenn man es denn schaffen würde, die Straßenbahn sinnvoll zu beschleunigen, könnte die Gesamtreisezeit trotz niedrigerer Höchstgeschwindigkeit besser sein als jetzt.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: MK am 21. Juni 2012, 18:08:23
Du bist anscheinend nicht sehr viel am Wiener Stadtrand unterwegs. Dort sind solche Straßen gang und gebe. Und die Regelung das in der Mitte ein 3m breiter Streifen freibleiben muss, gibts in Österreich auch.

Doch, ich war im 23. Bezirk unterwegs - und nach der österreichischen StVO müssen in Straßen mit Gegenverkehr beim Parken immer zwei Fahrstreifen freibleiben. Ich kenne aber auch die Straßen, die durch Blumenkübel o.ä. eine Schlangenlinie erzwingen.

Zitat
In Deutschland zeigt die Polizei mehr präsenz. Da geb ich dir recht. Aber das deswegen mehr gestraft wird kann ich weder bestätigen noch dementieren. Ich fahr in Deutschland gleich wie bei uns und hab noch nicht gezahlt und in Österreich auch erst vier mal in 12 Jahren.

Die Kontrolldichte hängt in beiden Ländern stark vom Bundesland bzw. von der Stadt ab. Wenn man aber erwischt wird, sind die Konsequenzen in Deutschland um einiges strenger als in Österreich.

Zitat
Und das mit den gegenläufiigen Einbahnen wird auch in Wien praktiziert, aber diese Gassen sind meist schon 30er Zonen.

Das weiß ich, mir geht es allerdings um das Freiräumen von Schienenstraßen vom Durchgangsverkehr durch Einbahnstraßen, und das wird selten praktiziert.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 18:13:24
Und die Regelung das in der Mitte ein 3m breiter Streifen freibleiben muss, gibts in Österreich auch.
Wo finde ich die?



Stur Tempo 30 ist auch nicht immer gescheit. In der relativ steilen Maxingstraße schaffen es viele Autos nicht den 30er bergauf mit dem dritten Gang zu fahren, im zweiten wird es dann lauter und abgasreicher. Auch bergab ist der 30er ohne mitzubremsen kaum haltbar. 40 wäre da leiser und einfacher lebbar!
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 18:19:01
Wo finde ich die?

Wollte ich auch gerade fragen.  8) 8)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: coolharry am 21. Juni 2012, 18:21:07
Und die Regelung das in der Mitte ein 3m breiter Streifen freibleiben muss, gibts in Österreich auch.
Wo finde ich die?


Auf Nebenstraßen darf man, wenn auf einer Seite einer parkt, auf der anderen Halten (ich weiß Halten ist nicht Parken aber in Graz wären dann um 50% weniger Parkplätze) wenn mindestens ein Fahrstreifen frei bleibt. Steht zumindest so in meinem Fahrschulbuch, ist zwar schon ein paar Jahre her aber großartig wird sich das nicht geändert haben. Und soweit ich weiß ist diese Regelung gleich wie die in Deutschland.


Das weiß ich, mir geht es allerdings um das Freiräumen von Schienenstraßen vom Durchgangsverkehr durch Einbahnstraßen, und das wird selten praktiziert.

Das stimmt. Ich  glaub ausser auf der Westbahnstraße gibts das sonst nirgends.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: TH am 21. Juni 2012, 18:29:57
Siehe :  StVO : § 24/ 3d  : 
 auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr, wenn nicht mindestens zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr freibleiben.

Und 2 Fahrstreifen haben mal mehr als 3 Meter Breite.  ;)
 
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Linie 41 am 21. Juni 2012, 20:07:20
Nein, es sind 80. Mit steigender Geschwindigkeit wird natürlich die Durchflussmenge automatisch größer. Da aber auch der nötige Sicherheitsabstand mitwächst, wird ein schnelleres Auto abhängig vom Tempo quasi immer "länger", wodurch sich rechnerisch ca 80 km/h als Optimum bzgl. höchster Kapazität ergeben.
Was ist denn da die Abhängigkeit des Sicherheitsabstandes? Bei dem üblichen linearen Modell, daß den Autofahrern auch beigebracht wird, nimmt man ja einen konstanten Zeitabstand, das heißt die effektive Länge des Autos ist leff=l+vt, wobei l die Länge des Autos in m ist, v die Geschwindigkeit in m/s und t die Sicherheitsabstandszeit in s. Dann ergibt sich aber, daß die Fahrzeugdichte f(v)=v/(l+vt)[/i] ist, letztere geht aber asymptotisch gegen 1/t und hat ihr Maximum daher bei v→∞, woraus ich schließe, daß der lineare Zusammenhang zumindest im Bereich kleiner Geschwindigkeiten nicht korrekt ist (genauer gesagt überkompensiert).
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 21:15:28
Wäre die Geschwindigkeit unendlich, müsste auch der Sicherheitsabstand unendlich sein. Die Durchflussmenge wäre also genauso groß, wie bei stehenden Fahrzeugen, nämlich Null. Der einzige Unterschied, während in einem Fall alle Stoßstange an Stoßstange auf der Messstrecke stünden, wäre sie im anderen Fall leer!  ;D
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 21:58:09
Wäre die Geschwindigkeit unendlich
Geht aber nicht, da vmax = 1 079 251 200 km/h. ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: benkda01 am 21. Juni 2012, 22:00:58
Wäre die Geschwindigkeit unendlich
Geht aber nicht, da vmax = 1 079 251 200 km/h. ;)
Ja, im Vakuum! ;D
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: hema am 21. Juni 2012, 22:14:10
Wäre die Geschwindigkeit unendlich
Geht aber nicht, da vmax = 1 079 251 200 km/h. ;)
Und wie groß wäre da der Sicherheitsabstand?  ;D
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2012, 22:23:43
Und wie groß wäre da der Sicherheitsabstand?  ;D
3 Sekunden. :P
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: haidi am 21. Juni 2012, 23:31:30
Ohne die einzelnen Postings zu zitieren:

In Deutschland beobachten die Autofahrer vor Kreuzungen die Fußgängerampeln, wenn die auf Rot springt, wird Gas gegeben, bei Gelb ebenso.
In Deutschland muss ein Fahrstreifen frei bleiben, der drei Meter breit ist, auch bei GEgenverkehr.

In Österreich darf bei Gegenverkehr nur dann geparkt werden, wenn minestens 2 Fahtstreifen  frei bleiben, das sind bei uns dann etwas über 5 m. Gehalten werden darf in Österreich aber, wenn bei Gegenverkehr nur ein Fahrstreifen frei bleibt. d.h. bis zu 10 Minuten oder die Dauer einer Ladetätigkeit darf man den zweiten Fahrstreifen blockieren.

Ansonst ist das FAhren in Deutschland genau so wie in Österreich, eines ist in Deutschland gewöhnungsbedürftig, die Bestimmung mit Linienbussen, Haltestellen und Pannenblinkanlage:
Wenn in Deutschland ein Autobus auf eine Haltestelle zu fährt und die Pannenblinkanlage einschaltet, darf man nicht mehr überholen. Wenn er mit der eingeschalteten Pannenblinkanlage steht, darf man nur im Schritttempo vorbeifahren. So weit ist das ja kein Problem, aber 2 gewöhnungsbedürftige Sachen gibt es dabei:
Wenn man an einem mit Pannenblinkanlage an der Haltestelle haltenden Bus vorbeifährt ist es schlecht zu erkennen, wenn er von Pannenblinkanlage auf links blinken umschaltet, man muss den rechten Blinker beobachten, ob er auf Dauer ausgeht - und
Das Schritttempo gilt auch für den Gegenverkehr, solange kein Fahrbahnteiler da ist - man muss also auch Linienbusse im Gegenverkehr beobachten.

Obiges ist ein Kompromiss, man wollte eigentlich einführen, dass man an Linienbussen in Haltestellen überhaupt nicht vorbei fahren darf.

Hannes
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Linie 41 am 22. Juni 2012, 01:03:08
Wäre die Geschwindigkeit unendlich, müsste auch der Sicherheitsabstand unendlich sein. Die Durchflussmenge wäre also genauso groß, wie bei stehenden Fahrzeugen, nämlich Null. Der einzige Unterschied, während in einem Fall alle Stoßstange an Stoßstange auf der Messstrecke stünden, wäre sie im anderen Fall leer!  ;D
Da aber das Verhältnis aus Geschwindigkeit und Länge beides gegen unendlich geht, bleibt die Durchflussmenge konstant. ;)
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: Bus am 22. Juni 2012, 08:22:48
Abgesehen, das 30 kmh in der Nacht schwachsinnig ist, stellt sich die Frage, wieviele Personen es braucht, um das flächendeckend zu kontrollieren.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 68er am 22. Juni 2012, 08:45:35
Abgesehen, das 30 kmh in der Nacht schwachsinnig ist, stellt sich die Frage, wieviele Personen es braucht, um das flächendeckend zu kontrollieren.

Abgesehen vom jahrzehntelangen Schwachsinn, den Spaß (oder gibt es eine rationale Erklärung für die Wichtigkeit von +/- 5% Fahrzeit?) einer kleinen Gruppe (=Nachtautofahrer) innerhalb einer Minderheit (=Autofahrer) über die Gesundheit und Lebensqualität der großen Mehrheit zu stellen, fällt seit einiger Zeit auch das Argument der fehlenden Kontrollmöglichkeit weg. Um € 100 Mio. für jeden dritten Laternenmast digitale Radars (mit zeitgesteuerter Umstellung des Tempolimits) kaufen bringt eine Rendite von 100% im Jahr, also besser als griechische Staatsanleihen und dazu noch völlig risikolos, da auf die Dummheit der Autofahrer Verlass ist.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 95B am 22. Juni 2012, 09:08:39
Obiges ist ein Kompromiss, man wollte eigentlich einführen, dass man an Linienbussen in Haltestellen überhaupt nicht vorbei fahren darf.
So etwas lässt sich zufriedenstellend nur durch Fahrbahnteiler erreichen.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: HLS am 22. Juni 2012, 09:31:26
Und in Deutschland gilt bei Bussen mit Schüler/Kinderverkehr absolutes Überholverbot an Haltestellen und der Gegenverkehr eben 6km/h.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: haidi am 22. Juni 2012, 09:36:27
Und in Deutschland gilt bei Bussen mit Schüler/Kinderverkehr absolutes Überholverbot an Haltestellen und der Gegenverkehr eben 6km/h.

Siehe http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2530.msg49425#msg49425 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2530.msg49425#msg49425)

Hannes
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: 13er am 22. Juni 2012, 09:46:24
Abgesehen, das 30 kmh in der Nacht schwachsinnig ist, stellt sich die Frage, wieviele Personen es braucht, um das flächendeckend zu kontrollieren.
Vermutlich wird es genauso gut wie der 50er jetzt kontrolliert. In meiner Gasse gilt derzeit auch schon 30 und manche SUVs und andere Irre (übrigens sehr oft Lieferwagen) rasen mit locker 60-70 durch.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: HLS am 22. Juni 2012, 09:46:49
Und in Deutschland gilt bei Bussen mit Schüler/Kinderverkehr absolutes Überholverbot an Haltestellen und der Gegenverkehr eben 6km/h.

Siehe http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2530.msg49425#msg49425 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2530.msg49425#msg49425)

Hannes
Bei normalen Linienbussen darf ich in beiden Richtungen mit 6km/h vorbeifahren bei Schülertransporten eben nur im Gegenverkehr. Das stehn in diesem Abschnitt ja nicht drin deshalb habe ich es ergänzt.
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: haidi am 22. Juni 2012, 10:30:43

Bei normalen Linienbussen darf ich(in Deutschland - Ergänzung haidi) in beiden Richtungen mit 6km/h vorbeifahren bei Schülertransporten eben nur im Gegenverkehr. Das stehn in diesem Abschnitt ja nicht drin deshalb habe ich es ergänzt.

Ich bin mir da sehr sicher, dass du da die deutsche und die österreichische StVO vermischt. In der deutschen StVO finde ich keine Vorbeifahrtverbot an Schulbussen, in der österreichischen sehr wohl, wenn Schulbuszeichen und oben angebrachte Gelblichter blinken oder drehen.

Hannes
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: HLS am 22. Juni 2012, 10:43:14

Bei normalen Linienbussen darf ich(in Deutschland - Ergänzung haidi) in beiden Richtungen mit 6km/h vorbeifahren bei Schülertransporten eben nur im Gegenverkehr. Das stehn in diesem Abschnitt ja nicht drin deshalb habe ich es ergänzt.

Ich bin mir da sehr sicher, dass du da die deutsche und die österreichische StVO vermischt. In der deutschen StVO finde ich keine Vorbeifahrtverbot an Schulbussen, in der österreichischen sehr wohl, wenn Schulbuszeichen und oben angebrachte Gelblichter blinken oder drehen.

Hannes
Also in meinen Fahrschulunterlagen (Deutschland von 2000) steht das so noch drin, dass ein in der Haltestelle stehender Schulbus nicht überholt werden darf und der Gegenverkehr mit maximal 6km/h vorbeifahren darf, ebenso ist drauf zu achten das man den Schülern ein gefahrloses queren der Straße ermöglichen muß.

Hat sich das etwa seit dem geändert?
Titel: Re: [PM]Flächendeckend Tempo 30 in den Städten?
Beitrag von: haidi am 22. Juni 2012, 13:01:31
Also in meinen Fahrschulunterlagen (Deutschland von 2000) steht das so noch drin, dass ein in der Haltestelle stehender Schulbus nicht überholt werden darf und der Gegenverkehr mit maximal 6km/h vorbeifahren darf, ebenso ist drauf zu achten das man den Schülern ein gefahrloses queren der Straße ermöglichen muß.

Hat sich das etwa seit dem geändert?

Ich weiß nicht, ob sich da was geändert hat. Abgesehen davon wird ein in der Haltestelle stehender Bus nicht überholt, weil er nicht verkehrsbedingt wartet, während ein Auto, das verkehrsbedingt warten (bzw. anhält nach österreichischer Diktion) überholt wird und man an solchen im Überholverbot in Deutschland nicht vorbeifahren darf.

Zitat § 20 deutsche StVO:
Zitat
(3) Omnibusse des Linienverkehrs und gekennzeichnete Schulbusse, die sich einer Haltestelle (Zeichen 224) nähern und Warnblinklicht eingeschaltet haben, dürfen nicht überholt werden.

 (4) An Omnibussen des Linienverkehrs und an gekennzeichneten Schulbussen, die an Haltestellen (Zeichen 224) halten und Warnblinklicht eingeschaltet haben, darf nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, daß eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Die Schrittgeschwindigkeit gilt auch für den Gegenverkehr auf derselben Fahrbahn. Die Fahrgäste dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muß der Fahrzeugführer warten.


Hannes
PS: wird sind zwar schon etwas sehr off-topic, aber nachdem das Thema selbst eher off-Forum ist, hoffe ich, dass die Moderatoren unseren Ausflug verzeihen.