Autor Thema: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen  (Gelesen 80836 mal)

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38ger

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #210 am: Gestern um 13:13:59 »

...
Jetzt kann es eh nicht mehr geändert werden, daher ist dein Posting ein bisschen sinnlos. Umso schlimmer aber daher das Festhalten an diesen überholten Entscheidungsgrundlagen.

Ja, leider; längere und auch breitere Straßenbahnen ergeben einfach Sinn, mehr Bevölkerung und mobiler sind "die Leit" auch noch.

Breiter wär nicht schlecht um 2+2-Bestuhlung anbieten zu können abseits der Auffangräume, aber das ginge nur mit entsprechender Ausräumung vieler Parkspuren und so lange das nur bei schon bestehenden Hotsots angegangen wird, braucht man in Wien nicht darüber nachdenken. Bei den bestehenden Straßenquerschnitten kann man nur auf längere Straßenbahnen setzen.

whz

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #211 am: Gestern um 13:16:21 »
In Graz würde eine Anzahl an Zweirichtungsfahrzeuge schon Sinn machen, dann wäre man bei Baustellen flexibler und kann den SEV auch kürzen, etwa am 1er könnte man im Sommer 26 statt zum LKH immerhin fast zum Hilmteich fahren.
Dann müsste man als Betrieb aber auch zumindest ein minimales Interesse daran haben, dass man seine Dienstleistung auch qualitativ und zuverlässig erbringt - das vermisse ich in den ~ letzten 15 Jahren doch sehr stark. Die letzte Baustelle, bei der man bemüht war, den Betrieb aufrecht zu erhalten war jene an der NVD Hauptbahnhof.

Ja Kundenorientiertheit ist derzeit NICHT die Stärke der Graz Linien. Warum auch immer. Allerdings würde eine Streckenführung des 1ers bis in die Auersperggasse wenig Sinn machen, da man sowieso in den Bus umsteigen muss; und der kann halt bei der Reiterkaserne besser wenden. Leider. Mir wäre es anders auch lieber.

D 3XX

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #212 am: Gestern um 22:28:52 »
Meine Gratulation an Graz, die schaffen es, neue Straßenbahnen mit ebenen Boden und gepolsterten Sitzen zu erzeugen. Auch wenn der Sitzabstand zwischen den Rädern minimal ist. Aber der Flexitiy in Wien ist echt das Grausamste auf Schienen.

Ich glaube ich bin da ziemlich alleine: aber bis auf die Bodenunebenheiten finde ich den Wiener Flexity echt super…. Bin jetzt schon ziemlich oft mit ihm gefahren! 
Nein, bist du nicht. Auch ich finde sie sehr gut. Due Unebenheiten sind ja den Drehgestellen geschuldet. Die Alternative wären Stufen, gegen die sind die Erhöhungen das kleinere Übel.
Die Alternative wäre eine sinnvolle Bahnsteighöhe, wie es alle anderen Städte (außer vielleicht Graz und München) machen.
Schon, aber das wäre jetzt auf das gesamte Netz gesehen der x.fache Aufwand.

Meine Gratulation an Graz, die schaffen es, neue Straßenbahnen mit ebenen Boden und gepolsterten Sitzen zu erzeugen. Auch wenn der Sitzabstand zwischen den Rädern minimal ist. Aber der Flexitiy in Wien ist echt das Grausamste auf Schienen.

Ich glaube ich bin da ziemlich alleine: aber bis auf die Bodenunebenheiten finde ich den Wiener Flexity echt super…. Bin jetzt schon ziemlich oft mit ihm gefahren! 
Nein, bist du nicht. Auch ich finde sie sehr gut. Due Unebenheiten sind ja den Drehgestellen geschuldet. Die Alternative wären Stufen, gegen die sind die Erhöhungen das kleinere Übel.

Die Rampen die von den Türen geradewegs hineingehen und die Anrampungen zu den Drehgestellen stören ja nicht so schlimm. Was stört sind zum Einen die schiefen Böden zwischen den Sitzen, da hätte man einfach niedrige Podeste machen können. Und andererseits die Stolperfallen neben der geraden Rampe von den Türen in die Wagenmitte. Neben den Rampen hätte man lieber Kanten machen sollen statt der schiefen Abschrägung bei der man unmöglich stehen kann, vor allem aber auch stolpern.
Ich denke nicht, dass Podeste, auch niedrige, barrierefreier sind. Und was die "Stolperfallen" angeht: Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Nutze den Flexity praktisch täglich, bin aber noch noch nie dort gestolpert. Denke eher, das Problem liegt bei den Menschen...

D 3XX

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #213 am: Gestern um 23:10:49 »
Die Alternative wäre eine sinnvolle Bahnsteighöhe, wie es alle anderen Städte (außer vielleicht Graz und München) machen.
Schon, aber das wäre jetzt auf das gesamte Netz gesehen der x.fache Aufwand.

Naja, sowas macht man üblicherweise linienrein und gut geplant zusammen mit größeren Gleisbauarbeiten. In Wien wäre das besonders gut gegangen, schon als der ULF eingeführt wurde: damals ist grad die Alser Straße umgebaut worden, nichts leichter als zusammen mit all dem Getöse Straße Fahrzeuge und auch Verkehrsabwicklung ganz neu zu gestalten. Nach paar Wochen haben sich die Autler an die Behinderungen gewöhnt, ich verstehe nicht, warum man nachher alles wieder aufmacht - nach zB 4 Monaten hat sich eh alles neu sortiert. Bei so einer Gelegenheit (Liniensperre) könnte man leicht die Bahnsteige um die nötigen 10-15 cm erhöhen und nachher mit passenden Fahrzeugen fahren. Man darf ja nicht vergessen, dass 2-3 Linien bei uns schon so viel sind wie anderswo ganze Netze; allein am Westbahnhof liegen mehr Weichen las in manchen französischen Netzen insgesamt! Es ist kein großes Drama, paar Jahre lang in der Übergangsphase zwei Fahrzeuggruppen zu haben, die Badner Bahn fährt ja auch mit ganz normalen 35-cm-Wagen und ebenem Boden. Und nachdem man ja sogar bei der weltbesten niedrigsten Tramway immer noch eine Rampe für Rollifahrer ausklappen muss (anderswo undenkbar!), kann man ja einen Umbau auf ein sinnvolles Maß auch argumentieren. Von barrierefrei kann heute nämlich auch keine Rede sein. Linz schafft das ja auch im Bestand. Es ist halt hier nur alles allen wurschd.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #214 am: Gestern um 23:13:12 »
Nutze den Flexity praktisch täglich, bin aber noch noch nie dort gestolpert. Denke eher, das Problem liegt bei den Menschen...

Doch, zusammen mit den zu wenigen Haltegriffen ist das Thema. Schon bei der Präsentation in der ZW hats ein paar Jubelperser fast aufg'streut. Und "das Problem liegt bei den Menschen" ist das denkbar schlechteste Argument bei einem Massenbetrieb, da hat das System ohne Einschulung zu funktionieren (ich erinnere nur an die Türen der U2...)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

martin8721

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Re: Graz: Neue Flexity Straßenbahnen
« Antwort #215 am: Heute um 19:59:11 »
Natürlich wäre alles von Anfang an ideal gewesen, aber Anfang der 90er-Jahre haben die Straßenquerschnitte auch noch ganz anders geschaut. Da war eine Haltestelle mit vorgezogenem Kap schon eine Revolution. Ich kann schon nachvollziehen, wieso damals der niedrige Einstieg (und damit eine fahrzeugseitige Lösung) bevorzugt wurde. Sonst wären ja T-Doppeltraktionen ideale Straßenbahnfahrzeuge gewesen, das Netz hätte halt schrittweise umgebaut werden müssen.
Jetzt kann es eh nicht mehr geändert werden, daher ist dein Posting ein bisschen sinnlos.

So ganz uninteressant fände ich eine solch hypothetische Nachbetrachtung gar nicht:
Wie hätten sich das Netz, der Betrieb und die Fahrgastzahlen entwickelt, wenn man tatsächlich auf T-Doppeltraktionen gesetzt hätte?
Welche Investionskosten wären bei der Anschaffung der Fahrzeuge, der Adaptierung von Haltestellen, Bahnhöfen, Werkstätten erforderlich gewesen und wie hätte sich das Fahrzeugkonzept mit herkömmlichen Enddrehgestellen und Einachs-Fahrwerken im Mittelteil langfristig auf das Wiener Gleisnetz, auf die Instandhaltung und die Intervalle beim Gleistausch ausgewirkt?
Auch wäre eine angebots -und peronalkostenseitige Betrachtung durchaus interessant gewesen, da man mit einer T-Doppeltraktion rund 380 Plätze anbieten kann, während ein Ulf B ja lediglich Platz für rund 200 Fahrgäste bietet. Man hätte für das gleiche Platzangebot somit deutlich weniger Fahrzeuge benötigt, was sich in geringeren Anschaffungskosten und in Folge auch in geringeren laufenden Kosten durch weniger erforderliches Personal widergespiegelt hätte.
Und wäre die Entscheidung so gefallen, wäre die Wiener Straßenbahn heute wahrscheinlich schon lange zu 100% niederflurig und barrierefrei.
Wie gesagt: Das sind alles hypothetische Gedanken, aber sie mögen gestattet sein; wir sind hier ja doch in einem Fan-Forum.  :)