Sind die Radsätze - insbesondere die Spurkranzdicke - so unterschiedlich, dass man mit Radlenkern keine sichere Führung gewährleisten kann?
Vignolschienenkreuzungen unter ca 60 Grad wären auch mit kleiner Spurkranzhöhe befahrbar, das Problem in Wien wären die Laufdrehgestelle der E1 und die c3/c4-Beiwagen mit ihren schmalen Laufflächen, die ziemlich drüberrumpeln würden. Zwischen 60 und 90 Grad wird man ohne Flachrile nicht sinnvoll auskommen.
Bei Vignol-Weichen sind die Herzstücke kein Problem, wenn sie beweglich sind, aber die üblichen Zungen sind mit zu niedrigen Spurkränzen nicht sicher befahrbar, da die Gefahr des Aufkletterns der Räder auf die Zunge besteht. Man müsste also eine Sonderform einer Vignolweiche mit den "Tramway-Zungen" einer Wiener Rillenschienenweiche konstruieren, die dann erst nur mit 15 km/h befahren werden würde. Irgendwie sinnlos. Die Lösung kann daher nur heißen, endlich eisenbahnmäßig brauchbare Radreifenprofile (à la U6 oder Badner Bahn) einzusetzen. Würde gar nicht mehr kosten, denn welche Radreifen man aufpresst ist wohl wurscht. Einzig die an manchen Stellen weiterhin nötigen Flachrillen müssten eine größere Mindesttiefe aufweisen, was aber bei neu eingebauten Herzstücken und Kreuzungen seit einiger Zeit meistens eh schon der Fall ist! Somit keimt ein bissl Hoffnung auf, dass die Zukunft eine Besserung der Situation bringt und man auch bei den Rädern anfängt umzudenken.