Weil die Schleife damals eigentlich als Zwischenschleife für die Zweierlinie vorgesehen war, wenn wegen U2-Umbauarbeiten nicht durchs Tunnel gefahren werden kann und obendrein wohl noch daran gedacht wurde, eventuell eine Art "Rest-Zweierlinie" beizubehalten. Die Schleife war jedenfalls in allen Entwürfen beim Wettbewerb zu Oberflächengestaltung enthalten, siehe Beispiel.
Das deckt sich mit meinen Erinnerungen. Ursprünglich war angedacht, das Streckenstück Invalidenstraße - Heumarkt - Lothringerstraße betriebsfähig zu belassen. Das wurde dann auf Druck des BV geändert, der die Gleistrasse (die Straßenbahn hatte ja dort eine eigene Trasse) lieber als Parkraum sehen wollte.
Die Schleife war aber auch ohne diese Strecke sinnvoll: man darf nicht vergessen, dass es die Verbindung 62/65 Ring (also die Verbindung, die heute vom 1er befahren wird), damals ja noch nicht gab und auch nicht die Bösendorfer Schleife; das kam alles erst viel später. Somit hätte es nach der Einstellung der 2er-Linien dort keinerlei Möglichkeiten mehr gegeben, vom Ring aus zu wenden, zumal die Schleife Hochstrahlbrunnen und die dortigen Gleisanlagen ja auch schon gesperrt waren. Ich kann nicht sagen, inwieweit diese Überlegungen schon am Anfang eine Rolle gespielt haben, aber jedenfalls hat sich die Schleife in der Folge so gut bewährt, dass sogar die (zum Schluss schon sehr maroden) Weichen bei der Kreuzung Schwarzenbergplatz/Lothringerstraße entfernt und gegen Kurvenstücke getauscht wurden.
Richtig aufgewertet wurde die Schleife natürlich durch die Anbindung an die Gleise von der/in die Wiedner Hauptstraße. Das zeigt gut, wie sinnvoll es ist, auch nicht linienmäßig befahrene Gleisanlagen zu erhalten, wenn sie als Betriebsstrecken genutzt werden können.