Die Wiener Lokalbahnen trennen sich von ihrem Tochterunternehmen Cargo (WLC): Nach hohen Verlusten soll das Unternehmen verkauft werden. Der internationale Güterverkehr sei kein Teil des öffentlichen Versorgungsauftrags, so die Stadtwerke.
Wiener Lokalbahnen (WLB) suchen einen Käufer für ihre Tochterfirma Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC). Wie am Montag bekannt gegeben wurde, wird „ab sofort ein offenes, transparentes und bedingungsloses Bieterverfahren gestartet“. Der Verkaufsprozess soll spätestens bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Hintergrund ist laut Wiener Stadtwerke, der Muttergesellschaft der WLB, dass der internationale Güterverkehr „nicht zu den Kernaufgaben des öffentlichen Versorgungsauftrags“ gehöre. Zudem sei die aktuelle Lage im Bahnlogistikmarkt herausfordernd.
Deutliche Verluste
Die WLC hatte zuletzt deutliche Verluste verzeichnet: 2022 belief sich das Jahres minus auf 5,8 Millionen Euro, 2023 stieg es auf 10 Millionen Euro. Das geht aus dem Firmenbuch („Wirschafts-Compass“) hervor. Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor.
Ziel sei es, einen Käufer innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums, der Schweiz oder dem Vereinigten Königreich zu finden, der sämtliche Anteile an der WLC übernimmt. Die Wiener Lokalbahnen Cargo ist nach eigenen Angaben europaweit im Güterverkehr tätig und transportiert jährlich über fünf Millionen Tonnen Waren. Der Hauptsitz befindet sich im Hafen Wien, zusätzlich besteht eine Niederlassung in Deutschland.
red, wien.ORF.at/Agenturen