Hallo,
heute wurde die neue Koalitionsvereinbarung veröffentlicht (
PDF). Darin heißt es ab S. 89:
Straßenbahnprojekte
o Die im „Wien-Plan“ festgelegten Netzoptimierungen und Ausbaumaßnahmen im öffentlichen Verkehrsnetz arbeiten wir schrittweise ab.
o Die Linie 18 verlängern wir bis Herbst 2026 zum Stadion und schaffen damit eine neue tangentiale Verbindung mit direktem Anschluss an die U2 – für ein noch resilienteres Öffi-Netz.
o Wir planen die Verlängerung der Linie 25 von Aspern zur Seestadt in Abhängigkeit von der Umsetzung der S1-Spange.
o Wir nehmen mit der Linie 27 (Inbetriebnahme Herbst 2025) eine wichtige Querverbindung zwischen den stark wachsenden Bezirken Donaustadt und Floridsdorf in Betrieb und binden die Seestadt dadurch zusätzlich zur U2 noch besser an. Durch die Weiterführung über Kagran und Floridsdorf bis Strebersdorf wird auch dort das Angebot deutlich verdichtet.
o Wir eröffnen im Herbst 2025 die erste Baustufe der Linie 12. Damit ergänzen wir das Angebot des öffentlichen Verkehrs für das Nordbahnviertel mit rund 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen. Die weitere Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit dem Fortschritt der Stadtentwicklung des Nordwestbahnhofs.
Insgesamt deutlich weniger ambitioniert als letztes Mal, was sicher auch der Finanzlage geschuldet ist. Um nicht zu sagen: man schließt die im Bau befindlichen Projekte ab und stellt dann den Straßenbahnbau wieder ein.
Ich verstehe nicht, dass man den "Durchstich" des 12ers von der Stadtentwicklung im Nordwestbahnviertel abhängig macht. Die Verbindung zwischen Wallensteinstraße und Stammstrecke wäre m.E. auch jetzt gut nachgefragt.
Und den 25er nimmt man als Geisel, um die S1 durchzusetzen. Komisch, bei St. Auto muss erst ein Ersatz da sein, während Straßenbahnstrecke gern ersatzlos bei Bauarbeiten eingestellt werden.
Wie dem auch sei: angesichts der Finanzlage verstehe ich ja sogar, dass in den nächsten fünf Jahren nicht so viel in die Wege geleitet wird wie in den letzten fünf. Aber zumindest der zweite Abschnitt des 12ers wäre nun wahrlich nicht überambitioniert.
Hoffentlich nutzt man die Zeit wenigstens, um die Versäumnisse der letzten Jahre bei der Instandhaltung aufzuholen und dabei auch kleinere Verbesserungen herbeizuführen.