Autor Thema: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?  (Gelesen 946 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8990
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #15 am: 30. Oktober 2025, 18:40:03 »
vor Digitalzeiten waren daher aus verschiedenen Aufnahmezeitpunkten zusammengestückelte Ansagen auch für ungeübte Ohren sofort als zusammengestückelt erkennbar.
Auch zu Digitalzeiten. Ich erinnere mich z.B. an die neuen Ansagen am 60er in den 90ern, die schon aus dem Sprachspeicher kamen: "Hermesstraße, umsteigen zur Linie 156B, zur Linie 62 in Richtung Lainz und zur Linie sechzi Beee".

Kálvin tér

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 560
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #16 am: 30. Oktober 2025, 18:42:11 »
Also ich glaube kaum, dass es ausser vielleicht im Straßenbahnmuseum noch Ansagenkasetten gibt.

Masterbänder gibt es sicher keine mehr, da schon seit Ewigkeiten diese Bänder digital erstellt wurden.

Auch muss ich dich bezüglich der Aufzählung der Linien oder Stationsnamen enttäuschen, denn schon unter Zeiten von Hr. Kaida wurden nur einzelne Silben aufgenommen und dann entsprechend zusammen geschnitten.
Das stimmt meines Wissens nach nicht zu 100%. Einige Jahre vor seinem Ableben hat Herr Kaida ein Interview gegeben, in dem er von den schwierigen Anfangstagen gesprochen hat, wo man immer ein Tonband für eine Linie auf einmal aufnehmen musste inkl. von vorne anfangen bei einem Versprecher.

Das mit den Silben kam später und hat bisweilen zu unfreiwilliger Heiterkeit geführt, wenn die Silben von der Tonlage nicht ganz zusammenpassten oder seltsam zusammengeschnitten waren. Mein diesbezüglicher Favorit war: "Reumannplatz. Umsteigen zur Linie sechsundsechzig-A, siebenundsechzig-A, zur Linie 67 in Richtung Kurzentrum Oberl-AA..."

MK

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1666
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #17 am: 30. Oktober 2025, 19:36:03 »
Meiner Erinnerung nach wurden Hauptverkehrszeitlinien zu reinen Tonbandzeiten nicht angesagt – das gab die Technik noch nicht her; so fehlte der 25R in obigem Beispiel auch zur HVZ, ebenso wie bis zuletzt Umsteigemöglichkeiten zum 31/5 nicht angesagt wurden. Und, soweit ich weiß, wurden zu Vordigitalzeiten die Ansagen in einem Stück aufgenommen: Das Ohr reagiert sehr viel empfindlicher auf auch nur minimale Variationen des Gehörten, als das Auge auf Variationen von Gesehenem; vor Digitalzeiten waren daher aus verschiedenen Aufnahmezeitpunkten zusammengestückelte Ansagen auch für ungeübte Ohren sofort als zusammengestückelt erkennbar.

Was es aber gab, waren Ansagen wie "Stephansplatz, City. Umsteigen zur Linie U1/U3, zur Linie 1A und zur Linie 3A, sowie zur Linie 2A". Die Idee wäre gewesen, dass der Fahrer wohl das Abspielen der Ansage hätte abbrechen sollen, wenn die Linien nicht verkehren, und die Ansage darauf abgestimmt war: Am Sonntag fuhr nur die U-Bahn, der 1A hatte die längsten Betriebszeiten und der 2A die kürzesten, der 3A war dazwischen.

Natürlich hat in der Praxis kaum ein Fahrer die Ansage korrekt abgebrochen, sondern entweder gar nicht oder zu unpassender Stelle.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Linie 25/26

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1343
  • Und nun folge: 18 Stadion U
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #18 am: 30. Oktober 2025, 19:38:33 »
Einige Jahre vor seinem Ableben hat Herr Kaida
Wann ist er verstorben???
Linie 25/26/27 Aspern - Ring Kai
Als nächstes 27 Siemensstraße S

Elin Lohner

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3318
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #19 am: 30. Oktober 2025, 19:47:34 »
Einige Jahre vor seinem Ableben hat Herr Kaida
Wann ist er verstorben???
Laut Wikipedia ist er noch am Leben.
Link
Ich finde, dass man, neben der geplanten Remise Seestadt, eine Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes errichten sollte.

Kálvin tér

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 560
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #20 am: 30. Oktober 2025, 20:04:03 »
Was es aber gab, waren Ansagen wie "Stephansplatz, City. Umsteigen zur Linie U1/U3, zur Linie 1A und zur Linie 3A, sowie zur Linie 2A". Die Idee wäre gewesen, dass der Fahrer wohl das Abspielen der Ansage hätte abbrechen sollen, wenn die Linien nicht verkehren, und die Ansage darauf abgestimmt war: Am Sonntag fuhr nur die U-Bahn, der 1A hatte die längsten Betriebszeiten und der 2A die kürzesten, der 3A war dazwischen.

Natürlich hat in der Praxis kaum ein Fahrer die Ansage korrekt abgebrochen, sondern entweder gar nicht oder zu unpassender Stelle.
So etwas gab es auch am Volkstheater kurz vor der U3-Eröffnung. Da war am Ende der Ansage nach den Ringlinien, 49er und 48A auch noch "52 und 58" angehängt. Idee war auch hier, das der Fahrer nach der definitiven Einstellung der beiden Linien auf der inneren Mariahilfer Straße die Ansage unterbricht, bevor sie auch noch mit angesagt werden. Hat mal besser, mal schlechter funktioniert.

Einige Jahre vor seinem Ableben hat Herr Kaida
Wann ist er verstorben???
Bitte entschuldigt, da hat mir die Erinnerung einen Streich gespielt. Das Interview mit ihm muss anlässlich seiner Pensionierung oder der Umstellung auf die Schneider'schen Ansagen gewesen sein, eventuell findet es ja noch jemand.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8990
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #21 am: 30. Oktober 2025, 20:08:37 »
Was es aber gab, waren Ansagen wie "Stephansplatz, City. Umsteigen zur Linie U1/U3, zur Linie 1A und zur Linie 3A, sowie zur Linie 2A". Die Idee wäre gewesen, dass der Fahrer wohl das Abspielen der Ansage hätte abbrechen sollen, wenn die Linien nicht verkehren, und die Ansage darauf abgestimmt war: Am Sonntag fuhr nur die U-Bahn, der 1A hatte die längsten Betriebszeiten und der 2A die kürzesten, der 3A war dazwischen.
Es wurde auch z.B. beim Karlsplatz der 3A als letztes angesagt, um ihn weglassen zu können, wenn er nicht fährt.

Einige Jahre vor seinem Ableben hat Herr Kaida
Wann ist er verstorben???
Herr Kaida lebt noch. Er ist nur in Pension gegangen. Die Ansagen hat er dann noch für einige Jahre weiter gemacht und musste dafür in regelmäßigen Abständen ein Tonstudio aufsuchen.

martin8721

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4255
  • Halbstarker
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #22 am: 30. Oktober 2025, 20:08:51 »
Nein, damals hat man noch keine, pardon, vollverhunzte Sprachtrümmer wie seit Einführung des Schneiderphons verwendet, sondern komplette Sätze. Jetzige Ansagen immer noch mir: Fassungslosigkeit, Ärger, Unverständnis. Auch nach: Bald 15 Jahre.
Was es gegeben hat, sind Ansagen wie «Stadiongasse, Parlament. Umsteigen zu den Linien A, B, D und T in Richtung Schottentor» (wenn man mit dem J-Wagen fuhr).

Was ich mich erinnere, war es sogar noch schöner und es wurde nicht "Umsteigen zu den Linien", sondern "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.  :lamp:

Elin Lohner

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3318
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #23 am: 30. Oktober 2025, 20:11:35 »
Nein, damals hat man noch keine, pardon, vollverhunzte Sprachtrümmer wie seit Einführung des Schneiderphons verwendet, sondern komplette Sätze. Jetzige Ansagen immer noch mir: Fassungslosigkeit, Ärger, Unverständnis. Auch nach: Bald 15 Jahre.
Was es gegeben hat, sind Ansagen wie «Stadiongasse, Parlament. Umsteigen zu den Linien A, B, D und T in Richtung Schottentor» (wenn man mit dem J-Wagen fuhr).

Was ich mich erinnere, war es sogar noch schöner und es wurde nicht "Umsteigen zu den Linien", sondern "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.  :lamp:
Wann genau wurde das "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" zu "Umsteigen zu den Linien" gekürzt?
Ich finde, dass man, neben der geplanten Remise Seestadt, eine Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes errichten sollte.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8990
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #24 am: 30. Oktober 2025, 20:17:12 »
Was ich mich erinnere, war es sogar noch schöner und es wurde nicht "Umsteigen zu den Linien", sondern "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.  :lamp:
Ja, du hast recht. In den frühen Jahren wurde "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.

Wann genau wurde das "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" zu "Umsteigen zu den Linien" gekürzt?
Wann das geändert wurde, keine Ahnung. Vermutlich in den 80er-Jahren.

Tramwaycafe

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1278
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #25 am: 30. Oktober 2025, 20:22:57 »
Ja, du hast recht. In den frühen Jahren wurde "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.
Meines Wissens nicht in den ganz frühen Jahren, sondern in den 80er-Jahren zwischendurch.

Der Wechsel zur «Umsteigemöglichkeit» war eines der Experimente, die eine oder andere Kleinigkeit zu modifizieren (wie etwa auch die Änderung von «Endstelle» zu «Endstation») – bevor man zur minimal kürzeren «Umsteigen zu den Linien…»-Variante zurückkehrte.

martin8721

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4255
  • Halbstarker
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #26 am: 30. Oktober 2025, 20:44:45 »
Ja, du hast recht. In den frühen Jahren wurde "Umsteigemöglichkeit zu den Linien" angesagt.
Meines Wissens nicht in den ganz frühen Jahren, sondern in den 80er-Jahren zwischendurch.

Der Wechsel zur «Umsteigemöglichkeit» war eines der Experimente, die eine oder andere Kleinigkeit zu modifizieren (wie etwa auch die Änderung von «Endstelle» zu «Endstation») – bevor man zur minimal kürzeren «Umsteigen zu den Linien…»-Variante zurückkehrte.

Ja, möglicherweise hast du Recht und es handelte sich dabei wirklich nur um eine feine Nuance.
Hab grad in ein paar Videos von damals reingeschaut:
Bei der legendären Mitfahrt im 13A Doppeldecker 1989 wird "Umsteigemöglichkeit" angesagt, bei einer Mitfahrt auf der Linie 8, ungefähr zur gleichen Zeit, wird jedoch nur "Umsteigen zu" angesagt.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 12289
Re: Verbleib der historischen Stationsansage-Tonbänder?
« Antwort #27 am: Gestern um 12:15:32 »
Gab es tatsächlich wie z. B „Heinestraße umsteigen zu 29 in Richtung Floridsdorfer Brücke“?  :o
Wenn schon "umsteigen zur Linie 29 ...". Davon abgesehen wurden HVZ-Linien gar nicht angesagt.

Richtig. Logischerweise auch Friedhofs- und Stadionlinien nicht.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")