Autor Thema: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen  (Gelesen 288 mal)

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MK

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #60 am: 03. November 2025, 15:15:01 »
Das mag schon sein. Trotzdem denke ich, dass ein Bahnticket Wien - Linz und ein Fahrschein von den "Linz Linien" für die Fahrt zum Hotel wesentlich billiger wäre als ein Tagesticket für Wien-NÖ-OÖ. Oder fragen wir mal anders: zu welchen Preisen würdest du deine Zeitkarten denn anbieten?

Zu solchen Preisen, dass der Durchschnittsfahrgast ein bisschen weniger bezahlt als vorher - gegenfinanziert durch Wegfall des Wasserkopfes bei Verkehrsverbünden, dem Verkehrsverbündeverbund und beim Fahrscheinverkauf. Dass eine kleine Zahl von Fahrgästen mit untypischem Nutzungsmuster dann vielleicht deutlich mehr oder deutlich weniger bezahlt, ist die Vereinfachung wert.
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pTn

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #61 am: 03. November 2025, 16:44:54 »
Auch in Österreich könnte man das Tarifsystem grundlegend vereinfachen: Verkehrsverbund Österreich, alle unter 18 fahren gratis (Sichtkontrolle bzw. Ausweis mit Geburtsdatum gilt als Fahrschein), alle unter 27 zum halben Preis, und ansonsten gibt es nur Tages-, 7-Tages-, 31-Tages- und Jahreskarten jeweils für einzelne Bundesländer oder ganz Österreich.

Bin für 1-Stunde, 4-Stunden, Tageskarte
Monatskarte, Jahreskarte

und das für den Nah- und Regionalverkehr. Fernverkehr läuft/finanziert sich halt anders.
Und ja, für eine Fahrt die 1 Stunde und zwei Minuten dauert braucht man dann eine 4-Stunden-Karte. Die besonderen und die Grenzfälle gibt es immer.

MK

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #62 am: 03. November 2025, 16:49:47 »
Fernverkehr läuft/finanziert sich halt anders.

In Österreich gibt es bei den Fahrscheinen nur den Unterschied, dass es im Fernverkehr Klassen über der 2. Klasse geben kann - und dabei sollte es auch bleiben.

(EDIT: Ok, das Einfach-Raus-Ticket gibt es auch noch.)
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haidi

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #63 am: 03. November 2025, 20:41:27 »
Zu solchen Preisen, dass der Durchschnittsfahrgast ein bisschen weniger bezahlt als vorher - gegenfinanziert durch Wegfall des Wasserkopfes bei Verkehrsverbünden, dem Verkehrsverbündeverbund und beim Fahrscheinverkauf. Dass eine kleine Zahl von Fahrgästen mit untypischem Nutzungsmuster dann vielleicht deutlich mehr oder deutlich weniger bezahlt, ist die Vereinfachung wert.
Und du denkst, dass der Abbau des "Wasserkopfes" (Stammtischnivau) eine auch nur kleine spürbare Verbesserung des Defizits brächte?
Wenn man deinen Vorschlag bezüglich der untypischen Fahrgäste realisiert, dann verliert man mehr als nur die untypischen Fahrgäste. Angst länger als eine Stunde zu brauchen wegen eines Gleisparker, eines Staus oder aus irgendeinem anderen Grund, wird diese Fahrgäste wieder in das Auto treiben.
Das Wiener Preissystem passt schon, man braucht es nicht verschlimmzubessern
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Linie 25/26

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #64 am: 03. November 2025, 20:42:45 »
Bitte Zitat reparieren.
Linie 25/26/27 Aspern - Ring Kai
Als nächstes 27 Siemensstraße S

Katana

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #65 am: 03. November 2025, 20:58:16 »
Eine interessante Diskussion über Tarifsysteme, obwohl ich viele Ideen nicht nachvollziehen kann. Der Sinn einer Änderung sollte eine Verbesserung sein.

Darauf will ich aber nicht eingehen, weil eigentlich sollte es in diesem Thread um die Wiener U-Bahn gehen.

denond

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #66 am: 03. November 2025, 21:30:16 »
Und du denkst, dass der Abbau des "Wasserkopfes" (Stammtischnivau) eine auch nur kleine spürbare Verbesserung des Defizits brächte?

Davon wäre ich überzeugt.
Es wäre ganz einfach für den öffentlichen Verkehr in den Städten hier in Ö mit der App "FAIRTIQ" oder wie auch immer ein anderes System heißt z.B. über Handy mit den nötigen Standortdaten anzubieten. Für den überregionalen Verkehr ev. das KLIMA-Ticket. Bei/ Für eine(r) Ticketkontrolle gibt es einen eigenen Button: Somit weiß der Kontrollor, das ein Fahrschein gebucht wurde. Wann, Wo der FG dann die Reise beendet entscheidet der FG selbst, die App errechnet/ erkennt die nötigen Daten wiederum über die aktuellen Standortdaten des Handys und was er am Ende dieser Reise zu bezahlen hat.

In Vorarlberg fahre ich auch heute mit "FAIRTIQ" Landbus und ÖBB. Müßte also im übrigen Bundesgebiet auch funktionieren. Und aus Beobachtungen: Viele ältere Menschen benützen das "FAIRTIQ" z.B. über Handy. Ist halt auch eine Gewohnheitssache.

Somit braucht man nur zwei Systeme und der Tarif-Dschungel wäre (auch) umgangen. Wenn alle hier in Ö diese App z.B. anwenden würden, bräuchte ich sogar nur einen "Wasserkopf". Bei den WL wären das viele Köpfe, die ich anderwertig einsetzen könnte...


fr3

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #67 am: 03. November 2025, 21:43:59 »
In vielen italienischen Städten (Rom, Neapel, Florenz, Turin, Mailand...) gibt es das System "Tap & Go" (Contactless) Dafür braucht es weder Fahrkartenautomaten, noch gedruckte Fahrscheine noch eine App. Man zahlt mit einer Kredit/Debit-Karte oder mit einer virtuellen Zahlkarte am Handy/smart watch, welche man kurz an den Entwerter hält. Es wird die erste Fahrt abgebucht. So lange das " virtuelle Ticket" gilt, kann man beliebig oft umsteigen, muss jedoch jedes Mal aufs neue "entwerten", sprich sich im System mit der gleichen Karte einloggen - durch anhalten der Karte oder des Handys an den Entwerter. Braucht man mehrere Fahrscheine am Tag, so wird nur so lange abgebucht bis der Wert einer Tageskarte erreicht ist (best fare). Ich nehme an das gibt es mittlerweile in vielen Städten der Welt. Ist für Gelegenheitsfahrer und Touristen wahrscheinlich die einfachste Lösung.

D 3XX

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #68 am: 03. November 2025, 23:12:34 »
Dass man dort (noch schnell) ein Ticket kaufen kann. Ist ja Zweck der Automaten. ;)

Wenn du einen U-Bahn Station betrittst, kommst du an einem Automaten vorbei. Spätestens hier hättest du dann auch einen Fahrschein zu entwerten. Dort stehen dann die schönen, seit jahrzehnten in Wien üblichen Zwickautomaten. Ergo kommst du gar nicht auf den Bahnsteig, ohne an einem Automat vorbei zu laufen. Mir fällt jetzt eigentlich nur der hintere Ausgang bei der U4 Schwedenplatz ein, wo, so glaube ich, keiner steht. Eventuell noch Schöpfwerk. Bei allen anderen Stationen kommst daran vorbei. Somit ergibt sich 0 Vorteil, wenn die Dinger am Bahnsteig stehen. Außer man hatte vor Schwarz zu fahren, erkennt dann irgendwie die Kontrollore am Einsteigen und huscht dann noch schnell auf den Bahnsteig um sich einen Schein zu kaufen. Aber warum sollte ein Verkehrsunternehmen das auch nur in irgendeiner Art unterstützen?
Anscheinend ist dir (und auch einigen anderen) nicht klar, worum es (mir) da geht. Als KTÖ-Besitzer kann es mir gestohlen bleiben wo der Automat konkret steht. Es geht um das absolut offene System. So sollte ÖV organisiert sein. Wer kein Ticket hat und erwischt wird, zahlt, aber es sollte keinerlei wie auch immer geartete Barrieren geben.
D 3XX

Katana

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #69 am: 04. November 2025, 06:41:46 »
Dass man dort (noch schnell) ein Ticket kaufen kann. Ist ja Zweck der Automaten. ;)

Wenn du einen U-Bahn Station betrittst, kommst du an einem Automaten vorbei. Spätestens hier hättest du dann auch einen Fahrschein zu entwerten. Dort stehen dann die schönen, seit jahrzehnten in Wien üblichen Zwickautomaten. Ergo kommst du gar nicht auf den Bahnsteig, ohne an einem Automat vorbei zu laufen. Mir fällt jetzt eigentlich nur der hintere Ausgang bei der U4 Schwedenplatz ein, wo, so glaube ich, keiner steht. Eventuell noch Schöpfwerk. Bei allen anderen Stationen kommst daran vorbei. Somit ergibt sich 0 Vorteil, wenn die Dinger am Bahnsteig stehen. Außer man hatte vor Schwarz zu fahren, erkennt dann irgendwie die Kontrollore am Einsteigen und huscht dann noch schnell auf den Bahnsteig um sich einen Schein zu kaufen. Aber warum sollte ein Verkehrsunternehmen das auch nur in irgendeiner Art unterstützen?
Anscheinend ist dir (und auch einigen anderen) nicht klar, worum es (mir) da geht. Als KTÖ-Besitzer kann es mir gestohlen bleiben wo der Automat konkret steht. Es geht um das absolut offene System. So sollte ÖV organisiert sein. Wer kein Ticket hat und erwischt wird, zahlt, aber es sollte keinerlei wie auch immer geartete Barrieren geben.

Dann erkläre mir bitte, was ein "absolut offenes System" ist.

Und die Automaten runter auf den Bahnsteig wie in Berlin.

Und erkläre mir bitte auch, was die Situierung der Automaten mit einem absolut offenen System zu tun hat, wieso sie jetzt eine Barriere sind.

abc

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #70 am: 04. November 2025, 07:12:35 »
aber es sollte keinerlei wie auch immer geartete Barrieren geben.

Ich weiß nicht, ob die Behörde Züge ohne Türen erlauben würde. Auch wenn es ziemlich unsympathisch ist, dass die einen davon abhalten, jederzeit ein- oder auszusteigen.

Aber im Ernst: ich weiß noch nicht mal, warum die Ticketbereiche für die Nutzung des ÖV mit einer Fahrkarte überhaupt eine Barriere darstellen sollten (anders als die physischen Sperren in zahlreichen anderen Städten). Man geht als zahlender Fahrgast halt einfach durch. Sie stellen einzig und allein eine rechtliche Barriere für Leute dar, die gar nicht oder ohne Fahrkarte fahren wollen. Warum sollte das ein Problem sein?

JakobElias

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #71 am: 04. November 2025, 09:26:30 »
Es geht darum, warum es überhaupt eine Fahrkarte braucht, um den Bahnsteig zu betreten. Andersherum gesagt: Es würde genügen, den Fahrschein erst im Zug zu benötigen und sich sonst im Stationsgebäude frei bewegen zu können. Damit entfiele das Problem der "Ticket Zone", das man jetzt am Westbahnhof zu lösen versucht. Für die WL ergäbe sich natürlich der Nachteil, nicht mehr geballt am Stationsausgang kontrollieren zu können, für die Fahrgäste der Vorteil, die Stationsgebäude komplett als Abkürzung nutzen zu können und sich erst beim Betreten des Zuges Gedanken um einen Fahrschein machen zu müssen.

Ob das jetzt mehr Obdachlose anzieht, wie von einigen behaupten, wage ich mal zu bezweifeln, da diese sowieso schon des Platzes verwiesen werden könnten, sich im Zweifelsfall auch jetzt schon keinen Fahrschein lösen, nur um sich am Bahnsteig aufhalten zu dürfen und sie sich wie gesagt selbst in Städten mit echten Barrieren innerhalb des "geschützten" Bereichs aufhalten.

Im Prinzip ist es ja schon ein bisschen eine akademische Diskussion. Ich würde ein System ohne "Bahnsteigkarten" bevorzugen (wie in Berlin), weil es für den Fahrgast einfach etwas angenehmer ist, aber das "Ticket Zone" System gibt es in Wien schon so lange und es funktioniert ja irgendwie, also so what...

tramway.at

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #72 am: 04. November 2025, 09:48:14 »
Damit entfiele das Problem der "Ticket Zone", das man jetzt am Westbahnhof zu lösen versucht.

Das ist kein Problem - höchstens ein künstliches. Es gibt in Wien keine Situation in der man den Sperrenbereich für eine Abkürzung betreten müsste. Die WiLi erzeugen gerne nicht existente "Probleme": Die klassischen Sperren aus der Anfangszeit, die zum Stil der U-Bahn gehören, wurden teilweise durch andere Bügel ersetzt ohne jede Notwendigkeit, und seit einiger Zeit werden für die Tramway Haltepunkte aus Kunststoff auf die Straße geklebt, wo früher maximal ein Farbpunkt war. Und jetzt pickt man blaue Linien auf den Boden vor die Sperren. Alles künstlich erzeugter Aufwand, der keinerlei Mehrwert bringt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

JakobElias

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #73 am: 04. November 2025, 10:44:30 »
Da stimme ich dir voll und ganz zu...

Vor allem wenn man sich mal die Kommentare z.B. im Standard durchliest zu dem Thema und sieht wie sich alle darüber empören, dass sie da jetzt nicht mehr durchgehen dürften und dass das eine Methode zur Abzocke sei... Und ich denke mir: Das ist doch schon immer so!? Warum wecken die WL hier schlafende Hunde??

49a

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Re: Zugangsmodalitäten zu U-Bahnen
« Antwort #74 am: 04. November 2025, 10:53:07 »
Ein gutes Argument. Die Automaten sind nicht nur für die U-Bahn-Fahrgäste da, sie sollten an einer zentralen Stelle positioniert sein :up:
bei den Automaten kann man außerdem auch Parkscheine kaufen! Das ist quasi die einzige Möglichkeit nach 18 Uhr, wenn die Trafiken schon zu haben, aber die KPZ bis 22 Uhr gilt.

In vielen italienischen Städten (Rom, Neapel, Florenz, Turin, Mailand...) gibt es das System "Tap & Go" (Contactless) Dafür braucht es weder Fahrkartenautomaten, noch gedruckte Fahrscheine noch eine App. Man zahlt mit einer Kredit/Debit-Karte oder mit einer virtuellen Zahlkarte am Handy/smart watch, welche man kurz an den Entwerter hält. Es wird die erste Fahrt abgebucht. So lange das " virtuelle Ticket" gilt, kann man beliebig oft umsteigen, muss jedoch jedes Mal aufs neue "entwerten", sprich sich im System mit der gleichen Karte einloggen - durch anhalten der Karte oder des Handys an den Entwerter. Braucht man mehrere Fahrscheine am Tag, so wird nur so lange abgebucht bis der Wert einer Tageskarte erreicht ist (best fare). Ich nehme an das gibt es mittlerweile in vielen Städten der Welt. Ist für Gelegenheitsfahrer und Touristen wahrscheinlich die einfachste Lösung.

dieses System findet man auch in Bratislava, Belgien, aber auch Sarajevo, Kiev, Iwano-Frankiwsk, sowie im tiefsten Kasachstan und auf der ganzen Welt...
Nur nicht beim weltbesten Verkehrsbetrieb oder Verkehrsverbund. :bh:

Aber ich glaube, beim Öffi-Tag wurde so ein Terminal ausgestellt. Kann also sein, dass man sich doch schon damit beschäftigt und 10 Jahre intern testen muss, bis vielleicht mal ein Bus und ein Flexity 2 Jahre zur Probe damit unterwegs ist  ;D