Aber Künstler ist halt nicht wirklich ein Beruf.
Künstler ist eine Berufung, kein Beruf

Ich habe durchaus Hochachtung vor Leuten, die ein scheinbar sicheres Einkommen in einem Bürojob für ihre Leidenschaft aufgeben, auch wenn ich mit der Kunst, die sie machen, nichts anfangen kann.
Als Künstler kann man sich durchschlagen, wenn man (1) schon entsprechende Reserven hat, (2) über Beziehungen verfügt, die einem lukrative Aufträge bringen oder (3) wirklich außergewöhnlich gut ist, sodass sich die Werke wirklich verkaufen lassen.
oder (4) sich gut verkaufen können. Aber die bildenden Künstler sind in der Regel Armutschkerln, die sich ihre künstlerische Tätigkeit meist mit einem Brotjob finanzieren müssen - gerne im Sozialbereich (Lehrer, Therapeuten, Sozialarbeiter), weil sie da viel Freizeit haben, um sich ihrer Kunst zu widmen.
Wieviele bildende Künstler gibts in Österreich, die wirklich gut verdienen? Also solche, die in Finanzkategorien von Hermann Nitsch oder Ernst Fuchs anzusiedeln sind? Sicher nicht mehr als 50. Die meisten freuen sich über einen guten Auftrag, bei dem sie einmal im Jahr so viel verdienen können, damit sie sich den Rest der Zeit das Atelier, ihre Arbeitsgeräte und ihr Essen finanzieren können.
Bei Kindern von Prominenten wird es kaum eine Häufung des Falles 3 geben, das wäre außergewöhnlich und durch nichts zu begründen.
Würde ich nicht sagen. Hängt davon ab, was die Eltern sind. Aber das Kind eines Musikers wird schon frühzeitig mit Musik konfrontiert, mit Musik gefördert und lernt quasi spielend bereits als Kleinkind das, was sich andere erst als Jugendliche mühsam erarbeiten müssen. Das ist ein gewaltiger Startvorteil ins Berufsleben.
Das Ganze gibts bei anderen Berufen ja auch: Viele Ärztekinder werden selbst Ärzte, weil sie sich eben schon in jungen Jahren für den Beruf der Eltern interessiert haben und so sehr viele Fähigkeiten einfach aufschnappen.
Das sehe ich nicht negativ. Im Gegenteil, es ist ja die Verantwortung und Verpflichtung aller Eltern, ihre Kinder so gut wie es geht zu fördern.
..., viele Kinder von Straßenbahnern wurden prominent. Das ist der Kreiskypolitik der 70er zu verdanken, wo viele plötzlich auch aus unteren Arbeiterschichten aufsteigen konnten.
Thomas Klestil hats bis zum Präsidenten gebracht. Hans Krankl wurde zwar auch prominent, aber sicher nicht entillektuelll.

Wenn man Kunst nur wegen des Geldes macht, wird man sowieso nur in den seltensten Fällen reich damit
Da gehört schon viel mehr dazu, dann kommt der Erfolg zumindest bei einigen, die wirklich was drauf haben, ganz von selbst. Ich kenne auch keinen Musiker, der wegen des Geldes in einem Orchester spielt (obwohl man da hin und wieder ganz gut verdient, wenn man z.B. viele CD-Produktionen hat), sondern Musik und die Beherrschung des Instruments als Lebensaufgabe sieht.
Musiker in Österreich? Da verdienst du - außer du bist Schlagerstar - hauptsächlich mit Auftritten bei Hochzeiten, Zeltfesten und so weiter.
Ich bin persönlich mit einer Alternative Rock Gruppe bekannt, die Anfang der 2000er ziemliches Airplay auf FM4 und deutschen Musiksendern hatten, auch ständig Konzerte usw. Aber die Gagen waren lächerlich gering. 1000 Euro für einen Auftritt, durch vier Bandmitglieder geteilt, davon Anreise und Unterkunft selbst zu bezahlen (Steuern und Sozialversicherung auch, eh klar!). Da bleibt nicht viel übrig. Da geht es sich nicht einmal aus, Proberäume und Instrumente mit diesem Einkommen zu bezahlen. Geschweige denn, den Brotjob aufzugeben und ganz von der Kunst zu leben.
CD-Verkäufe kannst du auch vergessen. Wenn man eine CD für 15 Euro verkauft, bleiben beim Künstler vielleicht 2 Euro liegen. Der Rest geht für Produktion, Vertrieb und Marketing drauf. Im deutschen Sprachraum kannst du so praktisch nichts verdienen. Im englischsprachigen Raum, wo der Markt viel größer ist, ist es leichter, mit Musik ein Einkommen zu generieren, aber auch da ist es sauschwer.