Autor Thema: [PL] Wrocław (Breslau)  (Gelesen 148623 mal)

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Ferry

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #90 am: 30. August 2017, 08:42:42 »
Nach Breslau fuhr ich nicht unbedingt wegen der Straßenbahn, jedoch wollte ich auch ein paar Straßenbahnfotos machen. Zudem wollte ich auch eine Runde mit der Museumslinie fahren.

Beginnen wir untypisch mit dem Amaturenbrett einer Protram 205WrAs.

Du lieber Himmel, bist du sicher, dass du nicht irrtümlich das Cockpit eines Fliegers fotografiert hast? :) Dieses Riesensammelsurium an Knöpfen! Wozu in aller Welt sollen die gut sein? Wenn ich da an das Armaturenbrett eines E1 denke, der hat vielleicht ein Drittel davon!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #91 am: 30. August 2017, 14:34:58 »
Du lieber Himmel, bist du sicher, dass du nicht irrtümlich das Cockpit eines Fliegers fotografiert hast? :) Dieses Riesensammelsurium an Knöpfen! Wozu in aller Welt sollen die gut sein? Wenn ich da an das Armaturenbrett eines E1 denke, der hat vielleicht ein Drittel davon!

Naja, nicht alles sind Knöpfe. Um den Tachometer sind diverse Kontrollleuchten.

Die unteren Tasten links sind alle für die Türen zuständig (von rechts nach links: Zentrales Öffnen, Türschließsignal, Freigabe, Tür 1, Zentrales Schließen) unter dem Tachometer ist der Blinkerhebel darunter der Knopf für die Warnblinkanlage. Der größere grüne Knopf daneben ist die Warnglocke. Mit den Knöpfen daneben werden Beleuchtung und Scheibenwischer bedient. Die Reihe darüber ist für die Weichen (links, rechts) und die Außenspiegel. Die Knöpfe ganz rechts sind für die Heizung.

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Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #92 am: 24. April 2018, 19:04:06 »
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entstanden ein paar Straßenbahnfotos.

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Ein 105Na-Gespann überquert als 9er die Most Piaskowy (Sandbrücke). Im Hintergrund Katedra św. Wincentego (St.-Vinzenz-Kathedrale). Dabei handelt es sich um eine griechisch-katholische Kathedrale. Was ich an Breslau sehr mag, sind die Inseln mitten in der Stadt. Hier befinde ich mich auf der Wyspa Piasek, der Sandinsel.

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Einer von 31 Škoda 19 T  biegt von der Piłsudskiego (Piłsudskistraße) in die Świdnicka (Schweidnitzer Straße) ein. Piłsudski war autoritärer Machthaber in der Zwischenkriegszeit und Świdnica (Schweidnitz) ist eine Stadt mit ca. 57 000 Einwohnern ca. 65 km südwestlich von Breslau. Der Zug zieht in den Betriebsbahnhof Borek ein. Näher zum Rynek ist die Świdnicka eine Flaniermeile.

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Durch die Piaskowa (Sandstraße) düst ein 105NWr als 23er in Richtung Wrocławski Park Przemysłowy (Breslauer Industriepark). Die 105NWr sind von Protram modernisierte 105Na. Insgesamt verfügt MPK über 84 solcher Züge (alles Doppeltraktionen). Was mir in Breslau weniger gefällt, sind die Plattenbauten, die auch im Zentrum stehen. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Immerhin wurde aber auch vieles wiederaufgebaut.

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In die Gegenrichtung etwas weiter nördlich als am vorigen Foto, fährt ein 23er in die Haltestelle Hala Targowa (Markthalle) ein.

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Von einem der beiden Türme der Katedra św. Jana Chrzciciela (Kathedrale St. Johannes des Täufers, auf deutsch wird das Gotteshaus oft einfach Breslauer Dom genannt) hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt und auch auf die Straßenbahn. Hier setzt gerade ein 105NWr-Gespann von der Wyspa Piasek (Sandinsel) auf die Wyspa Młyńska (Mühleninsel) über. Im Hintergrund das Gebäude der Młyn Maria (Mühle Maria). Ich hoffe, dass das Gebäude saniert und sinnvoll genutzt wird. Die Geschichte der Mühle reicht zurück ins Jahr 1242, wo hier erstmals eine Mühle errichtet wurde. Damals hieß die Mühle Arnold. Wenige Jahre später änderte sie noch ein paar mal ihren Namen und auch ihren Besitzer. Man weiß nicht so genau, welcher Fürst und welcher Vogt im 13. Jahrhundert Besitzer war. Zwar tauchen Namen und Titel in Aufzeichnungen auf, aber teilweise passen die Namen nicht zu den Titeln. Ladislaus von Schlesien, soll angeblich als er Erzbischof von Salzburg war, im Besitz der Mühle gewesen sein.
Bis in die 60er bestand hier eine von Wasser angetriebene Mühle. Später wurde sie modernisiert und entsprechend umgebaut. Später entstanden hier Wohnungen.

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Noch ein Bild von einem Werbewagen am 6er.

Ich muss irgendwann einmal die vielen Brückenmotive mit Straßenbahnen umsetzen.
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Z-TW

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #93 am: 24. April 2018, 21:45:31 »
Da kann ich auch was beitragen: Most mlynskie (Type weiß ich nicht, bin kein Fachmann)  Aufnahme vom 30.7.2015

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #94 am: 25. April 2018, 08:22:44 »
Type weiß ich nicht, bin kein Fachmann

Protram 205WrAs. Davon gibt es 26 Wagen.
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dalski

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #95 am: 17. Juni 2018, 16:55:59 »
Obwohl Wrocław eine wunderschöne Stadt ist, kann ich mich mit dem Tramnetz nicht ganz anfreunden.
Szkoda, dass die abgebildete Straßenbahntype nicht zahlreicher vertreten ist, so wirkt sie für mich optisch ansprechender als die neuen Wagen aus dem Hause Modertrans
Всё будет хорошо

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #96 am: 20. Juli 2018, 13:41:30 »
Schwerer Unfall in Breslau mit 12 Verletzten. Ein LKW hat den Vorrang der Straßenbahn missachtet und hat diese gerammt.
http://www.gazetawroclawska.pl/komunikacja/mpk/g/wypadek-tramwaju-z-ciezarowka-na-zmigrodzkiej-dwanascie-osob-rannych-zdjecia,13354384,30208274/
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nord22

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #97 am: 20. Juli 2018, 13:48:45 »
Anbei zwei Unfallfotos (Autor: Jarosław Jakubczak).

nord22

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #98 am: 20. Juli 2018, 15:45:27 »
Anbei zwei Unfallfotos (Autor: Jarosław Jakubczak).

Genau die gleichen Bilder gibt es im von mir geposteten Link.
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Tramwaycafe

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #99 am: 13. Oktober 2018, 12:34:17 »
Gerade befinde ich mich auf dem Weg von Breslau zurück nach Wien – vorher noch möchte ich noch ein paar ganz frische Eindrücke teilen; Eindrücke von einer Stadt mit einem Straßenbahnnetz, das anfangs irgendwie «sperrig» wirkte (der höchstgeschätzte Kollege @dalski scheint Ähnliches zu empfinden), aber nach drei Tagen wurde ich damit durchaus warm ;)

Ein beeindruckendes Netz hat Breslau; beeindruckend von Größe und Bedienungsdichte. Viele Äste beherbergen vier und mehr Linien; mit dem werktäglichen 12/15-Minuten-Takt ist das dort ein dauerndes Kommen und Gehen. Einige Linien wurden in den allerletzten Jahren über existierende Strecken weiter hinaus in die Peripherie verlängert, etwa der 7er nach Klecina und der 33er nach Sępolno – die Auslastung gibt den Verkehrsbetrieben mehr als recht. Durch die innere Legnicka fahren morgens und nachmittags nicht weniger als 40 Straßenbahnen pro Stunde und Richtung, und einen freien Sitzplatz gibt's dennoch nur spärlich.

Der Wagenpark ist unerwartet bunt; ich hatte nicht erwartet, die Moderus Betas und Pesa Twists in so großer Anzahl quer durchs Netz vorzufinden – die dunkelblauen Modertrans-Garnituren werden derzeit offenbar laufend weiter ausgeliefert; so suggeriert zumindest die Werbung in den Straßenbahnen. Dazu kommen natürlich zahlreiche Konstal 105Na in unterschiedlichen Modernisierungsgraden, und dazu die einzigartigen Protramgarnituren (WrAs 204 und 205) samt der für das TramPlus-Programm angeschafften Škoda 16T/19T.

Das Gleisnetz ist in einem Zustand zwischen vorbildlich und verbesserungswürdig und in dieser Hinsicht nichts Außergewöhnliches in Polen; gefahren wird in aller Regel gleiszustandsunabhängig so zügig, dass es eine Freude ist. Es gibt zahlreiche von der Straßenbahn beeinflusste Ampeln – die Tramway hat dabei konsequent die bei uns früher üblichen großen Vierpunktsignale im Einsatz. Das find' ich cool.

Die Beeinflussung ist außerhalb des Zentrums oft durchaus gelungen; Phasenverlängerungen oder spontane Umtaktungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Das ist sehr schön. Weniger schön ist die Durchquerung des Zentrums selbst: Selbst wenn der innerste Stadtkern inzwischen von der Straßenbahn (fast) nur mehr tangiert wird, so dauert es eine gefühlte Ewigkeit, die kritischen Kreuzungen am Rand der Innenstadt passieren zu können. Mühsam – doch teilt Breslau diese Eigenschaft mit anderen polnischen Städten; Posen vielleicht ausgenommen.

Bleibt noch eine Facette, die erstaunlich schnell von der Bühne der europäischen Tramwayszene verschwindet: Das ungeschützte Aussteigen in den Fahrbahnraum. Das gibt's in Breslau noch hie und da, auch wenn die «Wiener Lösung» bei Renovierungen rasch um sich greift – sehr beeindruckend ist allerdings die Lösung der Haltestellen Renoma nordwärts und Arkady Capitol südwärts: Die Schweidnitzer Straße ist eine sechsspurige Magistrale, und bei Einfahrt der Tramway in die Haltestelle wird diese dennoch ampelgesteuert abgesperrt. Mayerhofgasse extrem quasi, und ein Schauspiel, das vor allem in der HVZ zum Verweilen und Beobachten einlädt.

Fotos kommen in der nächsten Zeit :)

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #100 am: 13. Oktober 2018, 18:52:49 »
Einige Linien wurden in den allerletzten Jahren über existierende Strecken weiter hinaus in die Peripherie verlängert, etwa der 7er nach Klecina und der 33er nach Sępolno – die Auslastung gibt den Verkehrsbetrieben mehr als recht.

In Klecina enstehen gerade mehrere Wohnblöcke insofern nicht verwunderlich. Blöd dabei ist, dass man vor einiger Zeit die Strecke generalsaniert, aber aus Kostengründen nicht zweigleisig ausgebaut hat. Das wird somit ein Flaschenhals, lt. mir befreundetem Straßenbahnfahrer in Breslau fährt man jetzt intervalltechnisch am Limit.

Der Wagenpark ist unerwartet bunt; ich hatte nicht erwartet, die Moderus Betas und Pesa Twists in so großer Anzahl quer durchs Netz vorzufinden – die dunkelblauen Modertrans-Garnituren werden derzeit offenbar laufend weiter ausgeliefert; so suggeriert zumindest die Werbung in den Straßenbahnen.

Von den Twist gibt es aber nur 8 Stück.  ;)
Allgemein ist es aber so, dass ein Zug im Laufe des Tages die Linien wechselt und somit auf mehreren Linien unterwegs ist.

Fotos kommen in der nächsten Zeit :)

Ich freue mich schon auf deine Fotos und Schilderungen.  :) :up:
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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #101 am: 13. Oktober 2018, 22:23:31 »
Das wird somit ein Flaschenhals, lt. mir befreundetem Straßenbahnfahrer in Breslau fährt man [in Klecina] jetzt intervalltechnisch am Limit.

Das tut man in der Tat – mehr dazu etwas später…

Von den Twist gibt es aber nur 8 Stück.  ;)

Im Vorfeld hab' ich mich bezüglich der neueren Wagengarnituren nur oberflächlichst informiert :-[ – und so hab' ich anfangs gar nicht mitbekommen, dass die tiefdunkelblauen Wägen mit der schlanken Front grundsätzlich verschiedene Typen sind :o Mea maxima culpa, ein :luck: für mich ;)

Ich freue mich schon auf deine Fotos und Schilderungen.  :) :up:

:)) Fangen wir ganz unspektakulär an, mit dem Wagentyp, der ein ganz wesentlicher Grund für mich war, Breslau endlich zu besuchen: Der WrAs 205 von Protram. Unpräsentiös, schlicht und klar in seiner eleganten Linienführung, als Passagier angenehm zu fahren, und was man hört, auch beim Personal beliebt, ist das ein Straßenbahntyp, der mir auch optisch sehr zusagt. Hier ist Wagen 2713 am 10. Oktober in all seiner Pracht in der Nowy Świat zwischen Uniwersytet und Rynek auf Linie 7 zu sehen – wie schon angedeutet sind Linienübergänge an den Endstationen gang und gäbe, und obwohl ich dem 7er viel Zeit und Aufmerksamkeit widmete, war das der einzige WrAs 205, der mir auf dieser Linie überhaupt untergekommen ist.

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #102 am: 14. Oktober 2018, 07:15:48 »
Straßenbahn auf Brücke gefällig? 8) Das sei das Breslauer Motiv schlechthin, ist der oft gehörte Gemeinplatz; und die eine oder andere Brücke bildet in der Tat einen feinen Rahmen für Tramfotos. Besonders gut trifft das auf den Sandinselbrückenzug zu, der dem MIV (eigentlich) versperrt bleibt – dessen nördlicher Abschnitt, die Mosty Młyńskie, bildet hier am 11. Oktober den Hintergrund für die 105NaWr-Garnitur 2544+2545 auf Linie 8. Die Strecken nach Gaj und Tarnogaj waren am 11. und 12. Oktober wegen Bauarbeiten unterbrochen; den Achter führte es daher zum Südpark (Park Południowy).

Tramwaycafe

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #103 am: 15. Oktober 2018, 09:12:25 »
Derjenige Wagentyp, der am schwierigsten vor die Linse zu bekommen ist, das sind die bloß 6 Garnituren der Serie Protram 204 WrAs – und die meisten davon (oder gar alle?) sind noch dazu voll verworben. Die Front sieht den modernisierten Konstals zum Verwechseln ähnlich, und die Wagenkastenform ist mit diesen zumindest vergleichbar – doch sind die 204er-Protrams meinen Informationen nach in den Jahren 2004–2008 neu gebaute Garnituren, die von den Tramwaj Plus-Linien abgesehen quer durchs Netz verteilt verkehren.

Hier am Westpark (Park Zachodni) fährt das dauerhaft gekoppelte Pärchen 2606+2605 am 12. Oktober auf Linie 3 Richtung Innenstadt und weiter Richtung Księże Małe (oooh das wäre ein schönes Schibboleth, so schwer richtig zu nuancieren ist der Name dieser Endstation…)

Konstal 105Na

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Re: [PL] Wrocław (Breslau)
« Antwort #104 am: 15. Oktober 2018, 19:19:50 »
Danke für die schönen Bilder und den netten Text. Ich erlaube mir deine Serie zu unterbrechen. Gestern war ich für einen Tag in Breslau. Der Liebhaberklub aus Oberschlesien mietete den in Krakau restaurierten 102Na, der dem Klub Sympatyków Transportu Miejskiego (Stadtverkehrssympatisanthenklub) gehört und zwei Mitglieder luden mich ein. Wir fuhren quer durch die ganze Stadt. Ich überlegte ein wenig, ob ich mir das wirklich antun möchte, da am Samstag davor für einen Freund eine Überraschungsparty organisiert wurde. Somit hieß es nach der Feier um 4:30 Uhr Tagwache um den Zug um 6:07 Uhr zu erreichen. 

Hier unser Fahrplan:

Kwiska (11:00) – Legnicka – pl. Jana Pawła II (11:12) – Podwale – Most Sikorskiego – Mostowa – Jagiełły – Stare Mosty Mieszczańskie (11:15, fotostop)

Stare Mosty Mieszczańskie (11:30) – Dubois – Drobnera – pl. Bema (11:37) – Sienkiewicza – Wyszyńskiego (11:40, fotostop)

Wyszyńskiego (11:49, wjazd za linią 10) – Most Pokoju – pl. Powstańców Warszawy – Traugutta – Oławska – pl. Dominikański (11:55) – Skargi – Teatralna – Wierzbowa (12:00, fotostop)

Wierzbowa (12:15) – Teatralna – pl. Teatralny (Opera) (12:17, fotostop)

pl. Teatralny (Opera) (12:25) – Świdnicka – Podwale – Krupnicza – Kazimierza Wielkiego – pl. Dominikański (12:34) – św. Katarzyny – Piaskowa – Grodzka(12:39, fotostop)

Grodzka (12:55) – Most Uniwersytecki (12:56) – Dubois – Pomorska – pl. Staszica (13:01) – Reymonta – Most Osobowicki (13:05) – Osobowicka – Osobowice(13:12, fotostop)

Osobowice (13:30, wjazd za linią 24) – Osobowicka (13:32–13:40, fotostop) – Most Osobowicki – Reymonta – pl. Staszica (13:49, fotostop)

pl. Staszica (13:59) – pl. Powstańców Wielkopolskich (14:01) – Trzebnicka – św. Wincentego – Słowiańska – Jedności Narodowej – Nowowiejska (14:06–14:10, fotostop) – Piastowska (14:12) – Sienkiewicza – Most Szczytnicki (14:16) – al. Kochanowskiego – al. Różyckiego – Stadion Olimpijski (14:20) – al. Paderewskiego – Mickiewicza (14:23, fotostop)

Mickiewicza (14:41) – Most Zwierzyniecki (14:43) – Curie-Skłodowskiej – pl. Grunwaldzki (14:47 wjazd za 0P) – Most Grunwaldzki – pl. Powstańców Warszawy – Kujawska (14:51–14:56, fotostop) – pl. Wróblewskiego (14:58) – Pułaskiego – Małachowskiego (15:05–15:18, fotostop) – Piłsudskiego – Arkady (15:20) – Powstańców Śląskich – Zajezdnia Borek (15:30, fotostop)

Zajezdnia Borek (15:49) – Powstańców Śląskich – al. Karkonoska – Przyjaźni – Klecina (16:00, fotostop)

Klecina (16:14, wjazd za linią 7) – Przyjaźni – al. Karkonoska – Powstańców Śląskich – Arkady (16:32) – Świdnicka – pl. Teatralny – Widok – Szewska (16:38–16:46, fotostop) – Grodzka – Nowy Świat (16:51–16:58, fotostop) – św. Mikołaja – pl. Jana Pawła II (17:00) – Legnicka – Złotoryjska – Śrubowa – Wrocławski Park Przemysłowy (17:10, fotostop)

Wrocławski Park Przemysłowy (17:20) – Śrubowa (17:22–17:32, fotostop) – Złotoryjska – Legnicka – Kwiska (17:42)

Wer möchte, kann das am Netzplan mitverfolgen: https://www.wroclaw.pl/files/komunikacja/dzienne_schemat_bus_tram_02_09_2018.pdf

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Pünklich kam ich in Breslau an, wo mich am Hauptbahnhof bereits ein mit mir befreundeter Straßenbahnfahrer empfängt. Er fuhr mit mir zur Kwiska, wo der Klub seinen Sitz hat und einige Museumsfahrzeuge untergebracht sind. Derzeit verfügt der Klub über zwei fahrfähige Straßenbahnfahrzeuge, welche hier zu sehen sind. Der 4N wurde nur zur Zierde hier abgestellt. Kurz vor Abfahrt des 102Na wurde er in die Halle gebracht.

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Der 4N. Er hat am Fahrerplatz einen Sitz, der absolut nicht passt. Ich vermute, der kommt noch aus der Arbeitswagenzeit. Schön wäre es, wenn er noch ausgebaut wird. Aber ich bin ja schon froh, dass es nun mit dem Klub Sympatyków Transportu Miejskiego (KSTM) einen normalen Klub gibt. Die Towarzystwo Miłośników Wrocławia (Gesellschaft der Liebhaber Breslaus) hat zwar auch historische Fahrzeuge, organisiert sich aber, sagen wir mal so, eigenartig. Die Museumslinie wird von diesem Verein betrieben. Die Fahrzeuge sind in unterschiedlichem Zustand (der rote 102N hat z.B. keine Zielschildkasten) und es wurde ein Bus restauriert und dann wegen einem kleinen Defekt abgestellt und das so lange, dass das Fahrzeug Standschäden erlitt und letztlich verschrottet wurde.

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Darüber hinaus verfügt der KSTM über einige Autobusse. Der Betriebsbahnhof Nr. 5 Popowice ist nicht mehr in Betrieb. Der KSTM zeigte allerdings die Halle.

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Das Logo des Klubs ist der 102Na. Diese Wagen haben in Polen Kultstatus und sind bei Fans (mich eingeschlossen) sehr beliebt. Die 102Na wurden von 1970-1973 gebaut. Bis 17.05.2011 waren diese Wagen in Breslau im Fahrgasteinsatz. Posen setzte seinen historischen 102Na noch bis 2013 im Liniendienst ein.

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Diese Wagen warten auf bessere Zeiten. Durch den einen Wagen wächst sogar ein Baum.  :o

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Dann hieß es auch schon aufsitzen und das Programm wurde begonnen. Erster Fotohalt war bei den Mosty Mieszczańskie (Bürgerbrücken). Über die alte Brücke führen noch Gleise, aber im Linienverkehr fährt hier nichts mehr. Ansonsten fahren hier noch Radfahrer. Die Haltestelle hier ist als Awaryjny (Notfallshalt) gekennzeichnet.

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Das Gleis auf dem der Wagen fährt ist ein Stumpfgleis. Das Gleis daneben führt weiter in Richtung Haltestelle Pomorska bzw. zur Haltestelle Dmowskiego. Das bedeutet, dass es sich um eine eingleisige Strecke handelt. Der Fahrer sagte uns desshalb auch, dass wir am Stumpfgleis viel Zeit haben. Für das zweite Foto am Nebengleis, heißt es aber schnell Fotos machen und danach zügig in den Wagen steigen, da wir sonst die Phase verlieren und wir zurückschieben müssten, um sie uns erneut zu holen. Das alles will der Fahrer vermeiden, schließlich könnte ja blöderweise aus der Gegenrichtung kommend ein Zug genau dann auftauchen, wenn wir fahren wollen. So haben wir aber die Phase und es kann nichts passieren.

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Der Zug befährt den Gleiswechsel und die Brücke. Ganz erschließt sich mir der Sinn dieser Strecke nicht. Über die neue Brücke daneben fährt die Straßenbahn normal. Wozu man hier diese Strecke erhält verstehe ich nicht. Ein Gleisdreieck würde reichen, da würde man sich die eingleisige Strecke samt Signaldeckung sparen. Wenden kann man trotz der Strecke ohnehin nur mittels Dreiecken.

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Der nächste Fotohalt erforderte ebenfalls Diziplin von den Teilnehmern, da auch hier die Zeit maßgebend war. Zwar konnte man hier keine Phase verlieren, aber hier sind wir mitten auf der Strecke mit Planverkehr. Unser Zug stand in der Wyszyńskiego in der Haltestelle Katedra (Kathedrale) in Richtung Süden. Dort ist eine reine Betriebsstrecke durch die Wyszyńskiego, d.h. unser Zug kann in der Haltestelle relativ lange stehen. Nach der Haltstelle ist eine Kreuzung, wo die Betriebsstrecke in die Strecke mit Planverkehr mündet. Wir können nun auf die Most Pokoju (Friedensbrücke) gehen, von wo man einen Blick auf den Breslauer Dom hat. Hier mit einem Moderus Beta als 2er in Richtung Krzyki aufgenommen. Der Dom ist im Hintergrund. Auf polnisch heißt er Katedra św Jana Chrzciciela (Johannes-der-Täufer-Kathedrale). Auf deutsch wird das Gotteshaus einfach nur Dom genannt. Irgendwie schade, dass im Gegenwartspolnischen das Wort Tum für Dom nicht mehr wirklich verwendet wird. Es findet sich wenn, dann eher in Ortsbezeichnungen wie Ostrów Tumski (Dominsel) in Breslau und Posen. Die Dominsel hier ist aber schon lange keine Insel mehr.

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Hier mit dem Star, dem 102Na. An der Kurbel saß ein Liebhaber aus Schlesien, der in Stroszek als Fahrer stationiert ist. Natürlich hat er die Fahrberechtigung für die N und fährt somit am 38er. Leute mit Fahrberichtigung durften einen Teil der Strecke selbst fahren. Großteils waren aber zwei Fahrer des Breslauer Klubs im Einsatz.

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Als nächstes Stand die Wierzbowa (Weidenstraße) am Programm. Hier ist ein Gleisdreieck, wo oft Reservezüge stehen. Es war somit unklar, ob wir hier reinfahren können, doch das Gleis war frei. Somit wurde auch dieser Fotohalt genutzt. Dabei zeigte der Fahrer was er kann und schob soweit zurück, wie es das Gleis zuließ. Es gibt am Ende keinen Prellbock oder Ähnliches, sondern die Schienen hören einfach auf. Das war Millimeterarbeit.  8)

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Bei der Oper wurde in der Haltestelle für die Museumslinie gehalten.

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Danach ging zügig weiter nach Osobowice. Hier posiert unser Wagen in der Ausstiegshaltestelle. Für viele gab es hier Erleichterung. Der Pausenraum wurde gestürmt um das WC aufzusuchen. Pausenraum ist übertrieben, es ist eigentlich eh nur das Klo. Andere Pausenräume verfügen über Wasserkocher und Kaffee und Tee sowie Geschirr und auch einen (Heiß-)Getränkeautomaten. Das letzte Stück nach Osobowice wurde der Wagen von einem Fahrer aus Oberschlesien bedient.

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Kleine Fahrzeugparade in der Schleife. Škoda 16T und Protram 105NWr. Hier enden die Linien 14 und 24, die im Prinzip eine Ringlinie sind. Beide fahren zur FAT (Fabryka Automatów Tokarskich, Drechselmaschinenfabrik), aber über unterschiedliche Routen. Bei der Haltestelle Pomorska biegt der 24er ab, während der 14er geradeaus zur Haltestelle Rynek weiterfährt. Der 14er verkehrt nun bis zur FAT, in die entgegensetzte Richtung auf der selben Strecke fährt der 24er nach Osobowice. Ab der FAT fährt der 14er nun wieder nach Osobowice und der 24er kommt ihm nun mit dem Ziel FAT entgegen. Aufmerksame Beobachter werden gesehen haben, dass dem 102Na die Dosen für den Traktionsbetrieb an der Front fehlen. Es gab ein paar 102Na, die diese werksmäßig nicht hatten und nur für Solobetrieb vorgesehen waren. Auch die Halterung mit der Liniennummer (in Breslau ein Rahmen) kam später.
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