Übrigens ein paar Details zum Unglücksabschnitt:
In den Medien wird berichtet, dass die Moskauer Metro, "die 1935 von Josef Stalin eröffnet" wurde, heute schwer renovierungsbedürftig sei. Der Unglücksabschnitt zwischen den Stationen Park Pobedy und Slawjanskij Bulvar wurde allerdings erst am 7. Jänner 2008 eröffnet. Damals wurde die Verlängerung der Arbatsko-Pokrowskaja-Linia (die dunkelblaue Linie) von Park Pobedy (Eröffnung: 2003) nach Strogino in Betrieb genommen, wobei der Abschnitt Kunzewskaja-Kryljatskoe (Eröffnung 1989) von der Filjowskaja Linija (die hellblaue Linie) übernommen wurde.
Das bedeutet, der Unfall betraf eine Neubaustrecke und keine steinalte Sowjetstrecke, was also eher nach Pfusch am Bau klingt und nicht nach Sanierung verschleppt.
Beim Unfall involviert war übrigens auch kein alter Metrowagonmasch-Zug, sondern ein relativ neuer Zug vom Typ 81-740/741 "Rusitsch", die seit 2002 (ebenfalls von Metrowagonmasch gebaut werden. Fassungsvermögen eines Wagens ist ca. 350 Passagiere, wobei die Arbatsko-Pokrowskaja Linija typenrein mit Rusitsch als fünffach-Garnitur betrieben wird (Fassungsvermögen des gesamten Zuges also ca. 1750 Paxe).
Dass relativ wenige Personen im Zug waren (so die Zahlen von 270 stimmen), liegt wohl daran, dass das Unglück in Fahrtrichtung stadtauswärts passierte, während die Hauptlast im Frühverkehr in die Stadt geht.