. . . . von der SChuhschemme in der Kaiserstraße . . . .
Der Schuhpalast (Regent) war das Eckhaus, die Schuhschwemme für die armen Leut' war im Nebenhaus!

Im Eckgeschäft gab es Bedienung durch fleißige Schuhverkäuferinnen (auf mehreren Etagen!) und einen Röntgenapparat, wo man seine Zehen sehen konnte. In die Schwemme ist man durch eine Hauseinfahrt nach hinten gegangen und hat in ziemlich düsteren Räumen in Schachteln und Warenkörben nach Schuhen gesucht.
Eine kleine Episode zum Haus: Als in den 1970ern die "Disco-Roller" aufgekommen sind, musste ich natürlich auch welche haben. Die gab es im ersten oder zweiten Stock und das Geschäft war da schon ein Del-Ka, glaube ich. Das tut aber nix zur Sache. Kam eine nette Verkäuferin um mir zu helfen und bat mich mit einem Paar Rollschuhe zu einem Sessel und kauerte sich auf den Hocker mit der schrägen Standfläche zum Schuhe probieren. Als sie sich vorbeugte um mir in die Schuhe zu helfen, blieb mir sofort die Luft weg! Ihr ziemlich ausgeschnittenes Leibchen bewegte sich nach vorne und . . . . ja, welches Mädchen trug in diesen Jahren der "sexuellen Befreiung" schon einen BH!? Was mit den Schuhen so war, weiß ich nicht mehr, aber wie um meine Ausschüttung an Glückshormonen in die Unendlichkeit zu treiben, fragte sie unschuldig "Darf ich Ihnen noch was zeigen?". Und sie durfte! Obwohl ich, früher wie heute bei Schuhen nie lang herumgustiere und probiere, damals sprachen halt zwei gute Argumente dafür, dass ich ein bissl Zeit meiner Jugend für einen gründlichen Kaufentscheid opfern werde müssen und hab mich durch das lagernde Sortiment gekostet. Nun ja, ich bin halt offensichtlich ein Sittenstrolch, aber ich habe letzlich so ganz nebenbei immerhin ein Paar Rollschuhe erstanden. Mit Ehre und Anstand (und einer zu engen Hose)!