Autor Thema: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen  (Gelesen 23281 mal)

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coolharry

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Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« am: 04. November 2011, 14:52:11 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.

Das mag durchaus stimmen. Aber wenn ich mir grad den Stau auf der Brünner Straße anseh, hat es auch diverseste Vorteile für die Straßenbahn.
Hier braucht der 31er vielleicht etwas über eine Minute von der Shuttleworthstraße zur Siemensstraße. Der Autoverkehr wohl das 10fache.

Klar mit einer gscheiten Ampelbeeinflussung und ein paar andere Maßnahmen (Fahrzeit reduktion) ist noch mehr drin. Aber ohne eigenen Gleiskörper wäre alles für die Katz.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

13er

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #1 am: 05. November 2011, 00:59:33 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.
In der Hauptsache dienen sie aber vor allem der Straßenbahn. Fahr mal in einem Netz mit hauptsächlich eigenem Gleiskörper und dann in Wien. Der Unterschied ist gewaltig.

Wenn auch Autofahrer davon einen Nutzen haben, soll sein.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #2 am: 05. November 2011, 06:26:45 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.
In der Hauptsache dienen sie aber vor allem der Straßenbahn. Fahr mal in einem Netz mit hauptsächlich eigenem Gleiskörper und dann in Wien. Der Unterschied ist gewaltig.

Wenn auch Autofahrer davon einen Nutzen haben, soll sein.
Das ist wahrscheinlich eine der wenigen Win-Win-Situationen, die allen Verkehrsteilnehmern was bringt.
Der Sicherheitsaspekt ist auch nicht zu vernachlässigen. Autos, die von der Bim abgeschossen werden, weil sie ohne Schauen ausparken oder Spur wechseln, kann man damit stark vermindern oder gar ganz verhindern.

60er

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #3 am: 05. November 2011, 10:36:33 »
Der Sicherheitsaspekt ist auch nicht zu vernachlässigen. Autos, die von der Bim abgeschossen werden, weil sie ohne Schauen ausparken oder Spur wechseln, kann man damit stark vermindern oder gar ganz verhindern.
Naja, ganz würde ich das nicht unterschreiben. Die schwersten Unfälle der letzten Jahre, bei denen mehrere E1 geschrottet wurden, sind fast alle in Transdanubien passiert, wo es meistens Gleiskörper gibt. Denn irgendwo muss es ja trotzdem immer Kreuzungspunkte mit dem Autoverkehr geben und dort gilt dann das gute alte Sprücherl: Drum wende vor der Tramway nicht, weil sie sonst die Tür durchbricht!

Tatra83

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #4 am: 05. November 2011, 18:54:23 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.
In der Hauptsache dienen sie aber vor allem der Straßenbahn. Fahr mal in einem Netz mit hauptsächlich eigenem Gleiskörper und dann in Wien. Der Unterschied ist gewaltig.
Wenn auch Autofahrer davon einen Nutzen haben, soll sein.

Grundsätzlich hast du damit Recht. Allerdings zeigt sich am Beispiel der Berliner Straßenbahn-Linie M2 (S+U Alexanderplatz <> Heinersdorf), welche zum Großteil auf unabhängigem Bahnkörper geführt ist, dass es dennoch eine große Verspätungen gibt. Sie ist die verspätungsanfälligste Linie Berlins, gefolgt von der Linie M1. Eigener Bahnkörper ist sicherlich ein Aspekt, aber ich sehe ihn auf einem Niveau mit einer ÖV-priorisierenden LSA-Ansteuerung.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

HLS

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #5 am: 06. November 2011, 00:08:10 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.
In der Hauptsache dienen sie aber vor allem der Straßenbahn. Fahr mal in einem Netz mit hauptsächlich eigenem Gleiskörper und dann in Wien. Der Unterschied ist gewaltig.
Wenn auch Autofahrer davon einen Nutzen haben, soll sein.

Grundsätzlich hast du damit Recht. Allerdings zeigt sich am Beispiel der Berliner Straßenbahn-Linie M2 (S+U Alexanderplatz <> Heinersdorf), welche zum Großteil auf unabhängigem Bahnkörper geführt ist, dass es dennoch eine große Verspätungen gibt. Sie ist die verspätungsanfälligste Linie Berlins, gefolgt von der Linie M1. Eigener Bahnkörper ist sicherlich ein Aspekt, aber ich sehe ihn auf einem Niveau mit einer ÖV-priorisierenden LSA-Ansteuerung.
Du brauchst gar nicht bin nach Berlin zu schauen, es reicht der 43er zu, dieser fährt auch zu etwa 80-90% auf selbständigen Gleiskörper und trotz allem kommt es täglich und zu Verspätungen und das zu fast jeder Uhrzeit.
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Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

60er

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #6 am: 06. November 2011, 00:33:15 »
Du brauchst gar nicht bin nach Berlin zu schauen, es reicht der 43er zu, dieser fährt auch zu etwa 80-90% auf selbständigen Gleiskörper und trotz allem kommt es täglich und zu Verspätungen und das zu fast jeder Uhrzeit.
Was nutzen selbständige Gleiskörper, wenn die Ampelschaltungen ein Schas sind? Beim 43er ist vor allem die Kreuzung Landesgerichtsstraße eine Zumutung, die nur zum Vorteil der Autofahrer geschalten ist. Hinzu kommen Beförderungsfälle, die bei hoher Auslastung die Türen blockieren (Schottentor, Alser Straße) und immer in den ersten von 3-4 im Konvoi fahrenden Zügen einsteigen müssen.

HLS

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #7 am: 06. November 2011, 00:51:31 »
Du brauchst gar nicht bin nach Berlin zu schauen, es reicht der 43er zu, dieser fährt auch zu etwa 80-90% auf selbständigen Gleiskörper und trotz allem kommt es täglich und zu Verspätungen und das zu fast jeder Uhrzeit.
Was nutzen selbständige Gleiskörper, wenn die Ampelschaltungen ein Schas sind? Beim 43er ist vor allem die Kreuzung Landesgerichtsstraße eine Zumutung, die nur zum Vorteil der Autofahrer geschalten ist. Hinzu kommen Beförderungsfälle, die bei hoher Auslastung die Türen blockieren (Schottentor, Alser Straße) und immer in den ersten von 3-4 im Konvoi fahrenden Zügen einsteigen müssen.
Das liebe ich so am 43er, wenn ich der dritte oder vierte Zug bin und sehe wie sich bei den vorderen Zügen die Türen nach außen biegen. ;p
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158er

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #8 am: 06. November 2011, 01:02:08 »
Was nutzen selbständige Gleiskörper, wenn die Ampelschaltungen ein Schas sind? Beim 43er ist vor allem die Kreuzung Landesgerichtsstraße eine Zumutung
Richtig! Da kommt man in ca. 5% der Fälle durch. Selbes Spiel bei den Reindllinien Kreuzung Hörlgasse. Man steht so gut wie immer auf der Reindlauffahrt. Gerade in diesen beiden Fällen könnten doch wenigstens Vorsignale helfen.  :-\

P.S.: Vielleicht könnten die Mods das Thema aufsplitten, Johann Hatzl rotiert wahrscheinlich schon im Grab...  :P

60er

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #9 am: 06. November 2011, 01:28:03 »
Den Reindllinien wäre sehr geholfen, wenn die Rampe bis nach die Kreuzung Hörlgasse reichen würde. Dann wäre es möglich, ampelfrei in die bzw. aus der Schleife zu gelangen. Vorsignale sind immer so eine Sache. Bei 5 Linien stellt sich in der Schleife oft schon ungeduldig der dritte Zug an. Dann bleibt dem ersten wenig übrig, als so rasch als möglich die Freigabe zu löschen und abzufahren.

Dass die Autorennbahnen nach dem Motto "Freie Fahrt für freie Bürger" rund um das Jonasreindl irgendwann wegkommen, erleben wir glaub ich alle nicht mehr.  ::)

hema

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #10 am: 06. November 2011, 01:50:45 »
Gerade in diesen beiden Fällen könnten doch wenigstens Vorsignale helfen.  :-\
Wie sollen Vorsignale zur Beschleunigung beitragen? Nur durch Beeinflussung durch einen anfordernden Zug kann/könnte ein Signal früher frei werden, egal ob mit oder ohne Vorsignal ausgestattet. Allerdings werden bei uns auch Beeinflussungen, wo die Straßenbahn z.B. eine separate Abiegephase abruft als "Bevorrangung" gewertet, obwohl diese gar nicht sofort geschaltet wird, sondern an bestimmter Stelle im Umlauf programmiert ist und ohne Anmeldung halt unterdrückt wird. Noch dazu kommen diese Phasen gar nicht so selten erst im übernächsten Umlauf!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

HLS

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #11 am: 06. November 2011, 10:45:26 »
Gerade in diesen beiden Fällen könnten doch wenigstens Vorsignale helfen.  :-\
Wie sollen Vorsignale zur Beschleunigung beitragen? Nur durch Beeinflussung durch einen anfordernden Zug kann/könnte ein Signal früher frei werden, egal ob mit oder ohne Vorsignal ausgestattet. Allerdings werden bei uns auch Beeinflussungen, wo die Straßenbahn z.B. eine separate Abiegephase abruft als "Bevorrangung" gewertet, obwohl diese gar nicht sofort geschaltet wird, sondern an bestimmter Stelle im Umlauf programmiert ist und ohne Anmeldung halt unterdrückt wird. Noch dazu kommen diese Phasen gar nicht so selten erst im übernächsten Umlauf!
Zum Thema Einprogrammierung. Ich bin diese Woche 4mal am Bhf.Gtl eingezogen und das jedesmal über Lichtenwerderplatz und was soll ich da zur dieser unedigen unnötigen warterei sagen. Ich habe in 75% der Fälle mehr als 5min dort gestanden bis ich abbiegen konnte nur gestern war "löbliche" Ausnahme da habe ich "nur" 2min an dieser Kreuzung stehen müssen. Also wenn da einer was erzählen mag von: ja die sch... Bim hat ein jedesmal Vorrang und kost ma haufen Zeit dann weiß ich jetz a ned weiter.
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W_E_St

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #12 am: 06. November 2011, 11:40:56 »
Zitat
Richtig! Da kommt man in ca. 5% der Fälle durch. Selbes Spiel bei den Reindllinien Kreuzung Hörlgasse. Man steht so gut wie immer auf der Reindlauffahrt. Gerade in diesen beiden Fällen könnten doch wenigstens Vorsignale helfen.
Gibts unten doch eh... ist nur so weit vorne auf der Rampe, dass es der Fahrer des vordersten Zuges nur mit leichten Schwierigkeiten erkennt. Es wird aber offensichtlich durchaus beachtet.

Zitat
Wie sollen Vorsignale zur Beschleunigung beitragen? Nur durch Beeinflussung durch einen anfordernden Zug kann/könnte ein Signal früher frei werden, egal ob mit oder ohne Vorsignal ausgestattet.
Absolute Beschleunigung nicht, aber es ist für Fahrgäste meinem persönlichen Gefühl nach leichter verständlich wenn der Zug in der Haltestelle steht und Leute einsteigen können als wenn er vor der Ampel steht, wo man exakt nichts tun kann außer warten. Fallt für miche ifnach unter "sinnvollere Ausnutzung der Zeit". Allerdings wäre da dann zentrales Schließen praktisch, damit der Fahrer das Werkl wenn das Vorsignal auf frei springt auch wirklich wegbringt.

Zur genannten Kreuzung: es wäre schon super, wenn die Tramway bei Bedarf Geradeaus- und Linksabbiegephase für die Autos vertauschen könnte, sprich das Spätabend-Programm einschalten. Im Ist-Zustand wird gleichzeitig für geradeaus und für die Linksabbieger in die verlängerte Hörlgasse grün udn die Tramway wartet - wesentlich länger als die Autofahrer bei einer gut abgestimmten Tramway-Querung warten müssten.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

T1

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #13 am: 06. November 2011, 13:32:12 »
Gleiskörper sind aber immer auch eine Maßnahme, die dem Autoverkehr dient.
In der Hauptsache dienen sie aber vor allem der Straßenbahn. Fahr mal in einem Netz mit hauptsächlich eigenem Gleiskörper und dann in Wien. Der Unterschied ist gewaltig.

Zu knapp 75% ist die Tram vom MIV in Wien getrennt. Eigenständiger Gleiskörper ist zwar ein wichtiger Aspekt, aber der alleine macht's nunmal auch nicht aus.

hema

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Re: Straßenbahnbeschleunigungsmaßnahmen
« Antwort #14 am: 06. November 2011, 14:41:35 »

Zum Thema Einprogrammierung. Ich bin diese Woche 4mal am Bhf.Gtl eingezogen und das jedesmal über Lichtenwerderplatz und was soll ich da zur dieser unedigen unnötigen warterei sagen. Ich habe in 75% der Fälle mehr als 5min dort gestanden bis ich abbiegen konnte nur gestern war "löbliche" Ausnahme da habe ich "nur" 2min an dieser Kreuzung stehen müssen.
Dabei wurde diese Anlage (Nußdorfer Straße#Gürtel) extra für den E umprogrammiert, weil es dort zu langen Staus gekommen ist! Das Abbiegefenster ist dann immer gleich nach  dem ersten "Gelb" für die Autos gekommen, jetzt dürfte also wieder der alte Zustand hergestellt worden sein. Kein Wunder, wurde diese Ampel von den Autofahrern und Zeitungen schließlich zur nervigsten (Warte-)Ampel von Wien gekürt, da wollte man die Armen nicht auch noch durch die Tramway verärgern, die nicht so lange warten muss. Das bringt den Autos zwar keinerlei Vorteil, aber immerhin "Geteiltes Leid ist halbes Leid!". Schuld ist sowieso immer die unnötige Straßenbahn.



Zu knapp 75% ist die Tram vom MIV in Wien getrennt. Eigenständiger Gleiskörper ist zwar ein wichtiger Aspekt, aber der alleine macht's nunmal auch nicht aus.

Sieht man gut am 49er, dort wo (eigentlich) keine Autos fahren dürfen, wird er dann von Radfahrern, Müllabfuhr und Abschneider fahrenden Taxis, Kommunalfahrzeugen und Polizeiautos ausgebremst.  :down:


Auf die wienweiten 75 Prozent kommt man vermutlich nur mit "geneigter" Berrechnung!  :(
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