Ich kenne auch keine andere Stadt, auch solche, die größere Netze hatten, die ein so ausgefeiltes Liniensystem hatte - und die es mehr als 100 Jahre lang mehr oder weniger unverändert behalten hat.
Berlin - damals noch bestehend aus mehreren Städten - hatte zum Beispiel zu dieser Zeit ein deutlich einfacheres System, das 1920 aufgegeben wurde:
- einstellige Nummern - Verbindung mehrerer Bezirke/Städte
- zweistellige Nummern - Linien innerhalb eines Bezirks/einer Stadt oder deren Verbindung mit der Altstadt, Zehnerstelle gibt Bezirk/Stadt an
- Buchstaben von A bis M - weiter westlich herausführende Linien
- Buchstaben von N bis Z - Linien in/nach Charlottenburg
- römische Ziffern - weiter südlich herausführende Linien
- NO - Linie nach Hohenschönhausen im Nordosten
Innerhalb der einzelnen Bereiche waren die Linien mehr oder weniger willkürlich durchnummeriert.
Ohne jetzt das wiener System schmälern zu wollen, aber inwiefern ist das von dir beschriebene System einfacher als das von Wien? Es ist einfach anders, weil es einer anderen Logik folgt. Als wesentlich komplexer würde ich das wiener System jetzt nicht bezeichnen. Allerdings würde das berliner System wahrscheinlich schneller an seine Grenzen stoßen.
Die Diskussion über Linienbezeichnungssystem bitte abtrennen. Sie ist zwar interessant, hat aber so in dem Sinn nichts mehr mit Alexandria zu tun.