Autor Thema: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien  (Gelesen 144234 mal)

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hema

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #240 am: 04. September 2020, 19:32:52 »
Danke!!!!!!

Meine Ehre ist gerettet! Blöd, dass ich nicht selber auf diese Ausrede gekommen bin, müsste wohl mehr Anleihen in Erdberg nehmen.   8)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #241 am: 26. Februar 2021, 18:48:16 »
Teil 1 von 2:

Inspiriert vom schönen Wetter und von Haralds Randschaften-Buch habe ich heute einen ausgedehnten Spaziergang von Währing bis Ottakring unternommen – ich bin einfach wahllos mit offenen Augen durch die Gassln gestreift.

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Beginnen wir in der Schulgasse, wo sich früher einmal auf Nr. 4 eine Trafik befand.

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Das Geschäftsportal mit dem eleganten hellgrünen Mosaik würde ich auf die 1950er oder 1960er datieren.

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Ecke Schulgasse/Canongasse gab es einmal das Hotel Garni Faist. Das verrostete Kästchen rechts oberhalb des Schriftzugs war der Notausschalter für das Leuchtreklameschild, das an der Fassade angebracht war. Die Halterungen oberhalb sind noch sichtbar. Das Ecklokal war einmal ein Wirtshaus, wie man an den typischen Fenstern und der Ventilatoröffnung in einem der Fenster erkennen kann.

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Ein Stück weiter bedindet sich dieser Altwarenhandel. Das Geschäft schaut zwar aufgegeben aus, ist aber noch in Betrieb.

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Der Streifzug führt mich weiter in die Blumengasse, wo sich auch einmal ein Erdgeschoßlokal befand. Was man dort kaufen konnte, weiß ich nicht. Interessant ist auf jeden Fall, dass das Haus bis auf dieses verlotterte Geschäftslokal saniert wurde. Ob man wohl den Eigentümer nicht mehr findet?

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Solche Gehsteigabsenkungen zu leicht unterhalb des Straßenniveaus liegenden Hauseingängen findet man heute auch nicht mehr oft.

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Noch ein verlassenes Geschäftslokal Ecke Blumengasse/Hildebrandgasse. Würde man heute so ein Lokal wiederbeleben wollen, hätte man seine liebe Not mit den Auflagen bezüglich Barrierefreiheit. Verständlich, dass sich das niemand antun will.

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Dieses Haus steht in der Bergsteiggasse – unübersehbar auf Nr. 49.

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Zurück in die Blumengasse. Der Maschinenbaubetrieb des Rudolf Holaus ist längst einer Garage gewichen.

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Gleich daneben auf Nr. 31 ist eine alteingesessene Autowerkstatt zu finden, allerdings heute spezialisiert auf die Instandsetzung von Automatikgetrieben.

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"Entschuldigen Sie bitte, ist das Blumengasse 46? Ich bin mir nicht ganz sicher." :D

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Feinkost Karl Röllig in der Lacknergasse 33.

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Graveur Schatz in der Lacknergasse 7. Josef Schatz war wohl der Gründer, das kleine Firmenschild unterhalb der Hausnummer verrät, dass der Betrieb heute von Nachkomme Andreas geführt wird.

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Auf Nummer 1 gab es einst einen Friseur.

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Gleich links daneben noch zwei verrostete Rollbalken.

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Auf Mariengasse 4 ist noch ein Telefonanschluss frei

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Hölzls Mineralöle aus der Mariengasse 10 sind heute auch längst nicht mehr gefragt.

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Dieses Geschäft in der Klopstockgasse 34 würde ich auch einem Greißler oder Obst- und Gemüsehändler zuschreiben. Sollte die Mechanik der Markise zu reparieren sein, ...

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... kann man gegenüber gleich ein Autogen-Schweißgerät der Firma A. Windisch besorgen. Oder besser gesagt: konnte.

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Ecke Kulmgasse/Sautergasse befindet sich dieser markante Ziegelbau, der zum Komplex der Marienpfarre gehört. Diese Szenerie könnte auch irgendwo in Oberschlesien aufgenommen worden sein.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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maybreeze

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #242 am: 26. Februar 2021, 19:00:49 »
Wie kommst Du auf Oberschlesien?

95B

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #243 am: 26. Februar 2021, 19:01:32 »
Teil 2 von 2:

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Am Clemens-Holzmeister-Platz gibt es keine Uhren und auch keine Lebensmittel mehr zu kaufen.

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Wie wahr ... aber das wird leider noch eine Weile dauern.

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Geblergasse, auf der Rückseite der Mannerfabrik. Den dort omnipräsenten Geruch heißer Schokolade möge man sich bitte dazudenken.

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Weißgasse 22, hier gab es ein über die gesamte Breite reichendes Erdgeschoßlokal. Wo der Hauseingang ist, weiß ich selber auch nicht. Zur Errichtungszeit, so nehme ich an, war der linke Rollbalken das Eingangstor in den Hof. Heute wird man wohl über eines der Nebengebäude in den Hof gelangen. Die Auslage rechts hat auf Street View übrigens noch eine Markise.

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Das Einrichtungshaus Menczik ist längst der Übermacht der Möbelriesen gewichen. Immerhin bekommt man hier noch Second-Hand-Ware.

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In der Deinhardsteingasse 32 muss man keine Ladefläche mehr freihalten. Ich denke, dass sich hier einmal ein Handwerksbetrieb befand.

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Will man sich nach dem langen Fußmarsch ein wenig ausrasten, so laden die Sitzmöbel in der Ottakringer Straße dazu ein, sich die Hose dreckig zu machen.
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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #244 am: 26. Februar 2021, 19:02:02 »
Wie kommst Du auf Oberschlesien?

Weil es dort viele Ziegelgebäude und auch viele Kirchen gibt.
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maybreeze

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #245 am: 26. Februar 2021, 19:16:58 »
Das hättest Du aber im Ruhrgebiet auch

N1

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #246 am: 26. Februar 2021, 19:28:53 »
Oberschlesien ist hier im Forum weit präsenter als das Ruhrgebiet.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #247 am: 26. Februar 2021, 20:43:53 »
Inspiriert vom schönen Wetter und von Haralds Randschaften-Buch habe ich heute einen ausgedehnten Spaziergang von Währing bis Ottakring unternommen – ich bin einfach wahllos mit offenen Augen durch die Gassln gestreift.


sehr fesch! Ja, so hab ichs auch gemacht, an vielen Tagen letzten Sommer, mir dem Fahrrad. Der 17. und 18. sind randschaftlich reichhaltig, da verschlafener als der lebendige 16., dort haben daher nicht so viele Zuwanderer Geschäfte übernommen und hergerichtet.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #248 am: 27. Februar 2021, 09:31:09 »
@ 95 B: Super Bildersammlung! Leider verstellen Autos die alten Geschäfte - sie würden ohne Autos noch viel stimmungsvoller wirken!

95B

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #249 am: 27. Februar 2021, 10:29:33 »
Danke euch für das positive Feedback. Ein Update zu Bild 3: Das Unternehmen Faist auf Schulgasse 9 war ein **-Hotel Garni. Auch wenn es auf dem Bild überhaupt nicht danach aussieht, war dieses Hotel noch bis zumindest Ende 2018 in Betrieb.

Wenn man (so wie ich es gemacht habe) danach googelt, erfährt man einen netten Nebeneffekt: Man kann sich durch die Randschaften des Internets wühlen, auch in der digitalen Welt gibt es jede Menge Lost Places, in diesem Fall waren es diverse Hotellisten.

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Und kaum zu glauben, archive.org hat sogar Fragmente der Website dieses ehemaligen Hotels aufgehoben – wer erinnert sich noch an kronline.at, den Internetanschluss der Kronenzeitung?

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #250 am: 28. Februar 2021, 11:10:20 »
Hinterhofszenerie im 8. Bezirk, Piaristengasse

95B

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #251 am: 28. Februar 2021, 11:16:20 »
Schön, nur die grauslichen schwedischen Balkongeländerdoppelhalbblumentöpfe passen nicht in die Szenerie. :D
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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #252 am: 28. Februar 2021, 11:17:12 »
Kann sich vielleicht jemand an den Gasthaus bei der Schönbrunner Schloßstraße 13 (neben der Station Rotenmühlgasse) errineren?Das war wirklich ein schöner Ort doch leider steht heute ein hässliches Gebäude  :bh:
Wenn da jemand Fotos davon hätte würde ich wirklich dankbar sein! :up:

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #253 am: 28. Februar 2021, 21:12:59 »
Zitat
Auf Mariengasse 4 ist noch ein Telefonanschluss frei

Bei drei Isolator-Befestigungen und dem Querschnitt würde ich eher auf Netzspannung tippen als auf Telefon, wo jeder Anschluss zwei Drähte braucht. Entweder Straßenbeleuchtung (Nullleiter, eine Phase für die ganze Nacht und eine, die um Mitternacht ausgeschaltet wird) oder aber - deutlich eher - auf die uralte Gleichstrom-Haushaltsversorgung mit +220 V, -220V und Nullleiter (Mittelleiter).

Der Schalter bei der Neonbeleuchtung ist kein Not-Aus, sondern ein "Reparaturschalter", damit man die Neonspannung für Arbeiten abschalten kann und den Schalter dabei die ganze Zeit im Blick hat. 7-10 kV sind kein Spaß!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Alte Häuser und unbekannte Plätze in Wien
« Antwort #254 am: 28. Februar 2021, 22:55:17 »
Zitat
Auf Mariengasse 4 ist noch ein Telefonanschluss frei

Bei drei Isolator-Befestigungen und dem Querschnitt würde ich eher auf Netzspannung tippen als auf Telefon, wo jeder Anschluss zwei Drähte braucht. Entweder Straßenbeleuchtung (Nullleiter, eine Phase für die ganze Nacht und eine, die um Mitternacht ausgeschaltet wird) oder aber - deutlich eher - auf die uralte Gleichstrom-Haushaltsversorgung mit +220 V, -220V und Nullleiter (Mittelleiter).

Verständlich. Aber dass ein altes Gleichstromkabel rund 60 Jahre überdauert, ist schon außergewöhnlich.

Der Schalter bei der Neonbeleuchtung ist kein Not-Aus, sondern ein "Reparaturschalter", damit man die Neonspannung für Arbeiten abschalten kann und den Schalter dabei die ganze Zeit im Blick hat. 7-10 kV sind kein Spaß!

Mir wurde einmal erzählt, diese Schalter mit dem ringförmigen Hebel wären dazu da gewesen, dass die Feuerwehr im Notfall vom Gehsteig aus mit einem langen Haken die Neonbeleuchtung ausschalten kann.
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