Die Tram braucht ja zum Queren nur paar Sekunden, lang steht der IV da ja nicht.
Wenn man in Wien endlich das leidige Grünblinken und die Rot/Gelb-Phase abschaffen würde, wäre das durchaus machbar. Aber angeblich bestehen gewisse Kreise (natürlich unter anderen Vorwänden) gerade aus dem Grund auf die Beibehaltung dieses Blödsinns, weil dadurch ein absoluter Öffi-Vorrang in den Schaltungen zeitraubend und damit sehr schwer durchsetzbar ist! 
Das Maß aller Dinge bei den Ampelkreuzungen ist der Fußgänger und die von ihm benötigte Räumzeit. Gerade bei Ampeln, bei denen die Straßen so breit sind wie am Gürtel hast den Ablauf in folgender zeitlicher Reihenfolge:
1) Grün blinken Fußgänger 4 Sek.
2) Rot Fußgänger (unterschiedlich lang, hängt von Fahrbahnbreite ab)
3) Grün-Blinken Verkehrsampel 4 sek.
4) Gelb Verkehrsampel 4 Sek
5) Rot alle Seiten (unterschiedlich lang)
6) Rot-Gelb Querverkehr (3 oder 4 Sekunden)
7) Grün Querverkehr.
Worüber kann man reden?
1) Sicher, so lange ein langsamer Fußgänger auf der Fahrbahn ist, darf der Querverkehr nicht fahren, wenn er ihn behindert oder gefährdet. Das musst den Autofahrern und vor allem den alten Leuten erst beibringen.
Die Fußgänger-Räumphase kann man verkürzen, am kürzesten wäre sie, würde man Fußgängerunterführungen bauen, das wäre aber der falsche Weg.
4) bis 7): Mir ist am Gürtel im Laufe von 30 Jahren, an denen ich die Kreuzung Kinderspitalgasse#Hernalser Gürtel praktisch täglich mehrmals gequert habe, aufgefallen, dass dieser Zeitraum (insbesondere 5) immer länger wurde. Der Grund ist einfach die mangelnde Verkehrsüberwachung. Autofahrer, deren Relation gesperrt wurde, nutzen die Räum- und die Sicherheitsphase bewusst aus, sodass diese dann immer mehr verlängert wurde. Wenn man heute den nördlichen Übergang benutzt und bei Fußgänger-Grün sofort runter steigt, dann kann man ganz leicht von einem bei Rot durchfahrenden Auto erwischt werden, das ist keine Übertreibung, sondern erlebte Realität.
Bei den meisten Kreuzungen ist es so, dass das Grün-Blinken und die GElbphase kürzer ist als die Räumphase für die Fußgänger, d.h. ohne Grünblinken wäre es 4 Sekunden länger Vollgrün. Bei den Ampeln, bei denen das nicht stimmt, ist die FAhrbahn sehr schmal, es sind dann im Allgemeinen Kreuzungen mit unbedeutenden Straßen (z.B. Gasgasse # Mariahilfer), bei denen man durch entsprechende vorausschauende Ampelregelung eine Behinderung der Straßenbahn hintan halten kann. Und wegen der wenigen Kreuzungen von Bedeutung mit so schmalen Fahrbahnen braucht man sich den Kopf nicht zu zerbrechen.
Was ist der Unterschied zu Deutschland?
a) Bei einem qualifiziertem Rotlichtverstoß (länger als 1 Sekunde Rot) bekommt man neben einer ansehlichen Geldstrafe ein Fahrverbot von 1 Monat und 4 Flensburg-Punkte (und bei 18 Punkten ist der Führerschein weg).
b) Eine stärkere Überwachung des Verkehrs und wesentlich mehr Rotlicht-Kameras.
Es dürfte doch bei den übertriebenen Ampelkosten in Wien nicht mehr ins Gewicht fallen, wenn dort Kamerakästchen angebracht wären, in denen man Kameras mit Infrarotblitz montieren kann, sodass man nie sicher sein kann, ob da jetzt eine Kamera drinnen ist oder nicht).
c) Kürzere "Sicherheitsphasen", sodass Rotlichtverstöße leichter zu Unfällen führen.
c) eine um 1 oder 2 Sekunden kürzere Rot-Gelb-Phase.
Hannes