Einst hatte Hamburg eines der größten Straßenbahnnetze Deutschlands. Bereits 1958 beschloss der Stadtsenat die Stilllegung des Netzes, 1978 stellte man die letzte Linie auf Busbetrieb um. Obwohl es ernsthafte Bemühungen gab, die Straßenbahn (unter dem Namen Stadtbahn) in Hamburg wiedereinzuführen, scheiterten diese Bestrebungen nach bereits konkreten Plänen letztlich an der kurzsichtigen Politik der rechten Stadtregierung. Nun wird das U-Bahn-Netz, das derzeit aus den Linien U1 bis U3 besteht, um eine U4 ergänzt. Diese ist als eine Abzweigung der U2 (ab Jungfernstieg) anzusehen, mit lediglich zwei neuen Haltestellen (Überseequartier und HafenCity Universität). Die beiden neuen Stationen in die HafenCity kosten nach ursprünglicher Planung ca. 300 Mio. €. Dem stünden Kosten von etwa 500 Mio. € für die zwei geplanten Stadtbahnlinien mit 49 Haltestellen und einem Betriebshof gegenüber. Nun, sei's wie's sei, es gibt eben auch anderswo auf der Welt noch immer bornierte Politik aus den 60ern.
Im Folgenden ein paar Eindrücke des heute aus U-Bahn, S-Bahn und Bussen bestehenden Netzes.
Wir beginnen mit dem einzigen Schönwetterfoto. Die U3 wird in Kürze aus dem Tunnel kommend in die Haltestelle Landungsbrücken einfahren:
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Diese Linie hat eine wirklich sehr sehenswerte abwechslungsreiche Strecke mit einigen abenteuerlichen Überwerfungen. Erleichtert wird einem die Reise dadurch, dass die Fahrerkabine nicht durch eine Wand, sondern nur durch eine Glasscheibe vom Fahrgastraum getrennt ist. Das hinderte einen Fahrer trotzdem nicht daran, während der Fahrt an seinem Handy herumzuspielen und sogar zu telefonieren
Wollen wir hoffen, dass es ein betrieblich erforderlicher Anruf war
Ein übliches Haltestellenschild der U-Bahn:
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Und der Innenraum:
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Den ganzen gestrigen Sonntag über befanden sich die DFIs im Wiener Modus, wie beispielsweise hier am Hauptbahnhof:
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Die Mönckebergstraße würde sich perfekt für eine Straßenbahn eignen, stattdessen fahren hier selbst am Sonntag viele Busse im (für einen Sonntag) dichten Intervall:
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Vorbildlich zumindest die statische Fahrgastinformation:
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Die Hamburger setzen in der U-Bahn leider nicht auf die in Wien erfundenen, weltbesten 2x20 Zeichen-Displays, sondern bringen neben mehreren Farben, Invertierung und Schriftarten gleich vier Zeilen auf einer Anzeige unter. Na, die haben wohl auch noch nichts von internationalen Standards gehört:
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Wobei, eigentlich doch: Sehr verlässlich waren die angezeigten Minuten nicht.
Und so schaut eine unterirdische Station aus:
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Beim Berliner Tor. Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr, dass der Bahnsteig in der Mitte ein Stückerl höher ist als am Rand:
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Auch mit der S-Bahn bin ich gefahren. So sehen dort die Haltestellentafeln aus:
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Was hätte wohl Hans Albers zu solchen Schildern in der Hst. Reeperbahn gesagt?
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Noch war es nicht nachts um halb eins, also kam noch eine S-Bahn:
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Für uns ungewohnt gehören natürlich auch Schiffe zum ÖV von Hamburg:
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Besonders die Linie 62 eignet sich wunderbar für eine kleine Rundfahrt. Aussteigen kann man natürlich in jeder Haltestelle:
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Mittlerweile befinde ich mich wieder am Weg zum Flughafen und nütze die Gelegenheit für ein Abendfoto von der Endstation der U3:
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Flexibilität: Die Züge zum Flughafen werden im laufenden Betrieb in einer Haltestelle entlang der Strecke in zwei Äste aufgeteilt!
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So, das war ein kurzer Überblick über den ÖV in Hamburg. Die Stadt gibt ansonsten touristisch nicht wahnsinnig viel her, außer natürlich die hervorragend und mit viel Liebe und Humor gestaltete Miniatur Wunderwelt, in der ich mehrere Stunden zubrachte