Ich habe mir die Arbeit schnell durchgeschaut, mir fehlt bei den Stehplätzen (104 für den Gelenkbus) eine wichtige Dimension: Wieviele Personen pro Quadratmeter? Was bei der Berechnung der theoretischen Leistungsfähigkeit für ein einzelnes Verkehrsmittel ja noch relativ egal ist (die Busse sind ja bis zu dieser Personenanzahl zugelassen), wird aber beim Direktvergleich (Tabelle 4 bzw. daran anschließende Folgerungen) der Systeme etwas zum Problem. Bei der Straßenbahn (ULF B1 und A sowie Combino Plus) wird ja nach deinen Quellen von 4 Personen/m² ausgegangen, bei der U-Bahn dürften es auch 4 Pers./m² sein (Wenn man
dieses Datenblatt umrechnet komme ich aber auf 618 Stehplätze, und nicht auf die 628, die in deiner Arbeit stehen). Wie schaut es bei den anderen Verkehrsmitteln aus?
Nachdem die Stehplatzberechnung nicht von dir kommt, sondern du die Daten nur übernommen hast, wirst du mir die Frage wohl nicht aus dem Ste
hgreif beantworten können. Ich gehe aber auf jeden Fall davon aus, dass es nicht 4 Pers./m² sind, sondern mehr – ich kann mir nicht vorstellen, dass (bei gleichen Platzbedarf) mehr Stehplätze in einem Gelenkbus als in einem kurzen ULF sind.
Zu den Wiener MANs habe ich nach einer schnellen Google-Suche allerdings keine Hinweise gefunden wie gerechnet wurde, allerdings habe ich
hier etwas zum SwissTrolly, scheinbar ein Gelenk-O-Bus, gefunden: Der hat auf 18,7 m Länge, also etwas mehr als der Wiener Gelenkbus, rund 17 m² Stehfläche. Rechnet man das mit 6 Pers./m² kommt man auf 102 Stehplätze. Ich habe keine Ahnung, wie groß der Unterschied zwischen einem O-Bus und Flüssiggasbus bezüglich der Stehfläche ist, kann mir aber nicht vorstellen, dass der so gewaltig ist.
Eine
Arbeit aus der Schweiz, welches sich ebenfalls mit dem Thema befasst, gibt für den Gelenkbus bei 3 Pers./m² 49 Stehplätze an. Bei 6 Pers./m² würde man – no na – auf 98 kommen.
Diese beiden Werte entsprechen so ziemlich dem, was du bei den Wiener Gelenkbussen angegeben hast, daher nehme ich stark an, dass diese ebenfalls von 6 Pers./m² ausgehen. Nachdem dadurch der Stehplatzwert pro Fahrzeug bei den Bussen gegenüber der U-Bahn und der Straßenbahn um 50% höher ist, lässt deine Tabelle 4 leider keinen objektiven Vergleich der Verkehrsmittelarten zu.

Am Fazit ändert's wohl aber eh nix.
Nein, Straßenbahn würde der derzeitigen Nachfrage nicht entsprechen, der Betrieb als Buslinie ist gerechtfertigt […]
Den Satz würde ich etwas anders formulieren, wie du selbst schreibst (Seite 6) gibt es ja durchaus auch Straßenbahnlinien (kurze Fahrzeuge und 5-min-Intervall) mit einer theoretischen Leistungsfähigkeit, die unter der von Buslinien liegt.

Edit: Danke für den Hinweis, WeSt. Das kam wohl von den vielen Stehplätzen...