Paris hat zwar weite Teile zurückgebaut, aber hat, wenn ich mir den Stadtplan anschau, noch immer genügend hochrangige Straßen.
Und? Das ist in Wien ja nicht anders.
Und wenn du die ganzen Straßen zurückbauen willst, wo soll denn dann der ÖV schnell vorankommen.
*Straßen* will eh keiner rückbauen. MIV-Fahrbahnen müssen reduziert werden. Dann ist genug Platz für eigene Gleiskörper und Busstraßen.
Und wie willst du das System überhaupt finanzieren. Denn wer soll dann die Straßenerhaltung zahlen, wenn es keine Einnahmen mehr aus der Mineralölsteuer kommen.
Bitte nicht schon wieder das Melkkuh-Märchen. Es ist inzwischen wirklich oft genug durchgerechnet worden, dass der KFZ-Verkehr den Staat unterm Strich mehr kostet als er bringt. Das Autobahnnetz trägt sich gerade mal so irgendwie selbst, wenn man sehr großzügig rechnet und keinerlei Folgekosten einbezieht. Spätestens wenn man das tut und/oder das restliche Straßennetz berücksichtigt liegt der Kostendeckungsgrad deutlich unter 50%. Und nein, die Zahl stammt nicht vom VCÖ sondern vom BMVIT höchstpersönlich (und die OECD kommt für Gesamteuropa auf ähnliche Werte).
Wo im Höhenniveau ist jetzt der Unterschied zwischen der in #302 gezeigten Überplattung mit Behübschung (Vorschlag lt. Zitat offenbar SPÖ) und den Brücken, außer daß letztere billiger sind und bei Anpflanzungen das Niveau einer Platte noch höher wird. (#302 Morzinpl, läßt sich aber auf Schwedenplatz genauso übertragen). Ein guter Architekt kann Rampen so planen, daß sie behindertenfreundlich sind und ins Gesamtkonzept passen.
Auch ein guter Architekt kann an der Geometrie nichts ändern. Rollstuhltaugliche Rampen dürfen max. 6% Steigung haben. Alle 10m ist darüberhinaus ein mind. 1,2m langes horizontales Podest vorzusehen. Da kommt man für 10m Höhendifferenz nun mal auf knapp 190m Rampenlänge, die man irgendwie unterbringen muss. Oder halt einen Aufzug mit entsprechenden Betriebskosten.
Und noch was: die Öffis sind zu Stoßzeiten jetzt schon voll, die personellen, infrastrukturellen, beförderungstechnischen und finanziellen Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft, wie soll man das bewältigen, wenn vermehrt vom Auto auf die Öffis umgestiegen werden sollte? Das sind Planungen für Jahrzehnte.
Wenn weniger MIV unterwegs ist gibt es automatisch ungleich mehr Platz für die Öffis, weil ein Fahrgast in denen nur einen Bruchteil der Straßenfläche benötigt. Allein dadurch ergibt sich ganz automatisch eine überproportionale Kapazitätssteigerung. Auch mit ordentlicher Ampelbeeinflussung könnte man auf einigen Linien problemlos 15, 20% mehr Kapazität bei gleichbleibendem Fahrzeugeinsatz herausschlagen.