Bei der Beschaffung des V bin ich mir nicht so sicher, ob die wirklichen Fachleute nicht gewusst haben, was man sich mit derartigen Drehgestellen für Ärger ins Haus holt. Womöglich war die Projekt-Ampel beim Mitarbeiter auf rot, während dessen Vorgesetzter sie auf gelb setzte und in Richtung Führungskräfte - aus vorauseilendem Gehorsam - eine grüne Ampel kommunizierte?
Lt. Siemens wird in den Drehgestellen das System Scheffel zur Radial-Einstellung genutzt. Ist jemandem eine Referenz-Anwendung im Metro- bzw. U-Bahn-Bereich bekannt? Ich habe nur ein paar Quellen gefunden, dass man Scheffel-"Bogies" unter (Erz-)Güterwagen setzte, nachdem Herbert Scheffel das Patent Ende der 1970er Jahre in den USA anmeldete. Scheffel-Drehgestelle werden vornehmlich in Südafrika und Nordamerika verwendet, in Europa soll es nicht gebräulich sein...
Es dürfte ja bekannt sein, dass die
Firma Hübner in Kassel praktisch Monopol-Anbieter für geschlossene Fahrzeugübergänge ist. In Wien werden in den Zügen der Reihen V und T die Komfortübergänge des o.g. Herstellers verwendet. Systeme gleicher Couleur kommen in den neuen U-Bahnen in München sowie den Berliner U-Bahn-Baureihen H und HK sowie der
S-Bahn-Baureihe 481 zum Einsatz. Während mir bei den U-Bahn-Zügen in München und Berlin kein Ruckeln und Schwanken auffiel, gelangte die BR481 ja durch die mangelnde Wartung aber auch durch die zu schwach ausgelegten Drehgestelle zu trauriger Berühmtheit. Obwohl dort keine radiale Achseinstellung möglich ist, schlingerten und ruckelten die Züge auch auf neu trassierten Strecken munter vor sich hin. Ein Viertelzug (also Zwei-Wagen-Einheit) der BR481 ist asymmetrisch motorisiert, Achsfolge Bo'2'+Bo'Bo'.
Wäre es denkbar, dass das Konzept der nicht-motorisierten Endwagen in einem V-Zug auch zum Ruckeln führen könnte, weil die Kurzkupplungs-Kinematik durch die geschobene Wagenmasse des Steuerwagens zu diesen seitlichen Bewegungen führt?