Autor Thema: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz  (Gelesen 125182 mal)

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Tatra83

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #225 am: 30. Juli 2012, 08:23:22 »
Vielleicht seh ich das ja zu einfach, aber warum eigentlich nicht statt dem Gitter einfach auch nach vor eine Rampe?
Jo... na... weu... des is... wissn S'... no oiso, segn S'! Womöglich war Ing. 1 ganz stolz, dass er dieses Zwickelstückerl mit einem Randstein versehen konnte, woraufhin Ing. 2 ebenfalls eine Prämie erheischen wollte, darauf hinwies, wie gefährlich die Konstruktion von Ing. 1 sei, und schließlich die Montage des Geländers durchsetzte.
Die zugrundeliegende Begründung war sicherlich eine mögliche Doppelausfahrt aus dieser Haltestelle  :lamp:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #226 am: 30. Juli 2012, 11:22:05 »
Das Schlimme an dem umstrittenen Mast, der all den dortigen Blödsinn erst "erzwungen" hat, ist, dass er eigentlich völlig unnötig ist und gar nicht versetzt hätte werden brauchen, sondern einfach nur entfernt! Eigentlich steht er für nix und wieder nix dort, wohl nur um seiner Schönheit willen.  ::)
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Klingelfee

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #227 am: 30. Juli 2012, 18:23:26 »
Das Schlimme an dem umstrittenen Mast, der all den dortigen Blödsinn erst "erzwungen" hat, ist, dass er eigentlich völlig unnötig ist und gar nicht versetzt hätte werden brauchen, sondern einfach nur entfernt! Eigentlich steht er für nix und wieder nix dort, wohl nur um seiner Schönheit willen.  ::)

Das ist deine Meinung. Wenn ich mir jedoch anschaue, was allesa auf diesen Mast montiert ist, bezweifle ich deine Aussage
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Tatra83

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #228 am: 30. Juli 2012, 19:00:11 »
Das ist deine Meinung. Wenn ich mir jedoch anschaue, was allesa auf diesen Mast montiert ist, bezweifle ich deine Aussage
Auf den Punkt, leider! Daher resultiert auch das in diesem Forum auch immer wieder angekreidete Gewurschtel: An dem Mast hängt das Straßenbahn-Signal, dort der LWL-Verteiler und da drüben haben wir eh die MA33 oder die Wasserwerke, was einen vernünftigen Unterbau oder eine Gleisverlegung verhindert... Also kamma eigentlich nix machen. Und wenn ma da erst anfangen würde...
Beim spontanen Weicheneinbau am Karlsplatz (und mehr war es im Prinzip nicht), ist es ein wenig nachvollziehbar, dass man nicht viel drumherum ändern will. Hätte man mehr Zeit für die Planung gehabt, hätte man diesen für Wien schon fast symptomatischen Mast-Wald reduzieren sowie die übertriebenen oberirdischen Kabelführungen unter die Erde verbannen sollen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #229 am: 30. Juli 2012, 19:52:52 »

Das ist deine Meinung. Wenn ich mir jedoch anschaue, was allesa auf diesen Mast montiert ist, bezweifle ich deine Aussage
Zweifle ruhig. An diesem Mast hängt ein einziger Oberleitungs-Querdraht, den man ohne Probleme auch am nächsten Mast (ein paar Meter daneben) abspannen könnte. Der Rest ist Firlefanz, für den man keinen Mast benötigt!


Aber wenn man Stangln soooo liebt . . . .   ::)





P.S.: In Wien könnte man, so man es wollte, problemlos sicher 70 Prozent aller Maste einsparen. Nicht nur Oberleitungsmaste, auch Lichtmaste und sonstige heilige "Säulen"!  :lamp:
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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #230 am: 30. Juli 2012, 21:24:20 »
Es ist so wie immer, vieles was gemacht und gebaut wird ist an sich gut und richtig. Nur wie es im Detail umgesetzt wird, lässt einen den Kopf schütteln, da setzen sich die abstrusesten Ideen durch. Auch das Bau(schnecken)tempo ist ein Skandal, tasgelang bewegt sich da oft nichts und man sieht höchstens ein paar der legendären auf eine Schaufel gestützte Arbeiterdenkmäler! Erinnert alles an die berühmt-berüchtigten Autobahn-Dauerbaustellen, wo sich trotz aller anderslautenden Beteuerungen traditionell auch nichts bewegt.  ::)

Ich denke allerdings, dass die WiLi eigentlich der falsche Beschuldigte in dem Dilemma sind.

Wenn ich eine Wohnung saniere und dem Installateur sag, "mach mir ein Bad", dem Elektriker, "bitte eine Elektrik", dem Küchenmenschen "bitte eine Einbauküche" etc. (Fliesenleger, Maurer, Maler, Tapezierer etc) wird die Wohnung zwar bewohnbar sein und funktionieren, sie wird aber grauenhaft aussehen - und das, obwohl jedes Gewerk nach bestem Wissen gearbeitet hat. Es braucht einfach einen leitenden Architekten, und das ist das Problem in Wien. Erstens ist es den Verantwortlichen garnicht bewusst, dass das alles unansehnlich ist. Zweitens, wenn es dann bei paar relevanten Flächen (FuZo, Platzgestaltungen) doch als notwendig erkannt wird, muss das erst gegen die Widerstände der MAs durchgebracht werden - und da hat der Architekt üblicherweise zuwenig Rückhalt aus der Politik.

Ich hab an sich gehofft, dass sich das mit den Grünen ändert, aber die sind im stadtpolitischen Gefüge einfach zu schwach und haben auch zu wenig Personal. Da spielen die Roten natürlich viel souveränder mit der Medienmaschinerie, die den Grünen einfach nicht zur Verfügung steht.

Von "unten" kommt auch kein Druck, weil in der Bevölkerung die "wos brauch ma des"-Mentalität vorherrscht (ich merkt das jedesmal, wenn ich Hofbegrünungen initiieren möchte - obwohl von der Gemeinde gefördert und daher praktisch kostenlos, bin ich schon 3mal gescheitert, trotz plakativer Bildbeispiele und einer Menge an Argumenten.)

Wien ist einfach in seinen alten Strukturen gefangen, das wird nie was, und wenn, dann halbert und deswegen erst wieder unnötig.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Tatra83

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #231 am: 30. Juli 2012, 21:48:28 »
Es ist so wie immer, vieles was gemacht und gebaut wird ist an sich gut und richtig. Nur wie es im Detail umgesetzt wird, lässt einen den Kopf schütteln, da setzen sich die abstrusesten Ideen durch. [..]
Ich denke allerdings, dass die WiLi eigentlich der falsche Beschuldigte in dem Dilemma sind.
[..]
Von "unten" kommt auch kein Druck, weil in der Bevölkerung die "wos brauch ma des"-Mentalität vorherrscht
[..]
Wien ist einfach in seinen alten Strukturen gefangen, das wird nie was, und wenn, dann halbert und deswegen erst wieder unnötig.
Einspruch, denn offensichtlich herrscht schon bei den WL kein [öffentlich artikulierter] gestalterischer Anspruch an ihre Betriebsanlagen und Haltestellen. Grüngleis wird mit Scheinargumenten negiert und sogar bei wirklich eigenständigen Bahnkörpern (Linie D Arsenalstraße, 26er, der 18er, wenn er am Landstraßer Gürtel wieder seine alte Gleislage bekommt) wird der hässliche Ostblock-Charme den grauen Betonplatten vorgezogen.

Und selbst wenn in der Bevölkerung sich ein eigener Anspruch an den öffentlichen Raum entwickeln würde, wie sollte man den artikulieren, wenn eh vorher alles schon im stillen Kämmerlein ausgemacht wird und man maximal mitentscheiden kann, ob die Parkbank grün oder rot wird? Intensive Beteiligungsverfahren betreffen in Wien immer nur Kleinst-Räume, ansonsten spielt sich alles auf der Stufe der (Des-)Information ab, von Konsultation oder gar Mitbestimmung (Quelle: http://www.partizipation.at/anwendung.html ) ist man meist noch weit entfernt.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

HLS

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #232 am: 30. Juli 2012, 23:33:57 »
Also bei der D Verlngerung wird man so argumentieren, dass ja die LKW auch dort hinter müssen um die Sandbunker aufzufüllen.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #233 am: 30. Juli 2012, 23:51:56 »
Also bei der D Verlngerung wird man so argumentieren, dass ja die LKW auch dort hinter müssen um die Sandbunker aufzufüllen.
Alles andere würde einen Stau bis auf den Nußberg nach sich ziehen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #234 am: 31. Juli 2012, 08:33:19 »
Und selbst wenn in der Bevölkerung sich ein eigener Anspruch an den öffentlichen Raum entwickeln würde, ...

Der Anspruch der Wiener an den Öffentlichen Raum ist ja meiner Meinung nach genau das Problem.
Es wird von Planern ja sehr wohl propagiert, dass Freiräume mit Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang entstehen müssen. Wo sich Leute treffen können, die in der Umgebung wohnen, ohne horrende Preise im Schanigartencafé zu zahlen. Das Problem ist, dass viele Bewohner das gar nicht wollen.

"Dann kommen die Ausländerkinder, machen einen Lärm und schießen mit den Fußbällen die Fensterscheiben ein. Und die Sandler hocken auf der Parkbank... Nein nein, wer es sich nicht leisten kann (will), ein Bier im Lokal zu trinken, soll gleich zu Hause bleiben."

Warum funktioniert es in anderen Ländern besser? In Frankreich z.B. verbringen die Menschen viel mehr Zeit "draußen". Auch in Klimazonen, wo es genauso wie bei uns viel Regen und Kälte gibt, haben sie ein ganz anderes Nutzungsprofil und auch eine andere Einstellung zum öffentlichen Raum. Somit legen sie auch mehr Wert auf deren Gestaltung.

Auch in Italien habe ich es schon ein paar Mal erlebt, dass mitten am Hauptplatz einer Kleinstadt eine Großfamilie ein paar Campingmöbel aufgestellt und ein Abendessen zelebriert hat. Bei uns undenkbar. Wenn ich bedenke, wie ich angeschaut werde, wenn ich mit Freunden am Donaukanalufer ein kleines Picknick mit Rotwein, Käse und Prosciutto veranstalte... wie eine Bande Asozialer.  :down:

Also wozu soll in Wien der öffentliche Raum "schön" ausschauen? Er ist ohnehin nur für die "Sandler" da.  >:( :down:

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #235 am: 31. Juli 2012, 09:09:44 »
Es wird von Planern ja sehr wohl propagiert, dass Freiräume mit Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang entstehen müssen. Wo sich Leute treffen können, die in der Umgebung wohnen, ohne horrende Preise im Schanigartencafé zu zahlen. Das Problem ist, dass viele Bewohner das gar nicht wollen.
Sie wollen es nicht, weil sie es von klein auf nicht gewohnt sind: "Des hamma no nia ghobt!" Bei uns schottet man sich halt gern ab – siehe Kleingarten, der (mag er noch so winzigklein sein) auf allen Seiten von dichten Hecken umgeben ist, dass nur ja der Nachbar meine fünf Grashalme nicht sieht.

Warum funktioniert es in anderen Ländern besser? In Frankreich z.B. verbringen die Menschen viel mehr Zeit "draußen". Auch in Klimazonen, wo es genauso wie bei uns viel Regen und Kälte gibt, haben sie ein ganz anderes Nutzungsprofil und auch eine andere Einstellung zum öffentlichen Raum. Somit legen sie auch mehr Wert auf deren Gestaltung.
Da muss man aber auch berücksichtigen, dass die Wohnsituation anders ist (mehr Menschen auf weniger m²). Auch in unseren Breiten wird der öffentliche Raum eher von jenen bevölkert, die auf engerem Raum wohnen.

Bei uns undenkbar. Wenn ich bedenke, wie ich angeschaut werde, wenn ich mit Freunden am Donaukanalufer ein kleines Picknick mit Rotwein, Käse und Prosciutto veranstalte... wie eine Bande Asozialer.  :down:
"Jo, derfen s' denn des?"
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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #236 am: 31. Juli 2012, 09:21:27 »
Warum funktioniert es in anderen Ländern besser? In Frankreich z.B. verbringen die Menschen viel mehr Zeit "draußen". Auch in Klimazonen, wo es genauso wie bei uns viel Regen und Kälte gibt, haben sie ein ganz anderes Nutzungsprofil und auch eine andere Einstellung zum öffentlichen Raum. Somit legen sie auch mehr Wert auf deren Gestaltung.
Da muss man aber auch berücksichtigen, dass die Wohnsituation anders ist (mehr Menschen auf weniger m²). Auch in unseren Breiten wird der öffentliche Raum eher von jenen bevölkert, die auf engerem Raum wohnen.
Natürlich gibts mehrere Faktoren, die da mitspielen.
  • In Ländern, wo es keinen bzw. einen kürzeren Winter gibt, verbringen die Menschen mehr Zeit draußen und legen daher auch weniger Wert auf große Wohnungen.
    Meine Beispiele Frankreich und Italien sind ganz besondere Hochpreiswohnungsländer.
  • Henne-und-Ei-Frage: Verbringen die Menschen in Frankreich mehr Zeit draußen, weil sie kleinere Wohnungen haben? Oder haben sie kleinere Wohnungen, weil sie ohnehin mehr Zeit draußen verbringen?
  • Es ist wahrscheinlich auch historisch bedingt. In Österreich hat das Zurückziehen in die eigenen vier Wände eine Tradition seit dem Metternich'schen Biedermeier und bis heute hat sich das in den Köpfen festgesetzt. Während Länder wie Frankreich, Benelux oder Skandinavien die letzten 200 Jahre viel offenere Gesellschaften waren.
Klimatisch lässt es sich auch nur bedingt erklären. In Skandinavien z.B. ist der öffentliche Raum auch sehr schön gestaltet und wird auch massiv genutzt, und das, obwohl die warme Jahreszeit deutlich kürzer ist als bei uns. In Helsinki werden die Parks und Radwege im Winter kurzerhand zu Langlaufloipen. Im Sommer fahren die Leute mit dem Rad in die Arbeit, im Winter mit Schi. Ist einfach eine ganz andere Zugangsweise zum Leben.

Im Übrigen, weil gerne das Ostblockargument herausgeholt wird: Im (ehem.) Ostblock waren öffentlicher Raum und im Speziellen die Parks sehr wohl vernünftig gestaltet. Davon zehren Städte auch heute noch (z.B. Tiflis, die Stadt hat eh null Kohle, aber die Parks sind echt topp und brauchen keinen internationalen Vergleich scheuen).

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #237 am: 31. Juli 2012, 09:27:34 »
Es wird von Planern ja sehr wohl propagiert, dass Freiräume mit Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang entstehen müssen. Wo sich Leute treffen können, die in der Umgebung wohnen, ohne horrende Preise im Schanigartencafé zu zahlen. Das Problem ist, dass viele Bewohner das gar nicht wollen.
Sie wollen es nicht, weil sie es von klein auf nicht gewohnt sind: "Des hamma no nia ghobt!" Bei uns schottet man sich halt gern ab – siehe Kleingarten, der (mag er noch so winzigklein sein) auf allen Seiten von dichten Hecken umgeben ist, dass nur ja der Nachbar meine fünf Grashalme nicht sieht.

Der Mitteleuropäer hat halt gern sein Stück Land für sich. Aber das war auch in anderen Ländern nicht wirklich viel anders. Und grad die Österreicher hocken gern beim Heurigen aber dieser ist halt nicht von grausigen Betonwüsten umgeben.


Warum funktioniert es in anderen Ländern besser? In Frankreich z.B. verbringen die Menschen viel mehr Zeit "draußen". Auch in Klimazonen, wo es genauso wie bei uns viel Regen und Kälte gibt, haben sie ein ganz anderes Nutzungsprofil und auch eine andere Einstellung zum öffentlichen Raum. Somit legen sie auch mehr Wert auf deren Gestaltung.
Da muss man aber auch berücksichtigen, dass die Wohnsituation anders ist (mehr Menschen auf weniger m²). Auch in unseren Breiten wird der öffentliche Raum eher von jenen bevölkert, die auf engerem Raum wohnen.

Komisch. Wenn ich zum Heurigen geh sind die immer zum bersten voll. Vermutlich alles Touristen die sich nach Stammersdorf, Enzersfeld und Co verirrt haben und nicht mehr zurück ins Hotel finden.
Aber komisch ist auch, dass Donaupark, Augarten, Lobau und Wienerwald an schönen Sommertagen übergehen. Vermutlich auch alles Neoösterreicher.  ;)



Bei uns undenkbar. Wenn ich bedenke, wie ich angeschaut werde, wenn ich mit Freunden am Donaukanalufer ein kleines Picknick mit Rotwein, Käse und Prosciutto veranstalte... wie eine Bande Asozialer.  :down:
"Jo, derfen s' denn des?"


Die meisten Wiener und Neowiener fahren dazu auf die Donauinsel oder irgendwelche anderen Flecken die immer wesentlich schöner sind als eine graue Betonwüste. Egal ob diese Wüste Designpreise gewonnen hat oder nicht.
Eine Steinfläche bleibt eine Steinfläche und der Österreicher kann und will sich damit nicht so recht anfreunden. Nur Planer wollen sie, weil sie so schön praktisch ist. Keine Folgekosten weil nix zum Pflegen da ist. :lamp:

Und Picknick am Donaukanal. Wenns nicht grad dort ist wo der Kanal ein einbetoniertes etwas ist, kann ich es auf einer Decke auf der Wiese auch ganz gut aushalten.  :up:
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #238 am: 31. Juli 2012, 09:55:46 »
Komisch. Wenn ich zum Heurigen geh sind die immer zum bersten voll. Vermutlich alles Touristen die sich nach Stammersdorf, Enzersfeld und Co verirrt haben und nicht mehr zurück ins Hotel finden.
Aber komisch ist auch, dass Donaupark, Augarten, Lobau und Wienerwald an schönen Sommertagen übergehen. Vermutlich auch alles Neoösterreicher.  ;)
Wir reden hier vom urbanen öffentlichen Raum, sprich, von Plätzen, Beserlparks und dergleichen.

Eine Steinfläche bleibt eine Steinfläche und der Österreicher kann und will sich damit nicht so recht anfreunden. Nur Planer wollen sie, weil sie so schön praktisch ist. Keine Folgekosten weil nix zum Pflegen da ist. :lamp:
Auch schaflose (= unbegrünte) Flächen können schön sein, siehe die zahllosen Beispielbilder von tramway.at aus Frankreich. Und pflegen muss man die sehr wohl. Was dabei herauskommt, wenn man das nicht tut, kann man sehr schön am Praterstern und am Urban-Loritz-Platz sehen, wo man am Asphaltboden unter dem Dach fast picken bleibt, weil noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass dort keine automatische Säuberung durch Niederschlag erfolgen kann. Ebenso gehörten auch die Böden im Bereich von Haltestellenüberdachungen und Wartehütten regelmäßig gereinigt. Bei uns ist es aber oft so, dass die MA 48 mehr sichtbaren Dreck hinterlässt, als sie entfernt, denn ich habe schon oft gesehen, dass die öffentlichen Mülleimer mit einem großen Sack entleert werden, den der Mistkübler dann am Boden hinter sich herschleift. Dadurch bekommt dieser Sack natürlich Löcher und durch die kann der flüssige Anteil am Inhalt des Mülleimers den Sack wieder verlassen. Sprich, der Mistkübler erzeugt vom Mülleimer bis zu seinem Wagen eine klebrige Schleifspur am Asphalt, wo erst wieder anderes Zeug picken bleibt.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Gleisverbindung Schleife Karlsplatz
« Antwort #239 am: 31. Juli 2012, 10:10:35 »

Auch schaflose (= unbegrünte) Flächen können schön sein, siehe die zahllosen Beispielbilder von tramway.at aus Frankreich. Und pflegen muss man die sehr wohl. Was dabei herauskommt, wenn man das nicht tut, kann man sehr schön am Praterstern und am Urban-Loritz-Platz sehen, wo man am Asphaltboden unter dem Dach fast picken bleibt, weil noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass dort keine automatische Säuberung durch Niederschlag erfolgen kann.

So schön ich diese Plätze auch finde zum verweilen laden sie mich nicht ein. Ein Platz aus Stein ist nicht mein.  ;)

Ebenso gehörten auch die Böden im Bereich von Haltestellenüberdachungen und Wartehütten regelmäßig gereinigt. Bei uns ist es aber oft so, dass die MA 48 mehr sichtbaren Dreck hinterlässt, als sie entfernt, denn ich habe schon oft gesehen, dass die öffentlichen Mülleimer mit einem großen Sack entleert werden, den der Mistkübler dann am Boden hinter sich herschleift. Dadurch bekommt dieser Sack natürlich Löcher und durch die kann der flüssige Anteil am Inhalt des Mülleimers den Sack wieder verlassen. Sprich, der Mistkübler erzeugt vom Mülleimer bis zu seinem Wagen eine klebrige Schleifspur am Asphalt, wo erst wieder anderes Zeug picken bleibt.

Die Wurstigkeit mancher Menschen findest aber leider überall auf dem Planeten. Woanders entschädigt halt nur der Rest bei uns bringts dann eher das Fass zum überlaufen.
Z.B. in italien sind zwar die touristischen Zentren schön sauber, kaum biegts aber um eine Ecke, wo man als Tourist nicht hin sollte, stehst quasi komplett im Dreck. Also es gibt überall Sonne und Schatten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.