Autor Thema: Bahnhof Simmering  (Gelesen 99059 mal)

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38ger

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #120 am: 29. Mai 2020, 12:28:44 »
Ist es nicht eher umgekehrt, dass bei Verwendung von Schleifen die Fahrzeuge gleichmäßiger abgenützt werden? Immerhin wurde ja extra eine Drehscheibe gebaut, um die zwischen Rathaus und Schottentor arg gebeutelten U-Bahnen zu wenden ... Das einzige Kriterium wäre, dass es wahrscheinlich mehr Schleifen gibt, die gegen den Uhrzeigersinn befahren werden, als solche, die im Uhrzeigersinn befahren werden. Das fällt bei der zitierten U-Bahn-Drehscheibe natürilich weg.

Straßenbahnen werden gewöhnlich in einem viel größeren Netz eingesetzt als U-Bahnen, dadurch stellt sich das von dir aufgeworfene Problem nicht. Die damals auf der U2 eingesetzten Fahrzeuge waren über Jahre stets dieselben (zunächst die U mit den nachträglich montierten Halteschlaufen, später die U1-Prototypen).

So ganz dürfte das mit der Straßenbahn nicht stimmen, zumindest gibt es einen Fall, wo eine linienmäßig befahrene Schleife nicht gegen den Uhrzeigersinn im Linksboden befahren wird, sondern im Rechtsbogen im Uhrzeigersinn. Grund dafür ist, dass man die Straßenbahnräder gleichmäßiger abnutzen will.

Edit / Ergänzung:
Gerade auf www.openrailwaymap.org gecheckt, es handelt sich dabei um die Schleifen der Linie 3 und 4 in Linz (Remise Weingartshof nächst Doblerholz, Trauner Kreuzung und Schloß Traun) - die im Rechtsverkehr befahrenen Gleise überkreuzen sich dabei kurz vor der Schleife, dieses Überkreuzen ist wohl auch der Grund, warum es diese Lösung sehr selten gibt.

95B

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #121 am: 29. Mai 2020, 12:53:46 »
Grund dafür ist, dass man die Straßenbahnräder gleichmäßiger abnutzen will.

Vermutung oder Tatsache? Wenn letzteres, bitte eine Quelle anführen.
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38ger

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #122 am: 29. Mai 2020, 13:14:28 »
Grund dafür ist, dass man die Straßenbahnräder gleichmäßiger abnutzen will.

Vermutung oder Tatsache? Wenn letzteres, bitte eine Quelle anführen.

Bilde mir ein, dass ich das gelesen hatte, vermutete Quelle ist irgendeine Presseaussendung der Linz AG anlässlich einer der drei Etappen der Straßenbahnlinien 3 und 4.
Hab die Quelle nicht bei der Hand, da es schon Jahre her ist, dass das Thema war. Vor dem Hintergrund, dass der Platzbedarf insbesondere bei der Trauner Kreuzung für diese Sonderlösung jedoch größer ist, als es eine normale Schleife wäre kann es mMn auch unabhängig von der Quelle nur so sein. Aber ohne es einmal gelesen zu haben wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die Radabnutzung der Grund dafür sein könnte. So kreativ bin ich dann doch nicht. ;)

Katana

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #123 am: 31. Mai 2020, 09:08:18 »
Vermutlich zum wenden der Zweirichtungsfahrzeuge zwecks optimaler Motor- und Radabnützung. Tausch von Seite A und B.

Äh, wie soll das in einem Kreis gehen? ;) Außerdem gab es damals kaum Schleifen, also wurden die Fahrzeuge schon durch den Normalbetrieb entsprechend beidseitig gleichmäßig abgenutzt.
Ist es nicht eher umgekehrt, dass bei Verwendung von Schleifen die Fahrzeuge gleichmäßiger abgenützt werden? Immerhin wurde ja extra eine Drehscheibe gebaut, um die zwischen Rathaus und Schottentor arg gebeutelten U-Bahnen zu wenden ... Das einzige Kriterium wäre, dass es wahrscheinlich mehr Schleifen gibt, die gegen den Uhrzeigersinn befahren werden, als solche, die im Uhrzeigersinn befahren werden. Das fällt bei der zitierten U-Bahn-Drehscheibe natürilich weg.

Der ewige Halbkreis der U2 zwischen Karlsplatz uns Schottenring hat die Räder genauso einseitig abgenützt, wie es ein ganzer Kreis getan hätte.

Ist es nicht eher umgekehrt, dass bei Verwendung von Schleifen die Fahrzeuge gleichmäßiger abgenützt werden? Immerhin wurde ja extra eine Drehscheibe gebaut, um die zwischen Rathaus und Schottentor arg gebeutelten U-Bahnen zu wenden ... Das einzige Kriterium wäre, dass es wahrscheinlich mehr Schleifen gibt, die gegen den Uhrzeigersinn befahren werden, als solche, die im Uhrzeigersinn befahren werden. Das fällt bei der zitierten U-Bahn-Drehscheibe natürilich weg.

Straßenbahnen werden gewöhnlich in einem viel größeren Netz eingesetzt als U-Bahnen, dadurch stellt sich das von dir aufgeworfene Problem nicht. Die damals auf der U2 eingesetzten Fahrzeuge waren über Jahre stets dieselben (zunächst die U mit den nachträglich montierten Halteschlaufen, später die U1-Prototypen).

So ganz dürfte das mit der Straßenbahn nicht stimmen, zumindest gibt es einen Fall, wo eine linienmäßig befahrene Schleife nicht gegen den Uhrzeigersinn im Linksboden befahren wird, sondern im Rechtsbogen im Uhrzeigersinn. Grund dafür ist, dass man die Straßenbahnräder gleichmäßiger abnutzen will.

Edit / Ergänzung:
Gerade auf www.openrailwaymap.org gecheckt, es handelt sich dabei um die Schleifen der Linie 3 und 4 in Linz (Remise Weingartshof nächst Doblerholz, Trauner Kreuzung und Schloß Traun) - die im Rechtsverkehr befahrenen Gleise überkreuzen sich dabei kurz vor der Schleife, dieses Überkreuzen ist wohl auch der Grund, warum es diese Lösung sehr selten gibt.

Siehe auch Hohe Warte :lamp:

95B

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #124 am: 31. Mai 2020, 09:47:15 »
Vermutung oder Tatsache? Wenn letzteres, bitte eine Quelle anführen.

Bilde mir ein, dass ich das gelesen hatte, vermutete Quelle ist irgendeine Presseaussendung der Linz AG anlässlich einer der drei Etappen der Straßenbahnlinien 3 und 4.
Hab die Quelle nicht bei der Hand, da es schon Jahre her ist, dass das Thema war. Vor dem Hintergrund, dass der Platzbedarf insbesondere bei der Trauner Kreuzung für diese Sonderlösung jedoch größer ist, als es eine normale Schleife wäre kann es mMn auch unabhängig von der Quelle nur so sein. Aber ohne es einmal gelesen zu haben wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die Radabnutzung der Grund dafür sein könnte. So kreativ bin ich dann doch nicht. ;)

Bei der Planung der Schleife wurde eine zukünftige Verlängerung der Obuslinie 43 berücksichtigt. Ich kann mir vorstellen, dass die im Schleifeninneren wenden würde, dann wäre die Straßenbahnschleife im Uhrzeigersinn schlicht wegen des bahnsteiggleichen Umsteigens so errichtet worden. Solche Konstellationen gibt es zuhauf.
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38ger

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #125 am: 31. Mai 2020, 14:24:06 »
Vermutung oder Tatsache? Wenn letzteres, bitte eine Quelle anführen.

Bilde mir ein, dass ich das gelesen hatte, vermutete Quelle ist irgendeine Presseaussendung der Linz AG anlässlich einer der drei Etappen der Straßenbahnlinien 3 und 4.
Hab die Quelle nicht bei der Hand, da es schon Jahre her ist, dass das Thema war. Vor dem Hintergrund, dass der Platzbedarf insbesondere bei der Trauner Kreuzung für diese Sonderlösung jedoch größer ist, als es eine normale Schleife wäre kann es mMn auch unabhängig von der Quelle nur so sein. Aber ohne es einmal gelesen zu haben wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die Radabnutzung der Grund dafür sein könnte. So kreativ bin ich dann doch nicht. ;)

Bei der Planung der Schleife wurde eine zukünftige Verlängerung der Obuslinie 43 berücksichtigt. Ich kann mir vorstellen, dass die im Schleifeninneren wenden würde, dann wäre die Straßenbahnschleife im Uhrzeigersinn schlicht wegen des bahnsteiggleichen Umsteigens so errichtet worden. Solche Konstellationen gibt es zuhauf.

Das erklärt aber nicht die Anlage beim Schloß Traun und in der Remise Weingartshof. Bei "normaler Schleife" würde man sich das Überkreuzen der Gleise ersparen, ohne Grund verkompliziert man sich die Gleisgeometrie sicher nicht.

hema

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #126 am: 31. Mai 2020, 15:01:26 »

Der ewige Halbkreis der U2 zwischen Karlsplatz uns Schottenring hat die Räder genauso einseitig abgenützt, wie es ein ganzer Kreis getan hätte.

Der Unterschied zwischen Innen- und Außenschiene beträgt bei einem Halbkreis ca. 4,5 m, das sind auf der Strecke vom Karlsplatz zum Schottentor (2650 m) gerade mal 0,17 Prozent Mehrabnützung der äußeren Räder.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #127 am: 31. Mai 2020, 15:16:59 »
Der Unterschied zwischen Innen- und Außenschiene beträgt bei einem Halbkreis ca. 4,5 m, das sind auf der Strecke vom Karlsplatz zum Schottentor (2650 m) gerade mal 0,17 Prozent Mehrabnützung der äußeren Räder.

Da geht es nicht nur um den Längenunterschied. Die Achsen laufen durch die Fliehkraft ständig gegen die bogenäußere Schiene (vor allem bei den alten U, wo es keine Möglichkeit zur radialen Einstellung im Drehgestell gab), das sorgt für eine ungleichmäßige Abnützung der Radreifenprofile auf beiden Seiten.
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Kálvin tér

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #128 am: 31. Mai 2020, 16:58:34 »
Nicht umsonst hat man ja damals extra die Drehscheibe auf der Wasserleitungswiese gebaut. Das ständige Teilen und Drehen der Garnituren für die U2 war zwar ein gewisser Aufwand, aber so konnte man die einseitige Abnutzung der Räder zumindest größtenteils ausgleichen.

contra

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #129 am: 31. Mai 2020, 18:41:08 »
Jetz muss mir mal jemand erklären wo der Unterschied ist, egal ob im oder gegen den Uhrzeigersinn, das rechte Rad bleibt auf der rechten Schiene und das linke auf der linken Schiene. Da wird das Fahrzeug bzw. die Achsen/Drehgestelle ja nicht um 180° gedreht! ???

Katana

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #130 am: 31. Mai 2020, 19:46:41 »
Vereinfacht gesagt: Der Spurkranz des Rades muss nur an der äußeren Schiene Führungsarbeit leisten. Und wenn das immer auf der gleichen Seite ist, entsteht einseitiger Verschleiß.

tramway.at

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #131 am: 17. Juni 2020, 18:31:29 »
Eine kleine Aufwärmung und eine Frage:

Ein Foto, bei dessen Anblick TARS 631 wahrscheinlich Antidepressiva benötigt:
Z 4203 abgestellt zur Verschrottung im Altmateriallager Simmering (Foto: Harald Riedel). Z 4203 war per 30.11.1967 skartiert worden.

Auf diesem Bild sieht man zwei Hallen - die standen ganz hinten am Grund, das waren die Blechhallen der provisorischen Remise Valeriestraße (heute Böcklinstraße), die nur 1898/99 bestand und ein Provisorium für die elektrischen Ringlinien der Wiener Tramwaygesellschaft war!

Und hier die Frage - was wurde in der "Entkeimungshalle" eigentlich entkeimt? Die Kartoffeln, die in SIMM eingelagert waren? Sowas gabs ja auch bei der Bahn - was war das?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Tramwayhüttl

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #132 am: 18. Juni 2020, 12:15:42 »
Ich könnte mir vorstellen - ist aber eine reine Vermutung - wie bei der Bahn (heute noch), die Wagen selbst nach Schädlingsbefall?
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Arkadier

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #133 am: 18. Juni 2020, 16:52:50 »
Auf diesem Bild sieht man zwei Hallen - die standen ganz hinten am Grund, das waren die Blechhallen der provisorischen Remise Valeriestraße (heute Böcklinstraße), die nur 1898/99 bestand und ein Provisorium für die elektrischen Ringlinien der Wiener Tramwaygesellschaft war!

Gibt es darüber noch Aufzeichnungen wo diese in/bei der Valeriestraße gestanden haben?

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Re: Bahnhof Simmering
« Antwort #134 am: 18. Juni 2020, 19:09:11 »
Auf diesem Bild sieht man zwei Hallen - die standen ganz hinten am Grund, das waren die Blechhallen der provisorischen Remise Valeriestraße (heute Böcklinstraße), die nur 1898/99 bestand und ein Provisorium für die elektrischen Ringlinien der Wiener Tramwaygesellschaft war!

Gibt es darüber noch Aufzeichnungen wo diese in/bei der Valeriestraße gestanden haben?

Valeriestraße 53 (heute Böcklinstraße)
Harald A. Jahn, www.tramway.at