Man könnte am 44er ja auch (als Erstmaßnahme) einfach wieder so viele Züge einsetzen wie früher. Und am 43er. Davon ist man heute recht weit entfernt. Man hat nämlich mit Umstellung auf den ULF einfach die Beförderungskapazität umgerechnet und da in einen A eben mehr Leute reingehen als in einen E1, fahren jetzt weniger Züge. Das ist natürlich eine legitime Vorgangsweise, zeigt aber, dass man mit den Intervallen noch einiges machen kann, wenn man will.
Ironisch gemeint: man hat wieder einmal ein falsches Konzept gewählt, denn, man hätte ja aus den kurzen ULFen Sitzplätze ausbauen können um mehr Fahrgäste hinein....
Nein, im Ernst:
Man glaubte 1995, als die ersten ULFe in Dienst gestellt wurden, mit einem ULF kann man Fahr-/ Umlaufzeiten kürzen, da die Stationsaufenthalte - z.B. durch die neue Türtechnik, stufenloses Einsteigen - sich wesentlich verkürzen würden. Mitnichten. Solange ein Mischbetrieb vorherrscht, muß man sich im Linienbetrieb mit so manchen Gegebenheiten nach den älteren Fahrzeugen richten. Und dies wird vermutlich noch bis 2025 so sein. Und was ein "aufweichen" der Wageneinsatzpläne, ich meine damit den Einsatz von Normalbussen ggü. Gelenkbussen wie z.B. auf den Linien 31A, 32A, 66A oder kurzen ULFen bzw. Solotriebwagen ggü. Twg+Bwg wie z.B. auf der damaligen Linie 65 oder der heutigen Linie O brachte, das zeigt sich ja am heutigen Zustand des Linienbetriebes an der Oberfläche. Ein so ein Durcheinander hat es - so glaube ich - auch in der schlechtesten Zeit der Straßenbahn nie gegeben.
Sicher ist es für den Augenblick besser, es fährt ein Solotriebwagen oder ein kurzer Autobus als es fährt überhaupt kein Fahrzeug. Aber dies sollte eine Ausnahme sein bzw. bleiben. Aber heute: Es schaut so aus, als ob der Betrieb aus dem letzten Loch pfeift... Der einzige, wirklich kontinuierliche Einsatz/ Betrieb von Langzügen auf der U-Bahn zeigt, wie man Betrieb machen kann. Bei allem Wenn und Aber eines Streckenzustandes.
Es gab ja früher sogenannte Sektionäre. Die waren für einen reibungslosen, effizient einzusetzenden Wagenpark, auch tatsächlich benötigtes Intervall einer Linie verantwortlich. Wo sind diese Herren heute? Nicht sie selbst haben sich aufgelöst bzw. verschwanden in den heiligen Katakomben, sondern die Betriebsleitung aus blinder Sparwut schafften sie, bzw. vertrieben sie von der Strecke d'raussen. Jeder Expeditor wurde von den Herren - zugegeben von so manchem auch alibihalber - befragt, wie der Zustand einer Linie ist. Heute: was könnte ein Disponent am Schreibtisch hinter einer dicken Glaswand einem Sektionär sagen? Nichts, der weiß ja nicht einmal welche Type hinter einer Wagennummer steckt, ausgenommen vielleicht Langer/ Kurzer ULF, die kennen ja nicht einmal so manche Linienführung bzw. wie es dort aussieht. Mit all dem früheren Wissen bzw. Betriebsbeobachtungen könnte man auch eine Typendisposition bzw. Typenbestellung durchführen. Heute regiert nur mehr der Rechenstift und ein Besserwisser. Man könnte auch schreiben: heute wird alles sich selbst überlassen. S'wird schon irgendwie gehen.... Und das ruiniert einen Betrieb. All das ist heute bezeichnend für ein modernes Verkehrsunternehmen...