Ohne den Zustand des Wiener Straßenbahnnetzes schönreden zu wollen, aber im von vielen "gelobten Land" der (großen) Eisenbahn - der Schweiz - scheint sich, wie man aus Medienberichten (in meinem Fall die gestrige Nachrichtensendung "10vor10" des SRF) derzeit mitbekommt, der Zustand des Schienennetzes seit ein paar Jahren dramatisch zu verschlechtern und zwar aus folgendem Grund: Der Ausbau des Netzes wurde für wichtiger erachtet als die Erhaltung (kennen wir das nicht?). Außerdem erhöht sich die Beanspruchung der Gleise durch immer schwerer werdende Züge (das kennen wir in abgewandelter Form ja auch). Die SBB will als Abhilfe jetzt 500 Mio. SFr. pro Jahr investieren, aber hier stellt sich das Problem, dass damit nur die akuten Probleme geflickt werden sollen und keine nachhaltigere Wartung angedacht ist (das kennen wir doch auch!). Als Beispiel für völlig vernachlässigte Wartung wird hier die Neubaustrecke Bern-Olten herangezogen: diese ist seit 9 Jahren in Betrieb und die Schienen wurden bisher kein einziges Mal geschliffen, obwohl das normalerweise alle 2 Jahre fällig ist. Und das bei einer Hochgeschwindigkeitsstrecke! Letztes Jahr sind bei der S-Bahn-Zürich die Schienen im Zuge einer Entgleisung durch mangelhafte Wartung gleich auf mehreren hundert Meter länge regelrecht "zerbröselt".
Dafür gehen volle

an unsere westlichen Nachbarn, nämlich die SBB. Vielleicht liegt das Ganze ja doch nicht an den WL allein, sondern an unserem "tollen" Wirtschaftssystem, wo alles nur mehr just-in-time gemacht werden darf und keinerlei Reserven für irgendwas "angehäuft" werden dürfen. Das darf selbstverständlich keine Ausrede sein, aber ich fürchte, dass es nicht besser werden wird.