Irgendwie erscheint mir ja das Modell von Car2Go das einzig einigermaßen effiziente und unkomplizierte zu sein – die Autos stehen einfach auf irgendeinem Parkplatz und können via Web-Interface "gefunden" werden. Fixe Stellplätze sind meiner Meinung nach für Carsharing eher unproduktiv, weil zu unflexibel.
Nein, eigentlich nicht. Wenn ich Mitglied bei car2go bin, muss ich mal schaun ob ein Smart frei ist und den dann überd as Webinterface oder Smartphone suchen gehen. Beim neuen System hab ich eine Art "Haltestelle", an der ich den Wagen vorfinde und wo ich ihn auch zuverlässig wieder abstellen kann. Persönlich würde ich eher das zweite System nutzen - allerdings sind für mich Mietwägen weiterhin praktischer.
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Ich muss da mal kurz mein Mobilitätsverhalten erwähnen, weil ich denke, dass es zeigt, wie unnötig ein eigener PKW in der Stadt eigentlich ist: Ich bin ja, wie viele hier wissen, Fotograf und bearbeite Aufträge in Wien und Ostösterreich. Darüber hinaus betreibe ich Ferienapartments im 6. und 16. Bezirk mit häufigen Ankünften von Gästen. Mein Büro ist im 7., meine Wohnung im 4. - ein typischer Fall fürs Auto, würde man meinen. Weit gefehlt! Die Apartmentübergaben (incl. Transport der Bettwäsche) gehen mit dem Fahrrad am besten, fürs Auto sind die Entfernungen eigentlich zu kurz. Die Fotojobs erreiche ich mit Motorrad oder Eisenbahn. Ich hatte früher Autos, aber es war zu unpraktisch und hat sich überhaupt nicht gerechnet, nichtmal, als ich noch Dekorationsjobs machte. Liefern lassen war immer billiger und praktischer. Das Parkpickerl erschwert den Binnenverkehr zwischen 4/6/7, damit komm ich garnicht auf die Idee, bequem zu werden - leisten könnte ich mir das Auto schon, und vielleicht hätte ich auch eins, gäbe es kein Parkpickerl.
Das ist mE ein wichtiger Aspekt: es gibt vielleicht ca 10% Automenschen, denen man das Fahrzeug nicht verleiden kann. Ebenso gibt es (sag'ma'mal) 10% ÖV-Nutzer, die nicht davon abzubringen sind, und dann noch ein paar % Kampfradler durch Eis & Schnee. Die restlichen 75% sind Opportunisten, die nutzen, was praktisch ist, und genau hier wirkt Verkehrspolitik; genau diese riesige Mehrheit ist sofort dabei, wenn sie ein gutes Angebot bekommen. Gleichzeitig ist das die schweigende Mehrheit, die Autler und Radler schreien nur am lautesten, sind aber absolut nicht repräsentativ!