Autor Thema: [PL] Warschau  (Gelesen 138820 mal)

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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #120 am: 21. September 2018, 10:31:17 »
Die Tramwaje Warszawskie haben erneut ausgeschrieben. Man hat die Bewertungskriterien geändert. Am Umfang hat sich nichts geändert.

85 Zweirichtungswagen, Länge 33 m
18 Einrichtungswagen, Länge 33 m
20 Einrichtungswagen, Länge 24 m

Zusätzlich Option auf 45 Einrichtungs- und 45 Zweirichtungswagen mit einer Länge von jeweils 33 Meter.

https://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/przetarg-tramwajow-warszawskich-nowe-kryteria-by-przyspieszyc-wybor-dostawcy-59605.html
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Tramwaycafe

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #121 am: 25. September 2018, 12:54:48 »
Wenn man der Transport-Publiczny-Site glauben darf, dann scheint der Straßenbahnausbau in Warschau quer durch das politische Spektrum beworben zu werden – traumhafte Zustände; insbesondere wenn man im Hinblick auf die Neue Welt (Nowy Świat) von einer «Promenade mit Straßenbahn wie in Bordeaux oder Nizza» lesen darf, seufz.

Kollege @Konstal 105Na, für wie realistisch hältst Du dieses ehrgeizige Ausbauprogramm mit 70km Neubaustrecke in 12 Jahren?

Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #122 am: 25. September 2018, 17:04:05 »
Wenn man der Transport-Publiczny-Site glauben darf, dann scheint der Straßenbahnausbau in Warschau quer durch das politische Spektrum beworben zu werden – traumhafte Zustände; insbesondere wenn man im Hinblick auf die Neue Welt (Nowy Świat) von einer «Promenade mit Straßenbahn wie in Bordeaux oder Nizza» lesen darf, seufz.

Kollege @Konstal 105Na, für wie realistisch hältst Du dieses ehrgeizige Ausbauprogramm mit 70km Neubaustrecke in 12 Jahren?

Ganz so ist das nicht.

Im von dir verlinkten Artikel geht es um die Ausbaupläne lt. der Bürgerbewegung Miasto Jest Nasze (wörtlich Die Stadt Ist Unsere, also Die Stadt Gehört Uns). Andere Kandidaten möchten die Straßenbahn zwar auch ausbauen, aber bei weitem nicht so großzügig. Trzaskowski von der PO (Platforma Obywatelska, Bürgerplattform) will jene Trassen bauen, die bereits seit längerer Zeit in Planung sind. Jaki von der PiS plant einige weitere Strecken. Die Metro möchten beide aber ebenfalls ausbauen.
Korwin-Mikke möchte die Straßenbahn im Centrum überhaupt einstellen und durch ein Netz privater Busbetreiber ersetzen. Die Straßenbahn soll dafür weiter draußen ähnlich einer Eisenbahn ausgebaut werden.

Wie realistisch ist das alles? In Umfragen liegt Trzaskowski auf Platz 1, d.h. die projektierten und geplanten Strecken sind durchaus realistisch. Jaki könnte auch gewinnen. Die Bürgerbewegung mit ihrer Kandidatin Justyna Glusman bewegt sich im einstelligen Prozentbereich, genauso wie Korwin-Mikke.

Ich denke, dass es um die Straßenbahn in Warschau nicht schlecht bestellt ist. Gewinnt Jaki von der PiS mache ich mir eher um andere Dinge sorgen. Warschaus Straßenbahn leidet nicht oder weniger unter jenen Problemen, die andere polnische Straßenbahnbetriebe haben. Das liegt zum Einen an der Struktur des Netzes, zum Anderen auch daran, dass Warschau bei weitem das größte Budget zur Verfügung hat.

Anders sieht die Sache in Krakau aus. Gewinnt Wassermann von der PiS könnte die U-Bahn rascher kommen als geplant. Dafür braucht man dann Geld und das könnte der Straßenbahn entzogen werden.
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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #123 am: 11. Dezember 2018, 17:40:00 »
Zur Ausschreibung über 123 Straßenbahnen gingen folgende Angebote ein:

Hyundai Rotem 1.825.982.893,00 zł netto, ca 425 Millionen Euro*)
Stadler Polska 2.474.524.228,23 zł brutto, ca 576 Millionen Euro
PESA  2.836.791.041,40 zł brutto, ca 670 Millionen Euro

Damit ist erneut Hyundai Rotem der Favorit. Das Budget der Tramwaje Warszawskie für diese Investition ist mit 2,323 Milliarden zł veranschlagt.

http://www.infotram.pl/tramwaje-warszawskie-otworzyly-oferty-na-dostawe-nowych-wagonow_more_110706.html#


*) 1 EUR = 4,2982 PLN, Kurs lt. NBP per 11.12.2018
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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #124 am: 11. Februar 2019, 20:37:09 »
Hyundai Rotem hat die Ausschreibung gewonnen. Jetzt wird die Einspruchsfrist abgewartet, danach ev. ein Vertrag unterschrieben.
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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #125 am: 04. Juli 2019, 19:36:22 »
Ein PN in Warschau. Dabei handelt es sich um umgebaute N und ND. PN steht für Przegubowy N (Gelenks-N). Davon gab es in Warschau 11 Stück, später verkehrten einige in Posen.


Foto: Sammlung Walczak
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diogenes

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #126 am: 05. Juli 2019, 03:58:45 »
Der Wagen erinnert mich an die Wiener D(1) 4301 bis 4316.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #127 am: 13. August 2019, 20:13:49 »
Von Bydgoszcz ging es nach Warschau, wo es 5 Linien gibt, die mit historischem Wagenmaterial betrieben werden. Zwei davon (T und 36) sind Straßenbahnlinien.
Welche Typen zum Einsatz kommen, kann man hier sehen: https://kmkm.waw.pl/wlt-co-jezdzi/
Fahrpläne findet man hier: https://www.ztm.waw.pl/rozklad_nowy.php?c=182&l=1

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Ich hatte ein Zimmer in einem Hotel in Praga, am rechten Weichselufer, nicht weit vom Dworzec Wileński (Vilniuser Bahnhof) entfernt. Ein 116Na, umgangssprachlich U-Boot genannt, überquerte gerade die Al. Solidarności (Solidaritätsallee, benannt nach der ersten freien Gewerkschaft Solidarność) und fährt in die Haltestelle Dworzec Wileński ein. Im Hintergrund die orthodoxe Sobór św. Marii Magdaleny (Maria-Magdalenen-Kathedrale).

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Dem U-Boot folgt ein Solo-105er. In Doppeltraktion sieht man die Wagen in Warschau an Wochenenden selten.

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Auf der Most Poniatowskiego (Poniatowskibrücke) begegnen sich zwei 116Na als 25er. Ich mag diese lange Brücke über die Weichsel. Hier ist unter der Brücke jedoch nicht die Weichsel, sondern der Stadtteil Powiśle. Die Brücke ist über einen halben Kilometer lang und die Auf-/Abgänge zur/von der Brücke sind schön gestaltet (weiße Gebäude am Bildrand). Hier ist eine der wenigen Langsamfahrstellen für die Straßenbahn. In die Gegenrichtung (hinter mir) darf die Straßenbahn 60 fahren.

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Gleich hinter dem 25er fährt ein 24er. Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um die letzte Serie, die Konstal für Warschau gebaut hat, allerdings bereits unter dem Namen Alstom-Konstal.

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Blick in Richtung Praga. Ein 120N (Typenfamilie Tramicus) nähert sich als 9er in Richtung P+R Aleja Krakowska (P+R Krakauer Allee) der Haltesetlle Most Poniatowskiego. Im Hintergrund Stadion Narodowy (Nationalstadion), welches bei Nacht beleuchtet ist. Dabei entsteht der Eindruck, als ob sich die weiß-roten Zierelemente bewegten, was eine wehende Flagge symbolisieren soll.

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Dieser Pesa 120Na (Typenfamilie Swing) hat soeben die Haltestelle Centrum verlassen. Im Hintergrund tront der Pałac Kultury i Nauki (Palst der Kultur und Wissenschaft), kurz einfach Pałac Kultury (Kulturpalast) genannt. Er ist immer noch das höchste Gebäude Polens. Mir gefällt der sozialistische Zuckerbäckerstil. Schön ist auch, dass die ihn umzingeldenden Wolkenkratzer das moderne Polen repräsentieren. In dem 42 Stockwerke zählenden Koloss befinden sich ein Kino, Theater, eine Diskothek, diverse Ausstellungsräume, diverse Gastronomiebetriebe, Anwaltskanzleien und vieles mehr. Ganz oben ist eine Aussichtsterrasse.

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Danach ging es zum Plac Narutowicza (Narutowiczplatz), wo alle historischen Straßenbahnen enden/beginnen. Narutowicz war erster Präsident Polens der Zwischenkriegszeit und wurde bald nach seiner Wahl von einem Nationalisten ermordert. Wer jetzt glaubt, dass das M für Muzeualny (Museal, Museums-) steht, der irrt. Das M steht für Mokotów, einem Bezirk im Süden Warschaus. Die Linie wird von genanntem Bezirk finanziert, die Mitfahrt ist gratis. Die Linie M verkehrt jedes Wochenende vom Plac Narutowicza zur Schleife Metro Wilanowska, von dort nach Służewiec und von dort wieder zum Plac Narutowicza. Sowohl die Metrostation Wilanowska, als auch Służewiec befinden sich in Mokotów. Mit an Bord ist ein Touristenführer, der Interessantes zum Bezirk erzählt. Zum Einsatz kommt immer der am Foto gezeigte N.

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Der N bei der Ausfahrt aus der Schleifenanlage am Plac Narutowicza. Im Hintergrund Kościół Niepokalanego Poczęcia NMP (Kirche der unbefleckten Empfängnis). Der Plac Narutowicza ist interessant, da hier viel Bausubstanz aus der Zwischenkriegszeit erhalten ist, was in Warschau durchaus Seltenheitswert hat.

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Auch in Warschau gibt es kurze Niederflurwagen. Zu sehen ein Pesa 134N (Typenfamilie Jazz).

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Der K beim Befahren der Schleife. Die Kirche macht sich gut im Hintergrund. Der Wagen ist Baujahr 1940. Ähnlich wie in Wien, wurden Triebwagen in Warschau mit Großbuchstaben bezeichnet. Die Geschichte der Wagen ist überaus interessant. In den 30ern baute man das Netz aus und man brauchte neue Fahrzeuge. 1939 gewannen zwei Firmen eine Ausschreibung über 60 Tieb- und 40 Beiwagen. Die Gewinner waren Zjednoczone Huty Królewska i Laura (Vereinigte Hütten Królewska und Laura) in Katowice und die Danziger Waggonfabrik. Bei Kriegsausbruch waren die Wagen in unterschiedlichen Produktionsstadien. Sie kamen nach Berlin, wo sie im Fahrgasteinsatz waren und als TF40 bezeichnet wurden. Die Wagen aus Danzig erhielten die Betriebsnummern 3901-3920, die Wagen aus Katowice 3921-3960. Nach dem Krieg wollte Warschau die Wagen wiederhaben. Es konnten 51 Wagen und 4 Wracks, von denen man das Fahrgestell verwenden konnte, nach Warschau geholt werden. Anfangs überlegte man die K auf 1525 mm umzuspuren. Schließlich hatte Warschau damals noch russische Breitspur, da die Stadt bis 1918 im russischen Teil lag. Wenig später beschloss man jedoch das Netz auf Normalspur umzuspuren. Im Jänner 1946 fuhren die ersten K im Fahrgasteinsatz auf Warschaus Gleisen und zwar auf den Linien 12 und 14.

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Bei der Einfahrt in die Einstiegshaltestelle.

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Ich fuhr zwei Haltestellen zum Plac Zawiszy mit. Hier befindet sich die SKM-, KM- und WKD-Station Warszawa Ochota (Warschau Ochota). Dementsprechend könnte man die Haltestellen hier auch einfach Ochota oder Ochota PKP nennen. SKM steht für Szybka Kolej Miejska (Stadtschnellbahn), KM für Koleje Mazowieckie (Masowsche Eisenbahnen, Masowien ist die Wojewodschaft, in der Warschau liegt) und WKD steht für Warszawska Kolej Dojazdowa (Warschauer Lokalbahn). Hier ist die Kolej Średnicowa (Durchmesserbahn), die quer durch Warschau verläuft und zwar von Warszawa Zachodnia (Warschau West) bis Warszawa Wschodnia (Warschau Ost), wo auch Fernverkehrszüge halten. Die Bahnstrecke ist viergleisig, Fern- und Nahverkehr sind voneinander getrennt. Zusätzlich hat bis Warszawa Śródmieście WKD (Warschau Mitte WKD) nahe Warszawa Centralna (Warschau Zentralbahnhof) die WKD ihre eigene zweigleisige Strecke. Bis in die 70er verkehrte die WKD ähnlich der Badner Bahn in Wien in der Stadt als Straßenbahn und außerhalb als Eisenbahn. Mittlerweile ist die WKD zu 100% eine Vollbahn.

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Mit der nächsten Straßenbahn ging es zurück zum Plac Narutowicza. Hier der ex-posener 102N (Baujahr 1969). Die Tramwaje Warszawskie (Warschauer Straßenbahnen) haben auch noch einen 102Na aus Posen. Dieser ist aber momentan nicht fahrfähig und wartet auf seine Instandsetzung.

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Eigentlich sollte am T als zweiter Kurs ein anderer N fahren. Doch von den Schaffnern des K habe ich schon gehört, dass ein Ersatzfahrzeug fahren wird. Hier ein 4N (Baujahr 1957).

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Am 36er war auch ein modernisiertes 13N-Gespann unterwegs. Diese Wagen haben Außenschwenktüren, anstatt wie ursprünglich Falttüren. Zudem ist der Fahrerplatz an die 105Na angepasst und ein durch Mark und Bein gehender penetranter Türschließwarnton beglückt die Fahrgäste. Auffällige Merkmale sind die zwei Scheinwerfer (ursprünglich nur einer mittig) und das Fehlen des Zielschildes. Dafür wurde die große Zifferntafel im Zielschildkasten mittig angebracht.  :fp: Gut, dass es nur bei diesem Zweiwagenzug blieb. Die restlichen 13N wurden nicht derart umgebaut.

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Mit dem Zug ging es zur anderen Endstation Metro Marymont.

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Am Plac Bankowy (Bankenplatz) gelang mir noch ein Typenfoto. Die Wagen werden umgangssprachlich Żaba (Frosch) genannt. Mitfahren ist immer noch schön. Die Wagen heulen so richtig beim Beschleunigen und Bremsen.  8)

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Zwischendurch was Modernes: Ein 120Na als 18er in Richtung Żerań FSO. FSO steht für Fabryka Samochodów Osobowych (PKW-Fabrik), wo Autos gebaut wurden, die heute Kultstatus haben, z.B. der 125p, der die Lizenzversion des Fiat 125 ist.

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Stark sandend fährt dieser Tramicus in die Haltestelle Plac Bankowy ein.
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nord22

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #128 am: 13. August 2019, 20:32:13 »
Danke für die schönen Aufnahmen. Anbei zwei Aufnahmen der Konstal 13N im Planbetrieb:
13N 397 + 391 der Linie 33 (Foto: Robert Bartkowiak, 10.03.2012).
13N 584 + 798 der Linie 26 (Foto: Robert Bartkowiak, 27.11.2010).
Angaben über die Örtlichkeit der Aufnahmen habe ich leider keine.

LG nord22

Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #129 am: 13. August 2019, 20:47:37 »
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Wenig später kam der 102N in Richtung Marymont vorbei.

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Warschau ist eine der wenigen Städte in Europa, wo man die Straßenbahn mit modernen Wolkenkratzern in Szene setzen kann. Hier ein 128N Duo (Typenfamilie Jazz). Das ist die Langversion des Jazz, die in Warschau und Danzig im Einsatz ist (jeweils als Zweirichtungsversion). In Warschau haben die Wagen allerdings diese hässliche Front. Von den 128N gibt es 50 Stück, von den kurzen 134N gibt es 30.

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Als dritter Wagen war der 105N im Ursprungszustand (Baujahr 1975) im Einsatz. Leider öffnen und schließen die Türen sanft.

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Im Centrum passte ich den 13N-Zug ab.

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In die Gegenrichtung kommt mir der 102N entgegen.

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Ich fuhr mit und konnte am Plac Politechniki (Platz der Technischen Universität) schnell ein Typenfoto machen. Hier befindet sich die Politechnika (Technische Universität). Eine Haltestelle weiter (in Blickrichtung) befindet sich die Haltestelle Politechnika. Die Namensgebung ist der Metro geschuldet, die dort ihre Station hat.

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Hier lauerte ich auch noch dem 105er auf. Das Gebäude im Hintergrund ist die Politechnika.

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Noch ein Nachschuss, der zeigt, dass die 105er ursprünglich auch am Heck einen Zielschildkasten hatten.

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Zwischen durch ein 14er in Richtung Banacha (Banachstraße). Banach war ein Mathematiker und ist unter anderem für seine skurrile Art, wie er zum Doktortitel kam, bekannt. Banach reichte es an der Universität in seinem Fach zu arbeiten. Er wollte nicht extra vor eine Kommission treten und eine Prüfung ablegen. Es war bekannt, dass er gerne in diversen Lokalen beim Konsum alkoholischer Getränke diverse Mathematikaufgaben löste. Einige Universitätsassistenten sammelten seine Aufgaben und bastelten daraus eine Doktorarbeit. Unter dem Vorwand, dass eine Gruppe Mathematiker diverse Fragen zu Banachs Themen hatte, wurde er in einen Saal geholt. Banach beantwortete alle Fragen und wusste gar nicht, dass er gerade dabei ist, seine Doktorarbeit zu verteidigen. Die Mathematiker waren alle selbst Professoren und bildeten die Kommission.

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In der Nowowiejska (Neudorfer Straße) posiert ein 120N als 15er bei der Haltestelle Politechnika.

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An der gleichen Stelle das 13N-Gespann. Die beiden Triebwagen sind Baujahr 1969.

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Danach war es Zeit zum Hotel zu fahren, um mein Gepäck zu holen. Dabei entstand noch ein Foto von einem U-Boot am 28er. Diese Linie verkehrt im Moment kreuz und quer durch die Stadt. So ganz erschließt sich mir der Sinn dieser Linie nicht. Großteils kommen Solo-105Na zum Einsatz.

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Ein Swing in der Haltestelle Dworzec Centralny (Zentralbahnhof) im Centrum von Warschau. Im Hintergrund kann man die Spitze des Kulturpalastes hinter dem Bahnhofsgebäude sehen.

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Ich wartete noch auf den K, der hier in der Haltestelle Dworzec Centralny weitere Fahrgäste aufnimmt.

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Ein paar Meter weiter trifft der historische Wagen auf den Standardtyp der Warschauer Straßenbahn, einen Pesa Swing als Baustellenlinie 73.


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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #130 am: 13. August 2019, 20:51:03 »
Danke für die schönen Aufnahmen. Anbei zwei Aufnahmen der Konstal 13N im Planbetrieb:
13N 397 + 391 der Linie 33 (Foto: Robert Bartkowiak, 10.03.2012).
13N 584 + 798 der Linie 26 (Foto: Robert Bartkowiak, 27.11.2010).
Angaben über die Örtlichkeit der Aufnahmen habe ich leider keine.

Danke für die schönen Bilder.

Bild 1 entstand in der Schleife Kielecka
Bild 2 entstand in der Haltestelle Stare Miasto (Altstadt), die man im Hintergrund zum Teil sieht. Fahrtrichtung Praga, d.h. für den Zug am Bild in Richtung Wiatraczna.
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nord22

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #131 am: 14. März 2020, 23:24:43 »
Bilder vom Warschauer Ghetto:
Im großen Warschauer Ghetto wurden am 26. November 1940 drei spezielle Straßenbahnlinien nur für Juden mit den Nr. 16, 28 und 29 eingeführt. Ab 21. Februar 1941 wurden als Liniensignale Davidsterne verwendet.
133 + 1090; Foto: Willy Georg 06-08.1941/ US Holocaust Memorial Museum
93 beim Einbiegen Ecke Leszno - Karmelicka ul.; Foto: US Holocaust Memorial Museum
74 + BW mit Fahrziel "GRZYBOWSKA" in der ulicy Leszno 1941; Quelle: Blog Jim Bao
60 mit Fahrziel "MURANOW" am 25.05.1941; Foto: Ludwig Knobloch/ Deutsches Bundesarchiv

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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #132 am: 19. März 2020, 16:13:42 »
Eine kleine Präsentation historischer Straßenbahnwagen in Warschau:

https://www.youtube.com/watch?v=3qQzRbv5YrM&feature=emb_logo
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Konstal 105Na

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #133 am: 25. April 2020, 10:13:23 »
Die Warschauer Museumslinien werden diesen Sommer leider nicht verkehren. Erstmals seit 25 Jahren wird somit in den Sommermonaten kein historisches Fahrzeug regulär auf Warschaus Straßen unterwegs sein.  :'(

Ich gehe davon aus, dass weitere Städte folgen werden. Die budgetäre Situation der Gebietskörperschaften ist in Polen aufgrund der Coronakrise angespannt. Ich hatte letzten Sommer beim Abschluss der Museumssaison in Krakau, dass komische Gefühl, dass die Museumslinie 2020 in Krakau nicht in der gewohnten Form wiederkommen wird. Noch ist für Krakau aber nichts fix.
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nord22

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Re: [PL] Warschau
« Antwort #134 am: 04. Mai 2020, 23:36:34 »
290 + 563 der Linie 23 in Targowa an der Haltestelle Dworzec Wileński (Foto: Bernhard Kußmagk, 14.09.2011).

LG nord22