Weil du das Wiener Netz und die Denkweise verinnerlicht hast. Sprich mal mit einem Touristen am Hauptbahnhof, der die Buchstaben O,D und 0 im Aufzug und bei den Linienanzeigen interpretieren soll. Und/oder stell dich ins Hietzinger Aufnahmegebäude und frag beliebige Passanten nach ihrer Interpretation. Das ist einfach grafisch grottig gelöst, wie leider die meisten Erzeugnisse der WiLi (ich will da garnicht mit den Netzplänen anfangen...)
Die vielen unnötigen Doppelnamen bei der U-Bahn, die nirgendwo sonst verwendet werden (zB Stubentor/Dr.-Karl-Lueger-Platz, Längenfeldgasse/Bruno-Pittermann-Platz, Schottentor/Universität, Museumsquartier/Mariahilfer Straße) sind in dieser Hinsicht auch exzellente Touristenverwirrer. Und weitere Details wie Wegweiser mit alten ÖBB-Logos, die wohl auch kein Tourist erkennt, ebenso.
Richtig - die Namen sollten entweder konsequent überall verwendet werden (also auch am Netzplan und bei der Fahrgastinformation in den Zügen) oder völlig entfernt. Nicht nur einmal habe ich gesehen, wie Touristen "Mariahilfer Straße" am Bahnsteig gelesen und am Netzplan gesucht haben. (Wäre der Beiname wenigstens in kleinerer Schrift unterm Hauptnamen, so dass der Hauptname überall zu lesen ist, wäre das ein viel kleineres Problem.) Wenigstens wäre eine Bereinigung
die Möglichkeit, den Antisemiten Karl Lueger etwas weniger zu ehren...
Das neue ÖBB-Logo wäre ebenso ungeeignet - nicht nur, dass ja inzwischen auch andere Verkehrsunternehmen (Westbahn, RegioJet) ab Wien verkehren, es ist auch dem durchschnittlichen ausländischen Reisenden nicht unbedingt bekannt. Da gehört ein allgemeines Signet hin, z.B. eine Lok.
Am Handelskai wäre das ebenfalls dringend nötig; die Schilder bei den Rolltreppen zeigen weiterhin nur die Bahnsteignummer.
Und gerade am Handelskai könnte man ja durch die Farben die Information vereinfachen.