Was bringen im Orts-/Lokalverkehr solch fixe Termine? Das ist ja kein europaweit vernetzter Eisenbahnverkehr.
Ein paar Eisenbahnfetischisten würde es natürlich große Befriedigung bringen, aber das wär' wohl auch schon alles! 
Da käme man eigentlich drauf, wenn man dem Thread folgte - wie kamen wir denn auf das Thema?
Ohne solche fixen Termine hat man entweder einen relativ großen Aufwand mit dem Aktuellhalten der analogen Fahrgastinformation (neben dem Netzplan gibt es ja auch noch Fahrplanaushänge, und dort auch die Umsteigehinweise in der Perlschnur) oder eben einen Großteil der Zeit Falschinformationen für ganze Stadtteile.
2017 hat man es ja hinbekommen, die U1-Eröffnung samt damit einhergehender Linienmaßnahmen, die Neuordnung der Bim-Linien im Bereich Johann-Nepomuk-Berger-Platz sowie Hietzing und zahlreiche Haltestellenumbenennungen auf einen Tag zu konzentrieren (aber selbst da musste man ja unbedingt schon zwei Monate vorher in Simmering die Linien 76A und 76B neu ordnen und ein paar Monate später die Linien in Kaiserebersdorf und Schwechat). Und auch aktuell stellt sich die Frage, wieso die aktuellen Änderungen in Hietzing und Favoriten nicht noch zwei Monate warten konnten.
Und da bietet sich eigentlich der europaweit bekannte und genutzte Fahrplanwechsel im Dezember an. Bei näherem Überlegen teile ich die Befürchtungen hinsichtlich Im-Winter-Bauen-müssen und Adventsverkehr nicht. Es sagt ja niemand, dass die Infrastrukturmaßnahmen erst in der Nacht vor Fahrplanwechsel fertiggestellt werden dürfen; und ob an einem Werktag in Kraft tretende Änderungen (wie aktuell in Hietzing und Favoriten) soviel besser sind als welche im Adventsverkehr? Zugleich ist der Stadtverkehr ja doch nicht ganz unabhängig vom Bahnverkehr: in Liesing, Atzgersdorf oder Aspern-Nord hat es z.B. schon Sinn, wenn die in die Wohn- und Gewerbegebiete weiterfahrenden Linien nicht irgendwie unterwegs sind, sondern auf den S-Bahn-Verkehr abgestimmt sind. Es wird sich also eh nicht vermeiden lassen, zum europaweiten Fahrplanwechsel Fahrpläne zu ändern - wieso diesen dann nicht zum Haupt-Fahrplanwechsel erklären, neben zwei kleineren im Juni und September?
Man sollte sich außerdem bewusst sein: den (auch von mir eben benutzten) Unterschied zwischen Stadtverkehr und Eisenbahnverkehr gibt es in dieser Form nicht. Die Eisenbahn ist (in Form der S-Bahn, aber auch einiger Regionalzüge) auch Teil des Stadtverkehrs. Und natürlich hat deshalb der europaweite Fahrplanwechsel auch Auswirkungen auf den Stadtverkehr: eine Trasse auf der Marchegger Ostbahn, die von einem Railjet von Prag nach Graz belegt wird, kann logischerweise nicht durch die S80 befahren werden. Und auch im S-Bahn-Verkehr gibt es ja mitnichten nur Änderungen bei den Abfahrtszeiten, sondern auch im Liniennetz, so dass sie auch für Netzpläne relevant sind. Allein aus den letzten Jahren seien der Asttausch S60/S80, die Verlängerung der S7 nach Laa und der S80 nach Aspern Nord erwähnt.
Leider kommen wir damit wieder zu einem Hauptproblem: dass die S-Bahn eben nicht als Teil des Stadtverkehrs wahrgenommen wird. Das zeigt sich ja auch ganz hervorragend durch die Schließung der Station Hausfeldstraße (die m.E. aktuell ein höheres Potential hätte als Hirschstetten und Aspern Nord zusammen), und am Umstand, dass man die Station Hirschstetten stur am alten Ort neugebaut hat, statt sie ein wenig nach Osten zu verschieben, um einen bequemen Umstieg zum 22A zu bieten. Noch nicht mal eine simple Haltestelle für den 22A hat man einrichten können, was auch schon eine starke Verbesserung der Umsteigesituation bewirkt hätte... Anderes Beispiel: auch nach bald zwei Jahren hat man es nirgendwo im Netz der Wiener Linien geschafft, die (gar nicht mehr so) neue Farbsystematik der S-Bahn-Stammstrecke und der S45 ins Leitsystem zu übernehmen.
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Fun Fact am Rande: Laut
https://www.wienerlinien.at/eportal3/ep/channelView.do/pageTypeId/66526/channelId/-47187 enthält der Gesamtnetzplatz übrigens Regionalbusse. Schön wär's ja, zumal auch die Regionalbusse ja zuweilen Verkehrsaufgaben innerhalb Wiens übernehmen (z.B. der 125 oder die Busse nach Klosterneuburg).