So, jetzt dann mal zu Relativierung deiner Aussage(n).
Keiner hat gesagt, dass man Pläne machen soll, wo man wirklich 4h fährt. Ich sagte man braucht aber nicht schon wieder nach 2h(eine Runde am 2er) eine Pause!
Selbstverstädnlich wird das gemacht. Da kann man Personal sparen. Die früheren 150 Min Rolldienst als Grenze wurden auch wo möglich ausgenutzt. Ich war ganz froh drüber, dass am 31er sich das nur am Abend und am Sonntag ausgegangen ist. Sonst war nur eine Runde zu knapp 90 Min drinnen und dann Pause. Das habe ich nicht erst mit 40 so gesehen (bei meinem Ausscheiden), sondern auch mit 25.
Berufskraftfahrer dürfen sogar 4,5h fahren und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bei den WL gibt es sogar noch eine Herabsetzung von 6.30(?)-19.30(?) darf man nur 3,5h und zu den übrigen Zeiten 4h ein Öffentliches Verkehrsmittel bewegen!
Man kann sich aber natürlich volle 4h konzentrieren, wenn man das nicht kann ist man physisch nicht geeignet für so einen Beruf und ist auch gleichzeitig ein Grund warum viele so schnell wieder den Job aufgeben, weil sie dem nicht gewachsen sind.
Wie die heutigen Vorgaben sind, weiß ich selbstverständlich nicht. Aber genau das Problem Selbstüberschätzung ist Schuld an den meisten Unfällen. Ich denke, dass ich mit 20 Jahren in diesem Beruf durchaus geeignet war, das zu tun, deshalb weiß ich durchaus, dass 4 Stunden ununterbrochene Konzentration, vor allem in den Tagesrandzeiten, nicht möglich sind. Klar ist schon, dass manche Streckenteile (wie etwa am 31er in der Klosterneuburger Straße) mehr Aufmerksamkeit brauchen, wie die Fahrt über die Flordisdorfer Brücke, wo man seine Gedanken durchaus abschweifen lassen kann. Nebenbei demerkt wird die Belastung durch den IV in den letzten 15 Jahren auch nicht gerade weniger geworden sein. Ein Blick in die Zeitung bei der Stehzeit an der Endstelle, gibt durchaus auch ein wenig Erhohlung. Aber trotzdem sind bis zu 4 Stunden am Stück eine Zumutung in Bezug auf Sicherheit und Arbeitszufriedenheit. Ich weiß schon, es gab und gibt Kollegen, die mit 8 Stunden Anwesenheit und kürzesten Pause am liebsten 10 Stunden bezahlt bekommen wollen. Aber nicht jeder ist auf diesem Trip, manche wollen lieber kommod ihren Tag ohne viel Stress genießen.
Wenn der E1 eine eigenen Fahrerkabine mit Klima hätte, wäre es das beste Fahrzeug der WL. Es braucht aber etwas Übung um ihn zügeln zu können, verzeiht aber auch Fahrfehler. Einen Ulf oder E2, kann zwar jeder dressierte Affe fahren, sie verzeihen aber praktisch keine Fahrfehler, dadurch kommt es zu erhöhtem Sandverbrauch und des öffteren zum Einsatz der Schienenbremse.
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Wichtig ist bei dieser Zeit, dass man auch gewisse Standarts in die sanitären Einrichtungen in den Endstellen legt, denn das ist das einzige, was man nicht wirklich steuern kann.
Ntürlich wäre es schon von Anfang an super gewesen, wenn diese Fahrzeuge eine geschlossene Fahrerkabine gehabt hätten. War aber nicht und zu einem Auftrag der Nachrüstung konnte sich die Politik nicht durchringen. Schon allein der vom Arbeitsinspektorat durchgesetze Umbau der Fahrzeuge, damit man nicht mehr die "Affenhaltung" mit rechter Hand auf SB und Sand gezwungen war, war nicht freiwillig, sondern durch die Aufsichtsbehörde - sehr spät - erzwungen. Nachdem ich am Ende meiner Zeit letztlich auch noch die Ulf-SChulung gemacht habe, kann ich dir sicher sagen, dass gerade der E1 mit seiner gezwungenen unmöglichen Haltung, bei mir der unbeliebstest Typ war. Und ich hatte folgende Typen eingetragen und bin auch mit ALLEN selbst gefahren: T2, L3, L4, L, F, E/E1 mit und ohne Schaffner, E2 und Ulf. Den E2 habe ich auch gehabt, aber mangels Fahrpraxis nach Bahnhofwechsel wieder verloren. Und am unbeliebstesten war mir immer der E/E1 (auch wieder mit und ohne Schaffner). Und ich habe sicher genug "Übung" gehabt.
Das einzige was sich seit damals anscheinend gebessert hat, sind die santären Einrichtungen an den Endstellen. Die hat es früher nur in Form öffentlicher WCs (und auch das nicht überall) gegeben. Das war durchaus manchmal ein "dringendes" Problem. Ist jetzt nur zu hoffen, dass die WL nicht bei der Reinigung der diversten Einrichtungen (Dixiclo) sparen, wie sie es offenbar sonst überall tun.
So das war die Neujahrsansprache. Damit wünsch ich allen ein gesundes neues Jahr.
Deine Neujahresansprache konnte ich leider von meiner Sicht nicht unkommentiert lassen. Denn deine Ansichten sind genau das, wogegen ich in meinen 20 Jahren immer gekämpft habe vor allem gegen den "Betriebsrat" der FSG, die den Kollegen immer mehr zugunsten des Betriebes zugemutet haben.
Trotzdem ein Prosit 2013 an alle Mitleser.