Funktionieren täte das alles aber sicher über die finanzielle Schiene: Wenn man festlegt, dass das gleiche Geld, das die WL bisher für ihre Leistungen erhalten haben, nach Niederflurplatzkilometern und Hochflurplatzkilometern aufgeschlüsselt wird (und dem Schlüssel auch der vom Geldgeber gewünschte ULF-Anteil zugrundeliegt!), dann werden die Gummihunde ruckzuck bis in die Nacht fahren, anstatt am Abend eingezogen zu werden – so schnell kann man gar nicht schauen!
Das Geld aus dem Verkehrdienstevertrag schluckt letzlich sowieso nur die U-Bahn, warum sollte man dann so spezielle Bedingungen für den Straßenbahnbetrieb stellen?
Was hast du davon, wenn am Abend mehr ULFs fahren, außer höhere Kosten und mehr Ausfälle? Irgendwann wird es (leider) eh unvermeidlich so sein.
Es würden am Abend ja nicht mehr ULF als tagsüber fahren, aber zu Tageszeiten mit 15-Minuten-Intervallen ist es für Personen in Rollstühlen doch eine Zumutung 45 Minuten auf eine Straßenbahn warten zu müssen, weil die Wiener Linien weder darauf schauen, dass die ULFs in regelmäßigen Intervallen fahren geschweige denn, dass zumindest die ersten drei und letzten Straßenbahnen ULFe sind. Dass man mit der letzten Bim als Rollstuhlfahrer nicht mehr fahren kann ist insbesondere auf Linien, auf denen es keine Nightline gibt einfach eine Zumutung.
Und abgesehen davon, dass Barrierefreiheit mMn ein Menschenrecht und eine Verpflichtung im öffentlichen Raum darstellt ist es auch für Mütter mit Kinderwagen oder gebrechliche Personen nicht gerade angenehm einen Kinderwagen in eine Hochflurgarnitur hiefen zu müssen.
Und da es in diesen einschlägigen Foren hier viele Personen gibt, denen angenehme Arbeitsverhältnisse sehr wichtig sind sei auch (auf den mMn unichtigsten Faktor) hingewiesen, dass es auch für die Straßenbahnfahrer angenehmer ist nicht aussteigen und beim Kinderwagen tragen helfen zu müssen, ebenso wie es für Kontrollgänge sowie Rangierfahrten bequemer ist, nicht aussteigen zu müssen um in den Beiwagen zu gelangen.
Dass man sich offensichtlich nicht sonderlich bemüht an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und in den Nachtstunden Niederflurfahrzeuge einzusetzen ist komplett unverständlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass man die E1 ohnehin (noch) sehr gut weiterverkaufen und -verwenden kann. Gerade zu den Schwachlastzeiten sollte es sogar ein leichteres sein möglichst viele Niederflurkurse fahrplanmäßig (!) vorzusehen, denn gerade zu diesen Zeiten gibt es die wenigsten Betriebsstörungen.
Die Ausfälle bei den ULFs werden in den Abendstunden nicht höher sein als tagsüber, insofern kann ich dem Argument wirklich nicht folgen, wenn es zu einem Ausfall tagsüber kommt, dann wird man es in den folgenden Stunden ja wohl hoffentlich schaffen die betroffenen Kurse durch ein Hochflurfahrzeug zu ersetzen!