Wenn Du die Fernzüge rausnimmst, hast Du wieder genug Platz. Für die Schnellbahn-Stammstrecke wäre langsam sowieso eine ETCS-2 oder LZB-Lösung angebracht, da könnte man die Südbahn bis Mödling gleich mit umrüsten und dann geht es sich mit der Zugdichte wieder locker aus.
Das ist leider nur bedingt zutreffend. Das dichteste Angebot am Fahrplanbild 510 gibt es in der Früh-HVZ Ri Wien mit 4 Nonstop-REX (Wr Neustadt - Wien) pro Stunde, 4 R und ab Mödling 4 S-Bahnen. Nun könnte man natürlich die Nonstop-REX bei einem Ausbau der Pottendorfer Linie dorthin verlagern, nur: Mehr Kapazität bringt das nur auf dem äußeren Streckenabschnitt aber nicht dort, wo man sie dringender braucht, nämlich im Nahebereich von Wien. Der derzeitige Fahrplan ist nämlich nur fahrbar, weil die Nonstop-REX im Wiener Raum "Puffer an Puffer" mit den R fahren. Eine weitere Verdichtung des R- und des S-Bahn-Taktes ist daher auch bei Entfall der REX kaum möglich. Ein jeweiliger 10-Minuten-Takt wäre knapp fahrbar, das wäre allenfalls bei einem Ausbau der Stammstrecke mit den von Dir genannten modernen Sicherungssystemen möglich; ein 10-Minuten-Takt ist mit dem aktuellen 3-Minuten-Grundtakt auf der Stammstrecke nicht kompatibel. Denke Dir die eingleisigen Zulaufstrecken im Norden dazu und das Ganze wird sehr, sehr schwierig.
Potential für Kapazitätserweiterung gäbe es natürlich auch durch Zugsverlängerungen, das bedingt aber einen massiven Eingriff in die Stammstrecke - dort werden die Haltestellen ohnehin schon verlängert, mehr ist aber nur mit massivestem Aufwand machbar.
Die Entscheidung für einstöckige S-Bahn-Garnituren, obwohl zum Betriebsmodell der Wiener S-Bahn (nicht vergleichbar zB mit München, Frankfurt oder Berlin) Doppelstockzüge besser passen würden, ist natürlich ein weiteres Problem.
Mittelfristig hilft aus meiner Sicht jedenfalls nur ein Streckenausbau der Südbahn, und zumindest zwischen Atzgersdorf-Mauer und Mödling sollte ein viergleisiger Ausbau auch mit vertretbarem Aufwand machbar sein,
Dass man die direkten Züge von Wien Meidling nach Wr. Neustadt auch über die Pottendorfer Linie führen müsste versteht sich wohl von selbst.
Dass ein 10-Minuten-Takt mit dem 3er-Grundtakt nicht kompatibel ist, ist auch klar, aber was spräche gegen ein 6/9-Minuten-Intervall der S-Bahn bis Mödling mit einem (schon bestehenden) 30-Minuten-Intervall REX-Angebot, dass durch ein weiteres 30-Minuten-Intervall von R/REX ergänzt wird, sodass sich im Bereich Meidling-Mödling ein 15-Minuten-Schnelltakt ergibt, der dann in Richtung Wiener Neustadt zunehmend nur noch angenähert wird (wobei ich mir Mödling-Baden Non-Stop und Baden-Wr. Neustadt mit jedem Halt vorstellen würde)
Ergänzend zu dem Grundangebot kan man dann ja noch (verkehrsaufkommensbezogen) bis zu allen 15 Minuten die S-Bahn von Mödling nach Wiener Neustadt verlängern.
@ invisible:
Es gibt an Werktagen zeitweise einen 30-Minuten-Takt an REX, welche nur in Mödling, Baden und Leobersdorf halten.
Diese Züge kommen aus Retz/Znojmo/Floridsdorf und fahren in der Regel nach Payerbach-Reichenau.
Und dann gibt es noch drei Züge in der Nacht, welche zwischen Meidling und Wr. Neustadt nur in Baden halten, was angesichts der Uhrzeit und dem dann (derzeit) vorherrschenden Angebot kein Problem darstellen kann (ab Wien Meidling um: 21.58, 23.03 und 00.03 - die beiden ersten aus Floridsdorf, letzterer aus Bernhardstal kommend geht die Reise mit Halt in allen Bahnhöfen ab Wiener Neustadt weiter nach Payerbach-Reichenau und im Fall des 2. Zuges bis nach Mürzzuschlag)