Autor Thema: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?  (Gelesen 495462 mal)

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Tramwayhüttl

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1080 am: 22. September 2024, 10:45:48 »
Abfertigung/Fahrgastwechselzeiten sind in Wien auch mit 2-3-Wagenzügen, die Schaffnerbesetzt sind, kein Problem, man ist eigentlich immer schneller als der Planverkehr.

Eine Idee für Wien wäre z.B. eine Linie, welche am Sa/So/Fei im 15-20 Min-Intervall von z.B. 10-19 Uhr unterwegs ist, sodass sie mit 3-4 Zügen betrieben werden kann. Mit einer Durchmischung aus von den durch WL-Mitarbeitern betriebenen Einmann-Zügen und 2 von den Vereinen könnte es machbar sein. Routen gäbs einige attraktive. Z. B. Quartier Belvedere-D-Liechtenwerder Platz (mit Anschluss an die Heurigenlinien D, 37, 38). Idealerweise mit „QR-Audioguide“ und Halt an allen Stationen um „Hop-on-Hop-off“ fähig zu sein. Jahreskartenbesitzer könnten gratis fahren, um das Ganze auch für Wiener attraktiv zu machen.
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Klingelfee

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1081 am: 22. September 2024, 11:01:43 »
Abfertigung/Fahrgastwechselzeiten sind in Wien auch mit 2-3-Wagenzügen, die Schaffnerbesetzt sind, kein Problem, man ist eigentlich immer schneller als der Planverkehr.

Eine Idee für Wien wäre z.B. eine Linie, welche am Sa/So/Fei im 15-20 Min-Intervall von z.B. 10-19 Uhr unterwegs ist, sodass sie mit 3-4 Zügen betrieben werden kann. Mit einer Durchmischung aus von den durch WL-Mitarbeitern betriebenen Einmann-Zügen und 2 von den Vereinen könnte es machbar sein. Routen gäbs einige attraktive. Z. B. Quartier Belvedere-D-Liechtenwerder Platz (mit Anschluss an die Heurigenlinien D, 37, 38). Idealerweise mit „QR-Audioguide“ und Halt an allen Stationen um „Hop-on-Hop-off“ fähig zu sein. Jahreskartenbesitzer könnten gratis fahren, um das Ganze auch für Wiener attraktiv zu machen.

Grundsätzlich keine schlechte Idee. Ich sehe nur das Problem, dass der Zusatzbetrieb bei Freifahrt für Jahreskartenbesitzer die Züge überfüllt wären und das das Personal dann sicherlich Diskussionen mit den "Nichtjahreskartenbesitzer" haben.

Auch wird es nicht so einfach sein, wenn man das Personal sowohl von den WL, als auch von den Museum stellt. Alleine, wenn es um die Bezahlung geht. Denn mit welcher Begründung sollte dann ein WL-Mitarbeiter dann noch für den Verein fahren, wenn er für den Verein zum Nulltarif fährt und bei dem WL seinen vollen Gehalt bezieht.

Auch frage ich mich, wie man bei der Möglichkeit des "Audiogiude" lösen willst. Denn wenn man einen Audioguide anbieten willst, was sicher keine schlechte Idee ist, dann musst du auch die Möglichkeit haben, dass alle Fahrgäste sitzen können. Und dann bist du wahrscheinlich mit dem Platz sehr schnell beschränkt. Und dann wirst du überhaupt bei den neuralgischen Stationen die Diskussionen haben, dass der Wagen besetzt ist und man gar nicht mehr zusteigen kann.

Und vor allem, wie man eine Betriebssicherheit, ohne dass man Gefahr läuft, dass die Linie zumindest an einem Samstag nicht immer wieder wegen Demonstrationen eingestellt ist.

Das sind alles Herausforderungen, die man erst lösen müsste, bevor man über eine Museumslinie nachdenken kann.

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haidi

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1082 am: 22. September 2024, 14:00:13 »
Auch frage ich mich, wie man bei der Möglichkeit des "Audiogiude" lösen willst. Denn wenn man einen Audioguide anbieten willst, was sicher keine schlechte Idee ist, dann musst du auch die Möglichkeit haben, dass alle Fahrgäste sitzen können. Und dann bist du wahrscheinlich mit dem Platz sehr schnell beschränkt.
Den Audioguide kann man per APP in vielen Sprachen anbieten und per GPS oder anderer Technik steuern.
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MK

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1083 am: 22. September 2024, 14:35:06 »
Die Vereine würden sicherlich ein Angebot annehmen. Nur ist es da die Frage, ob die Vereine dann auch das Personal für einen Dauerbetrieb aufbringen.

Da sie dann bezahlt werden können, vermutlich schon.

Zitat
Auch hier stellt sich mir die Frage, wie die Vereine dann das Personal stellen sollen. Denn pro Triebwagen brauchst du 2,5 Mitarbeiter und pro Beiwagen 1,3 Mitarbeiter. Bedeutet, dass selbst bei 8 Stunden Betrieb bedeutet, dass du bei deiner Rechnung (Selbst wenn in der Fahrzeit auch schon die Ausgleichzeit in den Endstationen enthalten ist, täglich zwischen 40 und 45 Mitarbeiter um die Linie zu betreiben. Ausserdem gebe ich zu bedenken, dass derzeit der Fahrbetrieb mWn ehrenamtlich, sprich unentgeltlich betrieben wird. Bei einem Dauerbetrieb wird das sicherlich nicht mehr machbar sein. Auch gibt es viele Mitglieder der Vereine, die tagsüber einem Beruf nachgehen, so dass ein täglicher Dienst im Museum gar nicht machbar ist.

In den Vereinen gibt es aber auch Pensionisten und Studenten, die entweder gar nicht arbeiten (Pensionisten) oder teilweise unter der Woche untertags Zeit haben (Studenten). Und wie gesagt, mit den Einnahmen würde sich auch eine Bezahlung oder zumindest Aufwandsentschädigung ausgehen, die es attraktiver macht.

Außerdem gehst du in deiner Rechnung ausschließlich von komplett schaffnerbesetzten Dreiwagenzügen aus.

Zitat
Und wenn das eine so gute Route ist, dann frage ich mich, wieso die Sightseegruppen die VRT eingestellt haben. Mit den vielen Demonstrationen am Ring ist es immer ungewiss, ob die Oltimerlinie überhaupt fahren.

Erinnerst du dich, welches Ereignis im Jahr 2020, als die VRT eingestellt wurde, den Tourismus fast vollständig abgedreht hat?

Auch frage ich mich, wie man bei der Möglichkeit des "Audiogiude" lösen willst. Denn wenn man einen Audioguide anbieten willst, was sicher keine schlechte Idee ist, dann musst du auch die Möglichkeit haben, dass alle Fahrgäste sitzen können.

Warum? Diesen logischen Zusammenhang gibt es einfach nicht.

Zitat
Das sind alles Herausforderungen, die man erst lösen müsste, bevor man über eine Museumslinie nachdenken kann.

Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Man löst die Herausforderungen oder man denkt sich Ausreden aus, warum das alles so hochkompliziert und schwierig ist, sodass man es gar nicht einmal anfangen braucht, es wird eh nix.
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Ferry

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1084 am: 22. September 2024, 15:00:08 »
Es ist aber schon auch ein Unterschied, ob es diese Fahrten nur 2-3 mal am Tag, oder aber 7 Tage die Woche im 10 min Intervall durchgeführt werden.

Ja, natürlich. In Prag ist auch die Situation anders; es gibt dort keine Vereine, sondern die Oldtimer sind im Besitz der dortigen Verkehrsbetriebe (DPP), die auch das Personal stellen und für die Wartung der Fahrzeuge sorgen.

Ich wollte nur zeigen, dass es auch anders geht, wenn man will.

Die "Rund-um-Wien" Fahrten während der Touristensaison (Mai - Oktober) an Wochenenden z.B. von 10:00 - 19:00 stündlich anzubieten, würden die Vereine gemeinsam mit den WL von Personalaufwand vermutlich stemmen. Da müsste man sich natürlich eine entsprechende Route überlegen; viele Strecken(-teile) gibt es mittlerweile nicht mehr, trotzdem denke ich, dass man ein, zwei interessante Routen finden könnte.

Ein erster, guter Ansatz in diese Richtung war die Zusammenarbeit des WTM mit "Big Bus", die ja leider durch Corona zunichte gemacht wurde (und damals fanden diese Fahrten täglich statt und es war immer genug Personal vorhanden!). Aber gerade, weil es diese Fahrten nicht mehr gibt, könnte man ja gemeinsam versuchen, über neue Lösungen nachzudenken. Besonders im Hinblick darauf, dass es auch die VRT nicht mehr gibt.

Zitat von: Klingelfee
Und ja, Wien ist anders.

Und darauf bist du - bezogen auf dieses Thema - stolz?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Klingelfee

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1085 am: 22. September 2024, 15:20:23 »

Und darauf bist du - bezogen auf dieses Thema - stolz?

Bin ich nicht. Ich wollte damit nur auch zum Ausdruck bringen, nur weil es in einer anderen Stadt gemacht wird und es dort funktioniert, heißt es noch lange nicht, dass man es auch in Wien machen muss und auch dass es funktioniert.

Ich erinnere auch an die Sonderbuslinie M78, die auch vor einigen Jahren gefahren ist und mangels Fahrgäste dann wieder eingestellt wurde.
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Tramwayhüttl

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1086 am: 22. September 2024, 22:32:32 »
Klingelfee, das sind ja alles nur Ideen.
Allerdings verwehre ich mich gegen die, leider Wien(er Linien)-typische „geht ned, gibts ned, hamma no nia“-Mentalität.
Fakt ist: Wien ist eine DER Straßenbahnstädte Europas mit großer Vergangenheit und halbwegs noch flächendeckendem Netz. Zudem hat es wohl die größte Flotte an gut erhaltenen, historischen Wagen von denen auch noch welche im zweistelligen Bereich von privaten Vereinen betriebsfähig gehalten werden und regelmäßig im Einsatz stehen. Es besitzt eine Anzahl an sehenswerten Kulturgütern entlang seines Netzes, wie kaum sonst eine Stadt. Dazu kommen betriebseigene historische Wagen. Darüber hinaus ist die Tramway bei Touristen wie bei Einheimischen beliebt und als „Everyday Commodity“ fest verankert.
Die Grundvoraussetzungen sind also eigentlich ideal.
Ein 78M war ja quasi von Anfang an als Rohrkrepierer installiert, die Vienna Ring-Tram war vom Konzept auch nicht ganz ausgegoren und vor allem eher lustlos vermarktet/umgesetzt. Die Big Bus Tram eine nette Idee, aber zu kompliziert, zu selten, zu teuer um mit dem Mitbewerb mithalten zu können.
Mit Kreativität, guter Vermarktung und besonders etwas gutem
Willen seitens aller Involvierter wäre sicher einiges möglich, ohne Unmengen investieren zu müssen.
Der Markt für maßgeschneiderte Sonderfahrten ist gut abgedeckt. Eine Oldtimerlinie, die, ohne viel Schnickschnack (wie Guide, Catering, Beschallung…) die Atmosphäre der „alten Wiener Tramway“
wiedergibt, einfach zu benutzen ist (keine Voranmeldung, „Hop on- Hop off“ an jeder Station, leicht merkbare Abfahrtszeiten, attraktiver Tarif, mit Zeitkarten nutzbar) und auf attraktiver Route verkehrt, wäre sicher für Touristen wie Einheimische attraktiv.
Ein Audio-Guide lässt sich heutzutage einfach und vor allem flexibel (Routenänderung, aktuelle Ereignisse, Updates) per QR-Code über die persönlichen Geräte der p.t. Kundschaft „installieren“, ohne Eingriffe in die Wagen nehmen zu müssen.
Bezüglich Umsetzung, Vermarktung und Personal ließe sich sicher auch etwas in Richtung Private-Public-Partnership (Wien Tourismus, Stadt Wien, Sponsoren, Vereine) machen, dann könnten auch die Vereinsmitarbeiter einen Anerkennungsbeitrag erhalten (z.B. was weiß ich,  11,11€ pro Stunde, 19,66€ Fahrt, 23,19€ pro Einsatz… für alle verkraftbar, aber attraktiver als „nix“) oder man könnte über gemischte Besatzungen nachdenken…Lösungen gäbs genug.
Fakt ist, dass es in vielen Städten offensichtlich erfolgreich umgesetzt wird. Natürlich kann man nicht alles 1:1 auf Wien übertragen. Unmöglich wäre es aber keinesfalls. Vielleicht ist die Zeit bei den Entscheidern noch nicht reif, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass daraus eine Erfolgsstory werden könnte, Wollen und Biss vorausgesetzt…
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JochenK

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1087 am: 23. September 2024, 08:17:52 »
Allerdings verwehre ich mich gegen die, leider Wien(er Linien)-typische „geht ned, gibts ned, hamma no nia“-Mentalität.

Diese Mentalität, hat aber den Vorteil als Totschlagargument gegenüber irgendwas was Hausintern bei den WL nicht
gewünscht/akzeptiert wird.

fastpage

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1088 am: 23. September 2024, 09:32:39 »
Ein 78M war ja quasi von Anfang an als Rohrkrepierer installiert, die Vienna Ring-Tram war vom Konzept auch nicht ganz ausgegoren und vor allem eher lustlos vermarktet/umgesetzt. Die Big Bus Tram eine nette Idee, aber zu kompliziert, zu selten, zu teuer um mit dem Mitbewerb mithalten zu können.
Der 78M und auch die Ring Rund Linie sind gestorben, weil die Konkurenz aggresiv Kunden an den Haltestellen abgeworben. Also die Stockbusse, die heute herumfahren. Hier hätte man ebenfalls gleich agieren müssen, nur wer tut sich das ehrenamtlich an und stellt sich an die anderen Haltestellen hin und versucht den Leuten zu erklären, das die mit Oldtimern geführte Linie die Bessere sei?
Zitat
Bezüglich Umsetzung, Vermarktung und Personal ließe sich sicher auch etwas in Richtung Private-Public-Partnership (Wien Tourismus, Stadt Wien, Sponsoren, Vereine) machen, dann könnten auch die Vereinsmitarbeiter einen Anerkennungsbeitrag erhalten (z.B. was weiß ich,  11,11€ pro Stunde, 19,66€ Fahrt, 23,19€ pro Einsatz… für alle verkraftbar, aber attraktiver als „nix“) oder man könnte über gemischte Besatzungen nachdenken…Lösungen gäbs genug.
So einen planmäßigen Verkehr mit Ehrenamtlichen oder als Verein kannst auf Dauer nicht führen. Noch dazu wo dann sicher auch der Sonderverkehr noch hinzukommt.
Wer schon mal Veranstaltungen gemanagt hat mit ehrenamtlichem Personal weiß wie unzuverlässig Zusagen sind.
Heißt der Verein braucht dann fix angestellte Fahrer und Schaffner, verliert seine Gemeinnützigkeit und wird Körperschaftssteuerpflichtig= quasi eine Firma mit dem Rattenschwanz der dazukommt.
Mit Personal, für die das nur ein Job ist, hast dann mehr Reparaturen weils denen wurscht ist. Falls du glaubst, du findest plötzlich Personal in Hülle und Fülle für das Alteisen, das mit Herzblut dran arbeitet und fährt...dann musst du diese aus dem derzeitigen Job "freikaufen" und Zukunft bieten. Auch wenn die Oldtimerlinie baden geht.
Also so einfach "zahl ma a bissal was und die sind dankbar, dass 8h am Tag mit Alteisen fahren dürfen" spielts sicher nicht.

Ferry

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1089 am: 23. September 2024, 13:34:33 »
Der 78M und auch die Ring Rund Linie sind gestorben, weil die Konkurenz aggresiv Kunden an den Haltestellen abgeworben. Also die Stockbusse, die heute herumfahren. Hier hätte man ebenfalls gleich agieren müssen, nur wer tut sich das ehrenamtlich an und stellt sich an die anderen Haltestellen hin und versucht den Leuten zu erklären, das die mit Oldtimern geführte Linie die Bessere sei?

Schmarrn. Welche Konkurrenz hätte der VRT "aggresiv" wo Kunden abwerben sollen? Von welchen Stockbussen redest du?

Zitat von: fastpage
So einen planmäßigen Verkehr mit Ehrenamtlichen oder als Verein kannst auf Dauer nicht führen. Noch dazu wo dann sicher auch der Sonderverkehr noch hinzukommt.

Sagt wer? Das ist nur eine Frage der Organisation.

Zitat von: fastpage
Wer schon mal Veranstaltungen gemanagt hat mit ehrenamtlichem Personal weiß wie unzuverlässig Zusagen sind.
Heißt der Verein braucht dann fix angestellte Fahrer und Schaffner, verliert seine Gemeinnützigkeit und wird Körperschaftssteuerpflichtig= quasi eine Firma mit dem Rattenschwanz der dazukommt.
Mit Personal, für die das nur ein Job ist, hast dann mehr Reparaturen weils denen wurscht ist. Falls du glaubst, du findest plötzlich Personal in Hülle und Fülle für das Alteisen, das mit Herzblut dran arbeitet und fährt...dann musst du diese aus dem derzeitigen Job "freikaufen" und Zukunft bieten. Auch wenn die Oldtimerlinie baden geht.
Also so einfach "zahl ma a bissal was und die sind dankbar, dass 8h am Tag mit Alteisen fahren dürfen" spielts sicher nicht.

Das ist Unsinn. Bist du in einem der Vereine Mitglied, dass du glaubst, beurteilen zu können, wie loyal und zuverlässig die Vereinsmitglieder sind? Alleine die mehrfach in deinem Posting verwendete Formulierung "Alteisen" zeigt ja schon deine Einstellung  zu diesem Thema.

Ich habe es zwar erst unlängst geschrieben, wiederhole mich aber gerne: unter dem Motto "Rund um Wien" hat es vom WTM durchgeführte Touristenfahrten in alten Straßenbahnzügen von 1973 - 1985 an Wochenenden gegeben (danach haben die WL diese Fahrten übernommen). Und diese Fahrten wurden stets verlässlich und pünktlich durchgeführt. Ich denke, was vor bald 40 Jahren möglich war, sollte doch auch heute wieder möglich sein. Also warum diese Unkerei?

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Klingelfee

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1090 am: 23. September 2024, 14:15:12 »
Ich habe es zwar erst unlängst geschrieben, wiederhole mich aber gerne: unter dem Motto "Rund um Wien" hat es vom WTM durchgeführte Touristenfahrten in alten Straßenbahnzügen von 1973 - 1985 an Wochenenden gegeben (danach übernehmen die WL diese Fahrten). Und diese Fahrten wurden stets verlässlich und pünktlich durchgeführt. Ich denke, was vor bald 40 Jahren möglich war, sollte doch auch heute wieder möglich sein. Also warum diese Unkerei?

Aber waren das nicht damals nur 2 oder 3 Fahrten an einem Tag. Und da ist der große Unterschied.

2-3 Fahrten an einem Tag ist leicht auch mit "Freiwilligen" zu organisieren. Aber einige aus dieser Gruppe hätten ja gerne einen echten Linienbetrieb, wo man 20-30 Fahrten an einem Tag hätte. Und das nach Möglichkeit auch noch an 7 Tage in der Woche. Und das schafft man mit Freiwillige auf Dauer nicht.
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W_E_St

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1091 am: 23. September 2024, 14:36:38 »
Ich nehme an mit den Stockbussen sind die Rundfahrten diverser privater Betreiber gemeint.

Die von Ferry erwähnten WTM-Fahrten vor der Pandemie können nicht besonders lukrativ für Big Bus gewesen sein. Die Tickets waren fast so teuer wie für die Busse des selben Betreibers, bei deutlich weniger abgedeckter Route. Dementsprechend waren die Züge meistens recht leer unterwegs. Die Begeisterung bei vielen Mitarbeitern war für die Fahrten mit der Zeit auch enden wollend.

Ich würde auch meinen, dass die Vereine einen echten Linienbetrieb 5 oder 7 Tage pro Woche nicht stemmen könnten, aber davon war ja auch nie die Rede, sondern von einer Kooperation zwischen WL und den Vereinen, also einer Mischung aus bezahltem und ehrenamtlichem Personal. Das könnte von der Sache her ausreichen, ich könnte mir aber vorstellen, dass es auf die Dauer böses Blut gäbe, wenn manche für die gleiche Aufgabe bezahlt würden und andere nicht.

Was die VRT anbelangt, habe ich über Umwege gehört, dass die Werkstatt kein Interesse an der Erhaltung zweier Exoten im Fuhrpark gehabt haben soll und das das Ende des Betriebs war bzw. die Ursache, dass der Betrieb nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Ferry

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1092 am: 23. September 2024, 14:56:53 »
Ich habe es zwar erst unlängst geschrieben, wiederhole mich aber gerne: unter dem Motto "Rund um Wien" hat es vom WTM durchgeführte Touristenfahrten in alten Straßenbahnzügen von 1973 - 1985 an Wochenenden gegeben (danach übernehmen die WL diese Fahrten). Und diese Fahrten wurden stets verlässlich und pünktlich durchgeführt. Ich denke, was vor bald 40 Jahren möglich war, sollte doch auch heute wieder möglich sein. Also warum diese Unkerei?

Aber waren das nicht damals nur 2 oder 3 Fahrten an einem Tag. Und da ist der große Unterschied.

2-3 Fahrten an einem Tag ist leicht auch mit "Freiwilligen" zu organisieren. Aber einige aus dieser Gruppe hätten ja gerne einen echten Linienbetrieb, wo man 20-30 Fahrten an einem Tag hätte. Und das nach Möglichkeit auch noch an 7 Tage in der Woche. Und das schafft man mit Freiwillige auf Dauer nicht.

Ja, natürlich, ein Betrieb so wie in Prag ist auf Vereinsbasis nicht möglich, das ist klar. Dafür braucht es fixe Mitarbeiter, die natürlich entsprechend zu entlohnen sind.

Aber zumindest mir ging es ja nur um die Touristenfahrten, die es auch schon früher gegeben hat. Und die sollten sich wieder organisieren lassen.

Zitat von: W_E_St
Die von Ferry erwähnten WTM-Fahrten vor der Pandemie können nicht besonders lukrativ für Big Bus gewesen sein. Die Tickets waren fast so teuer wie für die Busse des selben Betreibers, bei deutlich weniger abgedeckter Route. Dementsprechend waren die Züge meistens recht leer unterwegs.

Es gab aber m.W. Kombitickets, bei denen die Straßenbahnfahrt inkludiert war. Die waren günstiger.

Zitat von: W_E_St
Was die VRT anbelangt, habe ich über Umwege gehört, dass die Werkstatt kein Interesse an der Erhaltung zweier Exoten im Fuhrpark gehabt haben soll und das das Ende des Betriebs war bzw. die Ursache, dass der Betrieb nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde.

Das ist naheliegend. Es wäre interessant zu wissen, ob es die VRT-Fahrten ohne Pandemie heute noch geben würde - eben aus dem von dir erwähnten Grund.
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Klingelfee

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1093 am: 23. September 2024, 16:11:29 »
Zitat von: W_E_St
Was die VRT anbelangt, habe ich über Umwege gehört, dass die Werkstatt kein Interesse an der Erhaltung zweier Exoten im Fuhrpark gehabt haben soll und das das Ende des Betriebs war bzw. die Ursache, dass der Betrieb nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde.

Das ist naheliegend. Es wäre interessant zu wissen, ob es die VRT-Fahrten ohne Pandemie heute noch geben würde - eben aus dem von dir erwähnten Grund.

Ich glaube eher, es scheiterte daran, dass niemand die Wartungskosten übernehmen wollte. Zumindest ist das, was ich inoffiziell gehört habe.
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W_E_St

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #1094 am: 23. September 2024, 23:56:27 »
Zitat von: W_E_St
Was die VRT anbelangt, habe ich über Umwege gehört, dass die Werkstatt kein Interesse an der Erhaltung zweier Exoten im Fuhrpark gehabt haben soll und das das Ende des Betriebs war bzw. die Ursache, dass der Betrieb nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde.

Das ist naheliegend. Es wäre interessant zu wissen, ob es die VRT-Fahrten ohne Pandemie heute noch geben würde - eben aus dem von dir erwähnten Grund.

Ich glaube eher, es scheiterte daran, dass niemand die Wartungskosten übernehmen wollte. Zumindest ist das, was ich inoffiziell gehört habe.

Mir wurde aus einer sehr guten Quelle zugetragen, die Werkstätte hätte behauptet, es gäbe für die Wagen keine Ersatzteile mehr. Was zu einer Zeit, wo noch die letzten E1 im Planbetrieb gefahren sind, natürlich ein absoluter Unfug war.
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