@95B es geht um Kreuzungen welche wegen baulichen Gegebenheiten auch bei großer Sorgfalt nur schwer zu erkennnen sind. Sowas gibt es manchmal. Da ist mir das Zeichen 'Kreuzung' und dadurch die Beibehaltung des rechts vor links als grundsätzliche Vorrangregelung lieber.
Generelles rechts vor links hätte einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Man spart sich die größte Zahl an 30er-Zonen, da man sinnvollerweise kaum mehr als 30 erreichen kann, wenn man alle 200 m bei einer Kreuzung abbremsen muss.
Noch was, was bei "Auto als Droge" leider keine Erwähnung findet, aber einer der wichtigsten Gründe ist, warum ein Auto ein solch emotionales Gerät ist:
Kaum ein Gebrauchsgegenstand schafft es, den (gewünschten oder tatsächlichen) Status, Lebensstil und Charakterstil eines Menschen auszudrücken. Mit Auto kann man zeigen, wer oder was man ist. Marke, Ausstattung, Reparaturstatus, Alter usw. sagen alle was über einen Menschen aus.
Der gut gepflegte 1960er-Mercedes zeigt, dass der Besitzer ein gut situierter Nostalgiker mit Sinn für Edles ist / sein will.
Der tiefergelegte GTI zeigt, dass der Besitzer ein sportlicher Minimalist ist, der sein gesamtes Einkommen in das Auto steckt.
Der biedere Kombi: Ein verantwortungsvoller Familienmensch, der Praktisches gegenüber Emotionellem vorzieht. Der TDI sagt aber: Wenns nur irgendwie geht - und Frau und Kinder nicht mitfahren - lasse ich die Sau raus.
Der verrostete Kleinwagen, der seit Jahren nicht gewaschen wurde: Ewiger Student und Partymensch. "Mir is alles wuascht, i brauch' des Auto nur, um Bierkisten vom Billa zu holen".
usw. usw.
Abgesehen vom Auto kann man sich sonst nur mit Kleidung in ähnlicher Weise ausdrücken. Wie bei Kleidung gilt auch beim Auto: Willst du aufsteigen, musst du schauen, was die Leute eine Klasse über dir so haben und dich daran orientieren.