Autor Thema: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online  (Gelesen 30176 mal)

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ULF

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #30 am: 27. März 2013, 15:04:08 »
Mit der derzeitigen Software ist ein Open Data nicht möglich, da es sonst zur Gefahr kommt, das das RBL nicht mehr funktioniert. Die WL könnten die Daten bereitstellen, wenn es jemanden gibt, der die Adaptierung der Software übernimmt.
Offen gesagt: Das ist eine billige Ausrede. Das ist ein hausinternes Problem. Wenn man Tüftler, Schwachstromtechniker und Parteifreunde für die Implementation von IT-Systemen anheuert (weil des imma scho so woa), dann braucht man sich nicht darüber zu wundern und zu beklagen. Die WL müssten einfach mal (richtige) Fachkräfte einstellen, die ihren Job verstehen und das auch wirklich gelernt haben, dann will ich diese Aussage nochmal hören.
Mit dieser Argmunentation dürfte zum Beispiel dieses Forum - oder auch alle anderen Webseiten des Webs - auch nicht funktionieren. Denn der Server auf dem diese liegen, werden (vermutlich) wesentlich mehr Anfragen verkraften als es das RBL jemals müsste... Aber gut. Wien ist ja bekanntlich anders.  ::)

Und zum zweiten: Ich denke bei einem gewissen Druck durch die Stadtregierung ist in diesem Unternehmen alles möglich. Das Problem ist lediglich, dass dieser meist fehlt (wsl auch durch Beschwichtigung) und die Wiener Linien oftmals nicht von sich selbst aus richtig innovativ und selbstständig arbeiten - von der Wurschtigkeits- und Verschleierungstaktik an manchen Stellen mal ganz abgesehen..

moszkva tér

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #31 am: 27. März 2013, 15:16:27 »
Es geht um die Echtzeitdaten. Und wenn man nur den jetzt beantragten Firmen den Zugriff gestatten würde, würde es zu noch mehr Planauskünften, als jetz schon zeitweis im Qando vorkommen.

Man müsste doch nur über die Grenze schauen, wie das in anderen europäischen Verkehrsbetrieben bewerkstelligt wird.

a) Man kann die Daten spiegeln und die App auf einen eigenen Server zugreifen lassen. Dann gibts auf den WiLi-Server nur eine Abfrage alle paar Minuten, der Traffic spielt sich woanders ab.
...

13er

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #32 am: 27. März 2013, 15:34:37 »
Mit dieser Argmunentation dürfte zum Beispiel dieses Forum - oder auch alle anderen Webseiten des Webs - auch nicht funktionieren. Denn der Server auf dem diese liegen, werden (vermutlich) wesentlich mehr Anfragen verkraften als es das RBL jemals müsste... Aber gut. Wien ist ja bekanntlich anders.  ::)
Das Forum hat ca. 10.000 Seitenaufrufe/Tag. Allein die Indexseite - ohne CSS/JS - hat 50 kB. Bilder auf den individuellen Seiten sind da natürlich noch nicht mitgerechnet. Und um die Relation herzustellen: Der Betrieb unseres Servers kostet unter 20 € pro Monat (Traffic ist glücklicherweise all-incl. :D ).

Eine XML-Antwort vom RBL hat übrigens durchschnittlich um die 10-15 kB. Es ist also völlig lächerlich, mit Performanceproblemen zu argumentieren. Außer es ist damit die Brain-Performance des IT-Verantwortlichen gemeint. Es würde reichen, um ein paar zehntausend Euro mehr Server in den Cluster zu stellen.
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Linie 41

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #33 am: 27. März 2013, 16:00:53 »
Wenn bei den Wiener Linien überhaupt jemand weiß, wie man einen Cluster baut.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Klingelfee

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #34 am: 27. März 2013, 16:35:08 »
Es geht um die Echtzeitdaten. Und wenn man nur den jetzt beantragten Firmen den Zugriff gestatten würde, würde es zu noch mehr Planauskünften, als jetz schon zeitweis im Qando vorkommen.

Man müsste doch nur über die Grenze schauen, wie das in anderen europäischen Verkehrsbetrieben bewerkstelligt wird.

a) Man kann die Daten spiegeln und die App auf einen eigenen Server zugreifen lassen. Dann gibts auf den WiLi-Server nur eine Abfrage alle paar Minuten, der Traffic spielt sich woanders ab.
...

Das ist auch geplant, nur wird wie üblich einmal darüber gestritten, wer das ganze bezahlt. Und wenn das geklärt ist, also nie, wird es ein Open Data geben
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #35 am: 27. März 2013, 17:01:01 »
Das ist mir alles klar. Nur ich seh schon die Antwort der WL (ohne das dies als Ausrede zu gelten ist, sondern weil es Fakt ist). Mit der derzeitigen Software ist ein Open Data nicht möglich, da es sonst zur Gefahr kommt, das das RBL nicht mehr funktioniert. Die WL könnten die Daten bereitstellen, wenn es jemanden gibt, der die Adaptierung der Software übernimmt.

Und zu den Fahrplandaten. Die Fahrplandaten sind ja keine Geheimnisse, die liegen am EFA-Server. Es geht um die Echtzeitdaten. Und wenn man nur den jetzt beantragten Firmen den Zugriff gestatten würde, würde es zu noch mehr Planauskünften, als jetz schon zeitweis im Qando vorkommen.


Noch einmal: die Wiener Linien sind keine Pimperlfirma, sondern eine Firma mit einem Riesen-Umsatz und vielen tausenden Bediensteten. Die EDV einer solchen Firma muss im STande sein, ihre Aufgaben zu erledigen, dazu gehört auch eine aktuelle Kunden- bzw. Fahrplaninformation auch über die Echtzeiten. Wenn das nicht geht, dann müssen einfach einige Köpfe rollen und da lässt sich eine klare LInie finden von der Geschäftsführerebene (in wessen Bereich gehört die EDV) bis zu den Leitern der Organisationseinheiten in der entsprechenden Hierarchie.

Fakt ist: Die Wiener Linien bringen nichts, rein gar nichts und wirklich nichts auf die Reihe, weder die Fahrgastinformation noch die Betriebsfähgkeit ihrer Betriebsmittel (Schadwagenstand weitest über dem internationalen Durchschnitt, Gleisschäden ebenso), die Fahrzeugreihung (keine gleichmäßige Verteilung von Hoch- und Niederflur, die letzten Kurse hauptsächlich Hochflur), die Mitarbeitermotivation, die Pünktlichkeit (Verfrühungen) usw. usw.

Es wird Zeit, dass dieser Sauhaufen endlich aufgeräumt wird.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Linie 41

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #36 am: 27. März 2013, 17:05:07 »
Es wird Zeit, dass dieser Sauhaufen endlich aufgeräumt wird.
Genau, das Wort Sauhaufen kann man in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht mehr zu oft verwenden.

Das ist auch geplant, nur wird wie üblich einmal darüber gestritten, wer das ganze bezahlt. Und wenn das geklärt ist, also nie, wird es ein Open Data geben
Wenn man von Anfang an kompetentes IT-Personal einsetzt und im 21. Jahrhundert die EDV nicht als Hobby von irgendwelchen Tüftlern betrachtet, sondern wie jedes normale Unternehmen EDV-Aktivitäten professionell in einer IT-Abteilung mit ordentlichen Fachkräften bündelt, bräuchte man sich solche Fragen nicht zu stellen, weil die verantwortlichen Personen nach gründlicher Analayse von Anfang ein System hingestellt hätten, das richtig dimensioniert und entsprechend ausfallssicher ist. DAS spart langfristig Kosten. Wobei ich mich ehrlich frage, was dort für eine Hardware steht, die mit ein paar XML-Anfragen schon heillos überfordert ist. Entweder hat da jemand seine alten Bürorechner zum Server umfunktioniert oder die Wiener-Linien-IT ist vollkommen braindead.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #37 am: 27. März 2013, 17:16:07 »
Leider geht's jetzt mit dem ganzen Saftladen immer schneller bergab. Wer hätte sich noch vor 2-3 Jahren gedacht, dass es jetzt schon täglich (!!)  Weichenzungenbrüche, reihenweise aufgegangene Schweißstellen und sonstige Gleisschäden mit teilweise stundenlangen Betriebsbehinderungen und Schienenersatzverkehr gibt?

Ich war insgeheim trotz des ganzen Jammerns immer der Meinung, dass man schon noch die Kurve kratzen wird, bevor es besonders schlimm wird. Nun, das war nicht der Fall und nun ist es dafür zu spät: Wenn man jetzt sofort mit einem riesigen Investitionsprogramm (kostenmäßig im Ausmaß einer kurzen U-Bahn-Verlängerung) beginnen würde, würde es gut 5-6 Jahre dauern, bis einmal die schlimmsten Schäden behoben wären. Es gibt aber nicht einmal Anzeichen dafür, dass sich irgendwas ändert, ganz im Gegenteil.

Wie es weitergeht, verrät ein Blick zurück in den Burnout-Thread von Tatra83. Immer wieder ein Augenöffner, besonders auch mit den heutigen Augen gelesen.
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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #38 am: 27. März 2013, 17:22:34 »
Es wird Zeit, dass dieser Sauhaufen endlich aufgeräumt wird.
Genau, das Wort Sauhaufen kann man in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht mehr zu oft verwenden.

Das ist auch geplant, nur wird wie üblich einmal darüber gestritten, wer das ganze bezahlt. Und wenn das geklärt ist, also nie, wird es ein Open Data geben
Wenn man von Anfang an kompetentes IT-Personal einsetzt und im 21. Jahrhundert die EDV nicht als Hobby von irgendwelchen Tüftlern betrachtet, sondern wie jedes normale Unternehmen EDV-Aktivitäten professionell in einer IT-Abteilung mit ordentlichen Fachkräften bündelt, bräuchte man sich solche Fragen nicht zu stellen, weil die verantwortlichen Personen nach gründlicher Analayse von Anfang ein System hingestellt hätten, das richtig dimensioniert und entsprechend ausfallssicher ist. DAS spart langfristig Kosten. Wobei ich mich ehrlich frage, was dort für eine Hardware steht, die mit ein paar XML-Anfragen schon heillos überfordert ist. Entweder hat da jemand seine alten Bürorechner zum Server umfunktioniert oder die Wiener-Linien-IT ist vollkommen braindead.

Ich gebe euch ja recht. Nur leider ist das ganze nicht so einfach, wie ihr euch das vorstellt. Das Ganze ist ein gewachsenes System, wo viele Jahre die einzelnen Abteilungen ihre eigenen Suppen gekocht haben. Und jetzt hast du aber das Problem, das vieles gar nicht so einfach um zu stellen ist, weil es in viele Systeme hineingreift. Und klar würde ein umstellen auf ein einheitliches System auf lange Sicht kosten sparen. Nur ist derzeit das Geld nicht da, um das ganze auf einen Schlag umzustellen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #39 am: 27. März 2013, 18:29:36 »
Wieso ist dann z.B. Geld für Werbung und Propaganda in jeder Menge da?  ???
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Tatra83

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #40 am: 27. März 2013, 19:57:12 »
Ich gebe euch ja recht. Nur leider ist das ganze nicht so einfach, wie ihr euch das vorstellt. Das Ganze ist ein gewachsenes System, wo viele Jahre die einzelnen Abteilungen ihre eigenen Suppen gekocht haben.
Sobald man in der IT Rücksicht auf die Eitelkeiten einzelner Abteilungen Rücksicht nimmt, hat man verloren.
Der kleine Maxi könnte sich vorstellen, dass die einfachste Systemlandschaft die Beste wäre...
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Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #41 am: 27. März 2013, 20:06:07 »
Wieso ist dann z.B Geld für Werbung und Propaganda in jeder Menge da?  ???

Das ist aber maximal eine rhetorische Frage... ;D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Linie 41

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #42 am: 29. März 2013, 10:47:27 »
Qapla'!

Zitat
Open Data: Öffi-Daten der Wiener Linien "bis zum Sommer" frei
29. März 2013, 10:42

Verkehrsdienstleister der Stadt: "Wir haben verstanden" - Erfolg für Open-Data-Aktivisten
Die Wiener Linen werden "bis zum Sommer" ihre Fahrplandaten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die teilte Ferdinand Pay, Sprecher der zuständigen Vizebügermeisterin Renate Brauner (SPÖ), dem WebStandard am Freitag mit. "Die Frau Vizebügermeisterin hat den Wiener Linien den entsprechen Auftrag erteilt." In einen Blog-Beitrag mit dem Titel "Wir haben verstanden" bestätigte der stadteigene Verkehsdienstleiter den Auftrag.

Bisher hatten sich die Wiener Linien vehement dagegen gesträubt, ihre Daten etwa für Google Maps und App-Entwickler zur Verfügung zu stellen. Neben rechtlichen und technischen Komplikationen führt das Unternehmen auch Sicherheitsbedenken ins Feld. Auch leitete der Verkehrsdienstleister juristische Schritte gegen Programmierer ein, deren Apps auf Daten der Wiener Linen zugegeriffen haben sollen.

In der vergangen Woche wuchs allerdings der Druck auf die Wiener Linien. Eine von Open-Data Aktivisten eingebrachte Petition an das Wiener Rathaus erfuhr starke Unterstützung und sorgte für zahlreiche Schlagzeilen. Ergänzend forderten Wiener Oppositionsparteien  und die Grünen die Freigabe der Daten. (sum, derStandard.at, 29.3.2013)
Quelle: http://derstandard.at/1363706420290/Open-Data-Wiener-Linen-Oeffi-Daten-bis-zum-Sommer--frei

Wobei da steht "Fahrplandaten", ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die Petition hat übrigens nun schon über 600 Unterschriften. Die von der ÖVP über die Mariahilfer Straße ist komischerweise innerhalb einer Nacht auf über 500 nachgezogen – da hat man wohl schnell noch alle Parteiwappler vor den PC der Bezirksparteileitung genötigt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #43 am: 29. März 2013, 10:58:16 »
Ein echtes Osterwunder! :up: :up: :up: Es gibt sie also doch noch, die kleinen schönen Momente in dieser schwierigen Beziehung :D
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ULF

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Re: Petition "Wiener Linien & Open Data" ist online
« Antwort #44 am: 29. März 2013, 11:20:47 »
Hier der Link zum angesprochenen Blog-Eintrag der Wiener Linien selbst.

Zitat
"Die Frau Vizebügermeisterin hat den Wiener Linien den entsprechen Auftrag erteilt."
Haha... wer hat's gesagt?  :D
Selbstständig innovativ arbeiten und Wiener Linien vertragen sich einfach net. Nur was auf einem Wisch mit "Auftrag" von der Stadtregierung draufsteht ist Wahres..  :fp:

Aber alles in allem eine sehr erfreuliche Nachricht.  :up:
Wenngleich ich die Wiener Linien dabei nicht mit Lobeshymnen überschütten kann, solange ich nicht das Ergebnis sehe...  :blank: