Zur Diskussion über Entwicklung einer Einheitssprache möchte ich schon etwas anmerken... es gibt nachwievor genug Neuentwicklungen, die schon in Westösterreich kein Mensch mehr versteht, geschweige denn in Deutschland!
Die Krocha waren unbestritten Proleten vor denen noch Mundl neidvoll seinen Hut ziehen kann, und die Intelligentesten waren sie auch nicht unbedingt, aber die Bewegung war eindeutig ur-wienerisch.
In höheren/gebildeteren Gesellschaftsschichten war möglichst lupenreines Hochdeutsch (dessen österreichische Färbung vielen gar nicht bewußt war/ist, siehe "Die Österreicher unterscheiden sich von den Deutschen durch die gemeinsame Sprache!") schon vor vielen Jahrzehnten erstrebenswertes Ideal, und das hat auch Auswirkungen auf Angehörige anderer Schichten... Herbert Prohaska ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Angehörige wenig gebildeter Schichten versuchen, bei offiziellen Anlässen krampfhaft hochdeutsch zu sprechen! (und manchmal scheitern, weil der Dialekt einfach linguistisch gesehen immer wieder seine eigene Grammatik hat, die genauso starren (aber ungeschriebenen) Regeln folgt wie die Schriftsprache).