Autor Thema: Gemeindebauten im Wandel der Zeit  (Gelesen 149473 mal)

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coolharry

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #255 am: 07. Juli 2014, 13:26:46 »
Liebe Leute, ich hätte eine Bitte an diejenigen, die etwas Zeit erübrigen können. Anbei ein kurzes Kapitel meines Buches (ich bin in der letzten Korrekturphase). Es dreht sich um die Frage, ob ich die Vergangenheitsform oder Präsens wählen soll; ich persönlich finde Präsens lebendiger. Wer mag lade sich die beiden Varianten herunter, würde mich über Feedback zu der Frage freuen. (das Layout ist natürlich nur angedeutet, soweit es in Word halt möglich ist). Was findet Ihr lesbarer, spannender?

Für mich ließt sich die Vergangenheitsform leichter. Da einige Aufzählungen ja in der Vergangenheit begonnen haben und auch dort geendet haben.
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95B

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #256 am: 07. Juli 2014, 14:14:15 »
Meine Stimme geht an die Präsensversion.
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #257 am: 07. Juli 2014, 14:19:54 »
Meine Stimme geht an die Präsensversion.

die wurde ja auch schon 18mal runtergeladen, im Gegensatz zur anderen mit 8mal. Heee, Ihr sollt's beide lesen!  :D
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #258 am: 07. Juli 2014, 14:32:09 »
Für mich ist die Vergangenheitsform auch leichter lesbar und nachvollziehbarer (plastischer).

95B

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #259 am: 07. Juli 2014, 15:17:12 »
Meine Stimme geht an die Präsensversion.

die wurde ja auch schon 18mal runtergeladen, im Gegensatz zur anderen mit 8mal. Heee, Ihr sollt's beide lesen!  :D

Ich hab mir nur die Präsensversion runtergeladen, da ich sie ohnehin bevorzugt hätte. Nach dem Lesen war mir klar, dass ich die andere gar nicht runterladen brauch, weil die erste ohnehin passt. Und historisches Präsens verwendeten schon die alten Römer. ;)
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Tramwayhüttl

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #260 am: 08. Juli 2014, 01:02:45 »
Ich bevorzuge bei derartigen Themen klar die Präsensform. Zum einen wirkt dadurch, wie Du eh schon sagst, alles lebendiger und erlebbarer, andererseits liest es sich subjektiv einfach leichter dahin.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

coolharry

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #261 am: 08. Juli 2014, 07:35:04 »
Ich bevorzuge bei derartigen Themen klar die Präsensform. Zum einen wirkt dadurch, wie Du eh schon sagst, alles lebendiger und erlebbarer, andererseits liest es sich subjektiv einfach leichter dahin.

Und die Studie über Arbeitslose in den 30er läuft heute noch oder wie? Ich find die Gegenwartsform einfach unpassend und verwirrend. Außerdem bin ich da von meinen Deutschlehrern geprägt.
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95B

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #262 am: 08. Juli 2014, 08:16:07 »
Ich find die Gegenwartsform einfach unpassend und verwirrend. Außerdem bin ich da von meinen Deutschlehrern geprägt.

Was deine Deutschlehrer damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Dass du die Gegenwart unpassend findest, sei dir unbenommen, aber falsch ist sie deshalb noch lang nicht.
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coolharry

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #263 am: 08. Juli 2014, 08:43:07 »
Ich find die Gegenwartsform einfach unpassend und verwirrend. Außerdem bin ich da von meinen Deutschlehrern geprägt.

Was deine Deutschlehrer damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Dass du die Gegenwart unpassend findest, sei dir unbenommen, aber falsch ist sie deshalb noch lang nicht.

Hab ich geschrieben das sie falsch ist? Ich finde sie unpassend. Und meine Deutschlehrer können deswegen was dafür, weil es bei denen nicht erwünscht war in der Gegenwartsform zu schreiben. Egal was und wie das musste alles in einer Vergangenheitsform erzählt werden, da es zum Zeitpunkt des Erzählens ja schon Vergangenheit ist.
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #264 am: 08. Juli 2014, 09:06:28 »
Und meine Deutschlehrer können deswegen was dafür, weil es bei denen nicht erwünscht war in der Gegenwartsform zu schreiben. Egal was und wie das musste alles in einer Vergangenheitsform erzählt werden, da es zum Zeitpunkt des Erzählens ja schon Vergangenheit ist.

Tja, dann haben deine Deutschlehrer auf der Uni nicht aufgepasst. :P (Dürfte allerdings ein weit verbreitetes Phänomen sein – bei drei meiner vier Deutschlehrerinnen musste ich die Korrekturen meinerseits korrigieren, da die angestrichenen Fehler gar keine waren. Nur eine der vier "Fachkräfte" war in der Rechtschreibung und Grammatik einigermaßen sattelfest.)
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #265 am: 08. Juli 2014, 10:39:46 »
Und die Studie über Arbeitslose in den 30er läuft heute noch oder wie? Ich find die Gegenwartsform einfach unpassend und verwirrend. Außerdem bin ich da von meinen Deutschlehrern geprägt.
Wenn aus dem Erzählkontext klar hervorgeht, dass die Gegenwart der Erzählung zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit liegt, ist die Verwendung des Präsens durchaus korrekt und auch logisch. Aufpassen muss man nur, dass zu dieser Erzählebene relative Zeitsprünge wiederum in der korrekten Zeit erfolgen. Also Vergangenes = Präsens, Zukünftiges = Futur.

Es ist definitiv einfacher sowohl zu lesen, als auch zu schreiben. Denn wenn die Gegenwart das Heute wäre, also die Grundzeit der Erzählung in der Vergangenheit läge, müsste man für die relative Vergangenheit die Vorvergangenheit verwenden (war gewesen) und für die relative Zukunft irgendeine Zukunftsvergangenheit (wie heißt die Zeit noch einmal?) (wird gewesen sein). Nur wenige Menschen - auch Muttersprachler - sind in diesen speziellen Zeitformen überhaupt sattelfest... Das soll keine Unterstellung an den Autor sein, sondern schlicht ein Hinweis darauf, dass man Texte nach Möglichkeit einfach halten soll, damit sie auch verstanden werden können. Der Leser soll sich auf die mitgeteilten Fakten konzentrieren können, nicht die Grammatik entschlüsseln müssen.

Vergleiche, wie sich einfache vs. sperrige Formulierungen lesen und auch schreiben:

Im Jahr 1930 beginnt eine Arbeitslosenstudie, diese wird 1935 abgeschlossen sein
vs.
Im Jahr 1930 begann eine Arbeitslosenstudie, diese wird 1935 abgeschlossen gewesen sein.

Im Jahr 1930 ist der Gemeindebau fertig, der drei Jahre vorher zu bauen begonnen wurde.
vs.
Im Jahr 1930 war der Gemeindebau fertig, der drei Jahre vorher zu bauen begonnen worden war.

bei drei meiner vier Deutschlehrerinnen musste ich die Korrekturen meinerseits korrigieren, da die angestrichenen Fehler gar keine waren.

Train the Trainer  :D
Ich - bzw. meine Eltern - bekamen auch immer wieder Ärger und Vorladungen, weil ich manche Fehler nicht verbessert habe, sondern nur einen Hinweis auf "Österreichisches Wörterbuch, Seite xx" angeführt habe  C:-)

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #266 am: 08. Juli 2014, 12:18:36 »
Ja, ich sehe das auch so. Ausserdem ist es einfach presenter. Ich hab mir Portisch's Österreich I/II als Vorbild genommen, das seine Eindringlichkeit aus der lebendigen Sprache und der journalistischen Aufbereitung bezieht. Ich werde es auf Präsens umstellen, die Zeitsprünge vor/zurück sinnvoll zu bekommen ist in jeder Version eine Herausforderung.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #267 am: 08. Juli 2014, 12:29:52 »
Die Form nennt sich "historisches Präsens" und ist absolut akzeptabel. Und wenn mir wer das nicht glaubt, frage nich notfalls noch ein paar Leute, die Deutsch Lehramt studieren.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #268 am: 08. Juli 2014, 13:14:43 »
Der große Vorteil des Präsens: Es wirkt lebendiger. Wie in einem Film vor dem geistigen Auge, der gerade abläuft. Zumindest für mich liest es sich fesselnder! Man eifert mit der Geschichte mit und obwohl man eh weiß, was passieren wird, hält der Autor die Spannung.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #269 am: 08. Juli 2014, 13:52:34 »
abgesehen davon, wie gefällt euch der Artikel?  :)
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